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Foto: Toyota Gazoo Racing WRT
 
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WRC Rallye de Portugal 2025: Ogier holt sich den 7. Sieg!

Spannendes Finale bei der WRC Vodafone Rallye de Portugal 2025: Sebastien Ogier holt sich den insgesamt siebten Sieg in Portugal. Dahinter entscheidet Ott Tänak den Kampf um P2 gegen Kalle Rovanperä im spannenden Duell für sich!

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, WRC Young Driver Team

Sechs Sonderprüfungen über 72.16 km bildeten den Schlusstag der 58. Vodafone Rallye de Portugal am Sonntag, darunter der Klassiker „Fafe“ als finale Powerstage.

Kalle Rovanperä eröffnete den Sonntag mit einer klaren Bestzeit in der Auftaktprüfung Paredes 1 über knapp 16 km. Der Finne distanzierte den Führenden Sebastien Ogier hierbei um ganze 11.1s und konnte seinen Rückstand als Zweitplatzierter in der Gesamtwertung auf nur mehr 16.5s reduzieren. Für Martins Sesks hingegen startete auch der Sonntag alles andere als nach Wunsch: Bereits kurz nach dem Start leuchteten im Cockpit die Reifenschaden-Warnlampen auf, Sesks entschied sich nicht anzuhalten – der Zeitverlust hielt sich dadurch mit knapp 35s in Grenzen.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Auch Ott Tänak hatte die Hoffnungen auf einen Sieg nach seinem Servolenkungsproblem am Samstag Abend noch nicht aufgegeben. Der Este schnappte sich in der zweiten SP des Tages Felgueiras die Bestzeit vor Rovanperä und Neuville.

Der absolute Klassiker der Rallye de Portugal - „Fafe“ - stand als Generalprobe vor dem finalen Durchgang der als Powerstage ausgetragenen 24. Prüfung bereits als erster Durchgang am Sonntag Morgen als SP 21 am Programm. Unglaubliche Zusehermassen säumten die legendären Zuseherpunkte mit viel Geschichte bereits am Morgen und staunten über die Sprungweiten an der berühmt-berüchtigten Sprungkuppe.

Beim Anschlagen mit dem Heck an die Böschung hatte Takamoto Katsuta das Glück auf seiner Seite ohne Reifenschaden davongekommen zu sein, weniger Glück hatte der Lokalmatador Diogo Salvi im Ford Puma Rally1. Der Portugiese holte sich prompt einen Reifenschaden und konnte die SP nur mehr in langsamer Fahrt absolvieren.


Foto: M-Sport Ford WRT

Ott Tänak konnte die Generalprobe in Fafe mit 2.4s Vorsprung auf Sebastien Ogier für sich entscheiden. Am Sonntag stand kein Besuch im Servicepark in Porto mehr auf dem Programm, zur Halbzeit führte Sebastien Ogier die Gesamtwertung mit 16.3s Vorsprung auf Kalle Rovanperä an. Nur mehr 7.4s dahinter rangierte Ott Tänak. Ein spannender Kampf um P2 deutete sich für die finale Schleife an. Zumal auch Regen plötzlich ein Thema war. Die Möglichkeit von Schauern gegen Ende der Rallye lag zumindest im Bereich des Möglichen.

Thierry Neuville, Takamoto Katsuta, Sami Pajari, Elfyn Evans und Josh McErlean komplettierten die Top-8 nach der 21. Sonderprüfung.

In der WRC2 konnte Oliver Solberg auch am Sonntag Morgen seine klare Führung verteidigen. Yohan Rossel übernahm nach Fafe den zweiten Zwischenrang von Gus Greeensmith.

Die verbliebenen drei Sonderprüfungen sollte die Entscheidungen bei der WRC Vodafone Rallye de Portugal 2025 bringen. Das Sichere nach Hause fahren der Punkte stand bei vielen nun bereits im Vordergrund. Takamoto Katsuta gab an nicht im Kampf um die Sonntagspunkte eingreifen zu wollen und Tempo rausnahm. An der Spitze verschärfte sich der Kampf um P2 zwischen Ott Tänak und Kalle Rovanperä immer weiter. 3.7s trennten die beiden nach SP 22 zu Gunsten des Finnen. Sebastien Ogier kontrollierte seine Führung und behielt mit 16.5s vor Rovanperä die Oberhand.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Die kurze Felgueiras Prüfung verschärfte die Spannung vor der finalen Powerstage in Fafe abermals. Mit einem relativ sicheren Vorsprung von 13.6s startete Sebastien Ogier in die finale SP. Dahinter überholte Ott Tänak Kalle Rovanperä auf der vorletzten Sonderprüfung und ging mit einem Vorsprung von 1.5s auf den Finnen in die letzte SP.

