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Sonntag, 28. August 2011
IRC Barum Czech Rallye Zlin: Skoda Dreifachsieg beim Heimspiel
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Jan Kopecky siegte beim siebten Lauf zur Intercontinental Rallye Challenge im Rahmen der Barum Czech Rallye Zlin vor seinen Teamkollegen Freddy Loix und Juho Hänninen. Skoda feierte somit einen vielumjubelten Dreifachsieg beim Heimspiel und deklassierte die Konkurrenz.

Mit der Barum Czech Rallye Zlin ging an diesem Wochenende der siebte Lauf der Intercontinental Rallye Challenge 2011 über die Bühne. Der tschechische Klassiker begeisterte wieder zehntausende Fans an den klassischen Sonderprüfungen rund um Zlin.

Fünfzehn selektive und anspruchsvolle Asphalt-Sonderprüfungen über knapp 248 km standen bei einer Gesamtlänge von 619,73 km aufgeteilt auf zwei Etappen auf dem Programm, darunter wieder zahlreiche tschechische Sonderprüfungsklassiker.

Knapp 120 Teams hatten ihre Nennung für die Barum Rallye 2011 abgegeben, darunter mit 29 Fahrzeugen wieder ein Rekordfeld in der S2000-Kategorie.

Mit nicht weniger als vierzehn Fabia S2000 bildete Skoda die größte Abordnung im S2000-Feld. Beim Heimspiel der tschechischen Erfolgsmarke wurden die Skoda-Piloten im Vorfeld der Rallye natürlich auch wieder als die größten Favoriten auf den Gesamtsieg gehandelt.

Allen voran die Skoda-Werkspiloten Jan Kopecky, Juho Hänninen, Freddy Loix und Andreas Mikkelsen. Mit Roman Kresta, Patrik Sandell, Toni Gardemeister, Mark Wallenwein, Matthias Kahle, Tomas Kostka, Antonin Tlustak, Karl Kruuda und Robert Barrable zählten auch die weiteren Skoda Piloten zu den Anwärtern auf die vorderen Plätze.

Peugeot schickte mit Bryan Bouffier, Guy Wilks, Thierry Neuville, Pavel Valousek, Luca Betti, Josef Petak und Lukas Lapadavsky sieben Besatzungen ins Rennen.

Das Proton Werksteam ging in Zlin mit ihrer Stammbesetzung PG Andersson und Giandomenico Basso an den Start. In Ford Fiesta S2000 nahmen Michal Solowow, Craig Breen, Maciej Olesksowicz und Oleksi Tamrazov teil. Der Ungar Laszlo Vizin brachte einen VW Polo S2000 an den Start.

Die Lokalmatadore Vaclav Pech und Jaroslav Orsak nahmen die Barum Rallye 2011 mit Mitsubishi R4 Modellen in Angriff und Fumio Nutahara war wie beim letzten IRC Lauf auf den Azoren wieder mit einem Subaru Impreza R4 am Start.

1.Tag: Kopecky vor Hänninen und Loix

Die Barum Rallye 2011 startete traditionell mit der Superspecial in Zlin am Freitag Abend. Juho Hänninen setzte auf dem 9,36 km Stadtrundkurs die Bestzeit vor seinen Skoda-Markenkollegen Andreas Mikkelsen, Jan Kopecky und Freddy Loix.

Richtig los ging es dann am Samstag Morgen. Acht Sonderprüfungen über 124 km waren zu absolvieren.

Nach der ersten Schleife von vier Sonderprüfungen am Samstag Vormittag übernahm Jan Kopecky die Führung von seinem Teamkollegen Juho Hänninen, der in den morgendlichen Prüfungen über Abstimmungsprobleme klagte. Hinter Jan Kopecky belegte mit Andreas Mikkelsen ein weiterer Skoda Pilot den zweiten Rang im Zwischenklassement (+5.8s). Als schnellster Peugeot-Pilot rangierte Guy Wilks nach der SP 5 auf dem dritten Rang (+11.7s), knapp vor seinem Markenkollegen Bryan Bouffier (+12.5s). Juho Hänninen belegte zur Halbzeit des ersten Tages den fünften Rang. (+14.4s) vor seinem Teamkollegen Freddy Loix auf Rang sechs.

