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Samstag, 16. April 2011:
 
IRC: Skoda-Doppelsieg auf Gran Canaria!
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Der amtierende IRC Champion Juho Hänninen siegte im Skoda Fabia S2000 beim zweiten Lauf zur Intercontinental Rallye Challenge 2011 auf den Kanaren vor seinem Teamkollegen Jan Kopecky und Thierry Neuville (Peugeot 207 S2000.)

Nach dem grandiosen Saisonauftakt der Intercontinental Rally Challenge im Rahmen der Rallye Monte Carlo Ende Jänner mussten sich Teams und Fans nun knapp 12 Wochen gedulden ehe der zweite Saisonlauf über die Bühne ging.

Mit der 35. Rallye Islas Canarias, welche im Vorjahr als Ersatzveranstaltung für die Rallye Asturien erstmals als IRC Lauf ausgetragen wurde, fand an diesem Wochenende die zweite Runde der Meisterschaft statt.

Im Vergleich zum Vorjahr präsentierte sich die 35. Rallye Islas Canarias äußerst kompakt: Zwölf selektive Asphalt-Sonderprüfungen über knapp 190 km standen auf der Atlantikinsel heuer auf dem Programm.

Die Liste der Sieganwärter war auch vor dem zweiten IRC Saisonlauf lang:

Skoda feierte im Vorjahr einen vielumjubelten Dreifachsieg auf Gran Canaria. Mit Juho Hänninen, Jan Kopecky, Freddy Loix und Andreas Mikkelsen zählten die Piloten der tschechischen Marke auch heuer zu den größten Favoriten. Auch der ehemalige WM-Pilot Toni Gardemeister startete in Gran Canaria erstmals in einem Skoda Fabia S2000.

Im Lager von Peugeot ruhten die Sieghoffnungen auf den Gewinner der Rallye Monte Carlo - Brian Bouffier- sowie Guy Wilks im 207 S2000 des britischen Importeurs. Auch Bruno Magalhaes und Thierry Neuville galten vor dem Start als aussichtsreiche Kandidaten auf eine Top-Platzierung.

Der ehemalige Fiat-Werkspilot Giandomenico Basso wechselte in der Zwischenzeit zu Proton und ging in Gran Canaria erstmals mit dem Proton Satria Neo S2000 an den Start. Wie bei der Rallye Monte Carlo wurde der zweite Proton Satria von PG Andersson pilotiert.

Leider wählten einige spanische Piloten (Xavier Pons, Alberto Hevia,...) sich mit ihren S2000 Fahrzeugen nicht der internationalen IRC Konkurrenz zu stellen und nur in der nationalen Veranstaltung an den Start zu gehen, welche vom FIA-Reglement abweichende Modifikationen zulässt.

1. Etappe: Jan Kopecky setzt sich an die Spitze

Die Rallye startete mit einem Showstart am Donnerstag Abend. Richtig los ging es Freitag Mittag. Acht Sonderprüfungen über 116,81 km waren am ersten Tag zu absolvieren, darunter auch zwei Sonderprüfungen bei Dunkelheit.

Die nur 1,50 km lange Auftaktsonderprüfung auf einem Kartgelände im Süden der Insel konnte Guy Wilks (Peugeot 207 S2000) vor einer großen Zuseherkulisse hauchdünn vor Juho Hänninen (Skoda Fabia S2000) und Thierry Neuville (Peugeot 207 S2000) für sich entscheiden.

Die folgende zweite Sonderprüfung „Santa Lucia 1“ sollte mit ihren 24,57 km Länge dann einen ersten Hinweis auf das Kräfteverhältnis bringen. Jan Kopecky setzte im Skoda Fabia S2000 die Bestzeit knapp vor seinem Teamkollegen Freddy Loix. Thierry Neuville belegte im Peugeot 207 den dritten Rang vor Juho Hänninen (Skoda Fabia) auf Rang vier und Guy Wilks (Peugeot 207) auf dem fünften Rang. Mit bereits knapp 15 Sekunden Rückstand auf die Spitze startete Bryan Bouffier, der Sieger der Rallye Monte Carlo, alles andere als geplant in die Rallye.