Mit Spannung wurde die finale Powerstage erwartet und das auch mit einem Blick Richtung Himmel. Weiter war die Chance auf einsetzenden Regen groß, dies hätte natürlich auch Auswirkungen auf den Ausgang nehmen können, doch der Regen blieb aus.

Auf dem Weg zur letzten Sonderprüfung musste Adrien Fourmaux seinen Boliden mit technischen Problemen abstellen.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Sebastien Ogier ließ auf den finalen 11.18 km nichts mehr anbrennen und holte sich den vielumjubelten siebten Sieg in Portugal! Ott Tänak konnte mit der Bestzeit in der Powerstage den Kampf um P2 für sich entscheiden und Kalle Rovanperä mit 3.5s Vorsprung auf P3 verweisen.

Dahinter folgten Thierry Neuville, Takamoto Katsuta, Elfyn Evans, Sami Pajari und Josh McErlean in den Top-8.

Auch in der WRC2 änderte sich nichts mehr. Oliver Solberg feierte den Sieg vor Yohan Rossel und Gus Greensmith.

Claire Schönborn kämpfte sich nach dem Überschlag und vorzeitigen Out am Freitag zurück und beendete die viertägige Schotterrallye in Portugal in der Junior-WM auf dem elften Platz. Rallye-Pilotin Claire Schönborn erlebte beim zweiten von fünf Läufen zur Junior-WM eine ereignisreiche Premiere. Neben Ergebnis und Erlebnis, stand insbesondere Erfahrung im Fokus. Nach einem frühen Schreckmoment mit einer Rolle am Freitag, zeigte die Hunsrückerin viel Courage und Moral. Die Mechaniker von M-Sport konnten das nur leicht beschädigte Rallyeauto reparieren, so dass die 25-jährige Schönborn und ihre gleichaltrige Copilotin Jara Hain am Samstag und Sonntag wieder ins Geschehen eingriffen. Auf den brutalen Schotterstrecken sammelte sie mit jedem Meter wichtige Erkenntnisse und verkürzte Zehntel- um Zehntelsekunde den Rückstand auf die schnellsten WM-Junioren.


Foto: WRC Young Driver Team / Claire Schönborn

Ergebnisse:

Endstand:
01. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 3:48:35.9
02. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally1+8.7
03. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 +12.2
04. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +38.5
05. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +1:41.9
06. Evans / Scott, Toyota GR Yaris Rally1 +2:31.0
07. Pajari / Salminen, Toyota GR Yaris Rally1 +2:38.8
08. McErlean / Treacy, Ford Puma Rally1 +5:12.3
09. Munster / Louka, Ford Puma Rally1 +5:57.5
10. Solberg / Edmondson, Toyota GR Yaris Rally2 +9:15.1

Wichtigste Ausfälle u.a.: Adrien Fourmaux, Dani Sordo, Kris Meeke, Pablo Sarrazin, Robert Virves, Pedro Jose Fontes, Fabio Schwarz, Giovanni Trentin, Ernesto Cunha, Peter van Merksteijn, Alejandro Cachon

Bestzeiten: Ott Tänak – 7, Sebastien Ogier – 5, Adrien Fourmaux – 2, Elfyn Evans – 1, Takamoto Katsuta – 1, Thierry Neuville – 1, Kalle Rovanperä – 1

WM-Stand Hersteller: 01 Toyota Gazoo Racing World Rally Team - 258, 02 Hyundai Shell Mobis World Rally Team - 203, 03 M-Sport Ford World Rally Team - 72, 04 Toyota Gazoo Racing World Rally Team 2 - 36 Punkte

WM-Stand Fahrer: 01. E. Evans - 118, 02. K. Rovanperä - 88, 03. S. Ogier - 86,04. O. Tänak - 84, 05. T. Neuville - 78, 06. T. Katsuta - 51, 07. A. Fourmaux - 44, 08. S. Pajari - 25, 09. G. Munster - 18, 10. J. McErlean - 12 Punkte


Foto: M-Sport Ford WRT

Stimmen im Ziel:

Sebastien Ogier: Es ist ein fantastisches Gefühl, hier in Portugal wieder zu gewinnen. Es war eine sehr anspruchsvolle und anstrengende Woche, aber dieser Sieg für das Team und uns selbst hat sich wirklich gelohnt. Es war ein harter Kampf mit Ott, und ich glaube nicht, dass wir ohne sein Problem den nötigen Speed gehabt hätten, um zu gewinnen. Aber beim Rallyefahren geht es nicht nur um Schnelligkeit. Auf der zweiten Etappe herrschten sehr harte Bedingungen, und mit einem starken Auto und einer cleveren Herangehensweise konnten wir die Chance nutzen. Vielen Dank an das Team.

