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Foto: Toyota Gazoo Racing WRT
 
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Evans holt sich den Sieg in Kroatien vor Tänak und Lappi!

Elfyn Evans holte sich den Sieg in Kroatien im Toyota Yaris Rally1 vor Ott Tänak (Ford) und Esapekka Lappi (Hyundai). Der vierte Saisonlauf der Rallye-Weltmeisterschaft 2023 stand ganz im Zeichen der Erinnerung an den kurz vor der Rallye tödlich verunglückten Craig Breen.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Axel Kindermann

Am kurzen Schlusstag der WRC Croatia Rallye 2023 waren noch vier Sonderprüfungen über 54.48 km ausständig, darunter die finale Powerstage.

Für Pierre-Louis Loubet begann der frühe Morgen alles andere als nach Wunsch: Mit technischen Problemen am Ford Puma Rally1 musste der Franzose seinen Boliden ohne „Stagemode“ über die Prüfung schleppen und verlor dabei knapp 40s.


Foto: M-Sport Ford WRT

Aufgrund eines Testtages auf den Strecken rund um das Trakošćan Schloss in der Vergangenheit hatte Kalle Rovanperä im Kampf mit Sebastien Ogier um P4 einen klaren Vorteil der besseren Streckenkenntnis. Der amtierende Weltmeister nutzte diesen auch optimal und setzte eine um 3.7s schnellere Zeit als der Franzose. Rovanperä überholte Ogier somit in der Gesamtwertung.

Die Sonderprüfung schien den Toyota-Boliden besser zu liegen. Leader Elfyn Evans setzte hinter Rovanperä und Ogier die Drittschnellste Zeit und sichtbar groß zu riskieren und vergrößerte seinen Vorsprung auf den Zweitplatzierten Ott Tänak um 5.1s auf nun mehr 30.5s.

Im spannenden Kampf um den WRC2 Sieg konnte Yohan Rossel den Angriff von Nikolay Gryazin abwehren und seinen Vorsprung auf um 2.7s auf 14.2s ausbauen.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Der erste Durchgang der später als Powerstage gefahrenen Prüfung Zagorska Sela - Kumrovec 1 ging wieder vor einer unglaublichen Zuseherkulisse und besten äußeren Bedingungen über die Bühne.

Thierry Neuville nahm im Hinblick auf einen Vorteil in der finalen Powerstage nach seinem gestrigen Ausfall heute kein Reserverad mit. Der Gewichtsvorteil von knapp 40 kg, steht dem Risiko entgegegen vorzeitig auszufallen.

Neuville legte beim ersten Durchgang als erster Pilot auf der Piste eine Zeit vor, die von niemanden mehr geschlagen wurde. Der Hyundai-Pilot setzte die schnellte Zeit vor Kalle Rovanperä und Sebastien Ogier. Bei den Zielinterviews unterstrich fast jeder Pilot die besondere Schwierigkeit dieser Strecke mit ihrem Kuppen und ständig wechselnden Charakter.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Rovanperä konnte in Zagorska Sela den Vorsprung auf Sebastien Ogier im Kampf um P4 um weitere 4.5s ausbauen. An der Spitze fuhren Tänak und Evans ähnliche Zeiten, die Differenz vor den finalen zwei Sonderprüfungen der Croatia Rally 2023 betrug 29.2s.

Auch im spannenden Kampf um den WRC2 Sieg blieben die Verhältnisse unverändert. Nikolay Gryazin konnte die Zeit von Yohan Rossel um 1.2s unterbieten, der Abstand blieb mit 13s zu Gunsten von Rossel für die letzten beiden Prüfungen komfortabel.

Armin und Ella Kremer hingegen kontrollierten ihre klare Führung im WRC Masters Cup klug von der Spitze aus und nahmen am Sonntag jedes Risiko raus.

Bei besten Bedingungen startete der zweite Durchgang in Trakošćan, der geographisch am nördlichsten gelegenen Prüfung, direkt an der Grenze zu Slowenien und somit auch nur knapp 40 Min. von Österreichs Grenze.

Thierry Neuville schonte seine Reifen sichlich, um für den finalen Angriff auf die Bestzeit in der Powerstage optimales Material über zu haben.


