IR7.at
 
 
separator

ERC: Gryazin triumphiert beim Saisonauftakt in Spanien

Nikolay Gryazin triumphierte beim Saisonauftakt der Rallye Europameisterschaft (ERC) im Rahmen der Premiere der 42. Rally Sierra Morena - Córdoba Patrimonio de la Humanidad in Spanien. Der Skoda-Pilot siegte vor Yoann Bonato (Citroen) und Jose Antonio Suarez (Skoda). Simon Wagner beendete den ERC-Saisonauftakt auf P10.

Text: Harald Illmer; Fotos: FIA ERC @World / Red Bull Content Pool; Wagner Motorsport (1)

Mit Konstantin Aleksandrov als Beifahrer in seinem mit Michelin-Reifen ausgestatteten Škoda Fabia RS Rally2 holte Gryazin mit einem Vorsprung von 46,0 Sekunden den Sieg für das neue von Orsák Rallysport geführte J2X Rally Team. Gryazin übernahm die Führung bereits in der ersten Sonderrpüfung am Freitagabend in Córdoba und gab diese auf den dreizehn Sonderprüfungen bis ins Ziel nicht mehr ab.

Mit Rang zwei auf der finalen Powerstage sicherte sich Gryazin vier zusätzliche Punkte in der Meisterschaftswertung. Zum 25. Mal fand diese seit der Einführung des Bonusspunkte-Konzepts in der ERC in Spanien statt.


Foto: FIA ERC @World / Red Bull Content Pool

„Das Wochenende war ziemlich hart, aber ich möchte mich auf jeden Fall bei Jaroslav Orsák und Jarosław Kołtun vom J2X Rally Teambedanken“, sagte der 27-jährige Gryazin. „Das Team hat gute Arbeit geleistet, alle waren bester Laune, das hat mich motiviert. Das war mein fünfter Sieg in der ERC - Fünf Siege sind gut, aber mehr wären noch besser. Mal sehen, wie es im Saisonverlauf weitergeht.“

Gryazin führte zwar vom Start weg, doch auf der letzten Sonderprüfung am Samstag gelang ihm der entscheidende Angriff: Er baute seinen Vorsprung von 15,5 Sekunden auf 28,8 Sekunden aus und distanzierte den Zweitplatzierten auf SP 7 um 11,6 Sekunden. „Ich mag solche Sonderprüfungen, bei denen man etwas Mut braucht, und das Auto hat hier gut funktioniert“, sagte er. „Ich habe nicht voll attackiert, aber wir haben natürlich gepusht, und das Fahrgefühl auf dieser Sonderprüfung war wirklich angenehm.“


Foto: FIA ERC @World / Red Bull Content Pool

Gryazin startete die entscheidende Sonntags-Etappe mit einem Vorsprung von 28,8 Sekunden. Nach einer vorsichtigen Fahrt auf der SP8 kam er auf der SP9 wieder in Fahrt und fuhr die schnellste Zeit, um seinen Vorsprung uf 34,8 Sekunden auszubauen. Und in diesem Tempo ging es weiter - beim Mittagsstop in Córdoba lag Gryazin mit 39,9 Sekunden Vorsprung in Führung.

Auf der SP11 war er erneut der Schnellste und ging mit einem Vorsprung von 42,9 Sekunden in die finale Power Stage, nachdem Yoann Bonato, der einen Citroën C3 Rally2 auf Michelin-Reifen pilotierte, die vorletzten SP gewann.

Für Bonato war das Podium in Spanien sein siebtes in der ERC. „Es ist wirklich unglaublich“, strahlte der Franzose im Ziel. „Ich wollte natürlich aufs Podium, aber am Anfang war es schwierig, weil wir von Platz zwölf aus wieder aufholen mussten. Wir hatten maximal mit einer Top-5 Platzierung gerechnet, aber am Ende waren wir Zweite.“


Foto: FIA ERC @World / Red Bull Content Pool

José Suárez startete als Gesamt-Zweiter in die die zweite Etappe, fiel aber auf Platz vier zurück, nachdem er die erste Sonderprüfung des Tages, Cerrobejuelas, nur auf P15 beendet hatte. „Wir wussten nicht genau, was es war“, sagte der Fahrer des Škoda Fabia RS Rally2, nachdem er sich einen Schaden am linken Hinterreifen zugezogen und 39,7 Sekunden verloren hatte. „Das gehört dazu, wir geben weiter Gas.“

Nachdem Suárez auf der SP8 vom zweiten auf den vierten Platz zurückgefallen war, überholte er auf der SP9 Andrea Mabellini und übernahm wieder P3 in der Gesamtwertung. Diesen Platz hielt er bis ins Ziel, während Mabellini in seinem mit Pirelli-Reifen ausgestatteten Škoda den vierten Platz und auch mit der Bestzeit in der Powerstage fünf extra Punkte holte.

Pepe López startete die SP10 vom fünften Platz in der Gesamtwertung aus, wurde jedoch durch einen Schaden an seinem linken Vorderreifen gebremst und fiel auf den sechsten Platz hinter Miko Marczyk zurück.

Mads Østberg lag vor der Powerstage lange auf Platz sechs, fiel dann aber aufgrund eines Getriebedefekts noch auf Platz acht zurück, während Mille Johansson, der amtierende ERC4/Junior ERC-Champion, bei seinem ERC1-Debüt auf einem von Hankook ausgestatteten Skoda Fabia Rally2 Evo den siebten Platz belegte.