Ott Tänak: "Dieses Wochenende war irgendwie sehr frustrierend. Ich hasse es, so zu verlieren, besonders bei einem Event, das mir sehr viel bedeutet. Zum ersten Mal seit Langem konnten wir unsere Fahrt richtig genießen, und es hat viel Spaß gemacht. Aber obwohl wir schnell waren, fehlt dem Auto vielleicht etwas die nötige Robustheit, um zu gewinnen. Trotzdem war es im Vergleich zur Rally Islas Canarias definitiv eine große Verbesserung, und wir sind definitiv wieder im Rennen – jetzt gilt es, darauf aufzubauen. Bisher haben in dieser Saison nur Toyotas Rallyes gewonnen, und es ist Zeit, das zu ändern.“

Kalle Rovanperä: "Es war ein langes und schwieriges Wochenende, aber jedes Mal, wenn man auf dem Podium landet, ist es nicht schlecht, vor allem angesichts der Starposition am Freitag. Am Ende konnten wir einige gute Punkte für die Meisterschaft sammeln. Ich war etwas enttäuscht, dass wir heute im Kampf um den zweiten Platz mit einer besseren Startposition nicht etwas mehr Tempo zeigen konnten. Uns fehlt also noch etwas, und wir müssen weiter für die nächsten Rallyes arbeiten.“

Thierry Neuville: "Wir haben am Freitag einen kleinen Fehler gemacht, der uns vielleicht einen Platz für Samstag gekostet hat. Aber ich denke, wir sind auf derselben Position gelandet, die wir auch ohne ihn erreicht hätten. Mein Instinkt sagt mir, dass ich heute nicht mit Ott hätte mithalten können. Wir hatten dieses Wochenende keine allzu großen Probleme; die Leistung stimmte und unsere Zeiten waren gut. Insgesamt sind wir also zufrieden. Ich weiß, dass wir ein paar Dinge tun können, um etwas mehr Speed aus dem Auto herauszuholen. Wenn wir diese zusätzliche Leistung für Sardinien abrufen können, können wir uns eine bessere Ausgangsposition sichern."

Takamoto Katsuta: "Es war ein sehr anspruchsvolles Wochenende, aber ich denke, es war kein schlechtes für uns. Das Auto funktionierte gut, ich fühlte mich wohl, und wir hatten zu Beginn der Rallye ein gutes Tempo. Ich freue mich über den fünften Platz. Natürlich hätte ich mir mehr gewünscht, aber wir mussten vor allem über die neuen Reifen viel lernen, und ich sehe, dass wir Potenzial haben, uns noch zu steigern."

Sami Pajari: „Es war ein gutes, reibungsloses Wochenende für uns und genau das, was wir uns gewünscht hatten. Unser Plan war, mit dem Rally1-Auto mehr Erfahrung auf diesen kurvenreicheren Schotterstraßen zu sammeln und ein solides, konstantes Tempo zu erreichen. Das ist uns gelungen, ohne größere Fehler oder Probleme, und ich bin sehr zufrieden damit. Ein großes Dankeschön an das Team! Lasst uns versuchen, in Sardinien so weiterzumachen.“

Adrien Fourmaux: „Der heutige Tag war von Anfang an hart für uns. Wir waren die Ersten auf der Strecke und mussten dem Rest des Feldes immer wieder den Rang ablaufen. Wir wollten ein paar gute Super Sunday-Punkte holen, aber leider war das einfach nicht möglich. Nach unserem tollen Start am Freitag war das gesamte Wochenende für uns frustrierend. Die gebrochene Radaufhängung hat uns aus dem Kampf um die Führung geworfen und es sehr schwer gemacht, Punkte zu holen. Trotzdem können wir viel Positives mitnehmen: Das Auto hat das nötige Tempo, und wir haben die Hankook-Reifen gut kennengelernt. Jetzt konzentrieren wir uns auf ein starkes Wochenende bei der Rally Italia Sardegna.“