Foto: Axel Kindermann

Sebastien Ogier startete eine letzte Attacke auf Kalle Rovanperä und die Zwischenzeiten des Franzosen waren vielversprechend. Kurz vor dem Ziel hatte der Franzose aber sehr viel Glück den Boliden nach einem Übersteuern auf der Strasse zu halten. Der herausgearbeitete Vorsprung war dahin, Ogier setzte eine um 0.1s langsamere Zeit als Rovanperä. Der Finne setzte auch die Bestzeit vor dem Franzosen und Ott Tänak.

Elfyn Evans setze eine um 1.1s langsamere Zeit als Tänak und startete somit mit einem komfortablen Vorsprung von 28.8s in die finale Powerstage.

Auch in der WRC2 schienen die Positionen nun bezogen. Yohan Rossel distanzierte seinen schärfsten Verfolger Nikolay Gryazin in SP 19 um 0.4s. Vor der Powerstage trennten die beiden 13.4s.

Eine Sonderprüfung trennten auch Armin und Ella Kremer noch vor dem Auftaktsieg im WRC Masters Cup. Nach dem Ausfall des Zweitplatzierten Mauro Miele bertrug der Vorsprung vor der letzten Sonderprüfung auf Johannes Keferböck mehr als 5 Minuten.

Vor einer unglaublichen Zuseherkulisse ging die finale Powerstage über die Bühne.

Thierry Neuville legte als erster Rally1 Bolide eine grandiose Zeit vor. Pierre-Louis Loubet im angeschlagenen Ford Puma Rally1 konnte natürlich im Kampf um die Bestzeit nicht mitspielen. Sebastien Ogier prügelte den Yaris Rally1 in spektakulärer Manier über die Prüfung, die Zeit des Belgiers konnte der Franzose aber um 4.4s nicht knacken. Knapper wurde es bei Kalle Rovanperä, bis zur letzten Split blieb offen ob der Finne die Zeit unterbieten könnte. Doch am Ende fehlten auch ihm 0.9s. Das Spitzentrio griff nicht mehr ein im Kampf um die Powerstage, die Bestzeit blieb Thierry Neuville im Hyundai i20 N Rally1.


In Memoriam Craig Breen - Foto: Axel Kindermann

Mit der 7. Zeit fixierte Elfyn Evans den sehr emotionalen Sieg bei der Croatia Rally 2023. Der Toyota-Pilot feierte somit seinen ersten Triumph seit der Rallye Finnland 2021. Hinter Sieger Evans komplettierten Ott Tänak (Ford) (+27.0) und Esapekka Lappi (Hyundai) (+58.6) das Podium im Ziel nach 20 Sonderprüfungen. Die Zielzeremonie stand natürlich ganz im Zeichen der Erinnerung an Craig Breen. Der dritte Platz von Esapekka Lappi und der Sieg in der Powerstage durch Thierry Neuville waren für das Hyundai-Team in diesen schweren Tagen natürlich von besonderer Bedeutung.

Kalle Rovanperä, Sebastien Ogier, Takamoto Katsuta und Pierre-Louis Loubet folgten auf den weiteren Rängen.

Yohan Rossel fuhr den Sieg in der WRC2 vor Nikolay Gryazin und Emil Lindholm sicher nach Hause.

Auch Armin und Ella Kremer ließen auf der letzten Sonderprüfung nichts mehr anbrennen und feierten den Auftaktsieg in ihrer Saison im WRC Masters Cup 2023 vor Johannes Keferböck und Ilka Minor.

Ergebnisse:

Endstand:
01. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 2:50:54.3
02. Tänak / Järveoja, Ford Puma Rally1 +27.0
03. Lappi / Ferm, Hyundai i20 N Rally1 +58.6
04. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally 1 +1:18.0
05. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally 1 +1:28.0
06. Katsuata / Johnston, Toyota Yaris Rally1 +2:22.5
07. Loubet / Gilsoul, Ford Puma Rally1 +4:22.6
08. Rossel / Dunand, Citroen C3 Rally2 +7:51.3
09. Gryazin / Aleksandrov, Skoda Fabia RS Rally2 +8:07.4
10. Solberg / Edmondson, Skoda Fabia RS Rally2 +9:16.7


Die Rallye Weltmeisterschaft wird schon in 3 Wochen mit der Rallye de Portugal fortgesetzt. Beim Klassiker rund um Porto wartet ein volles Starterfeld mit der WM-Elite und nicht weniger als 49 (!) Rally2 Boliden auf den Start.

