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Foto: Toyota Gazoo Racing WRT
 
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WRC Safari Rallye 2024: Kalle Rovanperä triumphiert in Kenia!

Weltmeister Kalle Rovanperä triumphierte bei der Safari Rallye Kenia 2024 in beeindruckender Manier. Der Toyota-Pilot dominierte den dritten Saisonlauf nach Belieben und siegte rund um Naivasha vor Takamoto Katsuta und Adrien Fourmaux.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Skoda Motorsport

Sechs Sonderprüfungen über knapp 75 km standen am Finaltag der 72. Safari Rallye Kenia 2024 noch auf dem Programm. In Hinblick auf die Extra WM-Punkte, welche in dieser Saison am Sonntag ausgefahren werden durfte ein spannender Schlusstag erwartet werden.

Mit der zwar nur 8.33 km kurzen, aber mit Abstand wildesten und rauesten Sonderprüfung Malewa startete der Sonntag. Bewölktes Wetter begrüsste die Teams, leichte Niederschläge in der Nacht sorgten wieder für rutschige Bedingunen.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Gregoire Munster eröffnete am Sonntag die Prüfungen. Wie die beiden Hyundai-Piloten Ott Tänak und Esapekka Lappi wurde erwartet das der Ford Pilot Jagd auf die Sonntagswertung macht. Esapekka Lappi riskierte in Hinblick auf die Extra-WM Punkte viel, und verzichtete auch auf ein zweites Reserverad an Bord seines Boliden, um Gewicht einzusparen. Das dies nicht aufgehen würde, war schnell klar. Bereits in der Auftaktprüfung holte sich Lappi den nächsten Reifenschaden. Auch Takamoto Katsuta ereilte das selbe Schicksal – auch der Japaner erreichte das Ziel der Prüfung mit einem Plattfuß. Der Toyota-Pilot hatte jedoch zum Glück zwei Ersatzräder an Bord.

Thierry Neuville startete nach den Problemen vom Vortag am Sonntag mit der Bestzeit in den Tag. Der Hyundai-Pilot setzte die schnellste Zeit vor Ott Tänak. Das Führungsquartett riskierte wie erwartet nichts und brachte ihre Boliden sicher über die Prüfung.

Auch in der WRC-2 schien die Zielankunft das Ziel der Toppiloten zu sein. Gus Greensmith entschied die Prüfung vor Oliver Solberg für sich.

Die fünfzehnte Prüfung Oserian über knapp 18 km zeigte sich wieder wesentlich besser in Schuss als die vorhergehende SP. Elfyn Evans konnte sich die schnellste Zeit vor Ott Tänak in SP 15 sichern. In der WRC2 hatte Oliver Solberg bei einem Verbremser das Glück auf seiner Seite.


Foto: M-Sport Ford WRT

Die später als Powerstage gefahrene Prüfung Hells Gate hatte sich in den letzten Jahren bereits zu einen Klassiker entwickelt. Auch in diesem Jahr zeigte sich die selektive Prüfung von seiner rauen Seite. Kopfgroße Steine mitten auf der Idealspur sorgten für zahlreiche Probleme. Thierry Neuville traf solch einen Stein im Drift und beschädigte seinen Boliden dabei. Schlimmer erwischte es dessen Teamkollegen Esapekka Lappi. Abermals sorgte ein Antriebsschaden für einen deutlichen Zeitverlust.

Elfyn Evans nutze den ersten Durchgang in Hells Gate als Generalprobe für die Powerstage und setzte abermals die Bestzeit vor Ott Tänak und Takamoto Katsuta.

Mit einem Vorsprung von 1:53.5 Min auf Takamoto Katsuta erreichte Kalle Rovanperä den letzten Service in Naivasha vor der finalen Schleife von drei Sonderprüfungen. Adrien Fourmaux komplettierte das Podium mit 2:57.4 Min. Rückstand. Elfyn Evans, Thierry Neuville und Gus Greensmith folgten in den Top-6.

