WRC Rallye Islas Canarias 2025: Rovanperä-Triumph bei Toyota-Festspielen!
Kalle Rovanperä dominierte die WRC-Premiere der Rallye Islas Canarias 2025 nach Belieben und triumphierte beim vierten Saisonlauf vor seinen Toyota-Teamkollegen Ogier, Evans und Katsuta. Auch die separate Sonntagswertung und die Powerstage ging an den Finnen!
Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Harald Illmer
Am Sonntag standen noch fünf Sonderprüfungen über 58,38 km am Programm, darunter die finale Powerstage „Maspalomas 2“. Bestes Frühlingswetter begrüsste die Teams und die Massen an Fans auch am Sonntag Morgen.

Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
Nach dem Unfall in der letzten Prüfung des Tages am Samstag waren die Schäden am Toyota GR Yaris Rally1 von Sami Pajari zu stark, der Finne konnte auch am Sonntag nicht mehr an den Start gehen. Somit eröffnete Gregoire Munster die Sonderprüfungen vor seinem Teamkollegen Josh McErlean.
McErlean war es dann auch, welcher als erster am Sonntag für spektakuläre Bilder sorgte: Knapp 4.9 km nach dem Start verschätzte sich der Ford-Pilot beim Anbremsen einer Rechtskurve und schlug hart in die Leitplanken ein. McErlean musste die Rallye vorzeitig beenden.
Bis auf die abendliche Superspecial, welche Elfyn Evans knapp für sich entscheiden konnte, setzte Kalle Rovanperä alle Bestzeiten an den ersten beiden Tagen und so startete auch der Sonntag: Mit der nächsten Bestzeit des Führenden Finnen vor Sebastien Ogier und Elfyn Evans.
Der erste Durchgang, der später als finale Powerstage gefahrenen Prüfung Maspalomas, sorgte für ein Highspeed-Spektakel. Fast die komplette 13,47 km lange SP geht mit Hochgeschwindigkeit den Berg hinab.Viele Piloten beklagten, dass sie bei der Recce extrem viel Gegenverkehr auf dieser Strecke hatten und speziell die Linkskurven somit nicht optimal in den Aufschrieb aufnehmen konnten. Kalle Rovanperä ließ sich auch davon nicht beirren und knallte eine weitere klare Bestzeit auf den Asphalt.

Foto: M-Sport Ford WRT
Als Spektakel für die Fans gab es zur Halbzeit am Sonntag die von früheren Ausgaben der Rallye Islas Canarias bereits bekannte Sonderprüfung auf einer Kartrennbahn. Bei den Top-Piloten hielt sich die Begeisterung für die verwinkelte Strecke in Grenzen. Zeitgleich mit Adrien Fourmaux setzte Sebastien Ogier vorerst die schnellste Zeit, diesmal unterbot die Zeit aber auch Kalle Rovanperä nicht mehr.
Vor der finalen Schleife mit zwei Sonderprüfungen betrug der Vorsprung von Rovanperä auf Ogier 50.5s. Mit 1:12.9 Min. Rückstand komplettierte Elfyn Evans das Podium nach SP 16.
De Re-Run in Agüimes - Santa Lucía brachte für Sebastien Ogier die zweite Bestzeit in Serie, in der Gesamtwertung blieb der Vorsprung von Kalle Rovanperä vor der Powerstage mit 49.5s fast unverändert. Ein Reifenschaden sorgte bei Thierry Neuville für Sorgenfalten: „Ich habe eigentlich nichts getroffen, als plötzlich die Warnung am Dashboard auftauchte.“ Neuville verlor mehr als eine Minute auf die Bestzeit und rutschte in der Gesamtwertung hinter seine Teamkollegen Ott Tänak und Thierry Neuville zurück.

Foto: Toyota Gazoo Racing WRT
Die finale Powerstage Maspalomas sollte die Entscheidung bei der Rallye Islas Canarias 2025 bringen.
Der große Dominator der Rallye Islas Canarias 2025 ließ auch auf der finalen Powerstage nichts mehr anbrennen, ganz im Gegenteil: Mit einer überlegenen Bestzeit holte sich Kalle Rovanperä nicht nur den Gesamtsieg, sondern auch die separate Sonntagswertung sowie die vollen Powerstage Punkte – Maximale Ausbeute: 35 Punkte!
Mit Sebastien Ogier auf Rang zwei (+53.5), Elfyn Evans auf P3 (+1:17.1) und Takamoto Katsuta (+2:02.9) war der Vierfachtriumph von Toyota besiegelt. Dahinter das Hyundai-Trio Adrien Fourmaux, Ott Tänak und Thierry Neuville. Dahinter folgten bereits die Top-Piloten der WRC2.
Hier konnte Yohan Rossel einen nie gefährdeten Sieg vor Alejandro Cachon und Nikolay Gryazin feiern. Fabio Schwarz / Bernhard Ettel belegten P11 in der WRC2.

Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
Ergebnisse:
Endstand:
01. Rovanperä / Haltunen, Toyota GR Yaris Rally1 2:54:39.8
02. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 +53.5
03. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +1:17.1
04. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +2:02.9
05. Fourmaux / Coria, Hyundai i20 N Rally1 +2:31.0
06. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 +3:11.4
07. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +3:40.7
08. Rossel / Dunand, Citroen C3 Rally2 +7:10.7
09. Cachon / Rozada, Toyota GR Yaris Rally2 +7:40.2
10. Gryazin / Aleksandrov, Skoda Fabia RS Rally2 +7:58.4
Stimmen im Ziel:
Kalle Rovanperä: „Es war ein super Wochenende für uns und das gesamte Team. Wieder so einen Vierfachsieg zu holen, ist einfach fantastisch. Wir haben das Fahren einfach genossen. Das Auto war superschnell, vielen Dank an das gesamte Team für die gute Vorbereitung. Auch Jonne hat einen tollen Job gemacht, und wir sind gut gefahren. Das ist wahrscheinlich einer meiner besten Siege bisher. Es kommt auf diesem Niveau nicht oft vor, dass man das ganze Wochenende über so konstant schnell sein kann. Die maximale Punktzahl war heute unser Ziel, und das haben wir auch dringend gebraucht. Der Abstand zu Elfyn ist zwar noch groß, aber wir sind jetzt zumindest einen Schritt näher dran und arbeiten weiter.“
Sébastien Ogier: „Es ist ein fantastisches Ergebnis für das Team, die ersten vier Plätze zu belegen. Das passiert nicht immer, und wir können sehr zufrieden sein. Der zweite Platz ist zwar nicht meine Lieblingsplatzierung, aber trotzdem eine gute. Ich denke, wir sind eine ziemlich gute Rallye gefahren. Es hat mir großen Spaß gemacht, das Auto zu fahren. Ein großes Dankeschön an das Team, das uns an diesem Wochenende die besten Werkzeuge zur Verfügung gestellt hat. Kalle und Jonne waren unschlagbar, aber es war trotzdem ein sehr positives Wochenende für uns, das dem Team die maximale Punktzahl gesichert hat.“
Elfyn Evans: „Es war ein großartiges Wochenende für das Team mit einer unglaublichen Leistung des GR YARIS Rally1. Ein großes Dankeschön an das Team, das die Herausforderungen dieser Rallye hervorragend verstanden, das Auto vorbereitet und sich an die neuen Reifen gewöhnt hat. Ein großes Lob an Kalle, denn er hatte an diesem Wochenende ein Tempo, das niemand erreichen konnte, und auch an Seb. Natürlich bin ich nicht ganz zufrieden, dass ich etwas hinter ihnen lag und nicht mit gleichwertigen Maschinen um den Sieg kämpfen konnte, aber es sind trotzdem gute Punkte, und wir können damit einigermaßen zufrieden sein.“

