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Foto: M-Sport Ford WRT
 
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WRC Rallye Monte Carlo 2022: Loeb holt sich den 8. Monte Sieg!

Was für ein Finale – Sebastien Loeb / Isabelle Galmiche holen sich den Sendationssieg bei der 90. Rallye Monte Carlo nach einem Reifenschaden von Sebastien Ogier in der vorletzten Prüfung. Hinter Loeb und Ogier komplettierte Craig Breen das Podium beim Saisonauftakt!

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Axel Kindermann

Das große Finale bei der 90. Rallye Monte Carlo führte am Sonntag noch über vier Sonderprüfunge, darunter die finale Powerstage „Brianconnet – Entrevaux“.

Wie an den Vortagen blieb das Kaiserwetter bestehen, knackige Minusgrade begrüßten die Teams am Start der ersten Prüfung des Tages.

Sebastien Loeb startete den Sonntag mit einer ersten Attacke, der Ford-Pilot holte sich die Bestzeit auf der vierzehnten Prüfung Le Penne – Collongues über 19,37 km und konnte somit den Rückstand auf Sebastien Ogier auf 20.0s reduzieren.

Galerie WRC Rallye Monte Carlo 2022: Fotos: © Axel Kindermann
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Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Oliver Solberg klagte bereits in den vorangegangen Tagen über in das Cockpit eindringende Abgase. Nach der vierzehnten Sonderprüfung zog man bei Hyundai die Reißleine und zog Solberg aus dem Wettbewerb zurück, da dieser über Unwohlsein klagte.

Als Generalproble für die finale Powerstage stand der erste Run des Klassikers Brianconnet – Entrevaux über 14,26 km als nächstes auf dem Programm. Der schattige Schlussteil präsentierte sich wieder äußerst rutschig. Ein Teil der Prüfung wurde ja bereits am Freitag befahren, dies erklärt eventuell die am Sonntag vermehrt auftretenden Reifenschäden: Neben Elfyn Evans erwischte es in SP 15 auch Andreas Mikkelsen und Yohan Rossel.

Mit Thierry Neuville konnte sich in SP 15 erstmals in der Saison 2022 ein Hyundai-Pilot in die Bestzeitenliste eintragen. Der Belgier holte sich die Bestzeit vor Sebastien Ogier und Takamoto Katsuta. Sebastien Loeb verlor in SP 15 4.6s auf den Führenden Ogier.

Mit einem Rückstand von 24.6s auf den Führenden nahm der Rekordweltmeister somit die letzten beiden Sonderprüfungen in Angriff. Alles sah danach aus, als ob die Entscheidungen bei der 90. Rallye Monte Carlo bereits gefallen waren und die verbliebenen Kilometer ruhig abgespult werden würden.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Doch ein Reifenschaden bei Sebastien Ogier veränderte alles: 34.1 Sekunden büßte der bis dato Führende auf Sebastien Loeb ein, welcher eine klare Bestzeit vor Gus Greensmith und Takamoto Katsuta in der vorletzten SP verzeichnete. Sebastien Loeb übernahm somit auch wieder die Gesamtführung mit 9.5s Vorsprung auf Ogier!

Ein unglaubliches Finale auf der Powerstage kündigte sich an. Die finalen 14,26 km sollten die Entscheidung um den Sieg beim Saisonauftakt 2022 bringen! Ein Frühstart von Sebastien Ogier und somit eine Zeitstrafe von 10.0s nahmen dann aber die Spannung etwas heraus. Sebastien Loeb / Isabelle Galmiche fuhren den vielumjubelten Sensationssieg sicher nach Hause – und auch ohne der 10 Sekunden Zeitstrafe hätte es mit 0.5s Vorsprung knapp für den Rekordweltmeister gereicht.


Foto: M-Sport Ford WRT

Sebastien Loeb holte sich somit den 8. Sieg bei der Rallye Monte Carlo und zog damit mit Sebastien Ogier gleich.

Ein Duell der Titanen, dass in die Geschichte der Rallye Monte Carlo eingehen wird. Mit 10.5s Rückstand auf Loeb musste sich Sebastien Ogier nach einer grandiosen Leistung dennoch geschlagen geben. Craig Breen komplettierte das Podium beim ersten WM-Lauf der Saison.

Kalle Rovanpera, Gus Greensmith und Thierry Neuville folgten auf den weiteren Rängen in den Top-6. Mit der Bestzeit auf der Powerstage vor Elfyn Evans und Thierry Neuville unterstrich Kalle Rovanperä seine tolle Performance nach einem holprigen Beginn bei der Rallye Monte Carlo.

In der WRC2 wurde das Klassement aufgrund zahlreicher Reifenschäden noch Durcheinandergewirbelt. Andres Mikkelsen konnte den Sieg klar vor Erik Cais und Nikolay Gryazin nach Hause fahren. Johannes Keferböck / Ilka Minor beendeten die 90. Rallye Monte Carlo auf P11.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Ergebnisse:

Endstand:
01. Loeb / Galmiche, Ford Puma Rally1 3:00:32.8
02. Ogier / Veillas, Toyota GR Yaris Rally1 +10.5
03. Breen / Nagle, Ford Puma Rally 1 +1:39.8
04. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yars Rally1 +2:16.2
05. Greensmith / Andersson, Ford Puma Rally1 +6:33.4
06. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +7:42.6
07. Mikkelsen / Eriksen, Skoda Fabia Rally2 evo +11:33.8
08. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +12:29.2
09. Cais / Tesinsky, Ford Fiesta Rally2 evo +12:29.2
10. Gryazin / Aleksandrov, Skoda Fabia Rally2 evo +13:41.3