Josh McErlean: „Ehrlich gesagt war es ein wirklich schönes Wochenende, und wir haben jeden Moment genossen. Es war wie immer eine verrückte Rallye. Es ist so schön, ohne Schaden und mit guten Zeiten ins Ziel zu kommen. Ein großes Dankeschön an das gesamte Team. Vier Autos ohne Probleme einzusetzen, ist eine großartige Leistung. Viele Freunde und Familie haben zu Hause zugeschaut, und auf den Wertungsprüfungen wehten auch viele irische Flaggen, was sehr schön zu sehen war. Jetzt geht es weiter nach Sardinien!“

Grégoire Munster: „Es war eine wirklich harte Rallye. Wir haben einiges richtig und einiges falsch gemacht, und das Ergebnis ist nicht ganz das, was wir uns vorgenommen haben, aber zumindest haben wir es gegen Ende geschafft, wieder ins Gefühl zu kommen. Wir hatten gerade in der Powerstage einen guten Lauf, die ersten zwei Kilometer waren okay, aber in zwei Spurrillen sind wir weit gerutscht und haben viel Zeit verloren. Aber wir haben nicht aufgegeben und versucht, zu pushen und etwas Zeit aufzuholen. Ich denke, wir hatten gegen Ende etwas Tempo.“

Martinš Sesks: „Es war eine herausfordernde Woche – definitiv eine gute Erfahrung. Nicht alles lief wie geplant, aber das ist nie der Fall! Es war eine wertvolle Lernmöglichkeit für uns. Ich würde sagen, mit dem Reifenschaden fing alles an schief zu laufen. Die darauffolgende Sonderprüfung fühlte sich ziemlich seltsam an, also haben wir einige Änderungen am Setup vorgenommen, aber von da an hatten wir mit dem Gefühl zu kämpfen. Wir hatten immer wieder Pech, aber wenn man die verlorene Zeit abzieht, waren wir nah an unseren Teamkollegen dran – und für unser erstes Rennen in Portugal in einem Rally1-Auto ist das ziemlich gut. Wir hatten nicht erwartet, dass es so hart wird!“

Claire Schönborn: „Die Rallye Portugal war die erwartete Monster-Aufgabe! Was für eine unglaubliche Woche. Wir wussten, dass so ein WM-Klassiker uns und unserem Auto alles abverlangen würde. Dass es aber so hart werden würde, damit habe ich ehrlicherweise nicht gerechnet. Ich bin überglücklich, dass wir uns nach dem frühen Missgeschick zurückkämpfen konnten. Jara und besonders ich haben hier extrem viel gelernt. Das gilt es nun genau zu analysieren, um bei den nächsten Rallyes darauf aufzubauen.“


Foto: WRC Young Driver Team / Claire Schönborn

Jara Hain: „Viel größer hätte die Herausforderung für Claire gar nicht sein können, als ihre erst zweite Rallye auf losem Untergrund bei WM-Klassiker in Portugal zu bestreiten. Ich bin mächtig stolz und zutiefst beeindruckt, wie sehr sie sich hier mit mir durch die langen Tage und auch Nächte im und neben dem Rallyeauto durchgebissen hat.“

Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 05.-08. Juni mit der Rally Italia Sardegna fortgesetzt.


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Foto: Toyota Gazoo Racing WRT
 

WRC Rallye de Portugal 2025 – Tag 2: Ogier übernimmt die Führung!

Was für ein Drama am Ende des zweiten Tages: Ott Tänak kontrollierte bis zur vorletzten Sonderprüfung das Geschehen von der Spitze ehe ein Schaden an der Servolenkung viel Zeit kostete. Sebastien Ogier übernahm die Führung vor Kalle Rovanperä.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT

Sieben Sonderprüfungen über 122.92 km standen für die Teams am Samstag am Zeitplan, darunter als Abschluss die legendäre Superspecial in Lousada.

Bestes Wetter begrüßte die Teams auch am Samstag Morgen zum Auftakt des Tages auf der SP Vieira do Minho 1 über17.69 km. Die Prüfung gilt als eine der SPs mit eher sandigen Untergrund.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Nach seinem Ausfall am Vortag eröffnete Adrien Fourmaux die Prüfungen am Samstag. Generell wurde erwartet, dass der „cleaning effekt“ am Samstag stärker zum Tragen kommen würde als am Vortag.