Der Re-Run in Malewa präsentierte sich nochmals deutlich rauer als am Morgen. Gregoire Munster hatte bei einem Ausritt kurz nach dem Start das Glück auf seiner Seite.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Reifenschäden spielten in der Top-Gruppe diesmal keine Rolle. Thierry Neuville holte sich die Bestzeit vor seinen Teamkollegen Ott Tänak und Esapekka Lappi. Wieviel Tempo Kalle Rovanperä ob seines großen Vorsprungs nun raus nahm zeigt der Rückstand auf die Bestzeit von Neuville in SP 17: Ganze 32.5s! In der Sonntags-Wertung zeichnete sich immer mehr ein Zweikampf zwischen Ott Tänak und Elfyn Evans um den Tagessieg ab.

Der zweite Durchgang in Oserian verlief wie am Vormittag grossteils problemlos. Elfyn Evans büßte jedoch vergleichsweise viel Zeit auf die Bestzeit von Ott Tänak ein (+17.9s) und musste Thierry Neuville in der Sonntagswertung passieren lassen. Der Toyota GR Yaris Rally1 von Evans schien nicht die volle Leistung abrufen zu können. Kalle Rovanperä absolvierte auch die vorletzte Prüfung problemlos und ging mit einem Vorsprung von 1:27.3 Min. auf Takamoto Katsuta in die letzte Sonderprüfung.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Die finale Powerstage in Hells Gate bildete das krönende Finale einer grandiosen 72. Ausgabe der Safari Rallye Kenia. Kalle Rovanperä ließ auf den verbliebenen 10.53 km nichts mehr anbrennen und feierte einen vielumjubelten Sieg beim dritten WM-Lauf der Saison.

Der Toyota-Pilot siegte schlussendlich mit einem Vorsprung von 1:37.8 Min. auf seinen Teamkollegen Takamoto Katsuta. Adrien Fourmaux feierte nach P3 bei der Rallye Schweden in Kenia die nächste Podiumplatzierung (+2:25.1) im Ford Puma Rally1.

Elfyn Evans, Thierry Neuville und Gus Greensmith folgten in den Top-6 im Ziel nach 19 Sonderprüfungen.


Foto: Skoda Motorsport

Die Powerstage entschied Thierry Neuville mit einem wahren Husarenritt vor seinen Hyundai Teamkollegen Ott Tänak und Esapekka Lappi für sich. Die separate Sonntagswertung holte Ott Tänak vor Thierry Neuville und Elfyn Evans.

In der WRC-2 feierte Gus Greensmith einen am Ende nie gefährdeten Gesamtsieg vor Oliver Solberg und Kajetan Kajetanowicz in beeindruckender Manier.

Ergebnisse:

Endstand nach 19 Sonderprüfungen:
01. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally1 3:36:040
02. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally 1 +1:37.
03. Fourmaux / Coria , Ford Puma Rally1 +2:25.1
04. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +4:20.2
05. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +10:17.5
06. Greensmith / Andersson, Skoda Fabia RS Rally2 +18:05.3
07. Solberg / Edmondson, Skoda Fabia RS Rally2 +19:28.5
08. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 +21:02.0
09. Serderidis / Miclotte, Ford Puma Rally1 +26:13.3
10. Kajetanowicz / Szczepaniak, Skoda Fabia RS Rally2 +26:34.4


Foto: M-Sport Ford WRT

WM-Stände:

WM-Stand Hersteller:
01. Toyota Gazoo Racing World Rally Team - 131 Punkte, 02. Hyundai Shell Mobis World Rally Team - 127, 03. M-Sport Ford World Rally Team - 72
 
WM-Stand Fahrer: 01. T. Neuville - 67 Punkte, 02. E. Evans - 61, 03. A. Fourmaux - 46, 04. O. Tänak - 33, 05. K. Rovanperä - 31, 06. T. Katsuta - 30, 07. S. Ogier - 24, 08. E. Lappi - 23, 9. O. Solberg - 12, 10. A. Mikkelsen - 6

Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 18.-21. April mit der WRC Croatia Rallye 2024 rund um Zagreb fortgesetzt.