Wichtigste Ausfälle u.a.: Ott Tänak, Oliver Solberg, Adrien Fourmaux, Marco Bulacia, Eric Camilli, Poerra Ragues, Carlo Covi, Stephane Lefebrve

Bestzeiten: Sebastien Loeb – 6, Sebastien Ogier – 5,, Kalle Rovanperä – 3, Gus Greensmith – 1, Elfyn Evans – 1, Thierry Neuville - 1


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

WM-Stand Fahrer:
01. Loeb – 27 Punkte, 02. Ogie – 19, 03. Rovanperä – 17, 04. Breen – 15, 05. Neuville – 11, 06. Greensmith – 10, 07. Mikkelsen – 6, 08. Katsuta – 4, 09. Evans – 4, 10. Cais – 2, 11. Gryazin - 1

WM-Stand Hersteller:
01. Toyota Gazoo Racing WRT – 40 Punkte, 02. M-Sport Ford WRT – 39, 03. Hyundai Shell Mobis WRT – 13, 04. Toyota Gazoo Racing WRT NG - 8

Die Rally Weltmeisterschaft wird von 24.-27. Februar mit der Rallye Schweden fortgesetzt. Erstmals wird die schwedische Runde der WRC rund um Umea im Norden des Landes ausgetragen. Man erwartet sich dadurch wieder deutliche winterlichere Bedingungen als es bei den letzten Ausgaben rund um Karlstad und Torsby der Fall war.

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Foto: Toyota Gazoo Racing WRT
 

WRC Rallye Monte Carlo 2022 – Tag 3: Duell der Titanen an der Spitze!

Am Ende des dritten Tages bei der Tag der Rallye Monte Carlo 2022 heißt der Führende wieder Sebastien Ogier. Der spannende Kampf fand auch am Samstag seine Fortsetzung, vor dem Finaltag rangiert Ogier vor Loeb und Breen.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Axel Kindermann

Fünf Sonderprüfungen über 92,46 km waren bei der 90. Rallye Monte Carlo 2022 am Samstag zu absolvieren. Wie in den Vortagen präsentierte sich das Wetter von der besten Seite: strahlend blauer Himmel und knackige Minustemperaturen begrüßten die Teams und zehntausenden Fans am Morgen.

Zuletzt 1997 ausgetragen brachte die neunte Sonderprüfung Le Fugeret – Thorame-Haute bei der 90. Ausgabe der Rallye Monte Carlo eine Bestzeit von Elfyn Evans. Der Toyota-Pilot konnte die Prüfung knapp vor Kalle Rovanperä für sich entscheiden.


Foto: M-Sport Ford WRT

Der Youngster zeigte sich am Samstag mit den Änderungen am Setup seines Toyota GR Yaris Rally1 sehr zufrieden und konnte sich nun deutlich steigern. Im Vergleich zu den Vortagen bot diese Sonderprüfung ein anderes Geläuf als die Bergstraßen der letzten Tage: tiefe Cuts sorgte für eine schnell stark verschmutzte Fahrbahn, deshalb konnten die beiden Führenden Sebastien Loeb und Sebastien Ogier auch nicht mehr die Zeiten der davor ihnen startenden unterbieten. Schlimmer erwischte es Ott Tänak, der Hyundai-Pilot schleppte sich mit einem Reifenschaden über die Prüfung und verlor 1:16.8 Minuten. Besonders bitter für Tänak: da dieser nur ein Reserverad für die Vormittagsschleife mit an Bord hatte musste für die restlichen Prüfungen am Vormittag das Risiko nun deutlich minimiert werden um nicht durch einen weiteren Reifenschaden auszufallen.

An der Spitze verringerte Sebastien Ogier den Rückstand auf Sebastien Loeb auf 6.5s.

Die wohl bislang spektakulärsten TV-Bilder der Rallye Monte Carlo bot die zehnte Sonderprüfung Saint-Jeannet – Mailijai über 17.04 km. Die extrem schnelle Prüfung mit ihren zahlreichen Kuppen startete aufgrund der Zusehermassen an der Strecke leicht verspätet.

Oliver Solberg klagte im Ziel der neunten Prüfung wieder über Probleme mit der Intercom und eindringenden Rauch ins Cockpit. In SP 10 folgte ein weiterer Tiefschlag: der Youngster kam mit seinem Boliden von der Strecke ab und rutschte einen Abhang hinunter. Erst nach mehr als 30 Minuten konnte Solberg dank der Hilfe zahlreicher Zuseher seine Fahrt fortsetzen.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Für Gus Greensmith sorgte eine harte Landung nach einer der Kuppen kurz nach dem Start für ein Leistungsproblem, zusätzlich bremste den Ford-Piloten auch ein Reifenschaden – ein Zeitverlust von mehr als 1:41.5 Min. war die Folge.

Kalle Rovanperä unterstrich mit der Drittschnellsten Zeit hinter seinen Teamkollegen Sebastien Ogier und Elfyn Evans seine aufsteigende Form. Den vierten Toyota-Pilot im Bunde – Takamoto Katsuta – hingegen kostete ein Dreher knapp 30s.

Sebastien Loeb hatte mit zwei Supersoft-Pneus nicht die optimale Bereifung für SP 10 und konnte das Tempo von Sebastien Ogier nicht ganz mitgehen. Der Ford Pilot verlor genau die 6.5s, die er vor der Prüfung in der Gesamtwertung noch vor Ogier gelegen war. Nach SP 10 rangierten somit Ogier und Loeb ex-aequo auf P1 der Gesamtwertung!

