ERC Staff House Rally Hungary 2025 – Tag 1: Mabellini übernimmt das Kommando!
Spektakulärer Auftakt der ERC Rally Hungary 2025: Andrea Mabellini übernahm am ersten Tag der Schotterschlacht am Ballaton das Kommando und führte die Gesamtwertung vor Roope Korhonen und Vorahressieger Simone Tempestini an.
Text & Fotos: Harald Illmer
Nach der grandiosen Premiere im Vorjahr gastiert die Rallye-Europameisterschaft von 09.-11. Mai 2025 zum zweiten Mal rund um Veszprem. Nach vier Ausgaben im Osten des Landes rund um Nyíregyháza auf Asphalt-Sonderprüfungen wechselte die ungarische Runde der Rallye-EM im Vorjahr nicht nur den Standort, sondern auch den Untergrund.
Die legendären, anspruchsvollen und extrem harten Schotter-Sonderprüfungen rund um Veszprem bilden seit 2024 das Herzstück der ERC Rally Hungary. Veszprem, mit knapp 58.000 Einwohnern in der Region Mitteltransdanubien, ist eine der ältesten Städte Ungarns nördlich vom Balaton gelegen und seit den 80igern auch jeden Rallyefan ein Begriff.

Sieben Sonderprüfungen über 108.75 km standen am ersten Tag für die Teams am Zeitplan. Nach der kurzen Superspecial am Freitagabend übernahm Vorjahressieger Simone Tempestini auch heuer als erster die Führung in der Gesamtwertung vor Andrea Mabellini und Jon Armstrong.
Andrea Mabellini beeindruckte am Samstag und entging jeglichen Schwierigkeiten, die viele seiner Konkurrenten im Laufe des Tagesüberraschten. Nach einem ereignisreichen ersten Tag führte er die ERC Staff House Rally Hungary an.
Der Italiener im Škoda Fabia RS Rally2 erzielte in vier der sechs anspruchsvollen Schotterprüfungen des Samstags die schnellsten Zeiten und ging mit 10,6 Sekunden Vorsprung auf Roope Korhonen vom Team MRF Tyres in Führung. Der Vorjahressieger der Rallye Ungarn, Simone Tempestini, beendete den Tag als Dritter mit 30,8 Sekunden Rückstand auf den Führenden.
Mabellini übernahm nach der Bestzeit auf der zweiten Sonderprüfung (Hegyesd, 18,75 km) die Führung und baute diesen Vorsprung vor seinem schärfsten Verfolger Korhonen am Ende der Vormittagsschleife auf 4,0 Sekunden aus. Dramatisch für die Crew: Beifahrerin Virginia Lenzi spürte nach einer harten Landung nach einem Sprung auf der Mammutprüfung Kislotér Rückenschmerzen, erhielt aber grünes Licht zur Fortsetzung.

Das Duo holte sich ex-aequo mit Jon Armstrong die Bestzeit in SP 5, ehe eine weitere Bestzeit beim zweiten Durchgang der extrem ausgefahrenen Kislotér Prüfung sowie der finalen Prüfung des ersten Tages und baute seinen Vorsprung auf Korhonen somit auf 10.6s aus.
„Das Tempo ist wirklich hoch, und morgen wartet ein harter Tag. Ich denke, wir hatten heute eine tolle Pace, und ich entschuldige mich bei Virgi [Beifahrer] für den Sprung heute Morgen“, gab Mabellini im Tagesziel zu Protokoll.
Roope Korhonen startete mit 4.0s Rückstand auf Mabellini in den Nachmittag, doch seine Siegeschancen schienen in Kislotér 2 einen Dämpfer zu erleiden, als der Finne im Staub des sich beschädigten Ford Fiesta Rally2 von Armstrong hängen blieb. Leider musste Armstrong, der zu diesem Zeitpunkt 3,6 Sekunden hinter Korhonen auf Platz 3 lag, während der Wertungsprüfung zweimal wegen Reifenschäden anhalten. Der Ford Pilot verlor dabei mehrere Minuten.
Korhonen verlor zunächst 29,5 Sekunden aufgrund des hängenden Staubs und fiel auf Platz 4 zurück, bevor die Offiziellen später eine korrigierte Zeit zuwiesen, die ihm seinen zweiten Platz zurückgab.

