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Foto: Toyota Gazoo Racing WRT
 
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WRC Rally Italia Sardegna 2025: Ogier holt sich den 5. Sieg!

Sebastien Ogier holte sich den insgesamt fünften Sieg auf der Mittelmeerinsel. Der Toyota-Pilot triumphierte bei der spektakulären und ereignisreichen WRC Rally Italia Sardegna 2025 vor Ott Tänak (Hyundai) und Teamkollegen Kalle Rovanperä.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Harald Illmer

Vier Sonderprüfungen über knapp 78 km bildeten am Sonntag das große Finale der WRC Rallye Italia Sardegna 2025, darunter die neue Powerstage „Porto San Paolo“.

Bestes Sommerwetter wie in den Vorjahren sollte auch den Finaltag der Rally Italia Sardegna 2025 prägen. Auf der Auftaktprüfung früh am Sonntag Morgen „San Giacomo - Plebi 1“ über 25.19 km spielte stehender Staub eine Rolle, viele der Toppiloten klagten im Ziel der SP über die teils extrem schlechte Sicht trotz entsprechender Startabstände von mehreren Minuten. Nach einem Dreher verlor Sami Pajari fast 1:44 Minuten auf die Bestzeit von Sebastien Ogier. Der Führende entschied auch die dreizehnte Prüfung vor seinem schärfsten Verfolger Ott Tänak und Kalle Rovanperä für sich.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Die Generalprobe der später als Powerstage ausgetragenen Prüfung Porto San Paolo 1 über 13.70 km überzeugte mit traumhaften Panoramaaufnahmen mit dem Mittelmeer im Hingergrund. Kalle Rovanperä holte sich in SP 14 knapp die Bestzeit vor Sebastien Ogier und Ott Tänak. Mit einem Vorsprung von 19.7s startete Sebastien Ogier als Führender in die finale Schleife.

In der WRC2 hingegen fiel in SP 14 eine Vorentscheidung. Der klar Führender Emil Lindholm verschätzte sich kurz vor dem Ziel bei einem Sprung und konnte das Temp vor der folgenden Kurve nicht mehr genug reduzieren. Der Skoda Fabia RS Rally2 des Finnen flog von der Strecke. Eine Weiterfahrt war nicht möglich. Lauri Joona übernahm somit die Führung in der WRC2 Wertung mit 11.1s Vorsprung auf Kajetan Kajetanowicz und 1:10.9 Minuten auf Roberto Dapra.

Der Re-Run in „San Giacomo – Plebi“ brachte die erste Bestzeit des Tages für Ott Tänak. Der Zweitplatzierte konnte Sebastien Ogier auf den 25.19 km jedoch nur um 2.5s distanzieren und den Rückstand auf den Franzosen vor der finalen Powerstage auf 17.2s reduzieren.

In der WRC2 gingen die Dramen weiter. Der Führende Lauri Joona erreichte das SP Ziel mit einem Zeitverlust von mehr als 1:44 Minuten nach einem Reifenschaden und viel auf P4 der Klassenwertung zurück. Da auch der Zweitplatzierte Kajetan Kajetanowicz mehr als 1:12 Min. auf die WRC2 Bestzeit verlor übernahm eine Sonderprüfung vor Schluss der Italiener Roberto Dapra im Skoda Fabia RS Rally2 die Führung.

Die mit einer Länge von 13,70 km und einer Fahrzeit von fast 12 Minuten relativ langsame Powerstage sorgte mit dem teils sehr losen Untergrund noch für einige Momente in der finalen Prüfung. Alles sah nach einem sicheren Sieg von Sebastien Ogier aus, doch nach wenigen Kilometern von der Strecke ab und touchierte mit niedriger Geschwindigkeit einen Baum. Ogier musste reversieren und verlor dabei einiges an Zeit, doch es sollte für den Franzosen reichen – der Toyota-Pilot sicherte sich den insgesamt fünften Triumph auf der Mittelmeerinsel. Mit einem Rückstand von 7.9s belegte Vorjahressieger Ott Tänak den zweiten Platz. Kalle Rovanperä, Elfyn Evans, Takamoto Katsuta und Oliver Solberg folgten in den Top-6.


Foto: M-Sport Ford WRT

Die Powerstage Wertung entschied Kalle Rovanperä vor Thierry Neuville und Ott Tänak für sich. Die Zusatzpunkte für die reine Sonntagswertung holte sich ebenso der Finne vor Tänak und Ogier.

