NEWS - Samstag, 14. März 2009
ADAC Bayern Rallye Oberland: Gassner jun. siegt vor Corazza

Hermann Gassner jun. siegte beim Saisonauftakt der Deutschen Rallye Meisterschaft im Rahmen der ADAC Bayern Rallye Oberland rund um Peiting vor Peter Corazza und Sandro Wallenwein.

Mit seinem ersten Sieg in der Deutschen Rallye-Meisterschaft hat Hermann Gaßner jun. (Mitsubishi Lancer Evo IX) bei der ADAC Bayern Rallye Oberland seine Ambitionen als Top-Talent unter den deutschen Nachwuchs-Rallyepiloten unterstrichen.

Nach einem spannenden Fight mit dem sächsischen Duo Peter Corazza / Roland Bauer (Mitsubishi Lancer Evo VII) konnte sich der 20-Jährige mit Co-Pilotin Kathi Wüstenhagen beim ersten DRM-Saisonlauf letztlich souverän durchsetzen: Mit zehn von 13 WP-Bestzeiten fuhr er 25,3 Sekunden Vorsprung auf Corazza heraus, der zwei Mal als Schnellster gestoppt wurde. Auf einer WP fuhren die beiden Spitzenreiter bis auf die Zehntelsekunde identische Zeiten.

Die Dominanz von Gaßner junior und Corazza drückt sich auch im Abstand auf den Rest des Feldes aus: Die Drittplazierten Sandro Wallenwein / Pauli Zeitlhofer lagen im Ziel der zweiten Tagesetappe in Peiting bereits 1:34,8 Minuten zurück. „Ich kann es noch gar nicht begreifen“, strahlte Hermann Gaßner junior nach seinem ersten DRM-Triumph. „Auf den letzten drei WPs war ich extrem aufgeregt. Wir waren während der ganzen Rallye am Limit. Wenn man zu zweit um den Sieg kämpft, kann man sich zu unglaublich schnellen Zeiten motivieren.“

Ein dickes Lob bekam der Filius auch vom Vater: „Das ist spitze, dass der Junior es geschafft hat. Er hat über den ganzen Tag lang einen Vorsprung aufgebaut und ihn dann im Laufe des Tages verteidigt.“ Und schmunzelnd fügt der amtierende Meister hinzu: „Ich habe vergangenes Jahr schon immer gesagt, dass er schneller fahren muss als ich, wenn er weiterkommen will.“

An seiner Führung wird sich Hermann Gaßner junior nicht all zu lange freuen können. Der jüngste Sieger der DRM-Historie wird beim zweiten Meisterschaftslauf bei der ADAC Wikinger-Rallye rund um Schleswig (3. – 4. April 2009) zu Gunsten eines Einsatzes beim portugiesischen Rallye-WM-Lauf pausieren. Dann werden auch zwei Teams eine Revanche wollen, die sich im Oberland geschlagen geben mussten: Sowohl die amtierenden Meister Hermann Gaßner / Siggi Schrankl (Mitsubishi Lancer Evo X) als auch Subaru-Speerspitze Sandro Wallenwein verloren beim Saisonauftakt wertvolle Zeit, als sie auf den anspruchsvollen Prüfungen mit winterlichen Straßenverhältnissen ausrutschten.

Während Wallenwein mit dem dritten Platz noch Schadensbegrenzung betreiben konnte, blieb für den Vater des Laufsiegers nur der ungewohnte achte Platz:

„Damit ist die Meisterschaft fast schon gelaufen“, sagt der bayerische Rallye-Routinier, und sein schwäbischer Leidensgenosse fügt hinzu: „Hermann Gaßner junior und Peter Corazza sind heute einfach supergut gefahren. Da hätten wir auch ohne den Zeitverlust nichts machen können.“

Nicht nur in Person des neuen Spitzenreiters hinterließen die Youngster beim DRM-Auftakt einen starken Eindruck: Mit dem 25-jährigen Florian Niegel (Mitsubishi Lancer) auf dem vierten Rang und dem 23-jährigen Felix Herbold (Citroën C2R2 Max), der im Division-3-Fahrzeug überraschend den Sprung in die Top 10 schaffte, waren auch andere Rookies überaus erfolgreich. „Wir haben über die gesamte Rallye viel am Auto und an den Reifen ausprobiert“, beschrieb Niegel seinen Rallyeverlauf und kündigte gleich für den Rest der Saison an: „Diesmal waren wir noch in der Test und Findungsphase. Deshalb waren wir oft mit den falschen Reifen unterwegs. Mit ein bisschen mehr Vertrauen zum Auto ist sicherlich noch mehr drin.“

Für den Divisionssieg und die tolle Fahrt wird Felix Herbold mit dem dritten Meisterschaftsplatz belohnt, den er sich mit den Auftaktsiegern der Division 4, Hugo Arellano / Kendra Stockmar (Suzuki Swift Sport) teilt. „Am Schluss war es noch ein harter Kampf mit Lars Mysliwietz, der glücklicherweise zu unseren Gunsten ausgegangen ist“, freute sich der von der ADAC Stiftung Sport unterstützte Nachwuchspilot. „Solch ein Rallyeprojekt zu stemmen ist für mich ziemlich hart. Ich bin richtig froh, dass wir durch die Stiftung unterstützt werden, sonst wäre das gar nicht möglich.“

Sechs Teams aus Österreich waren bei der Rallye Oberland am Start. Gerhard Oppenauer beendete den Mitropa Cup Auftakt auf Rang 21. Horst Eder im Peugeot 206 wurde 28., Heinz Leitgeb (Renault Clio) 30., einen Platz vor Michael Hofer im Suzuki Swift. Peter Schauberger beendete die Rallye auf dem 38. Rang. Peter Schuhmacher (Mitsubishi Lancer) musste vorzeitig aufgeben.

