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DRM 34. ADAC Actronics Rallye Sulingen: Riedemann holt sich den Heimsieg!

Lokalmatador Christian Riedemann wird seiner Favoritenrolle bei der 34. ADAC Actronics Rallye Sulingen gerecht und siegt im Hyundai i20 N Rally2 vor den Skoda Piloten Julius Tannert und Phiiip Geipel. / Martin Christ gewinnt DRM2-Wertung / Dennis Rostek dominiert die DRM Trophy. / Internationales Starterfeld begeistert bei schwierigen Bedingungen mit Top-Rallyesport.

Text & Fotos: ADAC Motorsport

Sonne, Regen, nasser Asphalt oder trockener Schotter – Christian Riedemann ließ sich bei seiner Heimrallye durch nichts aus der Ruhe bringen. Nach einer Regenschlacht am Freitagabend war der Lokalmatador am Samstag mit Co-Pilot Nico Otterbach als Spitzenreiter in die zweite Etappe der 34. ADAC Actronics Rallye Sulingen gegangen. Bei trockenen Bedingungen baute er im Hyundai i20 N Rally2 seine Führung kontinuierlich aus, gewann sieben der insgesamt elf Sonderprüfungen und triumphierte schließlich mit einem Vorsprung von 53,5 Sekunden. „Es hat nicht so ausgesehen, aber es war ein harter Kampf. Ich bin stolz auf unser Team und danke allen, die an diesem Erfolg mitgewirkt haben. Nico hat mich toll unterstützt und wir sind im Laufe der Rallye immer besser mit dem Auto zurechtgekommen. Und das bei allen Bedingungen. Die Konkurrenz kann sich bei der kommenden Rallye Mittelrhein warm anziehen“, versprach der Sieger von Sulingen seinen Mitstreitern.



Die Zweitplatzierten Julius Tannert und Beifahrer Frank Christian zeigten vor allem am Samstag eine starke Leistung und gewannen im Škoda Fabia RS Rally2 drei Sonderprüfungen. Dennoch wurde der Abstand zur Spitze immer größer. „Wir sind am ersten Tag praktisch nur auf dem IVG-Gelände gefahren und da hat Christian gezeigt, dass er hier zu Hause ist. Bei den Prüfungen draußen im Gelände haben wir am Samstag bewiesen, dass wir ganz vorn mitmischen können. Mit Platz zwei konnten wir die Meisterschaftsführung ausbauen, mehr war nicht drin“, erklärte Julius Tannert. Ähnlich sahen es die aktuellen deutschen Rallye-Champions Philip Geipel und Katrin Becker (Škoda Fabia Rally2 Evo). Die Co-Pilotin: „Uns war klar, dass wir Christian bei seiner Heimrallye nicht schlagen können. Seine Streckenkenntnis auf dem IVG-Gelände werden wir niemals erreichen. In der Meisterschaft ist aber mit unserem dritten Platz nach wie vor alles offen und für die Rallye Mittelrhein werden die Karten neu gemischt.“ Große Freude herrschte bei der Kombination Björn Satorius/Hanna Ostlender (Ford Fiesta Rally2) über Platz vier: „Am Anfang fehlte uns ein wenig das Gefühl und das Selbstvertrauen. Heute es auf einmal Klick gemacht und die Zeiten haben gestimmt. Auf diesen tollen Erfolg können wir aufbauen“, freute sich Hanna Ostlender.