In der WRC2 konnte Roberto Dapra auf der Powerstage seinen Sieg nach Hause fahren. Der Skoda-Pilot siegte vor Kajetan Kajetanowicz (Toyota) und Martin Prokop (Skoda).

Ergebnisse:

Endstand nach SP 16:
01. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 3:34:24.5
02. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 +7.9
03. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally1 +50.5
04. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +5:05.7
05. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +7:29.6
06. Solberg / Edmondson, Toyota GR Yaris Rally1 +8:32.9
07. Pajari / Salminen, Toyota GR Yaris Rally1 +10:29.0
08. Gryazin / Aleksandrov, Skoda Fabia RS Rally2 +10:58.7
09. Dapra / Guglielmetti, Skoda Fabia RS Rally2 +12:15.3
10. Kajetanowicz / Szcepaniak, Toyota GR Yaris Rally2 +12:21.1


Foto: M-Sport Ford WRT

Wichtigste Ausfälle u.a.: Martins Sesks, Fabrizio Zaldivar, Leo Rossel, Mikko Heikkilä, Diego Ruiloba, Emil Lindholm, Pierre-Louis Loubet, Bruno Bulacia, Fabio Schwarz, Pablo Biologhini, Francesco Tali, Tom Pellerey, Slaven Sekulijca, Carlo Covi

Bestzeiten: Sebastien Ogier – 5, Ott Tänak – 5, Adrien Fourmaux – 1, Kalle Rovanperä – 1

WM-Stand Hersteller: 01. Toyota Gazoo Racing World Rally Team - 312 Punkte, 02. Hyundai Shell Mobis World Rally Team - 243, 03. M-Sport Ford World Rally Team - 87, 04. Toyota Gazoo Racing World Rally Team 2 - 48

WM-Stand Fahrer: 01. E. Evans - 133 Punkte, 02. S. Ogier - 114, 03. K. Rovanperä - 113, 04. O. Tänak - 108, 05. T. Neuville - 83, 06. T. Katsuta - 63, 07. A. Fourmaux - 44, 08. S. Pajari - 31, 09. G. Munster - 18, 10. J. McErlean - 12

Stimmen im Ziel:

Sebastien Ogier: "Ich freue mich sehr über diesen Sieg. Es war bis zum Schluss ein harter Kampf mit Ott, und heute Morgen hatte ich die Möglichkeit, einen kleinen Vorsprung herauszufahren. Deshalb habe ich in der Power Stage nicht auf die volle Punktzahl gedrängt, aber wir hatten trotzdem mit den Spurrillen zu kämpfen, und ich blieb in einer engen Kurve hängen. Ich zog es vor, anzuhalten und das Auto zurückzusetzen. Das war nicht ideal und hat uns am Sonntag einige Punkte gekostet, aber wir hatten genug auf dem Konto, um unser Hauptziel, den Sieg, zu erreichen. Es ist ein sehr befriedigender Sieg für mich und das Team, das nach Portugal großartige Arbeit geleistet hat, um das Fahrzeug-Setup und den Speed ​​auch ohne Test zu verbessern; das Auto ließ sich angenehm fahren, und die Zeiten gingen leichter von der Hand.“

Ott Tänak: Wir hatten heute nicht das Gefühl, ans Limit gehen zu können, da wir Schwierigkeiten hatten, einen guten Rhythmus und die richtige Balance im Auto zu finden. Aber wir haben unser absolutes Maximum herausgeholt. Es war eine sehr anspruchsvolle Rallye, und es ist frustrierend, wieder Zweiter hinter Seb zu werden. Er war dieses Wochenende stark, und momentan haben wir einfach nicht das volle Paket, um die Toyotas zu schlagen. Die Prüfungen waren extrem hart, und wir wussten, dass wir so viele Punkte wie möglich holen, aber gleichzeitig sehr sauber und ordentlich fahren mussten, was eine Herausforderung war.

Kalle Rovanperä: "Ich denke, wir können mit unserem Wochenende zufrieden sein. Wir haben am Freitag viel aufgeräumt und danach mit einer sauberen und cleveren Fahrt unser Bestes gegeben und am Sonntag die maximale Punktzahl erreicht. Ich habe in der Power Stage alles gegeben und war vom Zeitabstand überrascht, da er sich auf einer so engen und langsamen Etappe nicht gut anfühlte. Aber ich bin mit den Punkten zufrieden. Was das Tempo angeht, war das wahrscheinlich mein bestes Wochenende auf Sardinien. Vielen Dank an das Team für das gute Auto."