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Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

 

WRC Safari Rallye 2024 – Tag 2: Rovanperä überlegen in Führung!

Der amtierende Weltmeister Kalle Rovanperä baute seine Führung am turbulenten zweiten Tag der Safari Rallye Kenia 2024 weiter aus. Teamkollege Takamoto Katsuta und Ford-Pilot Adrien Fourmaux folgten am Samstag Abend in der Gesamtwertung hinter dem Finnen.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Skoda Motorsport

Bewölktes Wetter begrüßte die Teams am Samstag Morgen, in Teilen des Rallyegebietes waren in der Nacht Niederschläge gefallen. Die Auftaktprüfung Soysambu über knapp 29 km war davon nicht betroffen und präsentierte sich großteils trocken.

Die beiden Hyundai-Pechvögel vom Vortag Esapekka Lappi und Ott Tänak eröffneten am Samstag die Prüfungen.

Für Ott Tänak begann auch der zweite Tag nicht nach Wunsch: Bereits auf der Verbindungsetappe zum Start der ersten Prüfung des Tages kämpfte der Este mit technischen Problemen. Nach wenigen Kilometern in der Prüfung musste Tänak anhalten, da sich die Motorhaube zu lösen begann. Im Stress vor dem Start wurde diese nicht richtig fixiert.

Auch Elfyn Evans hatte am Morgen seine Probleme: der Toyota-Pilot musste in SP 8 anhalten und einen Reifen wechseln. Mit dem Zeitverlust von knapp zwei Minuten verabschiedete sich Evans vorerst aus dem Kampf um den Sieg. Thierry Neuville rückte im Gesamtklassement wieder auf das Podium vor.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Noch schlimmer erwischte es Gregoire Munster: Mit einer kollabierten Hinterradaufhängung schleppte sich der Ford-Pilot über die Sonderprüfung und verlor dabei mehr als 5 Minuten. Munster konnte seine Fahrt nicht mehr fortsetzen und den Tag vorzeitig beenden.

Takamoto Katsuta startete den zweiten Tag mit einer Attacke und sicherte sich die Bestzeit in der achten Prüfung vor Esapekka Lappi und Kalle Rovanperä.

Der Führende Finne riskierte nach seiner Bestzeiten-Serie am Freitag am Samstag Morgen nicht alles und nahm etwas Tempo heraus. Bei einem Vorsprung von knapp einer Minute eine kluge Herangehensweise.

In der WRC-2 verzeichnete Gus Greensmith einen Reifenschaden, aufgrund seines komfortablen Vorsprung änderte sich an den Platzierungen nichts. Oliver Solberg stürmte durch die Auftaktprüfung und verkürzte seinen Rückstand auf den Führenden um ganze 37s.

Trocken und sonnig präsentierte sich auch die zweite Prüfung des Tages „Elmenteita“ über knapp 15 km.

Für Ott Tänak setzte sich die Pechsträhne fort: Diesmal streikte die Intercom und Tänak und sein Copilot konnten sich nur durch Handzeichen verständigen. Aufgrund der offenen Topographie der Prüfung mit teils weiter Sicht hielt sich der Zeitverlust in Grenzen.


Foto: M-Sport Ford WRT

Im Ziel der Prüfung zeigten sich einige Piloten darüber verärgert, dass scheinbar die Strecke nach der Besichtigung nochmals geändert wurde.

Thierry Neuville ließ sich von all dem nicht beirren und holte sich die Bestzeit vor Esapekka Lappi und Kalle Rovanperä.

In der WRC-2 kontrollierte Gus Greensmith weiter nach Belieben das Geschehen. Nach den Reifenschaden in der Auftaktprüfung setzte der Skoda-Pilot in SP 9 wieder die Bestzeit vor Oliver Solberg und Kajetan Kajetanowicz.