Stimmen im Ziel:

Hermann Gassner jun.: „Ich kann es noch gar nicht begreifen. Auf den letzten drei Prüfungen war ich extrem aufgeregt. Wir waren während der ganzen Rallye am Limit. Wenn man zu zweit um den Sieg kämpft kann man sich zu unglaublich schnellen Zeiten motivieren.“

Peter Corazza: „Es hat unheimlich viel Spaß gemacht mit dem kleinen Hermann hier um den Sieg zu kämpfen. Der Reiz der DRM ist die hohe Leistungsdichte, die von den ersten fünf Fahrern hier gezeigt wird. Heute waren wir absolut am Limit."

Sandro Wallenwein: „Hermann Gassner jun. und Peter Corazza an der Spitze beiden sind einfach super gut gefahren. Da hätten wir auch ohne den Zeitverlust am Freitag nichts machen können.“

Florian Niegel: „Wir haben über die gesamte Rallye viel am Auto und an den Reifen ausprobiert. Wir waren oft mit den falschen Reifen unterwegs. Mit ein bisschen mehr Vertrauen zum Auto ist sicherlich noch mehr drin, schließlich sind wir noch in der Test- und Findungsphase.“

Olaf Dobberkau: “Gestern haben wir keinen Grip gefunden. Wir sind die ganze Rallye über mit den Wassermassen überhaupt nicht klargekommen. Ich bin aber froh, dass wir nicht rausgerutscht sind. Bei den Schneeverhältnissen vor 2 Wochen habe ich eigentlich gedacht, dass alles was besser wie achter Platz ist gut ist.

Hermann Gassner sen: “Das ist spitze, dass der Junior es geschafft hat. Er hat über den ganzen Tag lang einen Vorsprung aufgebaut und ihn dann im Laufe des Tages verteidigt . Mit unserem 8. Platz ist die Meisterschaft fast schon gelaufen.“

Mark Wallenwein: „Nachdem wir gestern durch den Antriebswellenschaden 15 Strafminuten gesammelt hatten, konnten wir heute ohne Druck testen. Dabei sind uns einige richtig gute Zeiten gelungen, das macht Mut für die nächsten Veranstaltungen.“

Felix Herbold: „Am Schluss war es noch ein harter Kampf mit Lars Mysliwietz, der glücklicherweise zu unseren Gunsten ausgegangen ist. So ein Rallye Projekt zu stemmen ist für mich ziemlich hart. Ich bin richtig froh, dass ich durch die ADAC Stiftung Sport unterstützt werde. Sonst wäre ein derartiges Projekt gar nicht möglich. Durch die Punkteregelung in der DRM sind wir in der Lage unsere kleinen Divisionen gut zu präsentieren.

Endstand nach 13 Sonderprüfungen:
01. Gassner / Wüstenhagen, Mitsubishi Lancer 1:24:28.5
02. Corazza / Bauer, Mitsubishi Lancer +25.3
03. Wallenwein / Zeitlhofer, Subaru Impreza +1:34.8
04. Niegel / Fuchs, Mitsubishi Lancer +2:27.5
05. Dobberkau / König, Porsche 911 +4:27.6
06. Tosovsky / Groß, Mitsubishi Lancer +4:55.7
07. Wallenwein / Neidhöfer, Subaru Impreza +5:19.0
08. Gassner / Schrankl, Mitsubishi Lancer +6:21.1
09. Herbold / Zemanik, Citroen C2 +7:30.1
10. Myliwietz / Schumacher, Citroen C2 +7:51.4

Die Platzierungen der Österreichischen Teams:
21. Openauer / Scheitz, Ford Escort +14:09.2
28. Eder / Jabornig, Peugeot 206 +17:41.0
30. Leitgeb / Bodner, Renault Clio +17:54.6
31. Hofer / Wirl, Suzuki Swift +17:58.4
38. Schauberger / Blazek, Suzuki Swift +23:11.7
R. Schumacher / Baumgartner, Mitsubishi Lancer

Stand Deutsche Rallye-Meisterschaft nach 1 von 7 Läufen
1. Gaßner jun./ Wüstenhagen, Mitsubishi Lancer - 30 Punkte
2. Corazza / Bauer, Mitsubishi Lancer - 23 Punkte
3. Herbold / Zemanik, Citroën C2R2 - 20 Punkte
3. Arellano / Stockmar, Suzuki Swift Sport - 20 Punkte
5. Wallenwein / Zeitlhofer, Subaru Impreza STI - 18 Punkte

Fotos - IR7.at:
 
> Fotos ADAC Bayern Rallye Oberland 2009

> weitere Fotos finden Sie auch unter www.rallye-cult.de
 
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