Foto: Harald Illmer
Takamoto Katsuta: „Ich bin sehr stolz, Teil dieses großartigen Ergebnisses für das Team zu sein. Ein großes Dankeschön an alle im Team für die hervorragende Vorbereitung des Autos. Das Auto war das ganze Wochenende über ein tolles Fahrgefühl, und deshalb konnten wir bei einer so neuen und außergewöhnlichen Rallye, an der wir noch nie teilgenommen haben, die Plätze 1, 2, 3 und 4 belegen. Ich persönlich hätte mich über ein noch besseres Ergebnis gefreut, aber es war eine gute Rallye für uns ohne große Probleme. Ich werde mich jetzt auf die nächste Rallye konzentrieren, um mich weiter zu verbessern.“
Adrien Fourmaux: „Es gab zwar auch positive Aspekte am Wochenende, wie die fantastische letzte Sonderprüfung und den Sieg im Teaminternen Kampf, aber es war sicher nicht das, was wir uns erhofft hatten. Manchmal kann man bei schwierigen Rallyes wie dieser viel lernen und Fortschritte für die Zukunft machen – ich bin überzeugt, dass das Team das schaffen kann. Wir haben einige Punkte mitgenommen, was gut ist, aber wir werden weiter alles daran setzen, stärker zurückzukommen.“
Ott Tänak: „Es ist schwer, Worte für ein so anspruchsvolles Wochenende zu finden. Ich glaube, es war das schlechteste, das wir je mit allen drei Teams erlebt haben, und keiner von uns konnte vorne mitfahren. Bei Hitze ist es schwierig, da ich mehr Untersteuern bekomme, und wenn das Auto nicht funktioniert, habe ich große Mühe, Druck zu machen. Wir haben unsere Hausaufgaben nicht gemacht und waren nicht auf dieses Rennen vorbereitet. Toyota hat die Messlatte sehr hoch gelegt – sie haben großartige Arbeit geleistet.“
Thierry Neuville: „Es war kein gutes Wochenende für uns. Wir hatten große Probleme, und obwohl wir hart daran gearbeitet haben, die Situation zu verbessern, hat alles, was wir versucht haben, nicht funktioniert. Wir müssen noch herausfinden, was die Ursache für diese Probleme war, und gestärkt zurückkommen. Das Team hat trotz aller Schwierigkeiten weitergekämpft. Wir hatten heute Pech mit dem Reifenschaden, sonst hätten wir vielleicht ein ordentliches Ergebnis erzielt. Wir hatten uns von diesem Wochenende viel mehr erwartet, aber wir haben es nicht bekommen.“

Foto: Harald Illmer
Gregoire Munster: "Obwohl wir bei unserem Test vor dem Event viel gelernt haben, ist uns leider immer noch etwas schiefgelaufen. Sobald wir hier mit versiegelten mechanischen Komponenten sind, können wir nicht mehr viel tun, um das Problem zu lösen. Manchmal ist das einfach so, aber wir haben das ganze Wochenende über nie aufgegeben und immer wieder versucht, Lösungen zu finden. Natürlich haben wir nicht das gewünschte Ergebnis erzielt, aber wir haben nicht aufgegeben, und das ist das Wichtigste. Ich freue mich darauf, in nur ein paar Wochen in Portugal wieder auf Schotter zu fahren. Ein großes Dankeschön an die Organisatoren für diese gut organisierte Veranstaltung. Es ist unglaublich, wie viele Fans gekommen sind, um uns zuzusehen. Das hat das Wochenende unglaublich unterhaltsam gemacht, auch wenn die Sonderprüfungen eine Herausforderung waren."
Josh McErlean: „Diese Insel hat viele Erinnerungen geweckt! Es war von Anfang an schwierig, aber wir haben im Laufe der drei Tage mit dem gesamten Paket kleine Fortschritte gemacht. Es ist sehr schade, was heute passiert ist. Ein etwas zu ehrgeiziger Pacenote führte dazu, dass wir zu schnell unterwegs waren und weit in eine Leitplanke gefahren sind. Es tut mir für das gesamte Team leid für diesen Fehler. Wir haben an diesem Wochenende viel über das Auto und meine eigene Fahrweise gelernt. Ich freue mich darauf, jetzt wieder auf Schotter und in vertrauteres Terrain zu fahren. Alles sollte etwas natürlicher sein, und von hier aus können wir weitermachen.“
WM-Stände:
WM-Stand Hersteller: 01. Toyota Gazoo Racing World Rally Team - 208 Punkte, 02. Hyundai Shell Mobis World Rally Team - 157, 03. M-Sport Ford World Rally Team - 58, 04. Toyota Gazoo Racing World Rally Team 2 - 25
WM-Stand Fahrer: 01. Elfyn Evans - 109 Punkte, 02. Kalle Rovanperä - 66, 03. Thierry Neuville - 59, 04, Sebastien Ogier - 58, 05. Ott Tänak - 57, 06. Adrien Fourmaux - 44, 07. Takamoto Katsuta - 39, 08. Sami Pajari - 19, 09. Gregoire Munster - 16, 10. Martins Sesks - 8
Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 14. - 18. Mai 2025 mit der WRC Rallye de Portugal fortgesetzt.
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