Ein gänzlich anderes Bild als in den vorangegangenen Prüfungen zeigte sich in der längsten Prüfung der Rallye „Sleeping Warrior“ mit über 36 km. Die Niederschläge in der Nacht waren hier deutlich intensiver und sorgten für jede Menge schlammige Abschnitte und stehendem Wasser. Dementsprechend rutschig und tricky präsentierte sich die Fahrbahn. Zahlreiche Ausritte und heikle Momente waren die Folge. Die Bedingungen sorgten für äußerst spektakuläre TV-Bilder.

Esapekka Lappi als erster in der Prüfung hatte zahlreiche Aha-Momente, ehe ihn ein Reifenschaden dazu zwang den Rest der Prüfung in langsamer Fahrt zu absolvieren.


Foto: Skoda Motorsport

Takamoto Katsuta glänzte in den beiden morgendlichen Prüfungen, doch in Sleeping Warrior sollte der Erfolgsrun des Japaners ein Ende finden: Ein Reifenschaden sorgte für einen Zeitverlust von knapp einer Minute. In der Gesamtwertung überholte Thierry Neuville somit den nächsten Toyota und schob sich auf den zweiten Zwischenrang nach vorne.

Auch Elfyn Evans blieb abermals nicht von Reifenschäden verschont. Mit einem deutlich ramponierten Boliden erreichte der Toyota-Pilot das Ziel und verlor abermals wichtige Zeit.

Mit einer überlegenen Bestzeit baute Kalle Rovanperä seinen Vorsprung weiter aus. Der Finne deklassierte seinen Kollegen in SP 10. Thierry Neuville verlor als Zweitschnellster ganze 24,8s. Elfyn Evans als Dritter bereits unglaubliche 51.9s.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Mit einem Vorsprung von 1:27.9 Minuten auf Thierry Neuville erreichte Kalle Rovanperä den mittäglichen Service in Naivasha. Takamoto Katsuta komplettierte das Podium nach SP 10 mit 2:22.9 Min. Rückstand. Adrien Fourmaux, Elfyn Evans und Gus Greensmith komplettierten die Top-6.

In der WRC-2 riskierte Oliver Solberg in der zehnten Prüfung sichtlich alles und holte sich die klare Bestzeit vor Gus Greensmith. Greensmith führte die Zwischenwertung weiter klar mit nun 2:22 Min. Vorsprung auf Oliver Solberg an. Kajetan Kajetanowicz belegte den dritten Zwischenrang nach SP 10 mit 4:35.7 Min. Rückstand.

r den Nachmittag waren wieder Niederschläge angekündigt. Wie am Vortag hielt sich das Wetter jedoch nicht an die Vorhersagen und auch der Re-Run in Soysambu startete bei trockenen Bedingungen.

Unglaubliche Zusehermassen säumten die spektakulären Strecken. Diese zeigten sich im Vergleich zum Vormittag noch einmal deutlich rauer, die Staubentwicklung intensivierte sich ebenso beträchtlich.

Ein gebrochenes Seitenfenster sorgte im Cockpit von Ott Tänak für extrem schlechte Sicht durch den massiv eindringenden Staub.

Als ersten auf der Nachmittagsschleife ereilten Thierry Neuville technische Probleme. Der Hyundai-Pilot kam nach knapp 24 km zum Stehen und konnte seine Fahrt danach nur mehr sehr langsam fortsetzen. Bei 26 km folgte der nächste Stop. Den Rest der Prüfung konnte der Belgier nur mit dem elektrischen Antrieb absolvieren. Der Zeitverlust von mehr als 2:30 Minuten ließ wohl alle Hoffnungen auf eine Topplatzierung platzen. Die Horror-Rallye von Hyundai war somit um ein weiteres Kapitel reicher.