Thierry Neuville startete nach einem technischen Defekt verspätet in die Prüfung und verlor in SP 10 knapp 25s. Im Ziel gab der Belgier zu Protokoll, dass am Fahrzeug etwas gebrochen wäre und er somit nicht mehr voll attackieren konnte.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Craig Breen überholte mit der Fünftschnellsten Zeit somit Neuville in der Gesamtwertung und übernahm den vierten Rang.

Ein Abflug kurz vor dem Ziel nahm Stephane Lefebrve alle Chancen auf eine Top-Platzierung in der WRC2. Mit einem abgerissenen Hinterrad schleppte sich der Citroen Pilot ins Ziel der Sonderprüfung.

Mit viel Spannung wurde der Klassiker Saint Geniez – Thoard erwartet. Die 20,79 km lange Prüfung bot bei der Recce als einzige Sonderprüfung tiefwinterliche, vereiste Fahrbahnbedingungen über knapp 6 km. Der Rest präsentierte sich auch hier trocken.

Die verschiedenen Reifenkombinationen von Spikes über Winterreifen und im Falle von den Hyundai-Piloten Neuville und Tänak nur Soft und Supersoft Pneus sollten eine entscheidende Rolle im Kampf um den Sieg spielen.

Auf dem trockenen Anfangsteil konnte Ott Tänak bis zur ersten Zwischenzeit klar die beste Zwischenzeit verbuchen, das darauf folgende stark vereiste Bergaufstück sollte dann zum Problem werden. Tänak und auch Neuville hatten sichtbare Probleme die Kraft ihrer Boliden auf den Boden zu bringen und quälten sich den Berg hoch.

Dann hatte Tänak zuerst das Glück auf seiner Seite, als er auf einem vereisten Teil den drohenden Absturz knapp verhindern konnte: der Hyundai i20 N Rally1 knallte aber bei dieser Aktion auf der anderen Strassenseite in die Böschung. Ein Ausritt mit Folgen: Tänak konnte die Sonderprüfung zwar mit knapp 50s Zeitverlust beenden, nach dem Ziel folgte jedoch die Aufgabe. Ein Kühlerschaden sowie ein weiterer Reifenschaden besiegelten das Aus.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Auch für Elfyn Evans sollte die elfte Sonderprüfung nicht nach Wunsch verlaufen: Auf dem Weg zur Bestzeit verlor der Toyota-Pilot vor eine Kehre die Kontrolle über seinen Boliden und rutschte mit dem Heck voran eine Böschung hinunter. In gefährlicher Hanglage blieb der Bolide kurz vor dem Absturz auf die darunterliegende Strasse hängen.

Auch Sebastien Ogier hatte einige „big moments“ - der amtierende Weltmeister fuhr die SP-Bestzeit jedoch sicher nach Hause und übernahm mit 5.4s Vorsprung auf Sebastien Loeb die Führung. Loeb holte sich hinter Ogier, Rovanperä und Breen die viertschnellste Zeit in der elften Prüfung.

Die Sonderprüfung 11 wurde nach Sebastien Loeb später abgebrochen, um das Fahrzeug von Elfyn Evans bergen zu können, welches abzustürzen drohte. Glück im Unglück für Evans: Durch den Abbruch konnte der Toyota-Pilot seine Fahrt nach der Bergung fortsetzen, ein Zeitverlust von mehr als 20 Minuten blieb jedoch bestehen.

Sebastien Ogier erreichte somit den Reifenservice mit einem Vorsprung von 5.4s auf Sebastien Loeb als Führender. Craig Breen (+1:07.5) komplettierte das Podium nach SP elf. Thierry Neuville, Kalle Rovanperä und Takamoto Katsuta folgten auf den weiteren Rängen.

In der WRC2 konnte Andreas Mikkelsen seine klare Führung vor Marco Bulacia und Erik Cais weiter ausbauen. Johannes Keferböck / Ilka Minor rangierten nach SP 10 auf P11 der WRC2 Wertung.

Beim zweiten Durchgang der Prüfung Saint-Jeannet – Mailijai konnte Kalle Rovanperä seine aufsteigende Form mit der ersten Bestzeit vor Sebastien Loeb und Sebastien Ogier bestätigen. Loeb konnte den Rückstand auf Ogier damit wieder auf 5.0s verringern.


Foto: M-Sport Ford WRT

Für Thierry Neuville hingegen brachte ein Dämpferbruch rechts vorne in SP 12 einen Zeitverlust von mehr als 3:45 Min. Der Belgier schleppte sich ins Ziel der Prüfung. Auf der Verbindungsetappe gelang es Neuville jedoch den Boliden wieder fahrbereit zu bekommen und den Weg zur nächsten Sonderprüfung in Angriff zu nehmen.

Die finale Prüfung am Samstag sollte noch einmal zum Nervenkitzel werden: Wie am Vormittag präsentierte sich die Strecke auch am Nachmittag weiter teils stark vereist, der Reifenpoker startete erneut.

Kalle Rovanperä setzte auf Winterpneus und dies sollte sich auch als die richtige Wahl herausstellen. Keiner konnte die vorgelegte Bestzeit des Finnen mehr unterbieten. Sebastien Ogier entschied sich im allerletzten Moment auf Soft Reifen zu wechseln und die Spikes im Kofferraum zu belassen, als er bemerkte, dass auch Sebastien Loeb auf Soft Reifen gewechselt hatte.

