NEWS - Sonntag, 11. März 2007

 
© 2007, Harald Illmer

Rallye Mexiko 2007: Loeb siegt vor Grönholm, Stohl 6.

Sebastien Loeb (Citroen C4 WRC) setzte in Mexiko einen weiteren Meilenstein in der Rallygeschichte. Der 33-jährige Franzose holte seinen 30. Sieg in der FIA World Rally Championship. Dabei konnte er seinen Vorjahressieg wiederholen. Loeb übernahm nach dem Ausfall von Petter Solberg (Nor/Subaru Impreza WRC2007) auf der sechsten Sonderprüfung die Führung und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Marcus Grönholm (Fin/Ford Focus WRC) startete nach Anfangsproblemen auf der ersten Etappe eine sehenswerte Aufholjagd und sicherte sich den zweiten Platz vor seinem Landsmann und Teamkollegen Mikko Hirvonen. In der WM-Zwischenwertung führt Grönholm vier Zähler vor Loeb und weitere zwei Punkte vor Hirvonen. OMV Pilot Manfred Stohl schaffte mit nun insgesamt fünf Punkten den Sprung unter die Top-10.

OMV Kronos Citroen WRT holt drei WM-Punkte

Das OMV Kronos Citroen World Rally Team darf mit der „Corona Rally Mexico“, dem vierten Lauf zur FIA World Rally Championship, sehr zufrieden sein. Manfred Stohl und Ilka Minor belegten den sehr guten sechsten Platz. Dabei konnte eine Steigerung im Verhältnis zu den Werkteams festgestellt werden. Betrug im Vorjahr der Abstand zur Spitze rund eine Sekunde pro Kilometer, so konnte dieser halbiert werden. Und natürlich freut sich der OMV Pilot über eine gelungene Schotterpremiere mit dem Citroen Xsara WRC.

Manfred Stohl hat bei der Mexiko-Rally gezeigt, dass auf losem Untergrund voll mit ihm zu rechnen ist. Nach drei nahezu problemlosen Tage beendete der 34-jährige OMV Pilot den ersten Schotterlauf in dieser Saison auf dem sehr guten sechsten Gesamtrang. Dabei überzeugte das OMV Kronos Citroen World Rally Team mit zwei Bestzeiten. Stohl: „Vor allem die auf der längsten Sonderprüfung am ersten Tag freut mich besonders. Da haben wir bewiesen, dass wir mit den Schnellsten mithalten können. Ich bin überzeugt, dass wir in Zukunft auch die Konstanz steigern und über weite Strecken Top-Zeiten fahren können.“ Die Bremsprobleme am Citroen, die dem Österreicher bei den ersten drei Läufen das Leben schwer machten, dürften behoben sein. „Es ist sehr beruhigend, wenn man wieder Punkte macht. Jetzt folgen bis zur Sommerpause noch vier Schotterrallies. Das stimmt mich auch für die WM-Wertung sehr zuversichtlich“, erklärt der WM-Vierte des Vorjahres.

Potential voll ausgeschöpft
Für OMV Kronos Citroen World Rally Teamchef Marc van Dalen hat sein Schützling das Potential voll ausgeschöpft: „Man muss ganz klar sagen, dass wir hier das beste M2-Team waren. Vor uns liegen lediglich Fahrer reiner Werksmannschaften. Besonders erfreulich stimmt mich Manfreds relative Zeitverbesserung zur Spitze. Im Vorjahr fehlte ihm rund eine Sekunde pro Kilometer. Jetzt sind es 0,5 Sekunden.“ Ebenso erfreulich sieht der Teammanager des Jahres 2006 die Entwicklung in der Marken-Weltmeisterschaft:


„Obwohl wir hier nur mit einem Auto am Start waren, konnten wir den Abstand zu Stobart halten und haben auf das Subaru Werksteam nur einen Punkt verloren. In Portugal ist auch wieder Daniel Carlsson dabei. Da können wir dann voll angreifen.“

Petter Solberg und Chris Atkinson nach Debüt des Impreza WRC 2007 sehr ermutigt

Die Premiere des neuen Subaru Impreza WRC 2007, im Rahmen der Mexiko-Rallye, verlief zunächst mehr als zufriedenstellend - schließlich konnte Petter Solberg mit dem brandneuen Boliden von der ersten Wertungsprüfung an die Führung übernehmen. Solberg berichtet: "Alles lief perfekt - bis ich etwa zwölf Kilometer vor dem Ziel der fünften Sonderprüfung ein blinkendes Licht im Cockpit sah. Ich gab weiter Gas, doch am Ende der Prüfung hatten wir keinen Öldruck mehr und, wie sich herausgestellt hat, war auch kein Öl mehr vorhanden. Und das war es dann auch schon." Solberg musste die Rallye schweren Herzens aufgeben. "Offensichtlich gab es eine leichte Beschädigung des Kühlers, doch das genügte, um das System kollabieren zu lassen."