Im Lager von Toyota blieb man in SP 11 von Problemen verschont. Takamoto Katsuta holte die Bestzeit vor seinen Teamkollegen Elfyn Evans und Kalle Rovanperä. Nach den Problemen von Thierry Neuville rückte Adrien Fourmaux im Ford Puma Rally1 auf P3 der Gesamtwertung auf.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

In der WRC-2 kamen die Top-Platzierten ohne Probleme durch die elfte Prüfung. Gus Greensmith kontrollierte weiter das Geschehen von der Spitze aus.

Die nächsten Probleme ereilten Ott Tänak am Start der zwölften Prüfung: Der Este konnte längere Zeit eine Tür seines Boliden nicht schließen, rechtzeitig zum Start der Prüfung konnte das Problem jedoch gelöst werden. Die starke Staubentwicklung sorgte auch in SP12 wieder für Sichtbehinderungen.

Auch Thierry Neuville vermeldete positive Nachrichten: Die Reparaturversuche auf der Verbindungsetappe waren erfolgreich – der Belgier startete in die zwölfte Prüfung. Doch bereits nach wenigen Kilometern kamen die Probleme zurück und der Hyundai-Pilot konnte nur mehr in langsamer Fahrt durch die Prüfung rollen. Mit knapp 7 Minuten Rückstand auf seinen Teamkollegen Ott Tänak erreichte Neuville das Ziel der 12. Sonderprüfung.

Mit einem Reifenschaden erreichte Elfyn Evans das Ziel, zum Glück des Toyota-Piloten passierte das Missgeschick erst kurz vor dem Ziel, der Toyota-Pilot konnte trotzdem die schnellste Zeit vor Ott Tänak und Adrien Fourmaux verbuchen. Kalle Rovanperä begnügte sich beim Verwalten seines Vorsprungs mit der fünften Zeit.

Vor dem zweiten Durchgang der Sleeping Warrior Prüfung setzte in der Region teils starker Regen ein. Die Prüfung startete noch trocken, im Verlauf sollte jedoch auch hier der Regen einsetzen und für verschärfte Bedingungen sorgen.

Die ereignisreiche Safari Rallye Kenia 2024 von Esapekka Lappi wurde um ein weiteres Kapitel erweitert: Als erstes Fahrzeug in der Prüfung traf der Hyundai-Pilot bei hohen Tempo einen größeren Vogel, welcher die Windschutzscheibe des Boliden nachhaltig beschädigte. Lappi konnte mangels Sicht seine Fahrt nur mehr in langsamer Fahrt fortsetzen, ehe der Finne einen weiteren Vogel traf. Mit mehr als 10 Minuten Zeitverlust erreichte Lappi das Sonderprüfungsziel und klagte über Glassplitter in den Augen.


Foto: M-Sport Ford WRT

Thierry Neuville schaffte es seinen stark angeschlagenen Boliden tatsächlich über die 36 km lange und extrem harte Prüfung zu bringen. Der Belgier konnte ob der Probleme der Konkurrenz sogar noch die Fünftschnellste Zeit hinter Ott Tänak, Takamoto Katsuta und Kalle Rovanperä setzen.

Takamoto Katsuta führte über weite Strecken die Zwischenzeiten an, gegen Ende der Prüfung bremste Leistungsverlust am Toyota GR Yaris Rally1 den Japaner. Schlimmer erwischte es Teamkollegen Elfyn Evans: Der vierte (!!) Reifenschaden am Samstag kostete den Toyota-Piloten abermals mehr als zwei Minuten.

Von all dem scheinbar unbehelligt fuhr Kalle Rovanperä seine Führung sicher ins Tagesziel. Mit einem Vorsprung von mittlerweile komfortablen 2:08.9 Minuten auf Takamoto Katsuta beendete der amtierende Weltmeister den Samstag Abend als Führender. Adrien Fourmaux komplettierte das Podium nach SP 13 (+3:13.3 Min.)

Elfyn Evans, Thierry Neuville und Gus Greensmith folgten in den Top-6 am Samstag Abend.