Foto: Harald Illmer

Elfyn Evans: "Insgesamt können wir mit dem Verlauf unseres Wochenendes zufrieden sein. Platz vier war realistisch gesehen das Höchste, was wir vom ersten Start am Freitag erwarten konnten. Diese Rallye ist immer voller Abnutzungserscheinungen, und es war entscheidend, ohne größere Probleme ins Ziel zu kommen. Das Tempo der Top Drei war ziemlich hoch, aber das Positive ist, dass wir im Laufe der Rallye deutliche Fortschritte in Sachen Gefühl gemacht haben, insbesondere bei den Bedingungen im zweiten Durchgang. Das gibt uns einige positive Erkenntnisse für Griechenland.“

Thierry Neuville: "Insgesamt bin ich vom Wochenende enttäuscht – ich glaube, wir hatten am Freitag viel Pech. Ich weiß immer noch nicht, was schiefgelaufen ist, denn ich habe in einer flachen Kurve irgendwie die Kontrolle über das Auto verloren und das ganze Heck ist abgerissen. Von da an konnten wir nur noch heute etwas retten. Angesichts unserer Startaufstellung sind fünf Punkte gar nicht so schlecht. Wir werden bald die Wende schaffen, das Team hat es verdient; alle geben alles, und ich weiß, dass es klappen wird. Griechenland wird hart, es ist sehr rau und man kann das Auto leicht beschädigen. Aber wir konnten letztes Jahr vom ersten Startplatz aus gewinnen, daher sollte uns Startplatz fünf noch besser machen."

Adrien Fourmaux: "Sardinien war eine weitere Rallye, bei der wir anfangs um die Spitze kämpften, aber dann passierte etwas, das dem ein Ende setzte. Ich war mit meinem Tempo auf den neuen Wertungsprüfungen heute zufrieden, daher kann ich einige positive Erkenntnisse aus dem Wochenende mitnehmen, und ich bin entschlossen, die negativen in positive umzuwandeln, indem ich daraus lerne. Es gibt definitiv Dinge, die wir verbessern können. Das Ziel war eine saubere Rallye, die leider nicht geklappt hat. Deshalb werde ich alles dafür tun, in Griechenland eine zu haben."

Takamoto Katsuta: "Es war, wie erwartet, ein sehr hartes Wochenende, aber wir konnten trotzdem den fünften Gesamtrang belegen, was gar nicht so schlecht ist. Wir hatten am Wochenende einige Schwierigkeiten mit dem Überschlag und anderen Problemen, aber das kann bei einer Rallye wie dieser passieren. Am Ende war ich mit dem Auto recht zufrieden. Ich habe in der Power Stage versucht, zu pushen, habe aber am Ende einen Fehler gemacht und bin auf dem sehr weichen und losen Untergrund stecken geblieben. Es sind also gemischte Gefühle, aber ich denke, wir sind auf einem guten Weg und freuen uns auf Griechenland."


Foto: Harald Illmer

Sami Pajari: " Es war ein kniffliger letzter Tag für uns. Unser Plan war, mit einem guten Gefühl ins Ziel zu kommen, aber wir haben auf der ersten Wertungsprüfung des Tages etwas angefahren und etwas Kleines an der Aufhängung gebrochen. Wir konnten es auf der Strecke reparieren, sodass wir weiterfahren konnten. Dann ging es vor allem darum, ins Ziel zu kommen und die Punkte zurückzuholen. Bis heute war es ein positives Wochenende für uns. Der Speed ??war besser und kam leichter, und das ist etwas Gutes, das wir mit nach Griechenland nehmen können.“

Gregoire Munster: „Ein enttäuschendes Wochenende für das Team nach den Ereignissen auf der zweiten Etappe. Aber die Jungs und Mädels haben gute Arbeit geleistet und uns wieder auf die Strecke gebracht. Es war wichtig, wieder da draußen zu sein, denn Griechenland steht kurz bevor. Wir konnten also einige Kilometer zurücklegen, Dinge ausprobieren und Daten sammeln. Wir freuen uns auf ein besseres Event in Griechenland.“

