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WRC: Rovanperä triumphiert in Portugal vor Sordo und Lappi!

Kalle Rovanperä triumphierte bei der 56. Vodafone Rallye de Portugal 2023 in beeindruckender Manier. Der amtierende Weltmeister legte seine Grundstein zum Sieg mit einer Serie an Bestzeiten am zweiten Tag. Das Hyundai-Duo Dani Sordo und Esapekka Lappi komplettierte das Podium beim fünften Saisonlauf.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT

Vier Sonderprüfungen über 55.42 km km standen am Sonntag noch auf dem Programm, darunter zweimal der absolute Klassiker der Rallye Portugal „Fafe. Strahlender Sonnenschein und ein tiefblauer Himmel sorgten auch am Schlusstag der Rallye de Portugal 2023 für perfekte Bedingungen.

Die Auftaktprüfung „Paredes“ über knapp 11 km war die einzige gänzlich neue im heurigen Streckenverlauf der Rallye de Portugal. Rund um den traditonellen Shakedown in Baltar wurde eine Sonderprüfung kreiert, welche auch Teile des Shakedowns, wie der Zielbereich im Rallyecross Gelände, inkludiert.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Trotz des 4 Minuten Startintervalls sollte am frühen Sonntag Morgen der Staub in den schattigen Waldbereichen stehen bleiben und die Sicht behindern.

Für Thierry Neuville begann der Finaltag alles andere als nach Wunsch: Starker Leistungsverlust am Hyundai i20 N Rally1 führte dazu, dass der Belgier nur mit Müh und Not das Ziel der Sonderprüfung erreichte. Jede kleinste Steigung machte dem waidwunden Boliden sichtbar zu schaffen. Im Kampf um eine Podiumsplatzierung war der Hyundai-Pilot somit aus dem Rennen.

An der Front sah man das für Sonntag übliche Schonen der Reifen für die finale Powerstage ohne unnötiges Risiko einzugehen. Takamoto Katsuta legte als erster Pilot in der Spur eine Zeit vor welche von seinen Kontrahenten auch nicht mehr unterboten wurde. Kalle Rovanperä fuhr die Zweitschnellste Zeit vor Dani Sordo und Ott Tänak. Der Ford Pilot klagte im Ziel über Probleme am Hybrid System des Ford Puma Rally1.

In der WRC2-Wertung gab es in der Nacht auf Sonntag eine weitreichende Entscheidung der Stewards. Der Führende Oliver Solberg fasste eine 1 Minuten Zeitstrafe aus. Der Youngster drehte nach der Zieldurchfahrt auf der Superspecial in Lousada am Samstag Abend verbotenerweise Doughnuts. Das dies wohl Folgen haben würde, war vielen klar.


Foto: M-Sport Ford WRT

Somit startete Gus Greensmith als Führender der WRC2 in den Finaltag. Solberg setzte in Paredes ex-aequo mit Andreas Mikkelsen die Bestzeit und verkürzte den Rückstand auf Greensmith auf 22.1s..

Der erste Durchgang der später als Powerstage gefahrenen Fafe-Prüfung sorgte bereits vor einer unglaublichen Zuseherkulisse wieder für atemberaubende Bilder rund um die weltbekannte Sprungkuppe.

Kalle Rovanperä schnappte sich bei der Generalprobe der Powerstage knapp vor Esapekka Lappi und Ott Tänak die Bestzeit. Thierry Neuville schleppte seinen Boliden durch die Prüfung und verlor weitere 1:32 Min. Das Ziel des Belgiers schien das Durchkommen, der Vorsprung auf den Sechstplatzierten Gus Greensmith betrug noch weitere Fünf Minuten für die verbliebenen zwei Sonderprüfungen.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

In der WRC2 klagte Gus Greensmith im Ziel über ein Problem an der Servolenkung. Der Skoda-Pilot verlor auf seinen Kontrahenten um den Sieg Oliver Solberg 6.6s, der Rückstand Solbergs verringerte sich vor den finalen beiden Prüfungen auf 15.5s.