In der WRC-2 entschied Oliver Solberg die finale Prüfung des Tages für sich. Der WRC2-Führende am Samstag Abend hieß jedoch Gus Greensmith. Mit einem Vorsprung von 1:55.0 Min. startet Greensmith in den Schlusstag. Kajetan Kajetanowicz und Nicolas Ciamin folgen auf den weiteren Rängen mit Respektabstand.

Ergebnisse:

Zwischenstand nach dem 2. Tag:
01. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally1 2:48:50.2
02. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally 1 +2:08.9
03. Fourmaux / Coria , Ford Puma Rally1 +3:13.3
04. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +5:35.6
05. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +11:48.6
06. Greensmith / Andersson, Skoda Fabia RS Rally2 +15:02.0
07. Solberg / Edmondson, Skoda Fabia RS Rally2 +16:57.0
08. Kajetanowicz / Szczepaniak, Skoda Fabia RS Rally2 +21:15.7
09. Serderidis / Miclotte, Ford Puma Rally1 +21:56.4
10. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 +21:58.1

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Foto: Toyota Gazoo Racing WRT
 

WRC Safari Rallye 2024 – Tag 1: Rovanperä dominiert in Kenia!

Kalle Rovanperä dominierte und holte sich die Führung am ersten Tag der WRC Safari Rallye Kenia 2024: der Finne führte am Freitag-Abend die Gesamtwertung vor seinen Teamkollegen Elfyn Evans und Takamoto Katsuta an.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Skoda Motorsport

Die 72. Safari Rally Kenia 2024 startete traditionell bereits am Donnerstag mit der 4.84km langen Superspecial „Kasarani“ in Nairobi. Thierry Neuville entschied den Auftakt knapp vor Ott Tänak und Kalle Rovanperä für sich. Der aktuelle WM-Führende übernahm somit auch als erster die Führung beim dritten WM Lauf der Saison.

Anders als in den Vorjahren Ende Juni rückte die Safari Rallye heuer wieder an ihren traditionellen Oster-Termin wie in ihrer glorreichen Vergangenheit. Der Wechsel in das Frühjahr und somit in den Regenzeit lässt auch die Möglichkeit nach deutlich schlammigeren Bedingungen als in den Vorjahren offen. Bereits bei der Recce zeigte sich nach teils intensiven Regenfälle diese ganz neue Seite der Safari Rallye. Tiefe Schlammpassagen sorgten teils für Chaos bei der Besichtigung. Es bleibt abzuwarten ob im Verlauf der Rallye entsprechende Niederschläge zu verzeichnen sind.

Am Freitag Morgen begrüßte die Teams absolutes Kaiserwetter mit strahlend blauen Himmel. Thierry Neuville eröffnete als WM-Führender die Sonderprüfungen am Freitag und setzte in der Auftaktprüfung „Loldia“ über 19.17 km die erste Richtzeit. Bereits der Auftakt sorgte für jede Menge spektakulärer TV-Bilder. Die vorgelegte Zeit des Belgiers sollte auch lange nicht unterboten werden. Erst dessen Teamkollegen Esapekka Lappi und Ott Tänak konnten die Auftaktprüfung marginal schneller absolvieren. Die Konkurrenz von Toyota und Ford schien das Tempo des Hyundai-Trios nicht mitgehen zu können. Takamoto Katsuta, Elfyn Evans und Adrien Fourmaux verloren mehr als 10s auf die Bestzeit. Doch Kalle Rovanperä warf diese Theorie über den Haufen: Der amtierende Weltmeister nutze seine Startposition optimal aus und setzte standesgemäß die Bestzeit vor dem Hyundai-Trip. Der Finne übernahm damit auch die Führung in der Gesamtwertung nach der zweiten Sonderprüfung.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

In der WRC-2 zeichnete sich ein enger Kampf zwischen Gus Greensmith und Oliver Solberg im Kampf um die Führung ab. Die beiden Skoda-Piloten dominierten auch die ersten zwei Prüfungen, wobei sich Greensmith zu Beginn überraschenderweise klar durchsetzte. Hinter Greensmith und Solberg setzte sich Kajetan Kajetanowicz an die dritte Stelle der WRC-2 Wertung, jedoch bereits mit Respektabstand.