In der DRM2-Wertung zeigte Martin Christ an beiden Tagen eine starke und dominante Vorstellung. Zusammen mit Co-Piloten Lina Meter setzte sich der Mann aus Geesthacht im Opel Corsa Rally4 bereits am Freitag von der Konkurrenz ab und gab sich auch am Samstag keine Blöße. „Wir sind an beiden Tagen ohne große Probleme durchgekommen. Im IVG-Gelände gab es einen Dreher. Dabei ist das Auto ausgegangen und wir haben rund 15 Sekunden verloren. Sonst lief es gut, vor allem, was die Reifenwahl bei diesen wechselnden Bedingungen anging, resümierte der DRM2-Spitzenreiter. Ebenfalls in guter Form präsentierten sich die Markenkollegen Jonas Ertz und Maresa Lade. Jonas Ertz: „Wir sind die letzte Prüfung kontrolliert gefahren und haben so den zweiten Platz in der DRM2 gesichert. Das ist ein tolles Ergebnis. Jetzt freue ich mich riesig auf meine Heimrallye am Mittelrhein. Da will ich mit Maresa vor Freunden und Bekannten ein ähnlich gutes Resultat erzielen“, so Jonas Ertz. Rang drei in der DRM2 sicherte sich das Duo Alexander Kattenbach/Andreas Luther, ebenfalls in einem Opel Corsa Rally2.



Die Sonderwertung DRM Trophy wurde zu einer klaren Sache von Dennis Rostek und Co-Pilot Dennis Zenz. Das Duo fuhr im Škoda Fabia Rally2 Evo die Konkurrenz in Grund und Boden und siegte am Ende mit einem Vorsprung von rund fünfeinhalb Minuten. „Beim Saisonauftakt im Erzgebirge war ich mental überhaupt nicht auf Sendung. Das hat mich bei einer Vorbereitungszeit von einem halben Jahr sehr geärgert. Was wir gestern und heute abgezogen haben, ist das, was ich von mir erwarte. So wollen wir in den nächsten Rallyes weiterfahren“, erklärte der Bückeburger. Georg Berlandy und Tina Annemüller (Škoda Fabia R5), die Dennis Rostek im Erzgebirge die erste Niederlage in der Sonderwertung zugefügt hatten, waren chancenlos: „Ein Reifenschaden am Freitag hat uns vier Minuten gekostet. Damit war die Sache gelaufen. Wir haben trotzdem das Maximale an Punkten mitgenommen und freuen uns jetzt auf unser Heimspiel am Mittelrhein und die tollen SP´s in den Weinbergen“, nahm Georg Berlandy das Ergebnis eher gelassen.



Der Sieg in der DRM Classic ging erneut an Andreas Dahms und Paul Schubert im Porsche 911. „Das war eine ganz schwierige Rallye, was die Reifenwahl anging. Am Freitagabend waren wir im Trockenen mit Regenreifen unterwegs, die sich aber bei der zweiten Prüfung und dem plötzlich einsetzenden Regen als goldrichtig erwiesen haben. Am Samstag sind wir gut gestartet und haben den Schwung über den Tag mitgenommen,“ erklärte der Pilot des grünen Neunelfers.



Mit der Siegerehrung in der Innenstadt ging die 34. ADAC Actronics Rallye Sulingen am Samstagabend stimmungsvoll und fröhlich zu Ende. Zwei Tage lang hatte das internationale Starterfeld die Zuschauer mit Top-Rallyesport begeistert. Der zweite Tourstopp der Deutschen Rallye-Meisterschaft war gleichzeitig Austragungsort der ersten Läufe der Dutch Open Rally Championship und der Dansk Super Rally. So konnten die Fans auch Spitzenpiloten aus den Nachbarländern hautnah erleben. Kenneth Madsen und Mette Felthaus waren im Peugeot 208 T16 R5 als Fünfte das beste dänische Team. Erik Wevers und Jalmar van Weeren beendeten die 34. ADAC Actronics Rallye Sulingen im VW Polo GTI R5 als stärkstes niederländisches Duo auf Platz sechs.