Die Fahrt über den vereisten Abschnitt war ein Ritt auf der Rasierklinge, doch Ogier meisterte die 20.79 km um 16.1s schneller als Loeb und baute seine Führung vor dem Finaltag somit deutlich aus. Oliver Solberg und Craig Breen konnten mit ihren Spikebereiften Boliden zeitgleich die Drittschnellste Zeit setzen.

Für Takamoto Katsuta hingegen lief es alles andere als nach Wunsch. Der Japaner rutschte mit seinen Winterreifen von der Strecke und konnte erst nach mehr als 13 Minuten seine Fahrt fortsetzen und musste am Ende dennoch den Tag vorzeitig beenden.

Die Reparaturversuche von Thierry Neuville schienen über weite Strecken der 13. Prüfung erfolgreich, doch wenige Kilometer vor dem Ziel kollabierte der beschädigte Dämpfer erneut – mit 2:15 Minuten Rückstand erreichte der Belgier das Ziel der Sonderprüfung.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Auch in der WRC2 ging es drunter und drüber: Andreas Mikkelsen verspielte seinen großen Vorsprung mit einem Reifenschaden in SP13. Und auch der bis dato Zweitplatzierte Yohan Rossel rutschte an selbiger Stelle wie Takamoto Katsuta von der Strecke – die Bergung durch die Zuseher ging diesmal schon deutlich schneller und Rossel büßte nur knapp eine Minute auf dem durch den Reifenschaden ebenfalls eingebremsten Mikkelsen ein. Erik Cais übernahm in der WRC2-Klassenwertung somit P2.

Sebastien Ogier erreichte somit den abendlichen Service in Monaco als Führender. Mit einem Rückstand von 21.1s startet Sebastien Loeb als Zweiter in den finalen Tag. Craig Breen komplettierte das Podium am Samtag Abend (+1:26.0).

Kalle Rovanperä, Gus Greensmith und Thierry Neuville folgten auf den weiteren Rängen.

In der WRC2 konnte Andreas Mikkelsen seine Führung knapp vor Erik Cais verteidigen. Neuer Dritter – Gregoire Munster. Johannes Keferböck / Ilka Minor beendeten den Samstag auf P11 der WRC2 Wertung.

Ergebnisse:

Stand nach dem 3. Tag:
01. Ogier / Veillas, Toyota GR Yaris Rally1 2:19:43.1
02. Loeb / Galmiche, Ford Puma Rally1 +21.1
03. Breen / Nagle, Ford Puma Rally 1 +1:26.0
04. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yars Rally1 +2:03.8
05. Greensmith / Andersson, Ford Puma Rally1 +6:33.8
06. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +7:44.1
07. Mikkelsen / Eriksen, Skoda Fabia Rally2 evo +9:37.2
08. Cais / Tesinsky, Ford Fiesta Rally2 evo +9:59.6
09. Munster / Louka, Hyundai i20 N Rally2 +10:44.1
10. Rossel / Boulloud, Citroen C3 Rally2 +11:14.2

Am Sonntag folgt das große Finale mit vier weiteren Sonderprüfungen über 67,26 darunter die Powerstage „Brianconnet – Entrevaux“.

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WRC Rallye Monte Carlo 2022 – Tag 2: Loeb übernimmt die Führung!

Mit vier von sechs Bestzeiten stürmte Sebastien Loeb am zweiten Tag der Rallye Monte Carlo 2022 im Ford Puma Rally1 an die Spitze der Gesamtwertung. Sebastien Ogier und Elfyn Evans komplettieren die Top-3 am Freitag Abend.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Axel Kindermann

Nach dem grandiosen Auftakt in die Rally1-Hybrid Ära am Donnerstag Abend standen am Freitag sechs Sonderprüfunge über 97,86km auf dem Programm. Das Wetter präsentierte sich auch am Freitag von seiner strahlenden Seite, die Temperaturen bewegten sich dennoch klar im Minusbereich am Morgen.

Eisige Abschnitte sollten dann auch auf der Auftaktprüfung Roure-Beuil über 18.33 für viel Action sorgen. Sebastien Ogier verschätzte sich kurz vor dem Ziel beim Anbremsen einer Kurve und traf die Leitschiene mit dem Heck seines Toyota GR Yaris Rally1 hart, bis auf ein ein paar Kampfspuren blieb der Einschlag jedoch ohne Konsequenzen. Gleich darauf sollte auch Ogiers Teamkollege Elfyn Evans ein paar Kurven davor Bekanntschaft mit einer Leitplanke machen – auch für Evans hielt sich der Schaden in Grenzen. Takamoto Katsuta und Thierry Neuville hingegen verzeichneten beide Dreher in engen Kehren, doch wesentlich schlimmer erging es Adrien Fourmaux. Der Franzose traf eine steile Böschung mit hoher Geschwindigkeit. Sein Ford Puma Rally1 wurde ausgehebelt und überschlug sich über die Leitplanken den steilen Abhang hinunter. Die rund um eine Sicherheitszelle aufgebauten Rally1-Boliden bieten bei derartigen mehrfachen Überschlägen durch die vielen sich lösenden Karosserieteile schnell einen stark beschädigten Eindruck. Die Sicherheitszelle bleibt wie auch in diesem Fall jedoch intakt. Formaux und Beifahrer Coria entstiegen dem Wrack unverletzt.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Sebastien Loeb startete auch am Freitag als letzter der Rally1-Boliden, bei anfangs sehr rutschigen Fahrbahnbedingungen sicher kein Nachteil. Der Franzose setzte diesen Vorteil auch sofort in die erste Bestzeit des Ford Puma Rally1 um und setzte die schnellste Zeit vor Sebastien Ogier und Elfyn Evans.