Galerie WRC Croatia Rallye 2023: Fotos: © Axel Kindermann
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Foto: Toyota Gazoo Racing WRT
 

WRC Croatia Rallye 2023 - Tag 2: Evans holt sich die Führung, Neuville out!

Toyota-Pilot Elfyn Evans schnappte sich die Führung am zweiten Tag der WRC Croatia Rallye 2023 vor Ott Tänak (Ford) und Esapekka Lappi (Hyundai). Thierry Neuville schied in Führung liegend nach einem Unfall in SP 11 aus. In der WRC2 dominierte weiter Yohan Rossel, Armin Kremer / Ella Kremer gaben im WRC Masters Cup das Tempo vor.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Axel Kindermann

Acht Sonderprüfungen über knapp 116 km standan am Samstag auf dem Programm und erstreckten sich bis Nahe Riejka. Ein extrem langer Tag mit sehr vielen Verbindungskilometer stand somit für die Teams an. Das Wetter präsentierte sich am Samstag von der frühlingshaften Seite. Regen sollte kein Thema mehr sein.

Eine 1 Minuten Zeitstrafe am späten Freitag Abend ließ Sebastien Ogier noch auf Gesamtrang 7 abrutschen. Nach dem Reifenwechsel am Freitag Vormittag setzte der Toyota-Pilot seine Fahrt zu früh fort, ohne abzwarten, dass er selber und auch sein Co-Pilot dem Reglement entsprechend angeschnallt waren.

Die Auftaktprüfung Kostanjevac - Petruš Vrh über 23.76 km war die längste des Tages. Für Pierre-Louis Loubet begann der zweite Tag mit Problemen. Der Franzose klagte im Ziel über das Fahrverhalten seines Boliden und befürchtete, dass etwas an der Aufhängung gebrochen war. Auch für Sebastien Ogier verlief der Start in den zweiten Tag nicht problemlos. Nach Problemen mit seinem Fahrzeug konnte der Toyota-Pilot erst mit Verspätung in die neunte Prüfung starten.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Eine sehr staubige und rutschige Bergabkehre knapp vor dem Ziel wurde vielen Teams zum Verhängnis. Sehr viele der Top-Crews schlugen mit dem Heck an der Leitplanke an mit sichtbaren Kampfspuren an den Hecks der Boliden.

Kalle Rovanperä eröffnete die Prüfungen am Samstag und keiner konnte dem Tempo des amtierenden Weltmeisters folgen. Der Finne setze die schnellste Zeit vor Sebastien Ogier und Ott Tänak. Elfyn Evans büßte in SP 9 7.2s auf die Bestzeit ein, der Rückstand auf den Führenden Thierry Neuville vergrößerte sich somit wieder auf 10.5s.

Oliver Solberg handelte sich als erster der Top-Piloten am Samstag gegen Ende der neunten Prüfung einen Reifenschaden ein. Der Skoda-Pilot büßte knapp 25s auf die Bestzeit von Adrien Fourmaux ein.


Foto: M-Sport Ford WRT

Kalle Rovanperä war auch in SP 10 Vinski Vrh - Duga Resa rund um die mittlerweile bekannte Burgruine nicht zu schlagen. Mit der dritten Bestzeit in Serie vor großer Zuseherkulisse rangierte der Finne weiter auf P8 der Gesamtwertung.

Bei der Besichtigung präsentierte sich die heuer neu ins Programm genommene Sonderprüfung Ravna Gora – Skrad bereits stark verschmutzt. Vom Charakter erinnert diese Prüfung eher der darauffolgenden Platak-Strecke, als den übrigen Sonderprüfungen.

Vorallem der schmutzige letzte Abschnitt sollte die vorderen Startpositionen klar bevorteilen. Die Top-Piloten erwarteten, dass auf dieser SP deshalb eine Vorentscheidung fallen könnte.

