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pfeil Sonntag, 26. Juli 2020:
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ERC RALLYE DI ROMA CAPITALE

 

ERC: Lukyanuk holt sich den Sieg beim Saisonauftakt in Rom vor Basso und Solberg!

Alexey Lukyanuk holt sich den Sieg beim Saisonauftakt der Rallye Europameisterschaft im Rahmen der Rallye di Roma Capitale 2020 vor Giandomenico Basso und Oliver Solberg. Norbert Herczig vergibt nach Unfall in SP 4 Chancen auf Top-Platzierung, Albert von Thurn und Taxis / Bernhard Ettel auf P14 der ERC-Wertung.

Text: Harald Illmer; Fotos: fiaerc.com

Saisonauftakt in der Rallye-Europameisterschaft: Nach vielen Wochen Bangen, Warten, zahlreichen Terminverschiebungen und viel Unsicherheit erfolgte nun der viel erwartete Restart bei der Rallye di Roma Capitale in Italien - und dies mit Bravour. Mit viel Herzblut und Einsatz gelang dem Veranstalterteam rund um Max Redina das vor wenigen Wochen noch Undenkbare: der Start im von Covid-19 stark betroffenen Italien. Ein ausgeklügeltes Sicherheitsprotokoll, zahlreiche Maßnahmen zur Wahrung der strengen Auflagen: regelmäßige Temperaturmessungen bei den Teams und Servicecrews, Maskenpflicht und Einhaltung der Sicherheitsabstände sollten zum grandiosem Gelingen des Comebacks beitragen.

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Grundsätzlich war die Veranstaltung nicht für Zuseher ausgelegt. D.h. Es wurde keine aktive Zuseherwerbung betrieben, keine speziellen Zuseherpunkte definiert und der Servicepark war generelle Sperrzone für die Öffentlichkeit. An den Sonderprüfungen wurden die angereisten Zusehern jedoch nicht davon abgehalten, dass Spektakel live zu genießen. Die Einhaltung der landesspezifischen Sicherheitsregeln wie Mindestabstand, Maskenpflicht waren von den Zusehern entsprechend einzuhalten. Ein absolut durchführbares Maßnahmenpaket, welches wohl auch in Österreich problemlos umzusetzen wäre.

Die Teams fieberten den Restart bereits ebenso entgegen, so hatten nicht weniger als 43 R5-Boliden ihre Nennung abgegeben - absoluter Rekord in der ERC.

Auch für BRR erfolgte nun endlich der internationale Saisonauftakt. Seit der Jänner Rallye beschränkte man sich aufgrund der Corona-Pause auf die Weiterentwicklung und Optimierung im Rahmen von zahlreichen Tests. Norbert Herczig ging wie gewohnt mit dem VW Polo GTI R5 an den Start, Albert von Thurn und Taxis setzt auch in der Saison 2020 wieder auf den Skoda Fabia Rally2 evo.

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Mit Niki Mayr-Melnhof im Ford Fiesta R5 MkII und Nikolai Landa im Ford Fiesta Rallye4 gingen auch zwei Österreicher an den Start. Ursula Mayrhofer nahm als Co-Pilotin bei Dominik Dinkel im Skoda Fabia Rallye2 Platz. Mit Fabian Kreim im VW Polo GTI R5 und Marijan Griebel im Citroen C3 R5 komplettierte sich die Riege deutschsprachiger R5-Piloten. 

Im Kampf um den Sieg wurde ein spannender Sekundenfight an der Spitze zwischen den Top-Favoriten Alexey Lukyanuk (Citroen), Giandomenico Basso (VW), Oliver Solberg (VW), Craig Breen (Hyundai), Andrea Crugnola (Citroen), Simone Tempestini (Skoda) umd Adrien Fourmaux (Ford) erwartet - um nur die wichtigsten Protagonisten zu erwähnen.

Bereits am Shakedown und der Qualifying stage am Freitag zeigte sich, dass die Piloten nach der langen Pause und der extrem starken Leistungsdichte sehr viel riskieren müssen, um im Kampf um die Bestzeiten eingreifen zu können. Zahlreiche wilde Abflüge waren die Folge.

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Mit dem Ceremonial-Start und der Parade durch die Straßen von Rom, vorbei an den zahlreichen Sehenswürdigkeiten sorgten die Boliden für einmalige Bilder.