Die vierte Sonderprüfung Guillaumes – Peone – Valberg führte über 13,49 km zum höchsten Punkte der heurigen Route auf knapp 1700m ins Ski-Resort Valberg. Die rutschigen Stellen hielten sich in SP 4 in Grenzen, die Highspeed-Prüfung führte zu Beginn über einige Kilometer entlang eines Flussbettes im Tal. Von der Charakteristik also gänzlich unterschiedlich zu den selektiven Abschnitten zuvor. Dies schien den Hyundai-Piloten entgegenzukommen. Ott Tänak und Thierry Neuville konnten erstmals schnellere Zeiten als die Toyota-Piloten Sebastien Ogier und Elfyn Evans setzen. Doch die Bestzeit holte sich auch in SP 4 Sebastien Loeb. Der Rekordweltmeister verkürzte seinen Rückstand auf Sebastien Ogier in der Gesamtwertung somit auf nur mehr 2.8s.

Mit der sechsten und siebten Zeit in SP 4 konnten Loebs Teamkollegen Craig Breen und Gus Greensmith nicht das Tempo des Franzosen mitgehen.

Die Youngsters Oliver Solberg, Takaomto Katsuta und Kalle Rovanperä hatten auch am Freitag mit ihren Problemen zu kämpfen und konnten an ihre Leistungen im Vergleich zum Ende der letzten Saison noch nicht anschließen.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Zeigte sich der Beginn der fünften Prüfung rund um das malerische Entrevaux von seiner sonnigsten und somit auch trockenen Seite, sollten die letzten im Schattenhang liegenden Kilometer die bislang eisigsten und rutschigsten sein. Die zahlreichen Kehren gegen Ende der SP wurden von Menschenmassen gesäumt.

Sie sahen, dass Sebastien Ogier auf dem eisigen Bergabstück etwas zuviel Tempo herausnahm. Der bis dato Führende gab selbiges im Ziel der SP auch zu Protokoll. Der direkt hinter Ogier startenden Elfyn Evans nahm deutlich mehr Risiko in Kauf und das zahlte sich aus. Evans distanzierte seinen Teamkollgen um 13.5s und konnte diesen somit sogar in der Gesamtwertung überholen und kurzfristig die Führung übernehmen.

Kurzfristig deshalb, da auch in SP 5 niemand die Zeit von Sebastien Loeb schlagen konnte und Evans auf dem letzten Abschnitt durch einen schleichenden Plattfuss gebremst wurde. Der Franzose holte sich die dritte Bestzeit am Vormittag in Folge und übernahm somit auch die Gesamtführung vor Elfyn Evans und Sebastien Ogier.


Foto: M-Sport Ford WRT

Gus Greensmith vermeldete im Ziel ein Problem am Hybridsystem, der Ford-Pilot büßte knapp 25s ein. Mit knapp 13s Rückstand auf die Bestzeit von Sebastien Loeb erwischte es Craig Breen etwas besser. Breen setzte die Sechstschnellste Zeit, knapp hinter Takamoto Katsuta auf P5, welcher in dieser Prüfung besser mit den schwierigen Bedingungen zurecht kam. Mit P3 und P4 setzten auch die Hyundai-Pilloten Thierry Neuville und Ott Tänak weitere gute Performance. Der meist kritische Tänak zeigte sich im Ziel erstmals über die Entwicklung zufrieden. Weiter nicht nach Wunsch lief es für Kalle Rovanperä und Oliver Solberg – beide verloren mehr als 35 bzw. 40s.

Mit einem Vorsprung von 10.6s auf Elfyn Evans und 13.0s auf Sebastien Ogier erreichte Sebastien Loeb den mittäglichen Reifenservice als Gesamtführender. Thierry Neuville, Craig Breen, Ott Tänak, Gus Greensmith und Takamoto Katsuta komplettierten die Top-8 nach der Vormittagsschleife.

In der WRC2 übernahm Andreas Mikkelsen am Freitag Vormittag die Führung von Eric Camilli. Der Citroen Pilot verlor in SP 5 nach einem Aufhängungsschaden fast 2 Minuten. Hiner Mikkelsen lag jedoch mit nur 3.9s Rückstand bereits Stephane Lefebvre in Lauerstellung. Yohan Rossel komplettierte die Top-3 der WRC2 nach SP 5. Johannes Keferböck / Ilka Minor rangierten am Freitag Mittag auf P14.

Sebastien Loeb startete auch die Nachmittagsschleife wie er die drei Prüfungen am Vormittag absolvierte – mit einer weiteren Bestzeit.

Im Vergleich zum Vormittag zeigte sich die Strecke beim Re-Run fast trocken, nur mehr in wenigen Kurven sollte weiterhin leichter Frost für rutschige Bedingungen sorgen. Mit der zweiten Zeit in SP 6 verkürzte Sebastien Ogier den Rückstand auf seinen Teamkollegen Elfyn Evans auf nur mehr 1.4s.