Und so war es auch: Der Führende Thierry Neuville rutschte in einer schmutzigen Kurve von der Strecke und traf am Streckenrand einen Betonblock, ehe der Bolide nach einem Dreher noch in Bäume einschlug. Der Schaden am Hyundai i20 N Rally1 war zu groß, Neuville konnte die Fahrt nicht fortsetzen. Neuville und sein Co-Pilot blieben beim Unfall unverletzt.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Kalle Rovanperä holte sich eine weitere Bestzeit, diesmal vor seinen Teamkollegen Sebastien Oger und Elfyn Evans. In der Gesamtwertung übernahm Evans nach dem Ausfall von Thierry Neuville die Gesamtführung vor Ott Tänak und Esapekka Lappi.

Oliver Solberg hatte bei einem Dreher Glück. Der Youngster traf dabei einige Bäume und die Böschung, konnte die Fahrt aber mit dem havarierten Boliden und knapp 30s Zeitverlust fortsetzen.

Im Vorjahr war die Platak Prüfung von dichten Nebel und Starkregen schwer beeinträchtigt, der zweite Durchgang musste gar abgesagt werden. Heuer herrschte hingegen beste Sicht auf die Adriaküste bei Riejka.

Mit 0.7s Vorsprung auf Rovanperä verhinderte Sebastien Ogier in SP 12 die fünfte Bestzeit des Finnen in Folge. Elfyn Evans erreichte somit den mittäglichen Service in Zagreb mit einem Vorsprung von 22.6s auf Ott Tänak. Esapekka Lappi folgte mit 44.8 Rückstand auf P3. Pierre-Louis Loubet, Sebastien Ogier und Takamoto Katsuta komplettierten die Top-6 Samstag Mittag.

In der WRC2 verwaltete Yohan Rossel seinen komfortablen Vorsprung am Samstag sicher. Nikolay Gryazin und Nicolas Ciamin waren weiterhin die schärfsten Verfolger des Franzosen.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Und auch Armin und Ella Kremer kontrollierten weiter das Geschehen im WRC Masters Cup von der Spitze aus und vergrößerten am Samstag Vormittag ihren Vorsprung auf 2:28 Minuten.

Das sonnige Aprilwetter hielt auch am Nachmittag, Regenschauer wie am Freitag waren am zweiten Tag nicht zu befürchten. Der Re-Run von Kostanjevac - Petruš Vrh begann mit einer Schrecksekunde für Esapekka Lappi. Der bis dato Drittplatzierte drehte sich bei einem verschmutzten Abzweig und hatte Glück mit seinem Hyndai i20 N Rally1 dabei nirgends anzuschlagen.

Die Strecke präsentierte sich beim zweiten Durchgang mit sehr viel Schotter auf der Fahrbahn. Dieser sorgte für zahlreiche 'big moments'. Für Nicolas Ciamin - in der WRC2 Wertung bislang in den Top-3 unterwegs - war der Tag nach einem Überschlag in SP 13 vorzeitig zu Ende.

Sebastien Ogier attackierte und holte sich die Bestzeit knapp vor Ott Tänak und Kalle Rovanperä. Der Führende Elfyn Evans büßte in SP 13 s ein, Tänak verkürzte den Rückstand auf den Toyota-Piloten auf s.

Und auch in der WRC2 schien es nach einer überlegenen Bestzeit von Nikolay Gryazin noch einmal spannend zu werden. Der Skoda-Pilot verkürzte den Rückstand auf Leader Rossel auf nur mehr 20.0s.


Foto: M-Sport Ford WRT

Vor einer gewaltigen Zuseherkulisse rund um die Burgruine ging die dreizehnte Prüfung Vinski Vrh - Duga Resa über die Bühne. Der Kampf an der Spitze wurde immer spannender. Ott Tänak konnte mit einer weiteren Bestzeit den Rückstand auf den Leader Evans um weitere 3.4s auf nun mehr 12.5s reduzieren. Ein spannender Sekundenkampf um die Führung bahnte sich an.

Bereits beim ersten Durchgang sorgte die stark verschmutzte Strecke der neuen Prüfung in Ravna Gora für zahlreiche Zwischenfälle. Auch beim Re-Run berichteten die Piloten im Ziel über die schwierigen Bedingungen.