Josh McErlean: "Wir haben an diesem Wochenende viel gelernt, und hoffentlich können wir diese Erfahrung irgendwann einmal nutzen, um am ersten Rallyetag als Erste auf der Straße zu fahren! Aber ehrlich gesagt, ein großes Dankeschön an das gesamte Team. Schon beim letzten Service hatten sie eine Menge Arbeit, einen vorderen linken Stoßdämpfer in sieben Minuten einzubauen! Also ein großes Lob an sie, und hoffentlich haben wir für Griechenland etwas Gutes gelernt. Es zeigt uns definitiv, dass man in der WRC einen guten Freitag braucht!“


Foto: Harald Illmer

Jourdan Serderidis: "Wir beenden die Rallye auf dem 25. Gesamtrang, was besser ist als erwartet, denn beim Blick auf die Starterliste dachte ich, die Top 30 wären das Ziel. So landeten wir auf Platz 25, obwohl wir am Freitag einen Überschlag hatten und dadurch rund drei Minuten verloren. Für M-Sport war es bisher nicht die beste Rallye, da am Freitag drei Autos ausfielen. Dank der Mechaniker konnten wir die Autos aber reparieren, sodass wir am Samstag und Sonntag weiterfahren konnten. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass wir für die nächste Rallye in Griechenland einige Fortschritte gemacht haben, und ich freue mich schon auf ein gutes Wochenende dort."

Die Rallye Weltmeisterschaft wird mit der EKO Acropolis Rallye von 26.-29. Juni fortgesetzt. Die Schotterschlacht in Griechenland wechselte vom September-Termin der letzten Jahre in den Juni. Eine Hitzeschlacht rund um Lamia wird erwartet.

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WRC Rally Italia Sardegna 2025 – Tag 2: Zweikampf zwischen Ogier und Tänak!

Sebastien Ogier und Ott Tänak duellierten sich an der Spitze der Gesamwertung am zweiten Tag der Rally Italia Sardegna 2025. Am Samstag Abend führte der Franzose die Gesamtwertung mit 11.1s Vorsprung auf den Esten an!

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT

Sechs Sonderprüfungen über 121.60 km standen am Samstag am Zeitplan darunter zahlreiche Klassiker der Rallye Italia Sardegna.

Strahlendes Sommerwetter erwartete die Teams auch am Samstag Morgen. Der Klassiker Coiluna - Loelle über 21.18 km eröffnete die Etappe am Samstag. Martins Seks konnte nach seinem schweren Unfall am Freitag am Samstag nicht mehr an den Start gehen. Thierry Neuville, Josh McErlean und Gregoire Munster konnten ihre Boliden für den Samstag wieder fit machen und eröffneten die Prüfungen am zweiten Tag.

Kalle Rovanperä knallte als erster eine Fabelzeit hin und unterbot die bisherige Bestzeit von Elfyn Evans um unglaubliche 14.6s. Doch der Führende Sebastien Ogier unterbot die Zeit des Finnen nochmal um 3.1s und baute seine Führung auf 7.4s aus. Im Ziel der Prüfung gaben viele Piloten zu Protokoll, dass sich die Strecke bereits beim ersten Durchgang härter als im Vorjahr präsentierte. Der Re-Run am Nachmittag sorgte bereits jetzt für Sorgenfalten.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Der berühmteste Sprung der Rallye Italia Sardegna „Micky's Jump“ sorgte beim ersten Durchgang des Klassikers „Lerno - Su Filigosu 1“ über 24.34 km wieder für spektakukäre Bilder.

Wie zuvor knallte Rovanperä wieder die erste Referenzzeit der Top-Piloten in den Schotter, diesmal knapp 10s schneller als Elfyn Evans. Der Finne befürchtete jedoch, dass die SP noch deutlich schneller werden sollte. Rovanperä sollte Recht behalten: Ott Tänak holte sich in SP 8 die Bestzeit vor dem Finnen.

Für Adrien Fourmaux hingegen waren die Hoffnungen auf den Sieg fürs Erste einmal ausgeträumt: Ein Reifenschaden in SP 8 kostete den Franzosen mehrere Minuten. Und auch der Führende Sebastien Ogier bremste der Reifenschaden von Fourmaux, der Toyota-Pilot musste im dichten Staub hinter seinem Landsmann die SP zu Ende fahren und verlor dabei einiges an Zeit. Diese sollte jedoch von den Offiziellen wie üblich in so einem Fall korrigiert werden.