Bereits in der dritten Prüfung fiel im Kampf um die Führung eine Vorentscheidung: Thierry Neuville erreichte das Ziel der 13,12 km langen „Geothermal“ Prüfung mit einem Reifenschaden rechts hinten und sichtlichen Schaden am Hyundai i20 N Rally1. Der Zeitverlust hielt sich mit knapp 20s in Grenzen, der Schaden am Boliden des Belgiers sollte für die folgende mehr als 30 km lange extrem harte Prüfung aber wohl nicht ohne Folgen bleiben. Kalle Rovanperä ließ sich auch in SP 3 die Bestzeit nicht nehmen und setzte abermals die schnellste Zeit vor Esapekka Lappi und Ott Tänak. In der Gesamtwertung baute der Toyota-Pilot seine Führung auf 3.0s aus.

Auch in der WRC2-Wertung könnte in SP drei bereits eine Vorentscheidung gefallen sein: Oliver Solberg musste in der dritten Prüfung stoppen und einen Reifen wechseln. Der Zeitverlust auf Gus Greensmith summierte sich auf fast 2 Minuten.


Foto: M-Sport Ford WRT

Mit 31,5 km Länge folgte mit „Kedong“ die härteste Prüfung des ersten Tages am Ende der ersten Schleife. Bereits in den Vorjahren sorgte Kedong für einige Dramen. Durch den Reifenschaden in der dritten Prüfung wurde in die Karosserie des Hyundai i20 N Rally1 von Thierry Neuville ein großes Loch geschlagen. Eindringender Staub sorgte für äußerst schlechte Sich im Cockpit. Neuville und Co Wydaeghe sorgten mit Staubmasken, Motocrossbrillen und einem improvisierten Stock samt Stoffresten zur etwaigen Reinigung der Frontscheibe vor und versuchten das Beste aus der Situation zu machen.

Neuville und Wydaeghe schafftens es ohne größere Probleme durch die anspruchsvolle Sonderprüfung. Zu den Sichtbehinderungen kam noch ein Ausfall des Hybridsystems hinzu. Dennoch hielt sich der Zeitverlust gegenüber Elfyn Evans mit nur 6.6s stark in Grenzen.

Kalle Rovanperä spielte nun all seine Karten aus und setzte eine überlegene Bestzeit in der vierten Prüfung. Der Finne distanzierte seine Konkurrenten um die Führung Ott Tänak und Esapekka Lappi um mehr als 11s.

Mit einem Vorsprung von 15.5s auf Esapekka Lappi erreichte Kalle Rovanperä den Servicepark als Führender. 16.8s hinter Rovanperä rangierte Ott Tänak auf P3. Takamoto Katsuta, Elfyn Evans und Thierry Neuville komplettierten die Top-6 nach der ersten Schleife.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

In der WRC-2 verzeichnete Oliver Solberg den nächsten Reifenschaden, auch Kajetan Kajetanowicz kämpfte mit technischen Problemen. Von allen Problemen unberührt baute Gus Greensmith seine Führung nach der vierten Prüfung auf nun bereits unglaubliche 2:20 Min auf Nicolas Ciamin aus.

Zu Beginn der Nachmittagsschleife formierten sich immer mehr Wolken am Himmel, es blieb abzuwarten ob der angekündigte Regen einsetzen würde.

Der sichtlich angeschlagene Bolide von Thierry Neuville wurde im mittäglichen Service wieder in Schuß gebracht, der Belgier eröffnete die Nachmittagsschleife mit dem Re-Run in Loldia. Die Strecke präsentierte sich nun deutlich rauer.