Im Ziel der dritten Sonderprüfung klagten die Piloten über Nebel. Guy Wilks konnte diese dritte SP knapp vor Thierry Neuville und Juho Hänninen für sich entscheiden-

Nach der ersten Schleife am Freitag Nachmittag führte somit der Skoda –Pilot Jan Kopecky die Zwischenwertung an. Mit einem Rückstand von 0.4 s belegte Thierry Neuville im Peugeot 207 S2000 den zweiten Rang vor den weiteren Skoda Piloten Juho Hänninen (+1.8) und Freddy Loix (+2.5) auf den weiteren Rängen. Guy Wilks auf dem fünften Rang hatte einen Rückstand von 10.4 s auf Kopecky.

Am späten Freitag Nachmittag wurde dieselbe Schleife nochmals gefahren. Jan Kopecky setzte auf der kurzen SP 4 - der Superspecial auf der Kartanlage - ex aequo mit Thierry Neuville die Bestzeit.

Die zweite Durchfahrt der Sonderprüfung „Santa Lucia“ dominierten wieder die Skoda Piloten: Jan Kopecky fuhr eine weitere Bestzeit vor Freddy Loix. Nach einem Reifenschaden büßte der Proton Pilot PG Andersson mehr als 2:45 min ein und rutsche im Gesamtklassement weiter ab.

Auch beim zweiten Durchgang der knapp 14 km langen SP „Ingenio“ behinderte teils starker Nebel die Sichtweite der Piloten. Juho Hänninen riskierte auf der steilen Abfahrt zum Ziel am meisten und sicherte sich die Bestzeit vor seinen Markenkollegen Freddy Loix, Jan Kopecky und Andreas Mikkelsen.

PG Andersson büßte im Proton Satria Neo S2000 nach weiteren Problemen abermals mehr als 2 Minuten ein.

In der Zwischenwertung überholte Freddy Loix somit seinen Landsmann Thierry Neuville und belegte nach der sechsten Sonderprüfung den zweiten Rang (+3.1s) hinter dem Führenden Jan Kopecky. Thierry Neuville rangierte auf dem dritten Platz (+4.1s), vor Juho Hänninen auf dem vierten Platz (+4.2s) und Guy Wilks auf dem fünften Platz (+28.8s).

Nach einem längeren Service schlossen zwei Nacht-Sonderprüfungen den ersten Tag der Rally Islas Canarias ab. Mit einer weiteren Bestzeit vor seinem schärfsten Verfolger Thierry Neuville startete der Führende Jan Kopecky in die Nacht-Schleife. Juho Hänninen schob sich an seinem Teamkollegen Freddy Loix an die dritte Position im Zwischenklassement vorbei.

Die finale SP des ersten Tages musste aufgrund des enormen Zuseheraufkommens aus Sicherheitsgründen gestrichen werden, zu viele Fahrzeuge parkten entlang der SP-Strecke.

Jan Kopecky beendete somit die erste Etappe als Führender. Mit einem Rückstand von 5.7s belegte Thierry Neuville den zweiten Rang nach dem ersten Tag, vor Juho Hänninen (+8.6s) auf Rang drei und Freddy Loix (+9.0) auf dem vierten Rang. Andreas Mikkelsen belegte den fünften Rang nach der ersten Etappe (+37.6s) vor Bryan Bouffier (+38.6s) und Guy Wilks (+40.7s). Bruno Magalhaes (+1:03.8) komplettierte die Top-8 nach dem ersten Tag der Rallye Islas Canarias 2011.

Stand nach der 1. Etappe (8 SPs):
01. Kopecky / Stary, Skoda Fabia S2000 55:56.3
02. Neuville / Gilsoul, Peugeot 207 S2000 +5.7
03. Hänninen / Markkula, Skoda Fabia S2000 +8.6
04. Loix / Miclotte, Skoda Fabia S2000 +9.0
05. Mikkelsen / Floene, Skoda Fabia S2000 +37.6
06. Bouffier / Panseri, Peugeot 207 S2000 +38.6
07. Wilks / Pugh, Peugeot 207 S2000 +40.7
08. Magalhaes / Grave, Peugeot 207 S2000 +1:03.8

2. Etappe: Vielumjubelter Skoda Doppelsieg

Auf der kurzen zweiten Etappe waren am Samstag noch vier Sonderprüfungen mit einer Länge von 73,78 km zu fahren.

Der Führende Jan Kopecky büßte in der ersten SP des Tages mehr als 7 Sekunden auf den bis dato Zweitplatzierten Thierry Neuville ein, welcher somit kurzzeitig die Führung übernahm. Mit seiner Bestzeit in dieser neunten SP rückte jedoch Juho Hänninen der Spitze immer näher.