In der WRC2 büßte Yohan Rossel im Kampf mit dem Führenden Emil Lindholm nach einer Begegnung mit einem Baum viel Zeit ein. Der finnische Skoda Pilot konnte seine Führung damit auf mehr als 55s ausbauen.


Foto: M-Sport Ford WRT

Mit „Tula – Erula“ folgte ein weiterer absoluter Klassiker vor dem mittäglichen Service. Ein „Tyre pressure alarm“ im Cockpit von Ott Tänak sorgte kurz für Sorgenfalten im Lager von Hyundai. Der schleichende Plattfuss kostete den Esten nur knapp 10s auf die Bestzeit von Sebastien Ogier. Adrien Fourmaux hatte nach seinem Reifenschaden in SP 7 in der SP 8 dann viel Glück bei einem Ausritt zwischen Bäumen hindurch. Der Hyundai-Pilot traf kein festes Hindernis und konnte seine Fahrt fortsetzen, verlor aber weiter Zeit.

Sebastien Ogier erreichte somit den Servicepark in Olbia am Samstag mit einem Vorsprung von 15.0s auf Ott Tänak. Kalle Rovanperä folgte auf P3 (+37.5s). Sami Pajari, Elfyn Evans und Takamoto Katsuta folgten in den Top-6.

In der WRC2 musste Yohan Rossel auf der Verbindungsetappe zur neunten Prüfung nach seinem Unfall in SP8 doch vorzeitig abstellen. Und auch Martin Prokop verlor nach einem Unfall viel Zeit. In Führung weiter Emil Lindholm, neuer Zweiter war nun Lauri Joona mit 1:01.0 Min Rückstand.

Auf der Nachmittagsschleife präsentierten sich die Sonderprüfungen schon extrem ausgefahren und besonders rau. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Reifenschäden auftraten. Takamoto Katsuta musste seinen defekten Pneu in der Prüfung wechseln und verlor somit mehr als 2 Minuten auf die Bestzeit von Ott Tänak. Der Este setzte in SP 10 die schnellste Zeit, knapp vor Sebastien Ogier und Kalle Rovanperä.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Auch der Re-Run am Monte Lerno brachte wieder spektakuläre Flugeinlagen am berühmten Jump. In der elften Prüfung war es dann Elfyn Evans, der einen Reifenschaden zu verzeichnen hatte. Der Toyota-Pilot musste in der Prüfung wechseln und verlor dabei knapp 2 Minuten. Und er blieb nicht der einzige der Rally1 Piloten – auch Sami Pajari erwische es in SP 11. Der Finne verlor 3:30 Minuten und tauschte in der Gesamtwertung den Platz mit seinem Teamkollegen Evans.

Knapp 5 km nach dem Start der elften Prüfung flog Adrien Fourmaux von der Strecke und überschlug sich. Der Hyundai i20 N Rally1 blieb am Dach liegen, an eine Weiterfahrt war für den Franzosen nicht zu denken.

Ohne Probleme absolvierten die Führenden die elfte Prüfung. Ott Tänak holte sich die Bestzeit vor Sebastien Ogier und verminderte den Rückstand auf den Führenden auf 10.7s.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Der Re-Run in Tula – Erula war am Samstag noch zu absolvieren. Besonders der Schlussteil sollte laut Infos der Vorausfahrzeuge extrem ausgefahren und materialmordend sein. Die Dramen blieben bei der letzten SP des Tages jedoch aus und Sebastien Ogier beendete den Tag stilgereicht mit einer weiteren Bestzeit knapp vor Ott Tänak.

Der Franzose erreichte den abendlichen Service in Olbia somit als Führender. Mit einem Rückstand von 11.1s belegte Ott Tänak den zweiten Rang, vor Kalle Rovanperä auf Rang drei (+55.5). Elfyn Evans, Sami Pajari und Nikolay Gryazin folgten in den Top-6 am Samstag Abend.

In der WRC2 baute Emil Lindholm seinen Vorsprung auf Lauri Joona (beide Skoda) am Nachmittag auf 1:11.5 Minuten aus. Kajetan Kajetanowicz komplettierte die Top-3 am Samstag Abend. Fabio Schwarz / Bernhard Ettel schieden in SP 12 vorzeitig aus.