Für Pavel Valousek war die Rallye bereits nach SP 3 beendet. Der tschechische Peugeot-Pilot kam bei hohen Tempo in der legendären SP „Pindula“ von der Strecke ab und traf einen Baum. Die Sonderprüfung musste nach dem Unfall Valouseks abgebrochen werden, der amtierende tschechische Meister und sein Co-Pilot wurden ins Krankenhaus eingeliefert, wo Knochenbrüche (Valousek) bzw. eine Wirbelverletzung beim Co-Piloten festgestellt wurde. Auch für Roman Kresta verlief der Vormittag nicht nach Wunsch. Der Skoda Pilot verlor nach einem Reifenschaden in SP 5 mehr als 1:20 Minuten auf die Spitze.

Am Samstag Nachmittag wurde nochmals dieselbe Schleife mit vier Sonderprüfungen wie am Vormittag befahren. Bis zur achten Sonderprüfung war Andreas Mikkelsen der schärfste Verfolger des Führenden Jan Kopecky und belegte mit nur 7.3 Sekunden Rückstand den zweiten Rang. Doch ein Reifenschaden in der SP 8 bedeutete einen Zeitverlust von mehr als 1:43 Minuten. Auch für den bis dato Drittplatzierten Guy Wilks brachte ein Reifendefekt in derselben Prüfung einen Rückstand von mehr als 2:45 Minuten. Viel Glück hatte der Belgier Thierry Neuville in SP 6: Nach einem Highspeed-Dreher konnte der Peugeot Pilot die Rallye fortsetzen und büßte nur knapp 35 Sekunden auf die Spitze ein.

Am Samstag Abend führte Jan Kopecky die Barum Czech Rallye Zlin klar an. Auf dem zweiten Rang rangierten ex aequo seine Teamkollegen Juho Hänninen und Freddy Loix (+19.7s). Mit Bryan Bouffier belegte der schnellste Peugeot Pilot den vierten Zwischenrang nach der ersten Etappe (+23.4). Thierry Neuville konnte trotz seines Ausritts in SP 6 den fünften Rang belegen (+1:51.3). Andreas Mikkelsen komplettierte die Top-6 nach dem ersten Tag.

Stand nach dem 1. Tag:
01. Kopecky / Stary, Skoda Fabia S2000 1:14:28.0
02. Hänninen / Markkula, Skoda Fabia S2000 +19.7
02. Loix / Miclotte, Skoda Fabia S2000 +19.7
04. Bouffier / Panseri, Peugeot 207 S2000 +23.4
05. Neuville / Gilsoul, Peugeot 207 S2000 +1:51.3
06. Mikkelsen / Floene, Skoda Fabia S2000 +2:09.5
07. Gardemeister / Suominen, Skoda Fabia S2000 +2:25.5
08. Breen / Roberts, Ford Fiesta S2000 +2:32.1
09. Kresta / Gross, Skoda Fabia S2000 +2:46.0
10. Andersson / Axelsson, Proton Satria Neo S2000 +2:50.2

2.Tag: Kopecky siegt nach spannendem Finale

Sechs weitere Sonderprüfungen über 115,08 km standen am Sonntag noch auf dem Programm.

Die erste Schleife führte am Sonntag Vormittag über drei Sonderprüfungen, darunter die legendäre SP „Majak“, die nach vielen Jahren ein Comeback feierte.

Für den Führenden Jan Kopecky begann der zweite Tag der Barum Czech Rallye Zlin 2011 gleich mit einer Schrecksekunde. Auf der morgendlichen Auftakt-SP versagte die Servolenkung am Skoda Fabia S2000 den Dienst. Kopecky quälte sich über die SP und konnte den Zeitverlust mit 15.8 Sekunden auf die Bestzeit in Grenzen halten und seine Führung knapp vor Freddy Loix verteidigen. Auf der Verbindungsetappe gelang es Kopecky den Schaden provisorisch zu reparieren. Auf den folgenden zwei SPs konnte der Führende wieder das Tempo der Spitze mitgehen.

Auch für den Bestplatzierten Peugeot Piloten nach der ersten Etappe, Bryan Bouffier, begann der zweite Tag alles andere als nach Wunsch. Nach einem Ausritt in SP 10 beschädigte Bouffier zwei Räder seines Peugeot 207 S2000 und musste die Rallye somit vorzeitig beenden.