Abermals konnte Gus Greensmith aufzeigen. Mit besten Zwischenzeit und am Ende P4 in der sechsten Prüfung präsentierte sich der Ford-Pilot im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Der Aufwärtstrend von Gus Greensmith sollte sich auch in SP 7 fortsetzen: Zum allerersten Mal in seiner Karriere konnte der Brite eine Bestzeit für sich verbuchen – die Freude im Ziel der Prüfung war dementsprechend groß. Auch Sebastien Loeb konnte in SP7 nicht das Tempo seines Teamkollegen mitgehen – am Ford Puma Rally1 des Franzosen fiel der Hybridantrieb aus – trotz verminderter Leistung hielt der Rekordweltmeister den Zeitverlust in Grenzen. Mit P2 in der siebten Prüfung konnte Sebastien Ogier in der Zwischenwertung wieder an Elfyn Evans vorbeiziehen und den zweiten Rang in der Gesamtwertung übernehmen.

Auch Kalle Rovanperä und Takamoto Katsuta kamen auf der Nachmittagsschleife immer besser mit den neuen Boliden zurecht und konnte erstmals an die Zeiten ihrer Teamkollgen anschließen. Mit P7 konnte sich auch Oliver Solberg erstmals vor Thierry Neuville und Ott Tänak klassifizieren.

Mit der finalen Prüfung des zweiten Tages fielen auch die Temperaturen und so präsentierte sich die zweite Durchfahrt in Entrevaux bereits wieder großteils äußerst rutschig. Sebastien Ogier nütze seine optimale Startposition als erstes Fahrzeug in der Prüfung und holte sich die letzte Bestzeit des Tages. Elfyn Evans kam mit den Bedingungen nicht zurecht, der Toyota-Pilot verlor im Kampf um P2 mehr als 11.3s auf seinen Teamkollegen Ogier. Thierry Neuville mit P2 und Ott Tänak mit P3 konnten am Ende des zweiten Tages ein positives Fazit ziehen, die Entwicklung des Hyundai i20 N Rally1 ging in die gewünschte Richtung.

Sebastien Loeb hatte als letzter der Rally1-Boliden bereits eine deutlich eisigere Piste zu absolvieren. Loeb meisterte jedoch auch diese Aufgabe souverän und verlor nur knapp 4s auf die Bestzeit von Sebastien Ogier.


Foto: M-Sport Ford WRT

Mit einem Vorsprung von 9.9s auf den Toyota-Piloten beendete Loeb den zweiten Tag somit als Gesamtführender. Hinter Loeb und Ogier folgte Elfyn Evans auf dem dritten Zwischenrang (+22-0). Thierry Neuville, Ott Tänak, Craig Breen, Gus Greensmith und Takamoto Katsuta komplettierten die Top-6 am Freitag Abend.

In der WRC2 konnte Stephane Lefebvre im Citroen C3 Rally2 die Führung von Andreas Mikkelsen übernehmen (+1.4s). Yohan Rossel folgte auf P3 (+19.1s). Johannes Keferböck / Ilka Minor rangierten nach SP 8 auf P13.

Ergebnisse:

Stand nach dem 2. Tag:
01. Loeb / Galmiche, Ford Puma Rally1 1:22:49.0
02. Ogier / Veillas, Toyota GR Yaris Rally1 +9-9
03. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +22.0
04. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +47.8
05. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 +56.7
06. Breen / Nagle, Ford Puma Rally 1+59.2
07. Greensmith / Andersson, Ford Puma Rally1 +1:08.4
08. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +1:35.9
09. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yars Rally1 +2:12.8
10. Solberg / Edmondson, Hyundai i20 N Rally1 +2:22.9

Am Samstag folgen fünf Sonderprüfungen über 92,46 km im Rahmen der dritten Etappe.

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WRC Rallye Monte Carlo 2022 – Tag 1: Ogier setzt sich an die Spitze!

Sebastien Ogier setzte sich beim Auftakt der Rallye Monte Carlo 2022 und den Start in die neue Rally1-Hybrid Ära an die Spitze. Der Toyota-Pilot führte die Gesamtwertung am Donnerstag Abend vor Sebastien Loeb und Elfyn Evans an.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Axel Kindermann

Start in eine neue Ära: Die Zukunft der Rallye-Weltmeisterschaft liegt in den Rally1-Hybrid Boliden. Mit Hochspannung wurde der Saisonauftakt zur Rallye-Weltmeisterschaft bei der traditionellen Rallye Monte Carlo erwartet.

Die lange und erfolgreiche Ära der World Rally Cars endete mit dem Saisonfinale 2021 im Rahmen der ACI Forum8 Rally Monza im November. Mit der Saison 2022 startet somit eine neue Ära – die der Rally1-Hybrid Boliden. Die Präsentation der neuen Fahrzeuge erfolgte am 15. Jänner im Hangar 7 in Salzburg.

Erstmals bilden Plug-In Hybrid angetriebene Fahrzeuge die Sperrspitze in der Rallye-Weltmeisterschaft. Neben den gewohnten 1.6l Turbo-Motoren sorgte ein zusätzlicher 100 kW Elektromotor für deutliche Mehrleistung. Es stehen in Kombination also mehr als 500 PS zur Verfügung.


Foto: M-Sport Ford WRT

Die Entwicklung der neuen Boliden erforderte von den Teams Höchstleistungen. Toyota Gazoo Racing, Hyundai Motorsport und das M-Sport Ford World Rally Team präsentieren ihre neuen Fahrzeuge und Designs sowie die Piloten für die Saison 2022 erstmals in Salzburg und sprachen über die Erwartungen für die neue Saison.