Foto: M-Sport Ford WRT

Ergebnisse:

Zwischenstand nach SP 12:
01. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 2:32:38.9
02. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 +11.1
03. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally1 +55.5
04. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +4:33.3
05. Pajari / Salminen, Toyota GR Yaris Rally1 +4:56.3
06. Gryazin / Aleksandrov, Skoda Fabia RS Rally2 +5:59.6
07. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +6:11.4
08. Solberg / Edmondson, Toyota GR Yaris Rally1 +6:19.5
09. Lindholm / Hämälainen, Skoda Fabia RS Rally2 +6:36.6
10. Joona / Vaaleri, Skoda Fabia RS Rally2 +7:48.1

Vier Sonderprüfungen über knapp 78 km bilden am Sonntag das große Finale der WRC Rallye Italia Sardegna 2025, darunter die neue Powerstage „Porto San Paolo“.

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Foto: Toyota Gazoo Racing WRT
 

WRC Rally Italia Sardegna 2025 – Tag 1: Ogier vor Fourmaux und Tänak!

Was für ein ereignisreicher erster Tag bei der WRC Rally Italia Sardegna 2025: Sebastien Ogier schnappte sich die Führung in der letzten SP des Tages und führte die Gesamtwertung vor Adrien Fourmaux und Ott Tänak an!

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT

Sechs Sonderprüfungen über knapp 121 km waren am ersten Tag zu absolvieren. Strahlendes Sommerwetter mit prognostizierten Temperatur-Höchstwerten deutlich über 30 Grad erwarte die Teams am Freitag Morgen.

Die Auftaktprüfung Arzachena 1 über knapp 14 km sollte eine erste Einschätzung des Geschehen geben. Das Toyota-Trio Elfyn Evans, Kalle Rovanperä und Sebastien Ogier musste als Führende in der WM-Zwischenwertung nach fünf Läufen die Sonderprüfungen am Freitag als „Straßenkehrer“ eröffnen. Dies sollte auf den losen Schotterstraßen natürlich einen deutlichen Nachteil bedeuten.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Mit voller Attacke legte Sebastien Ogier als Dritter in der sehr schnellen SP eine erste Richtzeit vor und unterbot die gefahrenen Zeiten seiner zuvor gestarteten Teamkollegen um mehr als 10 bzw. 11s. Die Zeit des Franzosen konnte auch von den Hyundai-Teams nicht mehr unterboten werden. Ogier holte sich die erste Bestzeit knapp vor Thierry Neuville und Sami Pajari.

In der WRC2 setzten sich die Skoda Piloten Emil Lindholm vor Lauri Joona und Fabrizio Zaldivar an die Spitze.

Mit unglaublich spektakulärer Highspeed-Action beeindruckte die zweite Sonderprüfung und bot atemberaubende Live-TV Bilder. Die SP schien den Hyundai-Piloten zu liegen. Ott Tänak setzte die klare Bestzeit vor Thierry Neuville und Adrien Fourmaux. Das Hyundai-Trio setzte sich damit auch in gleicher Reihenfolge an die Spitze der Gesamtwertung. P3 nach SP zwei teilte sich Fourmaux ex-aequo mit Sami Pajari als nun schnellsten Toyota.

Schlimm erwischte es die M-Sport Piloten in der zweiten Prüfung. Joshua McErlean traf einer der vielen Steinmauern am Streckenrand und musste seinen Boliden daraufhin abstellen. Bei Gregoire Munster kollabierte die Hintere Aufhängung. Munster schleppte den stark beschädigten Boliden ins Ziel der SP und verlor dabei mehr als 2:30 Minuten. Mit einem Highspeed Überschlag nach einem Jump war für Martins Sesks der Tag ebenso vorzeititg beendet. Der schwer beschädigte Bolide kam in einem Weingarten zu liegen.


Foto: M-Sport Ford WRT

Auch in der WRC2 überschlugen sich die Ereignisse im wahrsten Sinne. Roope Korhonen riss sich bei einem Abflug ein Hinterrad ab und musste aufgeben. Auch der Finne Mikko Heikkilä schied nach einem Crash aus. Oliver Solberg bestreitet die Rally Sardegna außerhalb der WRC2-Wertung. Auch der Norweger schlug in SP2 hart in eine Steinmauer ein, konnte seine Fahrt aber fortsetzen. Im Ziel der Prüfung klagte der Toyota-Pilot über Rückenschmerzen. An der Spitze der WRC2 übernahm der amtierende Weltmeister Yohan Rossel (Citroen) die Führung in der Gesamtwertung vor Emil Lindholm (Skoda) und Alejandro Cachon (Toyota).