Ergebnisse:

Endstand 34. ADAC Actronics Rallye Sulingen 2023:
01. Riedemann / Otterbach, Hyundai i20 N Rally2 1:13:11.3
02. Tannert / Christian, Skoda Fabia RS Rally2 +53.5
03. Geipel / Becker, Skoda Fabia Rally2 evo +1:08.1
04. Satorius / Ostlender, Ford Fiesta Rally2 +2:00.6
05. Madsen / Felthaus, Peugeot 208 T16 +2:25.6
06. Wevers / van Weeren, VW Polo GTI R5 +3:14.7
07. Rostek / Zenz, Skoda Fabia Rally2 evo +3:16.4
08. de Jong / de Wild, Hyundai i20 R5 +3:16.7
09. Dinkel / Retzer, Ford Fiesta Rally2 +3:16.9
10. can Deijne / Verschuuren, Hyundai i20 N Rally2 + 4:08.7

Nächste Station der Deutschen Rallye-Meisterschaft ist die Rallye ADAC Mittelrhein am 9./10. Juni 2023.

ADAC Opel Electric Rally Cup: Elektrisierender Rallye-Saisonstart im hohen Norden

Spannender Auftakt zum ADAC Opel Electric Rally Cup “powered by GSe” 2023 / Max Reiter gewinnt die Cup-Wertung im Rahmen der ADAC Actronics Rallye Sulingen / Neuling Terence Callea auf dem Podest, starker Auftritt von FFSA-Lady Sarah Rumeau.

Der ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe“ hat bei der ADAC Actronics Rallye Sulingen einen Saisonstart nach Maß hingelegt. Die 14 Teams aus sieben Nationen boten in ihren 136 PS starken Opel Corsa Rally Electric packenden Rallyesport mit mehreren Führungswechseln und einem heißen Fight zwischen den Cup-Routiniers und den ambitionierten Neueinsteigern.



Am Ende setzte sich mit Max Reiter ein alter Cup-Hase durch. Dabei hatte die Rallye für den 23-jährigen Saarländer mit einem Reifenschaden in der ersten Wertungsprüfung (WP) in der tückischen Eickhofer Heide (vormals IVG-Gelände), einem ehemaligen Munitionsdepot, alles andere als optimal begonnen. Doch in der Folge drehten Reiter und seine Beifahrerin Conny Nemenich mächtig auf, übernahmen ab WP6 das Kommando und machten den Sieg mit ihrer vierten Bestzeit in der elften und letzten Prüfung endgültig klar. „Nach dem Zeitverlust in WP1 hatte Taktieren keinen Sinn, also sind wir voll auf Angriff gefahren, vor allem auf der langen Prüfung im IVG-Gelände. Das hat super funktioniert. Ich freue mich riesig, dass es geklappt hat“, schilderte der Vizemeister 2021 und Gesamtdritte 2022.

Während sich auch Terence Callea (Frankreich), Luca Pröglhöf (Österreich), Calle Carlberg (Schweden) und Cristiana Oprea (Rumänien) in der Auftakt-Prüfung einen Plattfuß einhandelten, nutzte Sarah Rumeau die Gunst der Stunde und markierte die erste WP-Bestzeit einer Frau seit der Gründung des ADAC Opel Rallye Cups im Jahre 2013.

Auch in der Folge demonstrierte die 27-jährige Französin, dass die Bestzeit keineswegs eine Eintagsfliege gewesen war, und mischte im Corsa Rally Electric der FFSA Academy stetig bei den Besten mit. Am Ende belegte die zweimalige Französische Rallye-Meisterin an der Seite von Beifahrerin Julie Amblard einen vielbeachteten fünften Rang. „Wir sind tatsächlich bei den widrigen äußeren Bedingungen gestern besser zurechtgekommen als heute. Ich muss noch lernen, wie man den Corsa Rally Electric auf trockenem Asphalt am schnellsten bewegt und am meisten Tempo aus den Kurven mitnimmt“, so Rumeau. „Insgesamt bin ich aber mit unserem Debüt im ADAC Opel Electric Rally Cup zufrieden. Nun werden wir weiter an den Details feilen, um noch weiter vorne mitzufahren.“



