NEWS - Sonntag, 21. Juni 2009
Fotos: ircseries.com

IRC: Meeke gewinnt in Ypern vor Kopecky und Loix

Kris Meeke gewann die Rallye Ypern, den fünften Lauf zur Intercontinental Rallye Challenge in Belgien, vor Jan Koecky und Freddy Loix. Franz Wittmann schied auf Rang zwölf liegend am zweiten Tag aus.

Die traditionsreiche Rallye Ypern bildete von 18.-20. Juni die fünfte Runde der Intercontinental Rallye Challenge 2009. 73 Teams standen in Belgien am Start, darunter nicht weniger als 20 Teams mit S2000 Fahrzeugen. Aus österreichischer Sicht hielt Franz Wittmann die Fahnen hoch. 16 Sonderprüfungen über knapp 282 km standen an den zwei Veranstaltungstagen auf dem Programm.

1. Tag: Loix vor Meeke und Kopecky


Schon der Shakedown am Donnerstag abend bot ein Spektakel. Die Skoda Piloten Duval und Kopecky sowie der Peugeot Pilot Neuville setzten zeitgleich die Bestzeit auf der 5 km langen Test-Sonderprüfung. Die ersten fünf im Klassement waren lediglich durch 0.2 Sekunden getrennt.

Sechs Sonderprüfungen über 118 km wurden am Freitag abend im Rahmen der ersten Etappe gefahren, darunter zwei Sonderprüfungen im benachbarten Frankreich.

Kris Meeke setzte in der ersten Sonderprüfung die Bestzeit vor Freddy Loix und Jan Kopecky. Für Francois Duval war seine erste Rallye im Skoda Fabia S2000 schon auf der ersten Sonderprüfung zu Ende. Der Belgier rutschte von der Strecke und musste vorzeitig aufgeben. Auch der Vorjahres-IRC Meister Nicolas Vouilloz büßte auf der ersten Sonderprüfung nach einem Ausritt bereits mehr als 2:50 Min ein, ebenso sein Peugeot-Markenkollege Michal Solowow. Auch für den Franzosen Alex Bengue war sein Auftritt im Opel Corsa S2000 von kurzer Dauer: nach einem Ausritt folgte das Aus in SP 1. Auch für Melissa Debackere war die Rallye nach einem doppelten Überschlag vorzeitig zu Ende.

Die zweite und die dritte Sonderprüfung konnte jeweils Freddie Loix, der die Rallye Ypern bereits fünfmal gewinnen konnte, vor dem Tschechen Jan Kopecky für sich entscheiden. Kris Meeke setzte jeweils die dritte Sonderprüfungszeit.

Nach der ersten Schleife führte Loix somit mit einem Vorsprung von 5.7 Sekunden vor Kris Meeke und 13.70 Sekunden vor Jan Kopecky. Pieter Tsjoen im Peugeot 207 rangierte auf Rang vier vor Thierry Neuville und dem zweiten Skoda-Werkspiloten Juho Hänninen auf Rang sechs. Franz Wittmann rangierte auf dem als zweitbester Nicht-S2000 Pilot auf dem 14. Zwischenrang.

Das Trio Loix-Meeke-Kopecky dominierte auch die zweite Schleife am Freitag Abend, die bereits bei Dunkelheit absolviert wurde.

Loix setzte auf der SP 4 die Bestzeit, Meeke auf den SPs 5 und 6. Kopecky rangierte jeweils knapp dahinter auf Rang zwei.

Guy Wilks im Proton Satira Neo S2000 rutschte auf der fünften SP in einen Graben und beschädigte sein Fahrzeug zu stark um weiterzufahren. Auch Nicolas Vouilloz und Bernd Casier im Fiat Punto S2000 büßten nach Problemen einige Minuten ein. Patrick Snijers musste seinen VW Polo S2000 ebenso vorzeitig abstellen. Nach einem Unfall von Thierry Neuville wurde die SP 5 abgebrochen, da der Peugeot Pilot mit seinem Fahrzeug die Strecke blockierte.

Freddy Loix führte die Rallye Ypern nach dem ersten Tag mit einem Vorsprung von 4.9 Sekunden vor Kris Meeke an. Jan Kopecky rangierte mit einem Rückstand von 13.3 Sekunden auf Rang drei, vor Giandomenico Basso auf Rang vier und knapp dahinter Kopeckys Teamkollegen Juho Hänninen auf dem fünften Rang.

Pieter Tsjoen, Jasper van de Heuvel und Gilles Schammel komplettierten die Top-8 nach der ersten Etappe.

Franz Wittmann beendete den ersten Tag als zweitbester Nicht S2000-Pilot auf dem 11. Gesamtrang: „Mit dem ersten Tag kann ich hier in Belgien mehr als zufrieden sein. Mich freut der elfte Platz.“

2. Tag: Meeke vor Kopecky und Loix

Zehn weitere Sonderprüfungen über knapp 164 km standen am zweiten Tag der Rallye Ypern auf dem Programm.

Kris Meeke setzte auf der ersten SP des Tages die Bestzeit vor Jan Kopecky und rückte an dem Führenden Loix bis auf 2 Sekunden heran. Franz Wittmann kam in der Auftakt-SP zweimal von der Strecke ab und büßte mehr als 1:15 Minuten ein.