Auch um den vierten Zwischenrang intensivierte sich der Kampf zwischen Sebastien Ogier und Kalle Rovanperä. Nach SP 14 betrug der Abstand 3.7s zugunsten von Sebastien Ogier. Mit der Bestzeit in SP 15 verkürzte Rovanperä auf nur mehr 1.3s. Im Kampf um die Führung hingegen konnte Ott Tänak seinen Erfolgsrun nicht fortsetzen, Elfyn Evans konterte in der 15. Sonderprüfung und vergrößerte seinen Vorsprung wieder auf 16.8s. Tänak klagte im Ziel der Prüfung über nicht näher konkretisierte Probleme mit der Handbremse.


Foto: Axel Kindermann

Die finale Prüfung des Tages ging erst um 19:26h über die Bühne, das Tageslicht neigte sich dem Ende zu. Danach folgte noch eine extrem lange Verbindungsetappe von Riejka zurück nach Zagreb.

Sebastien Ogier unterbot die vorgelegte Zeit von Kalle Rovanperä in SP 16 um 0.7s. In der Gesamtwertung behauptete sich der Franzose somit auf P4. Aus dem erhofften engen Kampf zwischen Evans und Tänak auf der finalen SP wurde nichts mehr. Ott Tänak kämpfte sichtlich mit einem Problem an seinem Boliden und musste Evans am Samstag den Vortritt lassen. Der Toyota-Pilot unterbot die Zeit des Esten um 8.6s.

Elfyn Evans beendete Tag 2 somit als Gesamtführender. Mit einem Rückstand von 25.8s belegte Ott Tänak nach SP 16 weiter den zweiten Zwischenrang. Esapekka Lappi komplettierte das Podium am Samstag Abend. Dahinter folgten in den Top-6: Sebastien Ogier, Kalle Rovanperä und Takamoto Katsuta.

In der WRC2 konnte Nikolay Gryazin mit einer sensationellen Leistung am Samstag Nachmittag den Rückstand auf Leader Rossel auf nur mehr 11.5s deutlich verkürzern. Auch in der WRC2 steht somit ein spannender Finaltag bevor.

Armin und Ella Kremer hingegen absolvierten den Samstag ohne Probleme. Ihre Führung im WRC Masters Cup betrug nun bereits mehr als 3:10 Minuten!


Foto: Axel Kindermann

Ergebnisse:

Stand nach dem 2. Tag:
01. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 2:20:05.7
02. Tänak / Järveoja, Ford Puma Rally1 +25.4
03. Lappi / Ferm, Hyundai i20 N Rally1 +55.4
04. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally 1 +1:49.4
05. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally 1 +1:51.4
06. Katsuata / Johnston, Toyota Yaris Rally1 +2:25.9
07. Loubet / Gilsoul, Ford Puma Rally1 +2:32.1
08. Rossel / Dunand, Citroen C3 Rally2 +6:40.2
09. Gryazin / Aleksandrov, Skoda Fabia RS Rally2 +6:51.7
10. Lindholm / Hämäläinen, Skoda Fabia RS Rally2 +8:02.4

Vier Sonderprüfungen über 54.48 km sind am Sonntag noch zu absolvieren.

Galerie WRC Croatia Rallye 2023: Fotos: © Axel Kindermann
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Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
 

WRC Croatia Rallye 2023 - Tag 1: Neuville setzt sich an die Spitze!

Thierry Neuville übernahm die Führung am ersten Tag der Croatia Rallye 2023. Der Hyundai-Pilot führte die Gesamtwertung am Freitag-Abend vor Elfyn Evans und Ott Tänak an. Sebastien Ogier und Kalle Rovanperä verloren durch Reifenschäden viel Zeit.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT, Axel Kindermann

Wenige Tage nach dem tragischen Unfalltod von Craig Breen im Rahmen von Testfahrten für die Croatia Rallye überschattet die Tragödie den vierten Saisonlauf. Die Stimmung im Servicepark ist gedrückt. Auch einige Tage nach dem unfassbaren Unfall von Craig Breen fällt es den Protagonisten verständlicherweise schwer wieder in den Rallye-Alltag überzugehen. Eine Reihe von Gedenkveranstaltung am Donnerstag boten einen würdigen Rahmen.

Acht Sonderprüfungen über 130.18 km eröffneten den vierten Saisonlauf am Freitag. Nach regnerischen Tagen bei der Besichtigung präsentierte sich die Strecke am Freitag Morgen großteils trocken, mit einigen weiterhin schlammigen Cuts am Streckenrand und feuchten Abschnitten in schattigen Teilen.