Jan Kopecky konnte trotz seines Servolenkungsschaden seine Führung verteidigen und belegte auch nach der ersten Schleife am Sonntag den ersten Platz. Freddy Loix konnte den Rückstand auf Kopecky auf nur mehr 1.0 Sekunden reduzieren und rangierte auf Platz zwei nach SP 12. Mit 10.2 Sekunden belegte Juho Hänninen den dritten Rang, vor Thierry Neuville auf Rang vier (+1:53.9) und Andreas Mikkelsen auf Rang fünf (+2:11.4).

Drei weitere Sonderprüfungen waren am Sonntag Nachmittag noch zu absolvieren. Ein dramatisches Finale im Kampf um den Gesamtsieg zwischen den Skoda Piloten Jan Kopecky und Freddy Loix deutete sich an.

Peugeot musste in der SP 13 einen weiteren Rückschlag hinnehmen: Auch für Guy Wilks war die Barum Czech Rallye Zlin 2011 nach einem Motorschaden am 207 S2000 vorzeitig beendet.

Der Kampf um den Sieg zwischen Kopecky und Loix spitze sich auf den letzten Prüfungen zu. Vor der finalen 24.37 km langen Abschlussprüfungen trennten die beiden Kontrahenten lediglich 2.0 Sekunden.

Freddy Loix konnte auf der finalen Prüfung Jan Kopecky schlagen, jedoch lediglich um 0.8 Sekunden. Jan Kopecky feierte somit nach 2009 einen weiteren vielumjubelten Sieg beim seiner Heimrallye. Mit einem Rückstand von 1.2 Sekunden belegte Freddy Loix den zweiten Rang. Dies bedeutete zudem den bisher knappsten Zieleinlauf in der Geschichte der Intercontinental Rallye Challenge.

Mit Juho Hänninen auf dem dritten Rang war das reine Skoda-Podium perfekt. Skoda deklassierte die Konkurrenz bei der Barum Rallye 2011 geradezu, der Sieg beim Heimspiel war zu keiner Zeit ernsthaft gefährdet. Von den 14 möglichen Bestzeiten gingen nur zwei nicht an die Skoda-Piloten.

Thierry Neuville belegte als bester Peugeot-Pilot schlussendlich den vierten Rang (+1:54.1). Mit Andreas Mikkelsen und Toni Gardemeister belegten zwei weitere Skoda Piloten die Ränge fünf und sechs. Craig Breen im Ford Fiesta S2000 und Roman Kresta (Skoda Fabia S2000) komplettierten die Top-8 beim siebten IRC Lauf der Saison 2011.

Endstand nach 14 Sonderprüfungen:
01. Kopecky / Stary, Skoda Fabia S2000 2:15:51.7
02. Loix / Miclotte, Skoda Fabia S2000 +1.2
03. Hänninen / Markkula, Skoda Fabia S2000 +37.4
04. Neuville / Gilsoul, Peugeot 207 S2000 +1:59.6
05. Mikkelsen / Floene, Skoda Fabia S2000 +2:05.7
06. Gardemeister / Suominen, Skoda Fabia S2000 +3:43.2
07. Breen / Roberts, Ford Fiesta S2000 +3:47.4
08. Kresta / Gross, Skoda Fabia S2000 +4:21.5
09. Andersson / Axelsson, Proton Satria Neo S2000 +4:41.1
10. Kruuda / Järveoja, Skoda Fabia S2000 +4:54.4

Bestzeiten: Loix – 5, Mikkelsen – 4, Kopecky – 3, Hänninen – 2, Wilks – 1, Bouffier - 1

Wichtigste Ausfälle: Bryan Bouffier, Guy Wilks, Vaclav Pech, Pavel Valousek, Tomas Kostka, Robert Barrable, Jan Slehofer, Fumio Nutahara, Jan Votava, Jan Jelinkek, Martin Vlcek, Lukas Lapdavsky, Martin Hudec, Daniel Wollinger, Janos Puskadi

IRC Stand Fahrer: 01. Hänninen – 98 Punkte, 02. Kopecky – 95, 03. Loix – 88, 04. Bouffier – 61, 05. Neuville – 60

IRC Stand Hersteller: 01. Skoda – 275 Punkte, 02. Peugeot - 184, 03. M-Sport – 70, 04. Subaru – 51, 05. Ralliart - 49

Die Intercontinental Rallye Challenge wird bereits in knapp zwei Wochen mit der Mecsek Rallye (09.-11. September) ortgesetzt. Die ungarische Veranstaltung feiert heuer die Premiere in der IRC.

Fotos: ircseries.com