Adrien Fourmaux konnte den ersten Durchgang der Prüfung Sa Conchedda über fast 28 km klar vor Takamoto Katsuta und Sebastien Ogier für sich entscheiden. Der Hyundai-Pilot übernahm damit nach SP 3 die Gesamtführung und erreichte den mittäglichen Service in Olbia als Führender mit einem Vorsprung von 2.9s auf seinen Teamkollegen Thierry Neuville. Auf Zwischenrang drei rangierte Sebastien Ogier nach der dritten Prüfung, knapp vor Ott Tänak auf P4. Ein schleichender Plattfuß links vorne verhinderte bei Sami Pajari eine Platzierung unter den Top3 nach der dritten SP. Der Finne rutschte auf P5 ab. Takamoto Katsuta, Kalle Rovanperä und Elfyn Evans folgten.

In der WRC2 wechselte abermals die Führung. Emil Lindholm lag nach SP 3 vor Martin Prokop und Yohann Rossel in Front. Fabio Schwarz / Bernhard Ettel rangierten nach drei Prüfungen auf P17 der WRC2.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Ott Tänak eröffnete die Nachmittagsschleife mit einer Bestzeit auf der vierten Prüfung vor Thierry Neuville und Sebastien Ogier. Thierry Neuville überholte somit Adrien Fourmaux in der Gesamtwertung und schob sich vor dem Franzosen und seinem zweiten Teamkollegen Ott Tänak an die Spitze.

Die Freude von Thierry Neuville über die Führung beim sechsten WM-Lauf der Saison war nur kurz: Bereits beim Re-Run der am Vormittag so ereignisreichen Prüfung Calangianus – Berchidda traf der Belgier bei Highspeed ein Hindernis am Streckenrand und riss sich dabei ein Rad am Hyundai i20 N Rally1 ab. Der Belgier konnte seine Fahrt nicht fortsetzen und musste den Tag vorzeitig beenden. Glück im Unglück hatten Takamoto Katsuta und Jourdan Serderidis: Ein einer engen Haarnadel überschlugen sich beide in fast identer Weise. Mit deutlich ramponierten Fahrzeugen konnten beide die Fahrt fortsetzen, verloren dabei aber einiges an Zeit. Die Bestzeit in SP 7 ging an Kalle Rovanperä. Nach dem Ausfall von Neuville übernahm wieder Adrien Fourmaux die Führung in der Gesamtwertung.

Mit voller Attacke auf der finalen Sonderprüfung des Tages „Sa Conchedda 2“ holte sich Sebastien Ogier in SP 8 die klare Bestzeit und schaffte es den Führenden Adrien Fourmaux in der Gesamtwertung von P1 zu verdrängen. Mit einem Vorsprung von 2.1s auf Fourmaux beendete Ogier den ersten Tag als Gesamtführender. Ott Tänak komplettierte das Podium am Freitag Abend mit 7.3s Rückstand. Sami Pajari, Kalle Rovanperä, Elfyn Evans, Katamoto Katsuta und Nikolay Gryazin folgten in den Top-8.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

In der WRC2 konnte Emil Lindholm am Nachmittag seine Führung ausbauen. Der Skoda-Pilot beendete den Freitag mit einem Vorsprung von 16.3s auf Yohan Rossel. Martin Prokop belegte P3 (+37.1s). Fabio Schwarz / Bernhard Ettel rangierten am Freitag Abend auf P13 der WRC2.

Ergebnisse:

Zwischenstand nach SP 6:
01. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 1:10:33.1
02. Fourmaux / Coria, Hyundai i20 N Rally1 +2.1
03. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 +7.3
04. Pajari / Salminen, Toyota GR Yaris Rally1 +16.8
05. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally1 +22.8
06. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +1:09.8
07. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +2:27.9
08. Gryazin / Aleksandrov, Skoda Fabia RS Rally2 +2:33.3
09. Lindholm / Hämälainen, Skoda Fabia RS Rally2 +2:41.2
10. Rossel / Dunand, Citroen C3 Rally2 +2:57.5


Foto: M-Sport Ford WRT

Am Samstag folgen weitere sechs Sonderprüfungen über 121.60 km, darunter zahlreiche Klassiker der Rallye Italia Sardegna.

Weitere Informationen zur Rally Italia Sardegna 2025: https://www.rallyitaliasardegna.com/

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