Sebastien Ogier eröffnete als WM-Führender die Sonderprüfungen am Freitag und sollte als erster Pilot in der Piste auch einen Vorteil haben, da die Strecken sichtlich von Fahrzeug zu Fahrzeug mehr verschmutzten. Der Franzose setzte in SP 1 auch die Bestzeit mit 2.6s Vorsprung auf Thierry Neuville.


Foto: Axel Kindermann

Ott Tänak startete mit einer schnellsten Zwischenzeit in die Prüfung, würgte seinen Boliden an der mittlerweile berühmten engen Spitzkehre nach knapp 4 km jedoch ab und verlor dabei wieder wertvolle Sekunden. Im Ziel fehlten den Ford-Piloten bereits über 10s, der Este setzte dennoch die Drittschnellste Zeit.

Auch Kalle Rovanperä verlor in der Auftakt-SP mit 11.3s Rückstand auf Ogier unerwartet viel und zeigte sich im Ziel der SP über den Rückstand überrascht.

Mit 25.67 km wartete die längste Prüfung der Rallye bereits als SP2. Nach knapp vierzehn Kilometern zerstörte sich der Franzose bei einem Cut den linken Vorderreifen. Ein unglaublich schneller Reifenwechseln sorgte für einen Zeitverlust von nur etwas mehr als 1:30 Minuten.

Auch Kalle Rovanperä holte sich an exakt derselben Stelle ebenso einen Reifenschaden und musste ebenso wechseln. Der junge Finne verlor knapp 30s mehr als Ogier.


Foto: M-Sport Ford WRT

Für Thierry Neuville verlief die zweite Sonderprüfung auch nicht problemlos. Der Belgier räumte kurz vor dem Ziel eine Schikane aus Strohballen ab und beschädigte sich die Front seines Boliden. Es reichte dennoch für die Bestzeit des Belgiers. Mit den Problemen von Ogier und Rovanperä übernahm der Hyundai-Pilot nun klar die Führung vor Elfyn Evans und Ott Tänak.

Deutlich anders im Streckencharakter präsentierte sich die schnelle, offene dritte Prüfung „Krašić – Vrškovac“ mit einer Durschnittsgeschwindigkeit von über 120 km/h. Sebastien Ogier holte sich die schnellste Zeit, die Differenzen an der Spitze waren jedoch minimal.

Auch die vierte Prüfung der ersten Schleife konnte der Toyota-Pilot knapp vor Ott Tänak und Elfyn Evans für sich entscheiden. Thierry Neuville erreichte somit den mittäglichen Service in Zagreb als Führender. Mit einem Rückstand von 16.1s belegte Elfyn Evans den zweiten Zwischenrang nach SP 4 vor Ott Tänak, Esapekka Lappi und Takamoto Katsuta.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

In der WRC2 kämpften zahlreiche Teams am Vormittag mit Problemen. Yohann Rossel übernahm klar die Führung und baute diese konsequent aus. Nach der ersten Schleife führte der Franzose im Citroen C3 Rally2 die Zwischenwertung mit knapp 30s Vorsprung auf Nikolay Gryazin (Skoda Fabia RS Rally2) und Nicolas Ciamin (VW Polo GTI R5) an.

Armin Kremer / Ella Kremer dominierten im WRC Masters Cup klar und führten in der Zwischenwertung nach SP 4 vor Mauro Miele und Johannes Keferböck.

Mögliche Regenschauer auf der Nachmittagsschleife führten zu einer unterschiedlichen Wahl der Reifenkombinationen der Top-Teams. Es blieb abzuwarten, welche Varianten sich als die richtige herausstellen sollte.

Trocken begann der zweite Durchgang in Mali Lipovec. Mit der dritten Bestzeit in Folge konnte Sebastien Ogier den Rückstandes aufgrund des Reifenschadens am Vormittag wieder um ein einige Sekunden verkleinern. Takamoto Katsuta kam mit den Bedingungen nach wie vor nicht zu Recht: Ein Dreher in SP 5 kostete dem Japaner weitere Zeit.