Mit knapp 22 km stellte die vorletzte Prüfung Cabeceiras de Basto die längste SP des Schlusstages dar. Ott Tänak setzte hier die Bestzeit vor Dani Sordo und Takamoto Katsuta. Der Großteil des Rally1 Feldes beschränkte sich jedoch aufs Durchkommen, dementsprechen groß waren die Rückstände auf Tänak. Thierry Neuville verlor abermals 2:50 Minuten konnte somit aber einen Zeitpolster von 2:43 Minuten für die finale Powerstage retten.

In der WRC2 hingegen schien sich der Kampf um den Sieg noch einmal zuzuspitzen. Oliver Solberg konnte Gus Greensmith in SP 18 noch einmal 6.8s abnehmen. Der Rückstand vor der finalen Powerstage betrug somit nur mehr 8.7s und ließ somit keinen Raum mehr für einen Fehler. Ein spannendes Finale in Fafe kündigte sich an.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Mit einem Vorsprung von 47.8s auf Dani Sordo startete der Führende Kalle Rovanperä somit in die finale Powerstage in Fafe. Der amtierende Weltmeister ließ auf der letzten Prüfung nichts mehr anbrennen und krönte seinen beeindruckenden Sieg beim fünften Saisonlauf vor Dani Sordo und Esapekka Lappi mit der Bestzeit auf der Powerstage und zusätzlichen 5 WM Punkten.

Hinter dem Spitzentrio komplettierten Ott Täank und Thierry Neuville die Top-5. Neuville schaffte es somit seinen waidwunden Hyundai i20 N Rally1 über alle Prüfungen am Sonntag zu schleppen und vor dem schnellsten WRC2 Piloten zu bleiben.

Der spannende Sekundenkampf um den WRC2 Sieg sollte sich erst auf den letzten Metern entscheiden. Mit einer absoluten Attacke riskierte Oliver Solberg alles, die Zwischenzeiten waren äußerst vielversprechend, doch Gus Greensmith rettete 1.2s zu seinem Gunsten ins Ziel der 19. Sonderprüfung. Hinter Greensmith und Solberg komplettierte Andreas Mikkelsen das Podium.


Foto: M-Sport Ford WRT

Ergebnisse:

01. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally 1 3:35:11.7
02. Sordo / Carrera, Hyundai i20 N Rally1 +54.7
03. Lappi / Ferm, Hyundai i20 N Rally1 +1:20.4
04. Tänak / Järveoja, Ford Puma Rally1 +2:04.2
05. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +8:22.6
06. Greensmith / Andersson, Skoda Fabia RS Rally2 +9:43.4
07. Solberg / Edmondson, Skoda Fabia RS Rally2 +9:44.6
08. Mikkelsen / Eriksen, Skoda Fabia RS Rally2 +10:26.4
09. Rossel / Dunand, Citroen C3 Rally2 +11:33.3
10. Suninen / Markkula, Hyundai i20 N Rally2 +12:16.4

Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 01.-04. Juni 2023 mit der WRC Rallye Italia Sardegna fortgesetzt.


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WRC Rallye de Portugal 2023 – Tag 2: Rovanperä dominiert an der Spitze!

Kalle Rovanperä baute seine Führung am zweiten Tag der 56. Vodafone Rallye de Portugal 2023 mit einer Serie an Bestzeiten in beeindruckender Manier aus. Hinter dem Toyota-Piloten kämpfte das Hyundai-Trio Sordo, Lappi und Neuville um die weiteren Ränge.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT

Eine weiterere lange Etappe mit sieben Sonderprüfungen über knapp 148 km stand am Samstag bei der 56. Vodafone Rallye de Portugal 2023 an. Wie am Vortag zeigte sich das Wetter von der besten Seite: strahlender Sonnenschein und keine Aussicht auf Niederschläge sorgten für optimale Bedingungen auf den portugiesischen Klassikern.

Elfyn Evans konnte nach seinem schweren Unfall gestern am Samstag nicht wieder an den Start gehen, der Schaden am Toyota Yaris Rally1 war zu groß.

