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ERC BARUM CZECH RALLYE ZLIN 2017

 

ERC Barum Czech Rallye Zlin 2017: 7. Heimsieg für Jan Kopecky!

Jan Kopecký und Beifahrer Pavel Dresler bleiben im Skoda Fabia R5 bei der Barum Czech Rallye Zlin ungeschlagen. Der Skoda Werskpilot triumphiert vor Alexey Lukyanuk und Roman Kresta. Marijan Griebel sichert sich vorzeitig den Junior-U28 Titel.

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Jan Kopecký und Beifahrer Pavel Dresler holten bei der Barum Czech Rally Zlín im Skoda Fabia R5 ihren sechsten Sieg in Folge bei einem Lauf zur Tschechischen Meisterschaft. Sie schlugen dabei nicht nur ihre gewohnten Gegner im nationalen Championat, sondern konnten auch die Spitzenfahrer der Europäischen Rallye-Meisterschaft (ERC) hinter sich lassen, zu der die Barum Czech Rally Zlín als sechster Lauf gewertet wurde.

Jan Kopecký und Beifahrer Pavel Dresler begannen im Skoda Fabia R5 ihre Jagd auf Saisonsieg Nummer sechs mit der ersten Bestzeit am späten Freitagabend auf der Show-Prüfung in den Strassen von Zlín. „Ich bin mit mir nicht ganz zufrieden, es hätte noch besser laufen können“, gab sich Kopecký selbstkritisch, obwohl er 4,1 Sekunden schneller als sein härtester Rivale, Alexey Lukyanuk aus Russland, das Ziel der Prüfung erreicht hatte. Auch am Samstagmorgen war der Tschechische Champion gleich hellwach und markierte eine weitere Bestzeit. Von da an entwickelte sich auf der längsten Etappe der Rallye ein munterer Schlagabtausch mit Lukyanuk.

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Nach der dritten Prüfung übernahm Lukyanuk mit 0,3 Sekunden Vorsprung sogar kurzzeitig die Führung. Doch schon auf der nächsten Sonderprüfung schlug der Tschechische Meister zurück und eroberte die Spitze zurück. Während der Skoda Fabia R5 von Kopecký lief wie ein Uhrwerk, bekam sein russischer Widersacher ein Problem mit der Servolenkung seines Ford und verlor Zeit. Mit einer schnellen und fehlerfreien Fahrt konnten Jan Kopecký und Pavel Dresler bis ins Zwischenziel in Zlín einen Vorsprung von 16,6 Sekunden herausfahren. Doch Jan Kopecký warnte am Ende der ersten Etappe: „Ich kenne Alexey von unserem Duell im letzten Jahr, er gibt niemals auf. Ich muSP voll konzentriert weiterfahren und jedwede Fehler vermeiden. Die Prüfungen am Sonntag sind recht hart und anspruchsvoll. Besonders auf den 22 Kilometern der Prüfung Košíky liegen viel Schotter und Steine auf der Fahrbahn. Hier kann man sich nur allzu leicht einen Reifenschaden einfangen.“

Am Finaltag fuhren Jan Kopecký und Pavel Dresler im Skoda Fabia R5 auf den verbleibenden sechs Sonderprüfungen alle Bestzeiten und gewannen am Ende mit einem Vorsprung von 55,5 Sekunden auf Lukyanuk. „Die Barum Czech Rally Zlín ist nicht nur der härteste und anspruchsvollste Lauf zur Tschechischen Meisterschaft. Sie zählt auch zu den schwierigsten Rallyes in Europa. Ich bin stolz und glücklich, dass ich hier nun zum siebten Mal gewinnen konnte. Ich danke meinem Beifahrer Pavel und dem ganzen Skoda Team mit sämtlichen Ingenieuren und Mechanikern, die mir das schnellste und zuverlässigste Rallye-Auto zur Verfügung gestellt haben. Mein Skoda Fabia R5 war einfach perfekt“, strahlte Kopecký im Ziel.

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„Jan und Pavel sind und bleiben ohne Zweifel der Massstab in der Tschechischen Rallye-Meisterschaft“, sparte Skoda Motorsport Chef Michal Hrabánek nicht mit Lob. Seit der Rally Šumava Klatovy 2015 ist die Kombination Kopecký/Dresler und Skoda Fabia R5 ungeschlagen. Bei allen 16 Rallyes im nationalen Championat, an denen sie teilgenommen haben, waren sie siegreich. Alleine in der laufenden Saison gewannen sie alle der bisherigen sechs Läufe der Tschechischen Rallye-Meisterschaft und sicherten sich vorzeitig den Titel.