Erste Regenschauer wurden zum Start der sechsten Sonderprüfung vom Zielbereich der Prüfung gemeldet und diese intensivierten sich schnell. Sebastien Ogier kämpfte sich auf der immer rutschiger werdenden Strecke sichtlich über die Prüfung. Ogier verzichteten im Unterschied zur Konkurrenz auf die Mitnahme von Regenreifen.


Foto: Axel Kindermann

Doch auch der aufziehende Regen konnte die nächste Topzeit des Franzosen nicht verhindern. Die später gestarteten verloren nun deutlich Zeit auf Ogier. Ott Tänak büßte mit seiner Reifenwahl mehr als 15s ein. Esapekka Lappi holte sich die Bestzeit knapp vor Elfyn Evans. Der Hyundai-Pilot konnte somit Ott Tänak in der Zwischenwertung von P3 verdrängen. Mit der Zweitschnellsten Zeit verringerte Elfyn Evans den Rückstand auf den Führenden Thierry Neuville auf 8.0s verringern.

So schnell der Regen gekommen war, so schnell verzog er sich auch wieder. Takamoto Katsuta, Pierre Louis Loubet verloren mit ihren „full wets“ nun deutlich an Zeit. Oliver Solberg hatte bei einem Dreher viel Glück und konnte seinen Boliden auf der Strasse halten.

Die ultraschnelle siebte Prüfung blieb vom Regen verschont, wenn es auch auf der Verbindungsetappe zum Start teils stark regnete. Ott Tänak riskierte mit der Wut der falsche Reifenwahl in der vorhergehenden SP im Bauch nun sichtlich alles und schnappte sich die Bestzeit vor Thierry Neuville und Elfyn Evans. Tänak übernahm damit wieder P3 in der Gesamtwertung.

Die finale Sonderprüfung am Freitag brachte Sebastien Ogier kein Glück: ein weiterer Reifenschaden im finalen Sektor machte alle Versuche den Rückstand auf die Spitze zu verkürzen zunichte. Kalle Rovanperä kam hingegen nun besser zurecht, auf der schmierigen Prüfung konnte der Finne die zweite Zeit hinter dem Schnellsten Elfyn Evans setzen.


Foto: M-Sport Ford WRT

Thierry Neuville beendete den ersten Tag somit als Gesamtführender. Elfyn Evans verkürzte mit der Bestzeit in SP 8 seinen Rückstand auf nur mehr 5.7s. Ott Tänak (+30.0s) komplettierte das Podium am Freitag-Abend.

Esapekka Lappi, Sebastien Ogier und Takamoto Katsuta komplettierten die Top-6 nach der achten Sonderprüfung. Pierre-Louis klagte im Ziel der achten Sonderprüfung über Probleme mit dem Hybrid-System. Der Ford-Pilot musste in der Gesamtwertung Takamoto Katsuta passieren lassen.

In der WRC2 konnte Yohann Rossel seine beeindruckende Vorstellung auch am Nachmittag fortsetzen und seine Führung vor Nikolay Gryazin und Nicolas Ciamin weiter ausbauen.

Auch im WRC Masters Cup dominierten Armin und Ella Kremer weiter klar und führten die Zwischenwertung am Freitag Abend mit 1:50.7 Min. Vorsprung an.

Ergebnisse:

Stand nach dem 1. Tag:
01. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 1:16:02.4
02. Evans / Martin, Toyota GR Yaris Rally1 +5.7
03. Tänak / Järveoja, Ford Puma Rally1 +30.0
04. Lappi / Ferm, Hyundai i20 N Rally1 +33.4
05. Ogier / Landais, Toyota GR Yaris Rally 1 +1:23.7
06. Katsuata / Johnston, Toyota Yaris Rally1 +1:52.1
07. Loubet / Gilsoul, Ford Puma Rally1 +1:52.9
08. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally 1 +2:40.3
09. Rossel / Dunand, Citroen C3 Rally2 +3:20.0
10. Gryazin / Aleksandrov, Skoda Fabia RS Rally2 +3:49.9

Acht Sonderprüfungen über 116.60 km folgen am Samstag.

Weitere Informationen zur Croatia Rallye 2023: www.rally-croatia.com

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Galerie WRC Croatia Rallye 2023: Fotos: © Axel Kindermann
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