Foto: FIA ERC @World / Red Bull Content Pool

Stéphane Lefebvre und Simon Wagner komplettieren die Top 10, gefolgt von Jakub Matulka, Roberto Blach und dem Gewinner der Master ERC-Wertung, Jos Verstappen. Dem ehemaligen Formel-1-Fahrer wurde im Ziel der SS9 mitgeteilt, dass sein Sohn Max den Großen Preis von Japan gewonnen hatte. Unai de La Dehesa und András Hadik komplettierten die Top 15 im Ziel.

Simon Wagner / Hanna Ostlender beendeten den ersten Tag auf P13 der ERC-Wertung. Am Sonntag kämpfte sich das Duo im Hyundai i20 N Rally2 auf P10 nach vorne. Mit P6 auf der finalen Powerstage gab es ein Highlight zum Schluss.

Simon Wagner im Ziel: „Für mich und meine Copilotin Hanna Ostlender ist es wichtig, mit dem neuen Hyundai so viele Kilometer als möglich abzuspulen, um das Auto immer besser kennenzulernen. Hier in Spanien hatten wir zu Beginn unsere Probleme, aber dann haben wir uns auch dank unserem Team eigentlich gut in die Rallye reingekämpft. Am letzten Tag sind wir eine sechstbeste SP-Zeit gefahren und haben uns insgesamt vom 16. auf den 10. Platz verbessern können. So gesehen ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Jetzt gilt unser ganzer Fokus aber der Lavanttal-Rallye, wo ich nach meinem Sieg im Vorjahr ja auch Titelverteidiger bin.“

Die Liste der Ausfälle im Feld der Rally2-Piloten war mit Efren Llarena, Jon Armstrong, Simone Tempestini, Dominic Stritesky, Robert Virves, Philip Alen, James Williams, Norbert Herczig und Daniel Alonso Villaron besonders lang.


Foto: Wagner Motorsport

Luca Pröglhö beendete seine Premiere in der JERC auf P8. Im Verlauf der Rallye steigerte sich der Rookie kontinuierlich und deutete mit mehreren Top-10-Ergebnissen am Schlusstag sein Potenzial an. „Unsere erste EM-Rallye war eine Riesenherausforderung, aber auch ein tolles Erlebnis“, so der Sittendorfer. „Wir verlieren noch am meisten Zeit in den schnellen Passagen, weil mir dort noch etwas das Vertrauen fehlt. Ich bin Calle und dem ganzen Team dankbar für die vielen Tipps und die gute Unterstützung. Wir brauchen noch ein paar Kilometer im Auto, um ganz vorne mitkämpfen zu können. Aber wir haben hier extrem viel gelernt. Heute Nachmittag ist der Knoten ein bisschen aufgegangen, was uns zuversichtlich auf die nächsten Rallyes blicken lässt.“

Ergebnisse & Meisterschaftsstand:

Endstand nach 13 Sonderprüfungen:
01. Gryazin / Aleksandrov, Skoda Fabia RS Rally2 2:01:49.5
02. Bonato / Boulloud, Citroen C3 Rally2 +46.0
03. Suarez / Iglesias, Skoda Fabia RS Rally2 +1:24.8
04. Mabellini / Lenzi, Skoda Fabia RS Rally2 +1:37.6
05. Marczyk / Gospodarczyk, Skoda Fabia RS Rally2 +2:02.2
06. Lopez / Vazquez, Hyundai i20 N Rally2 +2:38.6
07. Johannson / Grönvall, Skoda Fabia Rally2 evo +2:51.1
08. Østberg / Eriksen, Citroen C3 Rally2 +3:00.1
09. Lefebvre / Malfoy, Hyundai i20 N Rally2 +3:46.3
10. Wagner / Ostlender, Hyundai i20 N Rally2 +3:50.3

Bestzeiten: Gryazin – 7, Mabellini – 2, Bonato – 2 Armstrong – 1, Llarena – 1


Foto: FIA ERC @World / Red Bull Content Pool

Wichtigste Ausfälle u.a.: Efren Llarena, Jon Armstrong, Simone Tempestini, Dominic Stritesky, Robert Virves, Philip Alen, James Williams, Norbert Herczig, Daniel Alonso Villaron

Meisterschaftsstand nach 1 von 8 Läufen: 01. Gryazin – 34 Punkte, 02. Bonato – 26, 03. Mabellini – 24, 04. Suarez – 22, Marczyk – 20, 06. Lopez – 15, 07. Johansson – 13, 08. Østberg – 11, 09. Lefebvre – 9, 10. Wagner – 7, 11. Matulka – 5, 12. Blach – 4, 13. Verstappen - 3, 14. Charpentier – 2, 14. De la Dehesa – 2, 16. Hadik - 1

Die Rallye-Europameisterschaft wird von 09.-11. Mai mit der Rally Hungary rund um Veszprem fortgesetzt. Der ungarische Schotter-Klassiker am Balaton mit seinen extrem anspruchsvollen und materialfordenden Sonderprüfungen wird wieder ein besonderes Spektakel liefern.

 
sep
50
50
sep
50
Rallytravels.com
50