NEWS - Sonntag, 26. August 2007
Foto: Klaus Kral - www.weitsicht.cc
 

IRC: Peugeot-Doppelsieg bei der Barum Rallye (CZ):

Der französische Peugeot-Pilot Nicolas Vouilloz konnte die Barum Rallye rund um Zlin (CZ) an diesem Wochenende vor seinem spanischen Teamkollegen Enrique Garcia Ojeda und Vaclav Pech im Gruppe-N Mitsubishi Lancer für sich entscheiden. Überschattet wurde die Rallye von einem tödlichen Unfall.

Die traditionelle Barum Rallye rund um Zlin bildete an diesem Wochenende die sechste Runde der Intercontinental Rally Challenge sowie den 8. Lauf zur Rallye-EM dieser Saison. Insgesamt standen 15 schnelle Asphaltsonderprüfungen mit einer Gesamtlänge von knapp 263 km für die mehr als 100 Teams auf dem Programm. Nicht weniger als fünfzehn Teams mit Super-2000 Fahrzeugen gaben ihre Nennung für den tschechischen Klassiker ab.

Foto: Klaus Kral - www.weitsicht.cc

1. Etappe: Freddy Loix vor Enrique Garcia Ojeda

Den Auftakt der Barum Rallye 2007 bildete eine Super Specialstage am Freitagabend im Zentrum von Zlin. Zehntausenden Rallyefans wurde auf der knapp 10 km langen Sonderprüfung eine tolle Show geboten und der Franzose Nicolas Vouilloz im Peugeot 207 S2000 sicherte sich die erste Bestzeit der Rallye mit 0.6 sec Vorsprung auf den Belgier Freddy Loix im Fiat Punto S2000 und dessen Markenkollegen Renato Travaglia.

Der Spanier Enrique Garcia Ojeda übernahm mit seinem Peugeot 207 S200 die Führung in der dritten Sonderprüfung der 1. Etappe, obwohl er sich in der morgendlichen Auftaktprüfung zweimal gedreht hatte. Garcia Ojeda baute seine Führung bis zur vorletzten Prüfung der ersten Etappe kontinuierlich aus, ein Reifenschaden kostete dem Spanier jedoch am Ende des Tages die Führung. Mit tollen Zeiten in den letzten Prüfungen der ersten Etappe setzte sich Freddy Loix an die Spitze des Feldes und beendet die erste Etappe mit einer Führung von 4.1 Sekunden auf Garcia Ojeda.

Loix im Etappenziel: ”Viele der Prüfungen hier in Tschechien erinnern mich an die Strecken in meiner Heimat Belgien, das gab mir viel Selbstvertrauen. Es war heute ein toller Kampf mit Enrique Garcia Ojeda. Ich habe versucht nicht allzu viel zu riskieren, aber morgen wird es ein harter Kampf werden, den auch Nicolas Vouilloz liegt nicht sehr weit zurück.“

Renato Travaglia konnte sich zu Beginn der Etappe in der Spitzengruppe behaupten, durch einen Reifenschaden verlor der Italiener jedoch mehr als zwei Minuten und fiel weit zurück.

Der Franzose Nicolas Vouilloz führte die Barum Rallye zu Beginn der Veranstaltung an, auf den welligen Prüfungen klagte der Peugeot Pilot jedoch über mangelnden Grip. Vouilloz bendete die erste Etappe auf Rang drei, 29 Sekunden hinter Leader Loix. Dahinter der beste Mitsubishi-Pilot: Vaclav Pech mit 1:38 min Rückstand.

Foto: Klaus Kral - www.weitsicht.cc

Eine beeindruckende Vorstellung bei der erst zweiten Asphalt-Rallye seiner Karriere bot der Finne Anton Alen im Fiat Punto S2000. Auf dem vierten Zwischenrang liegend rutschte er in der letzten Prüfung des Tages jedoch von der Strecke und musste aufgeben.