Marijan Griebel sichert sich vorzeitig den Junior-U28 Titel:

Der Jubel ist groß. Marijan Griebel gewinnt vorzeitig die FIA U28-Wertung der Rallye-Europameisterschaft. Mit seinem Copilot Stefan Kopczyk hatte der Pfälzer auch bei der Czech Barum Rally Zlín, dem Saisonhighlight der Europameisterschaft die Nase vorn und darf sich nun auf einen WRC-Einsatz in der Rallye-Weltmeisterschaft 2018 freuen. Der Auftritt des deutschen Duos mit ihrem vom österreichischen BRR Team rund um Rekordlandesmeister Raimund Baumschlager eingesetzten Skoda Fabia R5 in Tschechien könnte als Vorlage für eine perfekte Rallye dienen.

Zwar setzten Griebel/Kopczyk bei der Auftaktprüfung am späten Freitagabend auf eine zu harte Reifenwahl und mussten erst einmal Tribut zollen. Unruhe? Fehlanzeige. Mit Hirn, Charme und Methode mischten Griebel/Kopczyk fortan nicht nur die Nachwuchskonkurrenz, sondern auch die etablierte EM-Elite auf. Mit drei Bestzeiten in Folge stürmten die beiden sofort an die Spitze der U28-Wertung und festigten mit weiteren schnellen Ritten ihre Führungsposition. Besser noch: Bei der mit über 30 Turbo-Allradlern der Topkategorie R5 bestbesetzten EM-Rallye lagen sie zwischenzeitlich nur knapp hinter den Podiumsrängen. Auf neun der insgesamt 15 Wertungsprüfungen zeigte Deutschlands schnellster Polizeikommissar der U28-Konkurrenz das Heck seines Skoda Fabia R5. Um aber den greifbar nahen Titelgewinn nicht zu gefährden, galt es beim Endspurt kühlen Kopf zu bewahren. So konnte sich auf der allerletzten Prüfung auch noch Europameister Kajetan Kajetanowicz denkbar knapp um 1,9 Sekunden vorbeischieben und Griebel im Gesamtklassement auf Rang sechs verweisen. Griebel nahm's locker. Hatte er in der U28-Wertung doch über zwei Minuten Vorsprung auf seinen ärgsten Verfolger, den tschechischen Lokalmatador Jan Cerny. 

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Die Bilanz des deutschen Duos in ihrer Debütsaison im Turbo-Allradler der kontinentalen Topkategorie R5 kann sich sehen lassen: Vier Mal sind Griebel/Kopczyk in der Europameisterschaft gestartet, vier Mal standen sie in der U28-Wertung auf dem Podium. Furios begann ihre Jagd auf den vom Serienpromoter Eurosport Events erstmals ausgelobten WM-Start in einem World Rally Car. Auf den höchst anspruchsvollen Schotterprüfungen der Azoren-Rallye stürmte der 28-jährige Pfälzer auf den zweiten Gesamtrang, gewann souverän die U28-Wertung und übertraf schon zum Saisonauftakt die eigenen Erwartungen und die seiner Förderer. Auf Gran Canaria musste sich der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport nach einem schwierigen Wochenende für einmal mit dem elften Gesamtrang und Platz drei in der U28-Wertung begnügen. Anders bei der extrem anspruchsvollen Asphaltrallye Rzeszow in Polen. Während die Konkurrenz gleich reihenweise strauchelte, geigte Griebel stark auf. Im Gesamtklassement konnten sich nur die mehrmaligen Landes- und Europameister Bryan Bouffier und Kajetan Kajetanowicz vor dem jungen Deutschen platzieren. In der U28-Wertung baute Griebel mit dem zweiten Erfolg beim dritten Start die Tabellenführung weiter aus. Beim Saisonhighlight in Tschechien machten er mit einer weiteren Sensationsfahrt und dem dritten Saisonsieg den Sack vorzeitig zu. In den verbleibenden zwei EM-Rallyes ist Junior-Europameister Marian Griebel der nächste internationale Titel nicht mehr zu nehmen. 

Das sagt Marijan Griebel: „Wie geil ist das denn? Ich bin überglücklich. Bei dieser anspruchsvollen Rallye und der starken Konkurrenz ganz vorne mitzumischen und erneut den Sieg in der 28-Wertung einzufahren, macht mich sehr stolz. Hätte man mir im Vorfeld einen Podiumsplatz angeboten, ich hätte sofort eingeschlagen. Aber als wir dann in unserem Skoda saßen und ich spürte, wie gut sich das Auto anfühlte, wollte ich nicht nur taktisch fahren, sondern schon auch zeigen, dass Stefan und ich das Zeug für mehr haben. Alles in allem war es ein supergutes Wochenende und der U28-Titel ist natürlich die Krönung. Allerdings hätte ich nie erwartet, dass wir diesen schon hier holen. Dementsprechend heftig haben wir nach der Siegerehrung auch gefeiert. Es war eine unglaubliche Saison. Mein Dank gilt dem BRR Team, die uns immer ein perfektes Auto hingestellt und uns perfekt betreut haben. Mein Copilot Stefan war erneut eine Bank, ihn an meiner Seite zu wissen, ist ebenso einer der Gründe für diese Erfolgsgeschichte, wie das Vertrauen und die Unterstützung meiner Partner und Sponsoren, allen voran mein langjähriger Förderer Armin Kremer. In den nächsten Tagen werden wir uns nun zusammensetzen und das weitere Programm besprechen."