Turbulent wie die Qualifying stage am Tag zuvor startete auch der Samstag. Mehr als 2 Stunden Verspätung nach 2 gefahrenen Sonderprüfungen sagt alles aus. In der Auftaktprüfung sorgte Andrea Crugnola nach wenigen Kilometern für die erste längere Unterbrechung. Der Citroen C3 R5 Pilot verunfallte in einem engen Abschnitt und blockierte die Strecke. Bis die Unfallstelle wieder passierbar war dauerte es knapp eine Stunde. Alexey Lukyanuk konnte die erste Bestzeit vor Craig Breen und Giandomenico Basso setzen und die Führung übernehmen.

In SP2 wiederholte sich quasi das Geschehen. Diesmal war es Adrien Fourmaux welcher nach einem Highspeedüberschlag eine weitere knapp einstündige Unterbrechung führte. De schwer zerstörte Bolide blockierte die Strecke. 

Alexey Lukyanuk sollte auch die zweite und dritte SP der ersten Schleife für sich verbuchen, mit einem Vorsprung von 9.8s auf den Vorjahressieger Giandomenico Basso erreichte der russische Citroen-Pilot den Service zur Halbzeit des ersten Tages. Hinter dem Spitzenduo entbrannte ein spannender Sekundenkampf um die weiteren Ränge zwischen Simone Tempestini, Fabian Kreim, Oliver Solberg und Craig Breen.

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Knapp dahinter rangierte nach der SP 3 auch Norbert Herczig. In der vierten Prüfung folgte dann jedoch das vorzeitige Aus: der VW Pilot rutschte in einer Bergabkehre unglücklich von der Strecke und zerstörte sich dabei den Kühler. 

Auch auf der Nachmittagsschleife holte sich Alexey Lukyanuk alle drei Bestzeiten. Mit einem Vorsprung von 34.1s auf Giandomenico Basso beendete Lukyanuk den ersten Tag als Führender. Oliver Solberg komplettierte das Podium am Ende des 1. Tages knapp vor Simone Tempestini. Fabian Kreim überzeugte beim ERC Comeback und belegte den fünften Zwischenrang. Albert von Thurn und Taxis beendete den ersten Tag auf P16, knapp hinter Dominik Dinkel auf P15 und Marijan Griebel auf P17. Griebel verzeichnete einen Reifenschaden, ebenso wie Niki Mayr-Melnhof (32.), welcher durch weitere Probleme eingebremst wurde. Nikolai Landa belegte am Samstag Abend P11 der ERC-3 Wertung.

Mit Fabian Kreim musste in der Auftaktprüfung am Sonntag gleich ein weiterer Pilot der Spitzengruppe vorzeitig aufgeben. Der VW Pilot zerstörte ein Rad am Polo GTI R5 und konnte die Fahrt nicht mehr fortsetzen.

An der Spitze schien die Luft etwas draußen, Alexey Lukyanuk verwaltete seinen mittlerweile deutlichen Vorsprung gekonnt. Giandomenico Basso verzichtete auf unnötiges Risiko, um in den beidm Rahmenprogramm ausgetragenen Läufen zur italienischen Meisterschaft ein Maximum an Punkten zu lukrieren. Basso lieferte sich hier ein Duell mit dem nach seinem Unfall am Samstag am Sonntag wieder angetretenen Andrea Crugnola.

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Auf den verbliebenen Sonderprüfungen ließ Lukyanuk nichts mehr anbrennen und holte sich den Sieg bei der Rallye di Roma Capitale 2020. Der Russe legte damit den Grundstein zum Kampf um den Titel der Saison 2020. Giandomenico Basso sicherte sich den zweiten Rang, vor Oliver Solberg beim Asphaltdebüt im VW Polo GTI R5 auf P3. Craig Breen, Simone Tempestini und Eefren Llarena komplettierten die Top-6 beim ERC-Saisonauftakt 2020.

Albert von Thurn und Taxis / Bernhard Ettel beendeten die Rallye di Roma Capitale 2020 auf P14 der ERC-Wertung, ein Platz davor Dominik Dinkel / Ursula Mayrhofer. Marijan Griebel klagte auch am 2. Tag über Probleme. Der Citroen Pilot belegte nur den 15. Platz.

Auch für Niki Mayr-Melnhof verlief der Sonntag nicht ohne Probleme? Am Ende blieb nur P23 für den Ford Piloten. Nikolai Landa konnte die Rallye auf P9 der ERC-3 Wertung beenden. Nach dem Ausfall am Samstag konnte Norbert Herczig am zweiten Tag P9 in der ERC Tageswertung erreichen.