Sebastien Ogier startete den Samstag gleich mit einer Attacke auf Ott Tänak. Der Franzose verkürzte den Rückstand auf den Führenden mit der Bestzeit in SP 12 um 2.6s auf nur mehr 4.4s. Tänak zeigte sich im SP-Ziel weiter nicht mit den Fahreigenschaften seines Boliden zufrieden.

Elfyn Evans konnte zu Beginn der zweiten Etappe nicht von seiner besseren Startposition am Samstag profitieren. Der WM-Führende blieb in Portugal weiter unter seinen Erwartungen.

Sah es in SP 13 lange danach aus als ob Ott Tänak mit deutlich schnelleren Zwischenzeiten den Vorsprung auf Sebastien Ogier wieder deutlich ausbauen könnte, war er im Ziel der SP ganze 2.4s hinter dem Franzosen. Wie sich im Ziel herausstellte bremste ein schleichender Plattfuss den Hyundai-Piloten. Der Sekundenkampf an der Spitze wurde somit immer spannender. Lediglich 2.0s trennten die Kontrahenten nach SP 13.


Foto: M-Sport Ford WRT

Doch auf dem Klassiker Amarante über 22.10km schlug der Führende dann zurück: Mit einer klaren Bestzeit distanzierte der Hyundai-Pilot Sebastien Ogier auf SP 14 um ganze 9.8s. Mit einem Vorsprung von nun 11.8s erreichte Tänak den mittäglichen Service als Führender. Hinter Sebastien Ogier auf P2 festigte Kalle Rovanperä (+35.8s) den dritten Zwischenrang knapp vor Takamoto Katsuta (+36.2). Thierry Neuville, Sami Pajari, Elfyn Evans und Josh McErlean folgten in den Top-8.

In der WRC2 kontrollierte Oliver Solberg das Geschehen von der Spitze aus. Der Toyota-Pilot führte die Zwischenwertung nach der vierzehnten Prüfung mit 46.4s Vorsprung auf Gus Greensmith an. Yohan Rossel kämpfte sich nach seinem Reifenschaden am Freitag Abend am Samstag Vormittag wieder auf P3 nach vorne.

Der enge Sekundenkampf an der Spitze zwischen Ott Tänak und Sebastien Ogier setzte sich auch am Nachmittag fort. Beim Re-Run in Vieira do Minho schien es lange Zeit so, als ob Sebastien Ogier die Bestzeit für sich verbuchen könnte, doch mit einem starken Finale unterbot der Führende Ott Tänak Ogiers Zeit abermals um 0.3s.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Die Streckenbedingungen beim zweiten Durchgang in Cabeceiras de Basto präsentierten sich als besonders schlecht. Das Fahrzeug nun ohne Probleme durch die Prüfung zu bekommen sollte nun das primäre Ziel darstellen. Andererseits könnte gerade auf diesen Abschnitten extra Risiko deutlich zeitlich vergütet werden. Thierry Neuville setzte als erster auf Attacke über die komplette Strecke und unterbot die zuvor gefahrene Bestzeit von Martins Sesks um fast 10s. Auch der Rest der Spitzengruppe setzte auf die Vollgas-Variante. Im Kampf um die Bestzeit war aber abermals kein Kraut gegen Ott Tänak gewachsen. Mit weiteren 1.8s Vorsprung auf Sebastien Ogier vergrößerte der Este seine Führung auf mittlerweile 13.9s. Für Nikolay Gryazin hingegen war der Tag nach einem Ausritt vorzeitig zu Ende. Der Skoda Pilot konnte seinen Boliden nicht mehr aus einem Graben befreien.

Vor der abendlichen Superspecial in Lousada war noch einmal der Klassiker Amarante zu absolvieren. So ereignisarm der Samstag bis zur vorletzten Prüfung verlief, desto mehr überschlugen sich die Ereignisse in SP 17. Auf dem Weg zur nächsten Bestzeit bremste Ott Tänak im letzten Drittel der Prüfung ein Schaden an der Servolenkung mächtig ein. Ein Zeitverlust von mehr als 45s auf die Bestzeit von Kalle Rovanperä bedeutete ein Abrutschen auf den dritten Zwischenrang. Sebastien Ogier übernahm somit die Gesamtführung vor Kalle Rovanperä. Takamoto Katsuta, Thierry Neuville und Sami Pajari folgten dahinter in den Top-6.

Besonders bitter bereits 2017 und 2021 verlor Tänak einen möglichen Portugal Sieg auf der Amarante Prüfung.