Alen’s Teamkollege Andrea Navarra kämpfte im Verlauf des Tages mit vielen Problemen: Eine gebrochene Aufhängung und ein Ausritt kosteten ihm viel Zeit. Der Italiener beendete die erste Etappe auf Rang acht.

Foto: Klaus Kral - www.weitsicht.cc

Der belgische Kronos-Peugeot Pilot Bernd Casier und der Tscheche Roman Kresta (Mitsubishi Lancer) büßten beide in der ersten Prüfung des Tages viel Zeit ein: Casier verlor mehr als 2 Minuten bei einem Ausritt, Kresta verlor durch einen Reifenschaden mehr als 2 ½ Minuten.

Honda Pilot Dani Sola musste nach einem Feuer in seinem Fahrzeug auf der SP5 aufgeben, sein Teamkollege Luca Betti wurde durch Probleme mit der Lenkung eingebremst.


Als bestes zweiradangetriebenes Fahrzeug beendete der Pole Grzegorz Grzyb die Etappe mit seinem Suzuki Swift S1600 auf dem 11. Gesamtrang. Simon Jean-Joseph belegte nach Bremsproblemen an seinem Citroen C2 S1600 den 19. Gesamtrang.

2. Etappe: Loix out, Vouilloz siegt vor Garcia Ojeda

Nicolas Vouilloz sicherte sich den Sieg bei der diesjährigen Barum Rally vor seinem Teamkollegen Enrique Garcia Ojeda nach einem actionreichen zweiten Rallyetag.

Der nach der ersten Etappe in Führung liegende Belgier Freddy Loix startete kontrolliert in die zweite Etappe. Nach einer Bestzeit in der SP 12 folgte jedoch das Aus in SP 13: In der mit mehr als 27 Kilometern längsten Prüfung der Rallye kam der Fiat Pilot von der Strecke ab und riss sich ein Rad ab.

Der zweitplatzierte Enrique Garcia Ojeda hatte auf derselben Prüfungen Antriebsprobleme und somit konnte der Franzose Vouilloz die Führung übernehmen. Auf den restlichen Prüfungen des Tages kontrollierte Vouilloz das Feld und feierte schlussendlich seinen zweiten Saisonsieg in der IRC in dieser Saison.

Nicolas Vouilloz im Ziel in Zlin: ”Dieser Sieg kommt sehr überraschend für mich. Ich fühlte mich während der gesamten Rallye nicht sehr sicher auf den welligen Prüfungen. Aber gegen Ende der Rallye hatte ich mich an die Bedingungen gewöhnt und als ich an der Spitze lag konnte ich das Tempo kontrollieren. Ich war mir sicher das ich den Fehler von Ypern nicht noch einmal begehen würde. Für mich war es bei dieser Rallye das wichtigste den richtigen Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und Sicherheit zu finden und das Ergebnis ist nun ein fantastischer Sieg für mich, meinen Copiloten und das gesamte Peugeot-Team.“

Foto: Klaus Kral - www.weitsicht.cc

Mit seinem zweiten Platz bei der Barum Rallye übernahm Enrique Garcia Ojeda sowohl in der IRC Fahrerwertung als auch in der EM-Wertung die Führung.

Der tschechische Meister Vaclav Pech im Mitsubishi Lancer Evo IX beendete die Barum Rallye auf dem dritten Gesamtrang vor dem Vorjahressieger Roman Kresta.

Bernd Casier kämpfte sich im Laufe der Rallye auf den fünften Rang nach vorne und beendete die Rallye vor dem Mitsubishi Piloten Vaclav Arazim.

Foto: Klaus Kral - www.weitsicht.cc

Andrea Navarra blieb das Pech auch in der zweiten Etappe der Barum Rallye treu: Ein weiterer Aufhängungsschaden im Verlauf des Tages machte seine Aufholjagd zunichte. Der Italiener beendete die Barum Rallye auf dem siebten Gesamtrang vor seinen Markenkollegen Renato Travaglia auf Rang acht, der auch am zweiten Rallyetag wieder von Reifenschäden eingebremst wurde. Als bestes zweiradangetriebenes Fahrzeug beendete der Pole Grzegorz Grzyb die Rallye mit seinem Suzuki Swift S1600 auf dem 9. Gesamtrang vor Simon Jean-Joseph belegte im Citroen C2 S1600.