Mit einer weiteren Bestzeit in der folgenden zehnten SP unterstrich der amtierende IRC Champion seine Klasse und übernahm die Führung in der Gesamtwertung hauchdünn vor seinem Teamkollegen Jan Kopecky, welcher sich mit einer zweiten SP-Zeit wieder klar an Thierry Neuville vorbeischob.

Zur Halbzeit des zweiten Tages führte somit Juho Hänninen mit dem kleinstmöglichen Vorsprung von 0,1 Sekunden vor Jan Kopecky die Rallye an. Auf dem dritten Zwischenrang rangierte weiter Thierry Neuville (+4.5s). Auch der Viertplatzierte Freddy Loix hatte lediglich 7.2s Rückstand auf den Führenden. Ein nervenaufreibendes Finale auf den letzten zwei Sonderprüfungen kündigte sich an. Guy Wilks konnte in der Gesamtwertung zwischenzeitlich Andreas Mikkelsen überholen und lag nach der zehnten SP auff dem fünften Gesamtrang.

Die finalen zwei SPs der Rallye Islas Canarias sollten zu einem wahren Krimi um den Gesamtsieg werden. Die ersten vier Teams lagen innerhalb von nur 7.2 Sekunden!

Die knapp 23 km lange vorletzte Sonderprüfung „San Mateo“ brachte eine weitere Bestzeit für den Finnen Juho Hänninen, der damit seine Führung vor Jan Kopecky und Thierry Neuville ausbauen konnte.

Vor der letzten Sonderprüfung war jedoch weiterhin alles offen. Die Spannung im Ziel der SP „Artenara“ war förmlich zu spüren. Jan Kopecky kam als erster der Toppiloten ins Ziel und fuhr auch die schnellste Zeit auf der finalen SP, doch der Rückstand von nur 2.4 Sekunden auf Kopecky in dieser letzten SP reichte Juho Hänninen zum Gesamtsieg!

Hänninen siegte mit dem Minimalvorsprung von 1.5s vor seinem Teamkollegen Jan Kopecky. Auf dem dritten Rang folgte Thierry Neuville (+8.2s), vor Freddy Loix (+16.7s) auf dem vierten Rang und Guy Wilks (+48.3s) auf Rang fünf. Andreas Mikkelsen (+55.6s), Bryan Bouffier (+1:00.6) und Bruno Magalhaes (+1:49.8) komplettierten die Top-8.

Endstand nach 12 Sonderprüfungen:
01. Hänninen / Markkula, Skoda Fabia S2000 1:40:38.1
02. Kopecky / Stary, Skoda Fabia S2000 +1.5
03. Neuville / Gilsoul, Peugeot 207 S2000 +8.2
04. Loix / Miclotte, Skoda Fabia S2000 +16 +16.7
05. Wilks / Pugh, Peugeot 207 S2000 +48.3
06. Mikkelsen / Floene, Skoda Fabia S2000 +55.6
07. Bouffier / Panseri, Peugeot 207 S2000 +1:00.6
08. Magalhaes / Grave, Peugeot 207 S2000 +1:49.8

Bestzeiten: Kopecky - 5, Hänninen - 4, Wilks - 2, Neuville - 1

Wichtigste Ausfälle: Yeray Lemes, Gustavo Sosa, Hilario Rodriguez, Victor Manuel Senra, Francisco Cima

IRC Stand Fahrer: 01. Hänninen - 33, 02. Bouffier – 31, 03. Loix – 30, 04. Wilks – 25, 05. Kopecky – 22, 06. Neuville – 15, 07. Sarrazin – 12, 08. Delecour – 10, 09. Mikkelsen – 8, 10. Vouilloz – 6, 11. Basso und Magahles – 4, 13. Gardemeister - 2

IRC Stand Hersteller: 01. Skoda – 73, 02. Peugeot – 55, 03. Subaru – 14, 04. M-Sport – 10, 05. Ralliart – 6, 06. Proton – 3, 07. Abarth - 1

Die Intercontinental Rallye Challenge wird schon in wenigen Wochen mit dem nächsten Klassiker fortgesetzt: die legendäre Tour de Corse feiert von 11.-14. Mai die Premiere in der IRC.

Fotos: ircseries.com