Foto: Skoda Motorsport

Für Esapekka Lappi verlief der Nachmittag alles andere als nach Wunsch: Nach der tollen Vorstellung am Vormittag und P2 zur Halbzeit des Tages war der Freitag für den Finnen in SP fünf vorzeitig beendet: Der Hyundai-Pilot musste seinen Boliden nach einem Antriebsschaden abstellen.

Kalle Rovanperä setzte seine Serie fort und holte auch in Loldia die Bestzeit, diesmal knapp vor seinen Teamkollegen Takamoto Katsuta und Elfyn Evans. In der Gesamtwertung baute Rovanperä seinen Vorsprung auf mittlerweile 18.6s aus. Takamoto Katsuta übernahm nach dem Ausfall von Esapekka Lappi den dritten Zwischenrang (+41.9).


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

In der WRC-2 absolvierte Oliver Solber eine problemlose fünfte Prüfung und sicherte sich die Bestzeit knapp vor dem Führenden Gus Greensmith. Dieser baute seinen Vorsprung auf den Zweitplatzierten Nicolas Ciamin auf 2:48 Minuten aus.

Auch in Geothermal hielt das Wetter noch aus und es fielen nur vereinzelte Regentropfen. Der Albtraum von Hyundai setzte sich auch in SP 6 fort. Ott Tänak traf einen massiven Stein, zerstörte sich die Radaufhängung und schlug in Folge in die Böschung ein. Die Schäden am Hyundai i20 N Rally1 waren zu groß, der Este konnte seine Fahrt nicht mehr fortsetzen. Sah es zu Beginn der Rallye nach einer sehr starken Hyundai-Performance aus, deutete nun alles auf einen Durchmarsch der Toyota-Crews hin.

Kalle Rovanperä holte sich die nächste Bestzeit vor seinen Teamkollegen und baute seine Führung vor Takamoto Katsuta auf 46.4s aus.


Foto: M-Sport Ford WRT

Der angekündigte Regen setzte vor der Kedong Prüfung leicht ein und brachte für die über 30 km lange Abschlussprüfung am Freitag eine weitere besondere Herausforderung mit sich. Die Regenmengen hielten sich aber in Grenzen, erst für den zweiten Tag sollten entsprechende Mengen fallen. Die Dramen beim Re-Run in Kegong blieben aus. Kalle Rovanperä ließ auf der finalen Prüfung des Tages nichts mehr anbrennen und setzte somit auf allen Sonderprüfungen am Freitag die Bestzeit.

Elfyn Evans konnte Takamoto Katsuta in der Gesamtwertung überholen und die Reihenfolge im reinen Toyota-Podium zu seinen Gunsten anpassen.

Mit einem Vorsprung von 56,9s auf Elfyn Evans beendete Rovanperä den Tag als Gesamtführender.Takamoto Katsuta komplettierte das reine Toyota-Podium (+1:00.8). Thierry Neuville, Adrien Fourmaux und Gregoire Munster folgten in den Top-6.

Die WRC2-Wertung dominierte weiterhin Gus Greensmith. Der Skoda-Pilot beendete den Freitag Abend mit einem Vorsprung 3:23.0 Min. von auf seinen Markenkollegen Kajetan Kajetanowicz. Oliver Solberg und Nicolas Ciamin folgten im WRC2-Klassement.

Ergebnisse:

Zwischenstand nach dem 1. Tag:
01. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally1 1:16:22.6
02. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +56.9
03. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally 1 +1:00.8
04. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +1:07.3
05. Fourmaux / Coria , Ford Puma Rally1 +1:46.6
06. Munster / Louka, Ford Puma Rally1 +3:34.2
07. Greensmith / Andersson, Skoda Fabia RS Rally2 +6:51.3
08. Serderidis / Miclotte, Ford Puma Rally1 +9:11.7
09. Kajetanowicz / Szczepaniak, Skoda Fabia RS Rally2 + 10:14.3
10. Solberg / Edmondson, Skoda Fabia RS Rally2 +10:28.8

Weitere Informationen zur Safari Rally Kenia 2024: https://www.safarirally.ke

 

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