Klar war die Kräfteverteilung weiter in der WRC2. Oliver Solberg dominierte die Klassenwertung weiter nach Belieben und kontrollierte das Geschehen von der Spitze aus. Mit Gus Greensmith und Yohan Rossel gab es auf den weiteren Podiumsrängen ebenso keine Änderung.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Ergebnisse:

Zwischenstand nach SP 18:
01. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 3:01:04.7
02. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally1+27.6
03. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 +36.1
04. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +44.6
05. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +46.8
06. Pajari / Salminen, Toyota GR Yaris Rally1 +1:58.4
07. Evans / Scott, Toyota GR Yaris Rally1 +2:15.9
08. McErlean / Treacy, Ford Puma Rally1 +4.13.2
09. Munster / Louka, Ford Puma Rally1 +4:41.7
10. Solberg / Edmondson, Toyota GR Yaris Rally2 +7:07.5


Foto: M-Sport Ford WRT

Sechs Sonderprüfungen über 72.16 km bilden den Schlusstag der 58. Vodafone Rallye de Portugal am Sonntag, darunter der Klassiker „Fafe“ als finale Powerstage.

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WRC Rallye de Portugal 2025 – Tag 1: Tänak setzt sich an die Spitze!

Ott Tänak kämpfte sich am extrem langen ersten Tag der WRC Rallye de Portugal 2025 an die Spitze. Der Hyundai-Pilot führte die Gesamtwertung am Freitag Abend vor dem Toyota-Duo Sebastien Ogier und Takamoto Katsuta an.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT

Auftakt zur 58. WRC Vodafone Rallye de Portugal 2025: Nach der kurzen Auftakt-Superspecial am Donnerstag Abend, wo sich Elfyn Evans die Bestzeit vor Ott Tänak holte stand am Freitag gleich ein wahrer Marathon-Tag an. Zehn Sonderprüfungen über mehr als 145 km standen an dem extrem langen Freitag am Zeitplan, dazu nur zwei Besuche im Remote Service in Arganil. Bereits der erste Tag sollte somit zu einer Bewährungsprobe für Mensch & Maschine. Mehr als 90 Teams, darunter 12 Rally1 Boliden und unglaubliche 55 Rally2 hatten ihre Nennung für den fünften WRC Saisonlauf abgegeben.

Nachdem bei der Besichtigung noch wechselhaftes Wetter mit dem einen oder anderen stärkeren Regenschauer für zusätzlich erschwerte Bedingungen auf den Sonderprüfungen sorgte, herrschte zu Beginn der 58. Rallye de Portugal bestes Rallyewetter. Sonnenschein begrüßte die Teams bereits beim Shakedown, als auch am Freitag morgen.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Die Auftaktsonderprüfung am Freitag Morgen Mortágua 1 über 14.59 km brachte für Thierry Neuville nach knapp 12 km einen ersten Schreckmoment. Bei einem Dreher verlor der Hyundai-Pilot wertvolle Sekunden. Sebastien Ogier klagte im Ziel der Prüfung über das zu weiche Setup seines Boliden. Bei den Testfahrten vor dem Event konnte der Franzose nur auf nasser Fahrbahn fahren. Der Toyota-Pilot verlor knapp 6s auf seine zuvor gestarteten Teamkollegen Elfyn Evans und Kalle Rovanperä. Erst Ott Tänak konnte die Zeit des Toyota-Duos um 0.2s unterbieten und sich die Bestzeit vor Rovanperä und Evans sichern. Für Martins Sesks begann der Freitag alles andere als nach Wunsch: Bereits nach knapp vier Kilometern nach dem Start der Auftaktprüfung musste der Ford-Pilot einen Reifen wechseln und verlor dabei mehr als 3:30 Minuten.

In der WRC2 konnte Oliver Solberg die Führung vor Gus Greensmith und Yohan Rossel übernehmen, nachdem Greensmith die Superspecial am Donnerstag für sich entscheiden konnte.

Claire Schönborn & Jara Hain verzeichneten auf der ersten Sonderprüfung des Tages einen Überschlag und konnten ihre Fahrt leider nicht mehr fortsetzen.