Die Auftaktprüfung Vieira do Minho über 26.61 km stellte die Piloten gleich am Morgen vor eine harte Probe. Kalle Rovanperä setzte wie erwartet mit der perfekten Startposition am Ende des Rally1-Feldes heute klar die Bestzeit vor und distanzierte den Zweitplatzierten in SP 9 Esapekka Lappi um mehr als 12.8s. Der Finne baute seine Führung auf den Zweitplatzierten in der Gesamtwerung Dani Sordo somit auf 24.1s aus.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Für den Führenden in der WRC2 Wertung Oliver Solberg begann der zweite Tag mit einem Dreher. Der Youngster hatte jedoch das Glück auf seiner Seite und büßte nur wenige Sekunden ein. Gus Greensmith nutzte die Gunst der Stunde und verkürzte den Rückstand auf Solberg um 9.4s.

Für Armin Kremer / Timo Gottschalk begann der zweite Tag hingegen ganz und gar nicht nach Wunsch: Nach einem Schaden an den Radbolzen am rechten Vorderrad musste das Duo den Boliden abstellen. Angesichts der geringen Wahrscheinlichkeit in Portugal noch Punkte einzufahren wurde entschieden am Sonntag keinen Restart anzustreben.

Mit fast 38 Kilometern bildete der Klassiker Amarante auch heuer die längste Prüfung der gesamten Rallye. Mit einer Fahrzeit von knapp 25 Minuten stellte Amarante eine besondere Herausforderung dar.

Gegen die dominante Vorstellung von Kalle Rovanperä am Samstag Vormittag hatte die Konkurrenz aber weiterhin kein Erfolgsrezept. Der amtierende Weltmeister knallte die nächste überlegene Bestzeit in den portugiesischen Schotter. Diesmal vor dd und www.

In der Gesamwertung bedeutete dies nun einen Vorsprung von bereits 45.8s auf den Zweitplatzierten Dani Sordo.

Um den zweiten Rang entwickelte sich ein Dreikampf zwischen den Hyundai-Piloten Sordo (+45.8), Lappi (+49.1) und Neuville (+52.2).

Für Pierre-Louis Loubet hingegen war der zweite Tag der Rallye Portugal vorzeitig zu Ende: Kurz vor dem Ziel der zehnten Prüfung traf der Franzose einen Baum und brach sich dabei die Lenkung am Ford Puma Rally1.

In der WRC2 kontrollierte Oliver Solberg weiter in souveräner Manier seine Führung vor Gus Greensmith und Yohan Rossel.


Foto: M-Sport Ford WRT

Vor dem mittäglichen Service in Porto stand auf der Vormittagsschleife noch der erste Durchgang in Felgueiras (8,8 km) an. Takamoto Katsuta als erster Pilot in der Prüfung hatte bei einem Dreher viel Glück: Der Toyota Yaris Rally1 schlug hart in eine Böschung ein, konnte seine Fahrt jedoch ohne erkennbaren Schaden, wenn auch etwas schaumgebremst, fortsetzen. Ott Tänak kam ohne Probleme durch die Prüfung und unterbot die Zeit des Japaners um 27s.

Mit der dritten klaren Bestzeit in Folge unterstrich Kalle Rovanperä seine Vormachtstellung. Der Finne erreichte den mittäglichen Service in Porto bereits mit einem komfortablen Vorsprung von 52.4s auf Dani Sordo. Mit 57.0s Rückstand rangierte Esapekka Lappi nun auf P3, 0.9s vor Thierry Neuville auf P4.

In der WRC2 bot sich ein unverändertes Bild: Oliver Solberg verwaltete seinen Vorsprung klug von der Spitze aus. Gus Greensmith verkürzte seinen Rückstand auf den Youngster minimal. Yohan Rossell und Andreas Mikkelsen kämpften um P3, nach SP 11 hatte weiter Rossel die Oberhand.

Der Re-Run in Vieira do Minho zeigte sich wie am Vortag beim zweiten Befahren der Prüfungen bereits stark ausgefahren und deutlich rauer als am Vormittag.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Thierry Neuville legte eine grandiose Zeit vor und unterbot die zuvor von Ott Tänak gefahrene um 9.7s. Doch seine Kontrahenten im Kampf um P2 Dani Sordo und auch Esapekka Lappi konnten die Zeit nochmals klar unterbieten.