Die umweltfreundlichere Ausrichtung der Rallye-Weltmeisterschaft passiert im 50. Jahr ihres Bestehens. „Die Einführung von Hybridantrieb und fossilfreiem Biokraftstoff sind zwei der größten Fortschritte in der Geschichte des Sports und ein großer Schritt zur Erreichung unserer übergeordneten Nachhaltigkeitsziele", sagt der stellvertretende FIA-Generalsekretär Bruno Famin.

Dreizehn Stationen stehen im Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft in der Saison 2022 auf dem Programm. Nach dem traditionellen Saisonauftakt im Rahmen der Rallye Monte Carlo im Jänner folgen die Läufe in Schweden, Kroatien, Portugal, Sardinien, Kenia, Estland, Finnland, Griechenland, Neuseeland und Spanien bevor das Saisonfinale in Japan im November ausgetragen wird. Der Austragungsort des neunten Saisonlaufes im August wird noch bekanntgegeben.

Vor dem Saisonauftakt gab es viele Fragezeichen: Welches Team hatte die Zeit der Vorbereitung und die zahlreichen Testtage am besten genutzt? Wie zuverlässig sind die brandneuen Rally1-Boliden? Erleben wir einen knappen Sekundenkampf oder erweist sich einer der neuen Fahrzeuge als Überflieger? Fragen über Fragen – der Kampf um den Sieg beim Saisonauftakt 2022 schien auf alle Fälle gänzlich offen.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

75 Teams hatten ihre Nennung für die 90. Rallye Monte Carlo abgegeben, darunter mit Johannes Keferböck / Ilka Minor auch ein österreichisches Team in der WRC2. Siebzehn Sonderprüfungen über 296,03 km waren geplant.

Toyota ging mit Sebastien Ogier, Elfyn Evans, Takamoto Katsuta und Kalle Rovanperä in die 90. Rallye Monte Carlo. Sebastien Loeb, Craig Breen, Gus Greensmith und Adrien Fourmaux pilotierten die vier brandneuen Ford Puma Rally1. Im Lager von Hyundai setzte mal auf Thierry Neuville, Ott Tänak und Oliver Solberg. Stark umkämpft präsentierte sich auch die WRC2: 20 Teams kämpften hier um den Sieg. Allen voran Andreas Mikkelsen, Nikolay Gryazin, Marco Bulacia, Eric Camilli, Yohan Rossel, Chris Ingram.

Eine ungewöhnlich lange Hochwetter-Lage sorgte im Rallyegebiet schon in den Wochen vor dem Start für viel Sonne. Während der Recce setzte sich das Kaiserwetter fort und auch für die kommenden Wettbewerbs-Tage ist keine große Änderung zu erwarten. Die überraschenden Wetterkapriolen der letzten Jahre bleiben heuer aus. Einzig auf der am Samstag zu fahrenden legendären Sisteron Prüfung fand sich ein knapp 6 km langes Teilstück mit Schnee und Eis bedeckter Fahrbahn.

Die erste Bestzeit der Rally1-Ära im Rahmen des Shakedown am Donnerstag-Vormittag konnte Sebastien Ogier im Toyota GR Yaris Rally1 knapp vor Sebastien Loeb im Ford Puma Rally1 für sich entscheiden.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Zwei Sonderprüfungen bei Dunkelheit sollten die 90. Ausgabe des Klassikers am Donnerstag-Abend dann standesgemäß eröffnen.

Der Klassiker Luceram-Lantosque über 15,20 km bildete den Startschuss in die Rally1-Ära. Das Wetter beim Auftakt präsentierte sich wie in den letzten Tagen an sich von der trockenen Seite, doch zog es am Abend deutlich an und bot vor allem auf der ersten Prüfung auch einige leicht vereiste Abschnitte. Menschenmassen am legendären Col Saint Roch sorgten wie immer für eine unvergleichliche Stimmung mit ihren Lagerfeuern, Feuerwerken und Bengalos entlang der Kurvenorgie.

Die Ehre der allerersten Rally1 Sonderprüfungs-Bestzeit wurde am Donnerstag-Abend zur Prmetime Sebastien Ogier zuteil: Der Toyota-Pilot zeigte sich im Ziel der Prüfung über seine Leistung gar nicht so zufrieden, die Stoppuhr sollte jedoch anderes berichten: Mit einer klaren Bestzeit vor Sebastien Loeb im Ford Puma Rally1 übernahm der amtierende Weltmeister die Führung. Dass die beiden französischen Rekordweltmeister sich derart überlegen an die Spitze setzten sorgte für Begeisterung. Elfyn Evans hatte als Dritter hinter Ogier und Loeb bereits 9.3s Rückstand aufzuweisen. Gus Greensmith überraschte mit der Viertschnellsten Zeit vor seinen Teamkollegen Craig Breen und Adrien Fourmaux.

Alles andere als nach Wunsch lief der Auftakt für die Hyundai-Piloten: Thierry Neuville verlor als Siebtschnellster 15.9s auf die Bestzeit, Oliver Solberg folgte mit 22.3s direkt dahinter und 0.1s vor Ott Tänak im dritten Hyundai i20 N Rally1. Solberg klagte im Ziel über Probleme mit der Intercom.

Takamoto Katsuta kämpfte mit technischen Problemen und konnte nur P10 verbuchen. Noch schlechter erging es Kalle Rovanperä: Nach einem Dreher kurz nach dem Start blieb nur P11 und ein Rückstand von fast 25s auf den Führenden Ogier.

Mit der Überfahrt über den legendären Col de Turini von La Bollène-Vésubie nach Moulinet folgte die wohl bekannteste Prüfung in der Geschichte der Rallye Monte Carlo als zweite Sonderprüfung über 23,25 km.