Trotz des Ausfalls blickt Petter Solberg optimistisch in die Zukunft: "Alles in allem ist es wichtig festzustellen, dass wir eine Sieger-Pace fahren konnten - und Dinge wie die Reifenabnützung und das Gesamtgefühl waren sehr, sehr gut. Wir haben die Rallye hier angeführt und ich bin sicher, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis wir das erneut tun werden."

Chris Atkinson konnte die Rallye auf dem fünften Platz beenden. Zeitweise war der Australier bis auf Rang zwei vorgedrungen. Atkinson erklärt:

"Wir kamen hier her, um ein Top 5-Resultat zu erzielen - und das ist uns auch gelungen. Auch wenn wir bessere Ergebnisse erhofft haben - der fünfte Platz ist nicht schlecht." Auch die Bilanz von Chris Atkinson klingt positiv: "Alles in allem sind wir erfreut darüber, welche Performance das neue Auto lieferte. Bei unserem ersten Auftritt mit dem neuen Impreza konnten wir ein paar SP-Bestzeiten erringen, der Wagen zeigte sich konkurrenzfähig und auch auf den nochmals befahrenen Prüfungen arbeitete das Auto wirklich zufriedenstellend. Die Traktion wurde verbessert, es gibt mehr Stabilität und das Gefühl ist besser im Vergleich zum Vorjahressauto. Jetzt geht es um das Feintuning, welches wir vornehmen werden, nachdem Petter und ich die Mexiko-Rallye analysiert haben. Aber ich würde sagen, dass es in Sachen Portugal-Rallye gut aussieht."

Red Bull Rallyeteam: Eine Rallye der Kompromisse!
Andreas Aigner (AUT) / Klaus Wicha (GER) – Mitsubishi EVO IX beendet Mexiko Rallye auf Rang 11 in der P-WRC

Andreas Aigner/Klaus Wicha erreichten mit ihrem angeschlagenen Mitsubishi EVO IX heute das Ziel der Mexiko-Rallye – auf Rang 11 in der P-WRC und Gesamt auf Platz 23. Das weniger Erfreuliche: Auch beim zweiten P-WRC-Lauf gab es für das Red Bull Rallye Team keine Punkte.

Der zweite Weltmeisterschaftslauf für seriennahe Fahrzeuge stand für Andreas Aigner von Beginn an unter keinem guten Stern: Nach dem unverschuldeten Motorschaden auf SP3 am Freitag war bereits die Chance auf einen Spitzenplatz dahin. Dann der Samstag, wo zu Beginn durch Rücksicht auf die Technik keine Topzeiten möglich waren. Erst als sich die Teamführung entschloss, doch etwas Risiko zu nehmen und die Motorleistung erhöhte, fuhr Andreas Aigner wieder vorne mit. So auch am heutigen Schlusstag, wo er erneut ansprechende Zeiten erzielte.


Andreas Aigner: „Ich muss mich jetzt einmal bei meiner Mechaniker-Crew bedanken. Sie hat wirklich tolle Arbeit geleistet. Ihr ist es zu verdanken, dass ich die Rallye zu Ende fahren konnte.“

Teamchef Raimund Baumschlager: "Hier in Mexiko hat man noch deutlicher als in Schweden gesehen, dass die Leistungsdichte in der P-WRC unerhört groß ist und jeder kleine Fehler hart bestraft wird.“

Happy End für das OMV BIXXOL Rally Team CZ

Das OMV BIXXOL Rally Team CZ mit Stepan Vojtech und Michal Ernst hat bei der „Corona Rally Mexico“ sein bestes Resultat in der Production Car-World Rally Championship erreicht. Mit Platz sechs darf sich das tschechische OMV Duo über drei Punkte freuen. Balasz Benik und Laszlo Bunkoczi im OMV BIXXOL Rally Team erreichten auf dem zwölften Rang das Ziel in Leon. Mit der viertbesten Zeit auf der anschließenden Superstage gab es auch für sie ein versöhnliches Ende.