Nach ihren Problemen in WP1 machten sich Callea und Reiter an die Verfolgung der Französin. In der fünften Wertungsprüfung kam es schließlich zum ersten Führungswechsel, als sich der starke Rookie Callea an seiner Landsfrau vorbei an die Spitze schob. Letztlich kam der Saintéloc-Pilot gemeinsam mit Copilot Enzo Mahinc als Zweiter ins Ziel – umso bemerkenswerter, als der 26-Jährige erst seit 2020 Rallyesport betreibt. Mit dem Gewinn der FFSA-Nachwuchssichtung „Rallye Jeunes“, aus der schon Rallye-Idole wie Sébastien Loeb und Sébastien Ogier hervorgegangen waren, hat Callea indessen sein enormes Potenzial bereits unter Beweis gestellt. „Es war eine sehr anspruchsvolle Rallye, nicht zuletzt auch angesichts des miesen Wetters am ersten Tag. Aber ich liebe das sehr. Mir fehlt noch Erfahrung, um unter allen Bedingungen ans Limit gehen zu können. Aber der Anfang war schon mal ganz okay.“

Auch der letztjährige Cup-Vizemeister Calle Carlberg, wie immer auf Ansage seines Vaters Torbjörn, berappelte sich nach dem Pech in WP1, war insgesamt dreimal der Schnellste und sicherte sich auf den letzten beiden Prüfungen noch den letzten Podestplatz. Leidtragender war Christian Lemke, der dennoch einen bärenstarken Eindruck hinterließ. Der 22-jährige Lokalmatador aus Martfeld mischte vom Start weg an der Spitze mit und stieß mit der Bestzeit in WP6 (zeitgleich mit Carlberg) auf den dritten Rang vor. Am Ende landeten Lemke und Co Stephan Schneeweiß auf Position 4.



Derweil fielen Luca Pröglhöf und Beifahrerin Christina Ettel nach einem weiteren Reifenschaden ebenso aussichtslos zurück wie Joe Baur/Fabian Peter sowie Johannes Wittenbeck/Christian Koke mit harmlosen, aber sehr zeitraubenden Ausrutschern in WP4. Baur und Pröglhöf ließen ihr Talent indessen mit den Rängen 2 und 3 hinter Carlberg in der „Power Stage“ (WP10) aufblitzen.

„Das war elektrischer Rallyesport vom Feinsten“, freute sich Opel Motorsport Direktor Jörg Schrott am Samstagabend. „Wir hatten keinerlei technische Probleme an unseren Corsa Rally Electric, und im Teilnehmerfeld ging es enger zu denn je. Vor allem die großartige Vorstellung von Sarah Rumeau hat mich begeistert. Überhaupt: Teams aus sieben Nationen, drei reine Damenteams und alle ganz eng beieinander – wir haben da eine tolle Truppe am Start. Ich freue mich auf den weiteren Saisonverlauf.“

Zum zweiten Lauf des ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe“ 2023 treffen sich die flotten Stromer am 2./3. Juni bei der Rallye du Chablais rund um Aigle erstmals in der Schweiz.

Ergebnisse:

Endstand ADAC Opel Electric Rally Cup - ADAC Actronics Rallye Sulingen 2023:
01. Reiter / Nemenich, Opel Corsa e-Rally 1:14:59.3
02. Callea / Mahinc, Opel Corsa e-Rally +15.2
03. Carlberg / Carlberg, Opel Corsa e-Rally +22.0
04. Lemke / Schneeweiß, Opel Corsa e-Rally +28.6
05. Rumeau / Armblard, Opel Corsa e-Rally +52.8
06. van Hoof / Wils, Opel Corsa e-Rally +1:44.8
07. Pröglhöf / Ettel, Opel Corsa e-Rally +2:03.9
08. Rott / Rott, Opel Corsa e-Rally +2:16.0
09. Tarta / Sandu, Opel Corsa e-Rally +2:35.1
10. Gudet / Marie, Opel Corsa e-Rally +5:12.2

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