„Es war ein ziemlich sauberer Tag für uns, also schauen wir mal, was wir morgen erreichen können. Natürlich ist es schwierig Reifenschäden zu vermeiden, aber zum Glück haben wir gute Reifen, also ist alles gut.“
„Die Bedingungen waren ziemlich hart. Den ersten Reifenschaden hatten wir im extrem wilden Abschnitt zu Beginn, aber beim zweiten steckten wir im Staub fest und fuhren langsam, und ich weiß gar nicht, was da wirklich passiert ist“, so Armstrong.
„Zwei Reifenschäden auf einer Sonderprüfung sind ziemlich unglücklich. Ich weiß nicht, wie der Plan jetzt aussieht, aber es ist sehr schade, denn alles lief ganz gut.“
Der Vorjahressieger und Spitzenreiter Tempestini erbte den dritten Platz, nachdem er in derselben Sonderprüfung, in der Armstrong seine Probleme hatte, das Tempo vorgegeben hatte.
Der Pole Miko Marczyk rückte in einem hart umkämpften Kampf um den letzten Podiumsplatz auf den vierten Platz vor. Der Pole beendete den Tag mit 3,7 Sekunden Vorsprung auf Mads Østberg im Citroen C3 Rally2. Isak Reiersen zeigte in seinem Škoda Fabia RS Rally2 auf Hankook-Reifen eine beeindruckende Fahrt und wurde Sechster.

Die Top 10 komplettierte der Pole Jakub Matulka vor dem ungarischen Trio Martin László, Gábor Német und Sasa Ollé. Letzterer führt zudem die ERC Masters Class mit 28,2 Sekunden Vorsprung auf Jos Verstappen an.
Max McRae setzte seine Aufholjagd fort und beendete den Tag auf Platz 18, nachdem er nach einem Unfall in der Super Special am Freitagabend auf Platz 63 zurückgefallen war. Dieser Unfall führte zu einer Strafe von 3 Minuten und 10 Sekunden wegen Verspätung bei einer Zeitkontrolle.
In der ERC3 führte Tristan Charpentier die Gesamtwertung am Samstagabend mit 2 Minuten und 11,2 Sekunden vor Igor Widlak, nachdem der frühe Spitzenreiter Tymoteusz Abramowski in der fünften Sonderprüfung einen Reifen- und Kühlerschaden erlitt.
Opel-Pikot Calle Carlberg führte die Wertung der Junioren-ERC und ERC4 mit 46,2 Sekunden Vorsprung auf Jaspar Vaher an, welcher den neuen Lancia Ypsilon Rally4 HF pilotiert..
Norbert Herczig startete beim Comeback bei BRR mit dem Skoda Fabia RS Rally2 mit einem sechsten Rang am Freitagabend in die ERC Staff House Rally Hungary 2025 und auch am Samstag platzierte sich der vierfache ungarische Meister in den Top Ten, ehe ein Reifenschaden auf der sechsten Sonderprüfung mehrere Minuten kostete.
Luca Pröglhöf belegte nach der vierten Sonderprüfung P4 in der ERC4 Wertung. In SP 5 verlor der Opel Pilot dann fast vier Minuten und musste den Tag danach vorzeitig beenden.

Ergebnisse:
Zwischenstand nach 7 Sonderprüfungen:
01. Mabellini / Lenzi, Škoda Fabia RS Rally2 1:01:17.9
02. Korhonen / Viinikka, Toyota GR Yaris Rally2 +10.6
03. Tempestini / Itu, Škoda Fabia RS Rally2 +30.8
04. Marczyk / Gospodarczyk, Škoda Fabia RS Rally2 +38.2
05. Østberg / Eriksen, Citroen C3 Rally2 +41.9
05. Matulka / Syty, Škoda Fabia RS Rally2 +
06. Reiersen / Gustavsson, Skoda Fabia RS Rally2 +1:26.7
07. Matulka / Syty, Skoda Fabia RS Rally2 +1:45.5
08. Laszlo / Ban, Škoda Fabia RS Rally2 +2:04.3
09. Nemet / Nemeth, Skoda Fabia RS Rally2 +2:27.4
10. Sasa / Olle, Skoda Fabia Rally2 evo +3:39.3
11. Maior / Maior, Citroen C3 Rally2 +3:39.5
12. Verstappen / Jamoul, Škoda Fabia RS Rally2 +4:07.5
Am Sonntag stehen bei der ERC Rally Hungary 2025 sechs weitere Sonderprüfungen über 82.26 km auf dem Programm, darunter die spektakuläre finale Powerstage Nagylőtér. |