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Harter Kampf für Tamara Molinaro in Tschechien:

Als die erwartet schwere Prüfung erwies sich die Barum Czech Rally Zlín für die junge Italienerin Tamara Molinaro. Die schmalen, welligen und dennoch extrem schnellen Pisten rund um die tschechische Industriestadt Zlín verlangten Mensch und Material alles ab. So zählten die 19-Jährige aus Moltrasio und ihr neuer Beifahrer Giovanni Bernacchini (44) zu den zahlreichen Teams, die nicht ganz ungeschoren durch die fünfzehn knallharten Wertungsprüfungen kamen. Am Schlusstag fiel immer wieder die Servolenkung am Werks-ADAM R2 aus. Am Ende landeten Molinaro/Bernacchini im Klassement der Rallye-Junior-Europameisterschaft (FIA ERC Junior U27) auf dem achten Rang. Mit dem zweiten Platz in der Damenwertung konsolidierte Tamara ihre Führung in der FIA ERC Ladies’ Trophy.

„Das war vermutlich die schwierigste Rallye, die ich je gefahren bin“, gestand Tamara. „Die Strecken waren so unglaublich schnell, holprig und schmutzig. Das Problem mit der Servolenkung am Schlusstag machte alles nicht einfacher. In den ersten Wertungsprüfungen stieg sie immer wieder kurzzeitig und völlig unberechenbar aus, was meinem Vertrauen im Cockpit nicht zuträglich war. Am Ende war die Servounterstützung dann ganz weg. Vor allem auf der letzten Prüfung über 22 Kilometer hatte ich wirklich zu kämpfen. Generell war es bei dieser Rallye wichtig, auf die Reifen und die Bremsen zu achten. Von daher war ich teilweise ziemlich vorsichtig, weil ich den zweiten Platz in der Damenwertung nicht riskieren wollte. Insgesamt war der Speed aber ganz okay und die Zusammenarbeit mit Giovanni sehr lehrreich. Es war nur sehr ungewohnt, die Ansagen auf Italienisch vorgelesen zu bekommen ...“

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Ihr nächster Rallye-Einsatz wird ein ganz besonderer für Tamara Molinaro: Der fünfte und vorletzte Lauf zur FIA ERC Junior U27 wird vom 15. bis 17. September im Rahmen der „Rally di Roma“ rund um die italienische Hauptstadt ausgetragen.

Endergebnis:
01. Jan Kopecký (CZE)/Pavel Dresler (CZE) Skoda Fabia R5 1m56.15.2s
02. Alexey Lukyanuk (RUS)/Alexey Arnautov (RUS) Ford Fiesta R5 +55.5s
03. Roman Kresta (CZE)/Petr Starý (CZE) Skoda Fabia R5 +1m22.8s
04. Tomáš Kostka (CZE)/Ladislav Kučera (CZE) Skoda Fabia R5 +1m25.8s
05. Kajetan Kajetanowicz (POL)/Jarek Baran (POL) Ford Fiesta R5 +2m06.4s
06. Marijan Griebel (DEU)/Stefan Kopczyk (DEU) Skoda Fabia R5 +2m08.3s
07. Martin Koči (SVK)/Filip Schovánek (CZE) Skoda Fabia R5 +2m31.4s
08. Pavel Valoušek (CZE)/Veronika Havelková (CZE) Skoda Fabia R5 +2m51.6s
09. Bruno Magalhães (PRT)/Hugo Magalhães (PRT) Skoda Fabia R5 +3m24.5s
10. Bryan Bouffier (FRA)/Xavier Panseri (FRA) Ford Fiesta R5 +3m30.8s

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Weitere Klassensieger:

FIA ERC2: Tibor Érdi (HUN)/György Papp (HUN) Mitsubishi Lancer Evolution X
FIA ERC3: Aleks Zawada (POL)/Grzegorz Dachowski (POL) Opel ADAM R2
FIA ERC Junior Under 28: Marijan Griebel (DEU)/Stefan Kopczyk (DEU) Skoda Fabia R5
FIA ERC Junior Under 27: Aleks Zawada (POL)/Grzegorz Dachowski (POL) Opel ADAM R2
ERC Ladies’ Trophy: Emma Falcón (ESP)
Colin McRae ERC Flat Out Trophy: Roman Kresta (CZE)

Führende:
SP1-SP2:
Jan Kopecký, SP3: Alexey Lukyanuk, SP4-15: Jan Kopecký

Die Rallye Europameisterschaft wird von 15.-17. September mit der Rallye di Roma in Italien fortgesetzt.

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