Doch Kalle Rovanperä ließ sich auch davon nicht beeindrucken. Mit einer weiteren klaren Bestzeit und mit sichtlich viel Risiko baute der Toyota-Pilot seine Führung weiter aus. Wenn er auch im Ziel zu Protokoll gab, nun bereits weniger zu riskieren.

Oliver Solberg erreichte das Ziel der Prüfung mit einem am Heck etwas ramponierten Skoda Fabia RS Rally2 und klagte im Ziel über Leistungsverlust. Sein schärfster Verfolger Gus Greensmith konnte jedoch nur um eine 1.3s schnellere Zeit verbuchen. Yohan Rossel kämpfte weiter mit Problemen am Citroen C3 Rally2. Andreas Mikkelsen konnte am Franzosen in der Gesamtwertung vorbeiziehen und P3 übernehmen.

Der zweite Durchgang in Amarante stellte die Teams auf eine harte Probe. Ott Tänak musste eine Großteil der Prüfung mit einer stark in Mitleidenschaft gezogenen Windschutzscheibe absolvieren, die Sicht war deutlich eingeschränkt.

Thierry Neuville legte im Kampf der Hyundai-Piloten um die Podiumsplatzierungen wieder eine deutliche schnellere Zeit als die davor gestarteten Takamoto Katsuta und Ott Tänak vor. Diesmal konnte Esapekka Lappi die Zeit des Belgiers aber nicht unterbieten. Neuville konnte Lappi in der Gesamtwertung wieder überholen. Dani Sordo riskierte im finalen Sektor sehr viel und konnte die Zeit seines Teamkollegen doch noch unterbieten.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Es war ein Kampf um Zehntelsekunden, doch mit seinem extrem starken Schlussabschnitt konnte Sordo auch den Führenden Kalle Rovanperä auf Distanz halten und der Bestzeitenserie des Finnen ein Ende setzen. Wenn auch nur mit 0.7s Differenz.

In der WRC2 setzte sich das bisherige Geschehen am Samstag fort. Gus Greensmith verkürzte den Rückstand auf Oliver Solberg abermals um 5.7s, der Vorsprung betrug aber weiterhin 30.0s. Greensmith zeigte sich im Ziel der Prüfung aber besorgt über ein mögliches Problem am Skoda Fabia RS Rally2.

Vor der abendlichen Superspecial in Lousada stand noch der zweite Durchgang in Felgueiras an. Kalle Rovanperä ließ sich eine weitere Bestzeit nicht mehr nehmen und vergrößerte seinen Vorsprung vor der dem Finale des Tages auf 59.4s.

Die legendäre Rallyecrossstrecke in Lousada ist ein absoluter Klassiker der Rallye de Portugal. Vor einer Mega Zuseherkulisse ging das Spektakel auch heuer über die Bühne.

Kalle Rovanperä beendete den zweiten Tag somit mit einem komfortablen Vorsprung von 57.5s auf Dani Sordo vor dem kurzen Schlussspurt am Sonntag. Mit 1:08.6 Min. Rückstand komplettierte Thierry Neuville das Podium am Samstag Abend. Esapekka Lappi und Ott Tänak folgten auf den weiteren Rängen.


Foto: M-Sport Ford WRT

Bereits auf Gesamtrang 6 folgte mit Oliver Solberg der Führender der WRC2. Der Youngster verwaltete am Samstag seinen Vorsprung klug und startet am Sonntag mit einem Vorsprung von 35.7s auf Gus Greensmith in den finalen Tag.

Ergebnisse:

Stand nach dem 2. Tag:
01. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally 1 2:59:48.6
02. Sordo / Carrera, Hyundai i20 N Rally1 +57.5
03. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +1:08.6
04. Lappi / Ferm, Hyundai i20 N Rally1 +1:10.9
05. Tänak / Järveoja, Ford Puma Rally1 +2:21.8
06. Solberg / Edmondson, Skoda Fabia RS Rally2 +8:08-3
07. Greensmith / Andersson, Skoda Fabia RS Rally2 +8:43.7
08. Mikkelsen / Eriksen, Skoda Fabia RS Rally2 +9:36.7
09. Rossel / Dunand, Citroen C3 Rally2 +9:58.1
10. Suninen / Markkula, Hyundai i20 N Rally2 + 11:13.2

Vier Sonderprüfungen über 55.42 km km folgen noch am Sonntag, darunter der absolute Klassiker der Rallye Portugal „Fafe“.