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Ergebnisse:

Stand nach dem 1. Tag:
01. Alexey Lukyanuk (RUS)/Alexey Arnautov (RUS) Citroën C3 R5 58m52.7s
02. Giandomenico Basso (ITA)/Lorenzo Granai (ITA) Volkswagen Polo GTI R5 +34.1s
03. Oliver Solberg (SWE)/Aaron Johnston (IRL) Volkswagen Polo GTI R5 +47.1s
04. Simone Tempestini (ROU)/Sergiu Itu (ROU) Škoda Fabia R5 +54.6s
05. Fabian Kreim (DEU)/Frank Christian (DEU) Volkswagen Polo GTI R5 +59.6s
06. Craig Breen (IRL)/Paul Nagle (IRL) Hyundai i20 R5 +59.7s
07. Efrén Llarena (ESP)/Sara Fernández (ESP) Citroën C3 R5 +1m27.0s
08. Grégoire Munster (LUX)/Louis Louka (BEL) Hyundai i20 R5 +1m33.4s
09. Giocomo Scattolon (ITA)/Matteo Nobili (ITA) Škoda Fabia R5 +1m39.6s
10. Emil Lindholm (FIN)/Mikael Korhonen (FIN) Škoda Fabia Rally2 Evo +1m40.0s

Endstand:
01. Alexey Lukyanuk (RUS)/Dmitry Eremeev (RUS) Citroën C3 R5 1h58m57.0s
02. Giandomenico Basso (ITA)/Lorenzo Granai (ITA) Volkswagen Polo GTI R5 +16.1s
03. Oliver Solberg (SWE)/Aaron Johnston (IRL) Volkswagen Polo GTI R5 +1m03.2s
04. Craig Breen (IRL)/Paul Nagle (IRL) Hyundai i20 R5 +1m57.0s
05. Simone Tempestini (ROU)/Sergiu Itu (ROU) Škoda Fabia R5 +1m58.3s
06. Efrén Llarena (ESP)/Sara Fernández (ESP) Citroën C3 R5 +2m15.9s
07. Grégoire Munster (LUX)/Louis Louka (BEL) Hyundai i20 R5 +2m20.5s
08. Filip Mareš (CZE)/Radovan Bucha (CZE) Škoda Fabia Rally2 Evo +2m26.0s
09. Emil Lindholm (FIN)/Mikael Korhonen (FIN) Škoda Fabia Rally2 Evo +2m54.0s
10. Miko Marczk (POL)/Szymon Gospodarczyk (POL) Škoda Fabia Rally2 Evo +3m25.1s
11. Alessandro Re (ITA)/Paolo Zanini (ITA) Volkswagen Polo GTI R5 +3m25.8s
12. Antonio Rusce (ITA)/Sauro Farnocchia (ITA) Citroën C3 R5 +4m10.2s
13. Dominik Dinkel (DEU)/Ursula Mayrhofer (AUT) Škoda Fabia Rally2 Evo +4m47.1s
14. Albert von Thurn und Taxis (DEU)/Bernhard Ettel (AUT) Škoda Fabia Rally2 Evo +4m54.4s
15. Marijan Griebel (DEU)/Pirmin Winklhofer (DEU) Citroën C3 R5 +6m24.1s

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Alle Klassensieger:

FIA ERC1: Alexey Lukyanuk (RUS)/Dmitry Eremeev (RUS) Citroën C3 R5
FIA ERC2: Zelindo Melegari (ITA)/Corrado Bonato (ITA) Subaru Impreza STI
FIA ERC3: Ken Torn (EST)/Kauri Pannas (EST) Ford Fiesta Rally4
FIA ERC1 Junior: Oliver Solberg (SWE)/Aaron Johnston (IRL) Volkswagen Polo GTI R5
FIA ERC3 Junior: Ken Torn (EST)/Kauri Pannas (EST) Ford Fiesta Rally4
Abarth Rally Cup: Andrea Mabellini (ITA)/Nicola Arena (ITA) Abarth 124 rally

Führende: SP1-SP15: Lukyanuk / Eremeev

Wichtigste Ausfälle u.a.: Fabian Kreim, Callum Devine, Adrien Fourmaux, Giacomo Scattolon, Enrico Brazzoli, Damiano de Tommaso, Bostja Avbelj, Dariusz Polonski, Igor Widlak, Pedro Antunes, Adam Westlund, Miika Hokkanen, William Creighton, Sergio Cuesta Suarez

Die Rallye Europameisterschaft wird von 14. - 16. August 2020 mit der Rallye Liepaja fortgesetzt.

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