Foto: M-Sport Ford WRT

Ott Tänak setzte auch in SP 3 dort fort, wo er in SP 2 aufhörte: Mit einer weiteren Bestzeit, diesmal knapp vor seinem Teamkollegen Adrien Fourmaux und Kalle Rovanperä. Unglaubliche Zusehermassen säumten schon am Freitag Vormittag die Sonderprüfungen und sahen in der vierten Prüfung die erste Bestzeit von Adrien Fourmaux. Der Franzose beeindruckt abermals mit seiner Vorstellung und rückte in der Gesamtwertung auf P2 hinter dem Leader Tänak auf. Da die Prüfung deutlich mehr losen Schotter aufzuweisen hatte konnten die als erste in die Prüfung gestarteten Toyotas von Evans und Rovanperä das Tempo der weiter hinten gestarteten nicht mitgehen.

Dasselbe Bild bot sich beim ersten Durchgang des Klassikers Arganil. Abermals verloren Evans und Rovanperä mehr als zehn Sekunden auf die erneute Bestzeit von Adrien Fourmaux. Der Franzose fuhr in SP 5 die schnellste Zeit vor Takamoto Katsuta und Sebastien Ogier.

Den mittäglichen Remote-Service in Arganil erreichte somit Ott Tänak als Gesamtführender. Mit einem Rückstand von nur mehr 0.2s belegte Adrien Fourmaux den zweiten Platz. Sebastien Ogier komplettierte das Podium nach SP 5 mit 7.4s Rückstand. Takamoto Katsuta, Kalle Rovanperä, Elfyn Evans und Thierry Neuville folgten in den Top-8.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

In der WRC2 setzte sich am Vormittag Oliver Solberg klar durch und führte die Zwischenwertung nach SP 5 vor Yohan Rossell und Gus Greensmith an.

Die meisten nassen Stellen trockeneten bis zum Re-Run am Nachmittag auf. Den zweiten Durchgang in Lousã eröffnete die zweite Schleife nach dem Remote Service.

Sebastien Ogier konnte mit seiner ersten Bestzeit vor Takamoto Katsuta und Ott Tänak optimal in den Nachmittag starten. Der Toyota-Pilot verkürzte den Rückstand auf den Führenden Tänak auf 6.0s. In der WRC2 brachte ein Dreher von Oliver Solberg Spannung in den Kampf um die Spitze. Solberg büßte fast seinen kompletten Vorsprung ein und führte nur mehr mit 0.6s Vorsprung auf Yohan Rossel.

In Gois war dann Takamoto Katsuta an der Reihe. Nach zwei Zweitbesten Zeiten in SP5 und 6 holte der Japaner in SP 7 seine erste Bestzeit und zog in der Zwischenwertung an Sebastien Ogier vorbei und übernahm P3 hinter Ott Tänak und Adrien Fourmaux. Der Führende Tänak zeigte sich in den Interviews am Nachmittag jedoch alles andere als begeistert über das aktuelle Fahrverhalten seines Boliden.

Die Zusehermassen an den Sonderprüfungen erlebten beim zweiten Umlauf in Arganil direkt an einer der großen Zuseherzonen einen Dreher von Adrian Fourmaux. Der Hyundai-Pilot traf in der Innenseite einer Kurve unglücklich einen Stein mit dem linken Vorderrad. Dieser beschädigte die Aufhängung. Fourmaux konnte die Fahrt nicht mehr fortsetzen und musste den Tag vorzeitig beenden. Thierry Neuville konnte in Arganil seine erste Bestzeit verbuchen. An der Spitze spitze sich der Kampf um die Spitzenpositionen weiter zu. Nach acht Sonderprüfungen führte weiter Ott Tänak die Gesamtwertung an. Mit 3.5s Rückstand folgte Takamoto Katsuta auf P2, 0.4s vor Sebastien Ogier auf P3. Kalle Rovanperä und Thierry Neuville folgten in den Top-5.

Mit einer knappen Bestzeit in SP 7 und einer klaren Bestzeit in SP 8 konnte sich Oliver Solberg nach seinem Dreher wieder von seinen Verfolgern absetzen und führte in der WRC2-Zwischenwertung nach SP 8 mit 8.7s Vorsprung auf Yohan Rossel an.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Der extrem lange Freitag sollte aber noch lange nicht zu Ende sein. Drei weitere lange Sonderprüfungen warteten noch auf die Teams. Beim Re-Run in Mortágua hatte Martins Sesks viel Glück. Der Ford-Pilot konnte seine Fahrt nach einem Einschlag in eine Böschung fortsetzen. Der Zeitverlust betrug knapp 30 Sekunden. An der Spitze konnte Ott Tänak seine Führung durch die Bestzeit in SP 9 auf 6.9s auf Sebastien Ogier ausbauen, welcher wiederum seinen Teamkollegen Takamoto Katsuta wieder von P2 verdrängte.