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WRC Rallye de Portugal 2023 – Tag 1: Rovanperä vor Sordo und Neuville!

Kalle Rovanperä setzte sich am turbulenten ersten Tag der WRC Rallye de Portugal 2023 an die Spitze der Gesamtwertung. Der Toyota-Pilot lag am Freitag Abend vor Dani Sordo und Thierry Neuville in Führung.

Text: Harald Illmer; Fotos: M-Sport Ford WRT, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo Racing WRT

Zurück am europäischen Schotter: Nach der Asphalt-Hatz bei der Kroatien Rallye Ende April stand mit der WRC Rallye de Portugal der erste klassiche europäische Schotter WM-Lauf auf dem Programm.

83 Teams nahmen die 56. Vodafone Rallye de Portugal 2023 in Angriff, darunter unglaubliche 48 (!) Rally2 Boliden. Insgesamt standen 19 Sonderprüfungen über knapp 325 km am Zeitplan, darunter alle legendären Klassiker dieses geschichtsträchtigen WM-Laufes.

Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, strahlender Sonnenschein und trockene Bedingungen sorgten für dementsprechende Staubbildung. Ein Start-Abstand von 4 Minuten bei den Rally1 und 2 Minuten bei den Rally2 Boliden wurde festgelegt.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Mit acht Sonderprüfungen über knapp 121 km, aber ohne Besuch im Servicepark vor dem Abend sollte bereits der Freitag eine enorme Herausforderung darstellen.

Die Auftaktprüfung Lousã über knapp 12 km zeigte das zu erwartende Bild. Als erster Pilot in der Prüfung müsste Elfyn Evans die Spur freifahren und konnte die Zeiten der später startenden Konkurrenz nicht mitgehen. Dani Sordo und Pierre-Louis Loubet am Ende des Rally1-Feldes nützten ihre Startpositionen perfekt: Der Franzose setzte auch die erste Bestzeit vor dem Spanier.

In der WRC2 wurde ein extrem spannender Kampf erwartet: Mit Andreas Mikkelsen, Oliver Solberg, Kris Meeke, Teemu Suninen, Gus Greensmith, Yohan Rossel, Adrien Fourmaux, Nikolay Gryazin,.. war die Liste auf die Anwärter auf die Top-Positionen extrem groß. Teemu Suninen holte sich in der WRC2 die erste Bestzeit vor Adrien Fourmaux und Yohan Rossel.

Armin Kremer, diesmal mit Timo Gottschalk an seiner Seite startete mit einer Bestzeit im WRC Masters Cup in die Veranstaltung.

Mit knapp über 19 km Länge stellte die zweite Prüfung Góis die längste des Tages dar. Im dichten Waldabschnitt zu Beginn sollte der Staub trotz 4 Minuten Intervall stehen bleiben. Der Nachteil von Evans und Rovanperä als erste Piloten in der Prüfung sollte hier noch deutlicher ausfallen. Der offene Highspeed-Schlussteil dieser Prüfung sorgte wie im Vorjahr für äußerst beeindruckende Helikopter Aufnahmen.


Foto: M-Sport Ford WRT

Ott Tänak setzte zur Attacke an und holte sich in Góis die Bestzeit vor Dani Sordo und Takamoto Katsuta. Damit übernahm Tänak auch die Führung in der Gesamtwertung vor Dani Sordo und Pierre-Louis Loubet. Für Takamoto Katsuta war die Freude über die drittschnellste Zeit jedoch nur kurz. Der Japaner musste seinen Boliden nach einem technischen Defekt auf der Verbindungsetappe abstellen.

In der WRC2 gab es ebenso einen Führungswechsel. Adrien Fourmaux setzte sich vor Oliver Solberg und Teemu Suninen nach SP 2 an die Spitze.