Stepan Vojtech (Mitsubishi Lancer Evo IX) konnte beim Zieleinlauf in Leon wieder lachen. Mit Platz sechs in der PCar-WRC-Wertung feiert der tschechische OMV Pilot den bislang größten internationalen Erfolg seiner Karriere. Im Vorjahr wurde er hier Siebenter. Dabei glaubte er im Verlauf der vergangenen drei Tage nicht mehr so recht daran. Elektronikprobleme zwangen den 29-jährigen fast zur Aufgabe. Vojtech: „Dieser Platz ist großartig, wenn man bedenkt, was in den vergangenen Tagen alles passiert ist. Im Shakedown veranschiedete sich der Turbolader, dann die immerwährenden Elektronikprobleme und als Draufgabe auch noch ein Reifenschaden. Jetzt ist die Freude natürlich doppelt groß und lässt uns sehr zuversichtlich in die Zukunft blicken. Günther Aschacher und das Stohl-Racing-Team haben sich wirklich sehr bemüht um uns diesen Erfolg zu ermöglichen.“ Bereits in Argentinien ist das OMV BIXXOL Rally Team CZ wieder im Einsatz. Auch diesen Lauf kennt Vojetch. 2006 musste er aber am zweiten Tag aufgeben.

Versöhnlicher Abschluß
Mit weit mehr Problemen hatte das OMV BIXXOL Rally Team mit Balasz Benik und Laszlo Bunkoczi zu kämpfen. Bereits am ersten Tag zwang sie ein Turboladerschaden am Mitsubishi Lancer Evo IX zur Langsamfahrt. Am zweiten Tag kam dann auf Sonderprüfung zwölf das vorzeitige Aus. In einer Linkskurve lag ein Stein mitten in der Ideallinie. Der zerstörte den Querlenker. Doch im Rahmen der SupeRally erzielte das ungarische OMV Duo am Sonntag drei zehnte und eine vierte Sonderprüfungszeit. Im Endergebnis ging sich aber nur der zwölfte Rang aus. Benik: „Dieser vierte Platz auf der Superstage war wirklich toll.


Für unsere Premiere mit einem Mitsubishi Lancer Evo IX bin ich nicht unzufrieden. Wir sind teilweise sehr gute Zeiten gefahren. Leider mussten wir hier auch Lehrgeld bezahlen.“

Endstand nach 20 Sonderprüfungen
01. Sebastien Loeb/Daniel Elena (F) Citroen C4 WRC 3:48:13,3 Std.
02. Marcus Grönholm/Timo Rautiainen (Fin) Ford Focus WRC +55,8 Sek.
03. Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen (Fin) Ford Focus WRC +1:27,7 Min.
04. Dani Sordo/Marc Marti (Spa) Citroen C4 WRC +1:43,7 Min.
05. Chris Atkinson/Glenn Macneall (Aus) Subaru Impreza WRC. +2:23,4 Min.
06. Manfred Stohl/Ilka Minor (A) Citroen Xsara WRC +3:45,5 Min.
07. Jari-Matti Latvala/Miikka Antilla (Fin) Ford Focus WRC +4:10,8 Min.
08. Matthew Willson/Michael Orr (GB) Ford Focus WRC +12:22,6 Min.

WM-Stand Fahrer:
1. Grönholm 32 Punkte, 2. Loeb 28 Punkte, 3. Hirvonen 26 Punkte, 4. Sordo 13 Punkte, 5. H. Solberg und Atkinson je 10 Punkte, 7. P. Solberg 8 Punkte, 8. Carlsson und Latvala je 6 Punkte, 10. Stohl und Gardemeister je 5 Punkte, 12. Galli 3 Punkte, 13. Kopecky 2 Punkte, 14. Wilson 1 Punkt.

WM-Stand Hersteller:
1. BP Ford WRT 58 Punkte, 2. Citroen Total WRT 43 Punkte, 3. Stobart M-Sport Ford Rally Team und Subaru WRT je 19 Punkte, 5. OMV Citroen Kronos WRT 17 Punkte

 
 
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