Mit einer Attacke im Schlussteil auf einer Rallycross Strecke konnte Sebastien Ogier auf der vorletzten SP des Tages Águeda / Sever den Rückstand auf den Führenden Ott Tänak um weitere 1.1s verkürzen. Vor der finalen mehr als 20 km langen letzten SP des Tages Sever / Albergaria betrug der Vorsprung von Tänak somit 5.8s.


Foto: M-Sport Ford WRT

Ott Tänak ließ auf der letzten Prüfung des Tages nichts mehr anbrennen und holte sich knapp vor Sebastien Ogier eine weitere Bestzeit. Mit einem Vorsprung von 7.0s auf den Franzosen beendete Tänak den Freitag als Führender. Takamoto Katsuta, Kalle Rovanperä und Thierry Neuville folgten in den Top-5, dahinter Sami Pajari, Elfyn Evans, Gregoire Munster und Josh McErlean.

Der extrem lange erste Tag in Portugal sorgte jedoch auch für Kritik von den Piloten. Es stellt sich die Frage ob 14 Stunden im Cockpit auch im Sinne der Sicherheit sind. Kalle Rovanperä brachte es auf den Punkt: „Wir schaffen es, aber wir werden das gesamte Wochenende verdammt müde sein.“

Oliver Solberg übernahm gegen Ende des 1. Tages dann klar das Kommando und setzte sich nun erstmals deutlich von seinen Verfolgern ab. Der Toyota-Pilot beendete den Freitag als WRC2 Führender 53.5s vor Gus Greensmith.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Ergebnisse:

Zwischenstand nach SP 11:
01. Tänak / Järveoja, Hyundai i20 N Rally1 1:41.26.2
02. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally1 +7.0
03. Katsuta / Johnston, Toyota GR Yaris Rally1 +27.1
04. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally1 +28.3
05. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +32.7
06. Pajari / Salminen, Toyota GR Yaris Rally1 +1:01.4
07. Evans / Scott, Toyota GR Yaris Rally1 +1:09.0
08. Munster / Louka, Ford Puma Rally1 +1:50.2
09. McErlean / Treacy, Ford Puma Rally1 +1:54.3
10. Solberg / Edmondson, Toyota GR Yaris Rally2
+3:38.2

Sieben Sonderprüfungen über 122.92 km stehen für die Teams am Samstag am Zeitplan, darunter als Abschluss die legendäre Superspecial in Lousada.

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Zeitplan WRC Rallye de Portugal 2025:

Donnerstag, 15. Mai 2025:
09:01 Shakedown Baltar (5,72 km)
19:05 SP1 Figueira da Foz SPS (2,94 km) 

Freitag, 16. Mai 2025:
07:35 SP2 Mortágua (14, 59 km)
09:05 SP3 Lousã (12,28 km)
09:53 SP4 Góis (14,30 km)
10:41 SP5 Arganil (14,41 km)
13:05 SP6 Lousã 2 (12,28 km)
13:53 SP7 Góis 2 (14,30 km)
14:41 SP8 Arganil 2 (18,72 km)
17:05 SP9 Mortágua2 (14,59 km)
18:35 SP10 Águeda/Sever (15,08 km)
19:20 SP11 Sever/Albergaria (20,24 km)

Samstag, 17. Mai 2025:
07:35 SP12 Vieira do Minho 1 (17,69 km)
08:35 SP13 Cabeceiras de Basto 1 (19,91 km)
10:25 SP14 Amarante 1 (22,10 km)
15:05 SP15 Vieira do Minho 2 (17,69 km)
16:05 SP16 Cabeceiras de Basto 2 (19,91 km)
17:55 SP17 Amarante2 (22,10 km)
19:05 SP18 Lousada – SPS (03,52 km) 

Sonntag, 18. Mai 2025:
06:43 SP19 Paredes 1 (16,09 km)
07:48 SP20 Felgueiras 1 (8,81 km)
08:35 SP21 Fafe 1 (11,18 km)
09:58 SP22 Paredes 2 (16,09 km)
11:03 SP23 Felgueiras 2 (8,81 km)
13:15 SP24 Fafe 2 - Power Stage (11,18 km)

Weitere Informationen zur Rallye de Portugal 2025: www.rallydeportugal.pt

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Rallytravels.com
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