Die berühmt-berüchtigte Passhöhe auf knapp 1600 Höhenmeter liegt ziemlich genau in der Mitte der zweiten Sonderprüfung, dem steilen Anstieg im ersten Teil folgt die nicht minder steile Abfahrt im zweiten Abschnitt mit ihren zahlreichen harten Bremsmanövern und Kehren bis zum Ziel in Moulinet. Schneereste waren heuer auch hier nur am Straßenrand zu finden, doch die Abfahrt sollte sich deutlich rutschiger als vermutet erweisen.

Setzten Sebastien Ogier und Elfyn Evans im ersten Abschnitt bis zur Passhöhe noch die exakt gleiche Zeit, so konnte der Franzose seinen Teamkollegen auf der Highspeed Abfahrt um 1.9s distanzieren und die zweite Bestzeit in Folge verbuchen. Hinter Ogier fuhr erneut Sebastien Loeb mit nur 1.3s Rückstand die Zweitschnellste Zeit. Das Duell der beiden französischen Legenden an der Spitze versprach viel Spannung für die kommenden Tage.

Adrien Fourmaux und Gus Greensmith bewiesen vorallem auf dem Bergabstück viel Mut und holten sich in SP 2 die starken Positionen 4 und 5. Noch vor Thierry Neuville als schnellster Hyundai-Pilot auf P6. Craig Breen, Ott Tänak und Takamoto Katsuta folgten auf den weiteren Rängen.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Oliver Solberg haderte auch in SP 2 mit Problemen an der Intercom, ein Dreher auf der Passhöhe sollte weitere wertvolle Zeit kosten. Als deutlich langsamster Rally1-Bolide kämpfte sich Kalle Rovanperä mit sichtbaren Problemen über die Prüfung. Ein Zeitverlust von mehr als 42.8s auf seinen Teamkollegen Sebastien Ogier an der Spitze reichte nur für P13.

Sebastien Ogier beendete somit den ersten Tag der 90. Rallye Monte Carlo mit einem Vorsprung von 6.7s auf Sebastien Loeb als Führender. Elfyn Evans komplettierte die Top-3 nach der zweiten Prüfung (+11.2s). Adrien Fourmaux, Gus Greensmith und Thierry Neuville komplettierten die Top-6 am Donnerstag Abend. Craig Breen, Ott Tänak, Takamoto Katsuta und Oliver Solberg folgten auf den weiteren Rängen.

In der WRC2 konnte sich am Donnerstag Abend nach den ersten beiden Eröffnungsprüfungen Eric Camilli klar an die Spitze setzen. Der Citroen Pilot übernahm die Führung vor Andreas Mikkelsen im Skoda Fabia Rally2 evo und Stephane Lefebvre in einem weiteren Citroen C3 Rally2 Johannes Keferböck / Ilka Minor rangierten nach SP 2 auf dem 13. Platz der WRC2-Wertung.


Foto: M-Sport Ford WRT

Ergebnisse:

Stand nach dem 1. Tag:
01. Ogier / Veillas, Toyota GR Yaris Rally1 25:48.4
02. Loeb / Galmiche, Ford Puma Rally1 +6.7
03. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +11.2
04. Fourmaux / Coria Ford Puma Rally1 +17.9
05. Greensmith / Andersson, Ford Puma Rally1 +21.9
06. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +28.5
07. Breen / Nagle, Ford Puma Rally 1+29.2
08. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 +41.1
09. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +48.2
10. Solberg / Edmondson, Hyundai i20 N Rally1 +58.8

Am Freitag stehen sechs Sonderprüfungen über 97,86 km auf dem Programm.

Galerie WRC Rallye Monte Carlo 2022: Fotos: © Axel Kindermann
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Zeitplan Rallye Monte Carlo 2022:


Donnerstag, 20. Jänner 2022:

09:31h - Shakedown (2,29 km)
20:18h - SP 1 - Luceram - Lantosque (15,20 km)
21:21h - SP 2 - La Bollene-Vesubie - Moulinet (23,25 km)

Freitag, 21. Jänner 2022:
09:14h - SP 3 - Roure - Beuil 1 (18,33 km)
10:17h - SP 4 - Guillaumes - Peone - Valberg 1 (13,49 km)
11:35h - SP 5 - Val de Chalvagne - Entrevaux 1 (17,11 km)
14:16h - SP 6 - Roure / Beuil 2 (18,33 km)
15:19h - SP 7 - Guillaumes - Peone - Valberg 2 (13,49 km)
16:37h - SP 8 - Val de Chalvagne - Entrevaux 2 (17,11 km)

Samstag, 22. Jänner 2022:
08:17h - SP 9 - Le Fugeret - Thorame - Haute (16,80 km)
10:08h - SP 10 - Saint Jeannet - Mailjai 1 (17,04 km)
11:16h - SP 11 - Saint Geniez - Thoard 1 (20,79 km)
14:08h - SP 12 - Saint Jeannet - Mailjai 2 (17,04 km)
15:16h - SP 13 - Saint Geniez - Thoard 2 (20,79 km)

Sonntag, 23. Jänner 2022:
08:45h - SP 12 - La Penne - Collongues 1 (19,37 km)
10:08h - SP 13 - Brianconnet - Entrevaux 1 (14,26 km)
10:53h - SP 14 - La Penne - Collongues 2 (19,37 km)
12:18h - SP 15 - Brianconnet - Entrevaux 2 (14,26 km)

Weitere Informationen zur Rallye Monte Carlo 2022: www.acm.mc

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