Überschattet wurde die Barum Rallye von einem tragischen Unfall: Das tschechische Team Pavel Karlik / Ludek Kocman kamen in der dritten Sonderprüfung mit ihren Opel Astra Gsi von der Strecke ab und prallten mit der Beifahrer-Seite gegen einen Baum. Während Pavel Karlik den Unfall mit leichten Verletzungen überstand, musste sein Beifahrer mit schweren Verletzungen in das Krankenhaus von Zlin geflogen werden. Trotz einer Notoperation konnte das Leben des Copiloten nicht mehr gerettet werden, Ludek Kocman erlag seinen Verletzungen im Krankenhaus. Der Veranstalter verzichtet daraufhin auf eine feierliche Siegerehrung und das Rahmenprogramm am zweiten Rallyetag. Unsere Anteilnahme gilt der Familie und den Freunden von Ludek Kocman.

Endstand nach 15 Sonderprüfungen
01. Vouilloz / Klinger - Peugeot 207 S2000 2:28:10.8h
02. García Ojeda / Barrabes - Peugeot 207 S2000 + 16.3
03. Pech / Uhel - Mitsubishi Lancer Evo IX + 1:56.3
04. Kresta / Gross - Mitsubishi Lancer Evo IX + 2:28.8
05. Casier / Miclotte - Peugeot 207 S2000 + 4:10.8
06. Arazim / Gál - Mitsubishi Lancer Evo IX + 4:16.9
07. Navarra / D'Esposito - Fiat Grande Punto S2000 + 4:47.7
08. Travaglia / Granai - Fiat Grande Punto S2000 + 5:44.0
09. Grzyb / Hundla, Suzuki Swift S1600 + 6:32.9
10. Jean-Joseph / Boyere, Citroen C2 S1600 + 7:10.1

Foto: Klaus Kral - www.weitsicht.cc

Bestzeiten: Nicolas Vouilloz 6, Roman Kresta 4, Freddy Loix 3, Garcia Ojeda 2

Wichtigste Ausfälle:
Michal Solowow (SP 3), Dani Sola (SP5), Corrado Fontana (SP 5), Anton Alen (SP 9), Jimmy Joge (SP 10), Vojtech Stajf (SP 10), Freddy Loix (SP 12), Karel Trojan (SP 12), Miroslav Jandik (SP 15)

Stand in der IRC Fahrerwertung: 1. Garcia Ojeda 36 Punkte, 2. Navarra 31, 3. Vouilloz 26, 4. Alen 15, 5. Casier 13, 6. Basso und Rosetti 10, 8. Magalhaes und Miyoshki 8, 10. Anwar und Pech 6

Stand in der IRC- Markenwertung:
1. Peugeot 80 Punkte, 2. Abarth 66, 3. Mitsubishi 43, 4. Citroën 4

Stand in der Rallye-EM:
1. Garcia Ojeda 51 Punkte, 2. Iliev 43, 3. Vouilloz 40, 4. Jean-Joseph 40, 5. Travaglia 35, 6. Solowow 32, 7. Isik 32, 8. Navarra 26, 9. Fontana 25, 10. Czopik 16

Die Intercontinental Rally Challenge wird mit der Rallye Sanremo von 27.-29. September in Italien fortgesetzt. Die Rallye-EM gastiert als nächstes von 05. – 07. Oktober bei der Rallye Elpa in Griechenland.

Fotos: Klaus Kral, www.weitsicht.cc

Weitere Fotos finden Sie unter: www.weitsicht.cc
 
 
Harald Illmer - Alte Seestrasse 18 - 4580 Windischgarsten - harald.illmer@aon.at - Tel: +43 (0) 676 700 53 91 - Fax: +43 (0) 7562 200 75
 
Created © 2007 www.illmer-design.com