Der Klassiker „Arganil“ als dritte Prüfung des Tages sah ein etwas anderes Bild als die Prüfungen zuvor. Kalle Rovanperä legte eine Zeit vor, welche von seinen Verfolgern nicht mehr unterboten wurde.

Schrecksekunden für den bis Dato Drittplatzierten Pierre-Louis Loubet im Ziel: Rauchentwicklung im Cockpit – ein Feuer auf der Beifahrerseite konnte zum Glück rasch gelöscht werden.

Nach der ersten Schleife am Freitag erreichte somit Ott Tänak als Führender die Reifenwechselzone. Mit einem Rückstand von 3.0s belegte Kalle Rovanperä nach SP 3 drei den zweiten Zwischenrang. Dani Sordo rangierte knapp dahinter auf P3 (+3.6). Thierry Neuville, Elfyn Evans und Pierre-Louis Loubet folgten auf den weiteren Rängen.


Foto: Toyota Gazoo Racing WRT

Adrien Fourmaux konnte seine Führung in der WRC2 in SP 3 verteidigen und führte die Zwischenwertung mit 6.1s Vorsprung auf Andreas Mikkelsen und 6.9s auf Oliver Solberg an.

Armin Kremer baute seine Führung im WRC Masters Cup ebenso weiter aus. Der BRR-Pilot führte die Zwischenwertung nach SP 3 vor Alexander Villanueva und Miguel Zaldivar an.

Beim zweiten Durchgang in Lousã präsentierte sich die Strecke bereits in deutlich schlechteren Zustand als am Morgen. Der Führende Ott Tänak war das erste Opfer der deutlich schlechteren Bedingungen: Der Ford-Pilot musste sich mit einem Reifenschaden ins Ziel der Prüfung schleppen, verlor dabei knapp 50s und klarerweise die Führung.

Dani Sordo setzte hinter seinem Teamkollegen Esapekka Lappi die Zweitschnellste Zeit und übernahm damit die Gesamtführung knapp vor Kalle Rovanperä und Thierry Neuville.

Auch in der WRC2 sollten Reifenschäden zu einer Vorentscheidung führen. Andreas Mikkelsen musste bereits kurz nach dem Start der vierten Prüfung anhalten, um einen kaputten Reifen zu wechseln. Mit dem Zeitverlust von knapp 2 Minuten waren vorerst alle Hoffnungen auf eine Podiumsplatzierung in der WRC2 dahin. Im Staub hinter Andreas Mikkelsen verlor auch Gus Greensmith viel Zeit. Nikolay Gryazin, Kris Meeke und Fabrizio Zaldivar waren weitere Opfer der vierten Prüfung. Alle drei mussten ihre Boliden vorzeitig abstellen.


Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Der Re-Run in Góis brachte die zweite Bestzeit von Kalle Rovanperä in Folge. Der amtierende Weltmeister übernahm somit die Führung in der Gesamtwertung knapp vor Dani Sordo und Thierry Neuville.

In der WRC2 gab es das nächste Drama: Auch der bis dato Führende Adrien Fourmaux musste in SP 5 anhalten und eine Reifenschaden wechseln. Mit mehr als 2 Minuten Zeitverlust fiel der Ford-Pilot weit zurück. Oliver Solberg übernahm somit die Führung vor Teemu Suninen.

Kalle Rovanperä baute seine Führung mit einer weiteren Bestzeit in Arganil auf 2.9s aus. Doch auch der Finne zeigte sich im Ziel der Prüfung über den Zustand seiner Reifen bei einer weiteren noch ausstehenden 18 km langen Schotter-Prüfung und einer kurzen Asphalt-Superspecial besorgt.

War der Reifenschaden in SP 5 noch nicht genug, erwischte es Adrien Fourmaux ein weiteres Mal in der sechsten Prüfung. Diesmal verlor der Ford-Pilot mehr als 5 Minuten und somit final alle Chancen auf eine vordere Platzierung. Auch für Sami Pajari war der erste Tag in SP 6 vorzeitig beendet.