Jan Kopecky war auf der achten Sonderprüfung der schnellste, Freddy Loix konnte die neunte SP für sich entscheiden. Der Sekundenkrimi an der Spitze setzte sich also auch am zweiten Tag fort.

In der achten SP kam das endgültige Aus für den amtierenden IRC Meister Nicolas Vouilloz: Der Franzose rutschte beim Überholen von Michal Solowow in einen Graben.

Auch für Franz Wittmann war die Rallye nach der neunten SP beendet: „Wir kamen in der SP 7 von der Strecke ab, beschädigten bei der Fahrt über einen Graben, den Reifen und den Ölkühler. Den Reifen haben wir erst nach der SP getauscht. Nachdem wir die Vibrationen auf der SP 8 selbst in den Griff bekommen haben, waren wir auf der SP 9 sehr zügig unterwegs. Dann ereilte uns rechts vorne ein neuerlicher Reifenschaden. Da wir kein zweites Ersatzrad dabei hatten fuhren wir weiter, bis sich der Reifen endgültig aufgelöst hat. Dabei kam es auch zu einem Bruch der Antriebswelle. Das bedeutete das vorzeitige aus bei dieser tollen Rallye. Wir haben jedenfalls hier sehr viel lernen können. Ich hoffe diese dabei gewonnenen Erfahrungen bei weiteren Starts in Belgien zukünftig richtig anwenden zu können.“

Mit Bestzeiten in der zehnten und elften Sonderprüfung kämpfte sich Kris Meeke weiter an Freddy Loix heran. Zur Halbzeit des zweiten Tages führte Loix mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0.2 Sekunden vor Meeke.

Jan Kopecky kolidierte auf einer Verbindungsetappe zur SP 10 mit einem Motorradfahrer. Alle Beteiligten blieben zum Glück unverletzt und der Skoda-Pilot konnte seine Fahrt fortsetzen. Kopecky rangierte nach der SP 11 mit 17.7 Sekunden Rückstand auf Rang drei vor seinem Teamkollegen Juho Hänninen auf Rang vier und Giandomenico Basso auf dem fünften Rang.

Mit einer weiteren Bestzeit auf der zwölften Sonderprüfung übernahm Kris Meeke die Führung von Freddy Loix.

In der darauffolgenden SP fiel eine Vorentscheidung um den Sieg: Loix verlor durch einen Reifendefekt fast 2 Minuten.

Kris Meeke ließ auf den folgenden SPs nichts mehr anbrennen und feierte schlussendlich den Sieg bei der Rallye Ypern mit einem Vorsprung von 20.4 Sekunden vor dem Skoda-Piloten Jan Kopecky. Freddie Loix beendete die Rallye mit einem Rückstand von 1:40.5 Minuten auf dem dritten Rang

Ein Reifenschaden auf der letzten Sonderprüfung kostete Juho Hänninen noch den dritten Platz. Der Skoda Pilot verlor mehr als zwei Minuten und rutschte hinter Pieter Tsjoen auf den fünften Rang zurück. Auch Giandomenico Basso büßte durch einen Reifenschaden mehr als zwei Minuten ein. Der Fiat Pilot beendete die Rallye Ypern hinter Gilles Schammel und Jasper van den Heuvel auf dem achten Gesamtrang.

Von den 70 gestarteten Teams erreichten 34 das Ziel.

Endstand nach 16 Sonderprüfungen:
01. Meeke / Nagle, Peugeot 207 S2000 2:32:16.3
02. Kopecky / Stary, Skoda Fabia S2000 +20.4
03. Loix / Miclotte, Peugeot 207 S2000 +1:40.5
04. Tsjoen / Chevalier, Peugeot 207 S2000 +2:35.3
05. Hänninen / Markkula, Skoda Fabia S2000 +3:35.1
06. Schammel / Jamoul, Peugeot 207 S2000 +4:06.4
07. Van den Heuvel / Kolman, Mitsubishi Lancer +4:06.5
08. Basso / Dotta, Fiat Punto S2000 +4:24.9
09. Betti / Capolongo, Peugeot 207 S2000 +5:48.3
10. Fontana / Cassina, Peugeot 207 S2000 +6:24.5

Bestzeiten: Meeke – 8, Loix - 7, Kopecky - 1

Wichtigste Ausfälle: Francois Duval, Melissa Debackere, Alex Bengue, Guy Wilks, Thierry Neuville, Patrick Snijers, Brian Lavio, Dominique Bruyneel, David Bonjean, Nicolas Vouilloz, Franz Wittmann

IRC-Stand Fahrer: 01. Meeke – 30 Punkte, 02. Loix – 24, 03. Kopecky – 21, 04. Vouilloz – 14, 05. Basso – 11, 06. Ogier und Tundo – 10, 08. Cavenagh - 8

IRC-Stand Hersteller: 01. Peugeot - 68, 02. Mitsubishi – 35, 03. Skoda – 25, 04. Abarth - 15

Die Intercontinental Rallye Challenge wird von 09.–11. Juli mit der Rallye Russland rund um Vyborg fortgesetzt.

 
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