Voller Spannung wurde ob der heiklen Reifensituation die siebte Sonderprüfung Mortágua über knapp 18 km erwartet. Diese wurde am Vormittag noch nicht gefahren, sollte also wieder die weiter hinten startenden Teams bevorzugen.

Auch ohne vorherigen Durchgang zeigte sich die Oberfläche äußerst rau. Kalle Rovanperä zeigte sich im Ziel erleichtert ohne Reifenschaden durch die SP gekommen zu sein, fürchtete jedoch ob seiner Startposition einiges an Zeit einzubüßen. Doch diese Angst war unbegründet, lange konnte keiner seiner Kontrahenten das Tempo des Finnen an der Spitze mitgehen. Doch Esapekka Lappi unterbot die Zeit des amtierenden Weltmeisters knapp. Mit dieser Bestzeit distanzierte Lappi seinen Teamkollengen Thierry Neuville um mehr als 11s und überholte diesen in der Gesamtwertung.


Foto: M-Sport Ford WRT

Auch Dani Sordo hatte keinen optimalen Run: Der Spanier büßte bei einem Verbremser einige Sekunden ein. Der Rückstand auf Leader Rovanperä vergrößerte sich auf 14.2s.

Schlimmer erwischte es Elfyn Evans: für den Waliser war der erste Tag der 56. Rallye de Portugal 2023 vorzeitig beendet: der Toyota Pilot musste seinen Boliden nach einem heftigen Unfall abstellen und konnte seine Fahrt nicht mehr fortsetzen. Elfyn und sein Co blieben unverletzt.

Mit deutlichen Kampfspuren – ohne Stroßstangen und mit stark ramponierten Reifen – erreichte Teemu Suninen das Ziel der siebten Prüfung. Die lange Verbindungsetappe zurück in den Servicepark in Porto sorgte bei den Teams ebenso noch für Stirnrunzeln. Ein Reifenschaden am Weg zurück könnte ebenso noch das vorzeitige Aus bedeuten. Die WRC2-Zwischenwertung führte weiter Oliver Solberg vor Gus Greensmith an. Durch eine 40s Zeitstrafe rutschte Yohan Rossel auf P3 ab.

Armin Kremer kämpfte sich im WRC Masters Cup über die stark ramponierten Prüfungen und verteidigte seine Führung am Nachmittag.

Die finale kurze Asphalt-Superspecial in Figueira da Foz schloss den ersten Tag ab. Dani Sordo holte sich die Bestzeit vor Ott Tänak und Thierry Neuville.

Kalle Rovanperä beendete Tag 1 somit als Führender. Mit einem Rückstand von 10.8s belegte Dani Sordo den zweiten Zwischenrang, vor Thierry Neuville auf P3. Pierre-Louis Loubet, Esapekka Lappi und Ott Tänak komplettierten die Top-6 am Freitag Abend.

In der WRC2 beendete Oliver Solberg den Tag mit einer klaren Führung von 50.2s auf Gus Greensmith als Führender. Armin Kremer / Timo Gottschalk lieferten sich im WRC Masters Cup mit den Spaniern Alexander Villanueva / Gonzales Murado einen Sekundekampf um die Führung.

Ergebnisse:

Stand nach dem 1. Tag:
01. Rovanperä / Halttunen, Toyota GR Yaris Rally 1 1:22:27.7
02. Sordo / Carrera, Hyundai i20 N Rally1 +10.8
03. Neuville / Wydaeghe, Hyundai i20 N Rally1 +26.0
04. Loubet / Gilsoul, Ford Puma Rally1 +26.9
05. Lappi / Ferm, Hyundai i20 N Rally1 +27.3
06. Tänak / Järveoja, Ford Puma Rally1 +1:04.7
07. Solberg / Edmondson, Skoda Fabia RS Rally2 +3:48.2
08. Greensmith / Andersson, Skoda Fabia RS Rally2 +4:48.4
09. Rossel / Dunand, Citroen C3 Rally2 +4:48.4
10. Mikkelsen / Eriksen, Skoda Fabia RS Rally2 +5:29.3

Sieben Sonderprüfungen über mehr als 148 km folgen am Samstag.

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