NEWS - Samstag, 30. Oktober 2004

 

 


© 2005, Harald Illmer
 


Mit einem Start-Ziel-Sieg beendete der Ungar Balazs Benik die 24. Internationale OMV Waldviertel Rallye vor Stepan Vojtech und Beppo Harrach.

Der Dominator in der heimischen T-Mobile Wertung der 24. int. OMV Waldviertel Rallye war der Ungar Balazs Benik. Der Ford Focus WRC Pilot setzte sich bereits nach der ersten Sonderprüfung an die Spitze und gab diese, mit insgesamt acht Bestzeiten bis ins Ziel nicht mehr ab: „Für mich war es der erste Sieg in einem FIA European Lauf, daher herrscht natürlich Freude bei mir und meinem Team. Dass ich die Rallye meines Sponsors OMV gewinnen konnte, macht mich glücklich.“ Dabei profitierte der Ungar aber auch von den großen Problemen des OMV Piloten Manfred Stohl, der auf SP 4 vom zweiten auf den aussichtslosen 19ten Rang zurückfiel.

Nach weiteren Schwierigkeiten erreichte der Wiener aber schlussendlich noch den zehnten Gesamtrang, und wurde Fünfter der Gruppe N: „Zu Beginn sah es wirklich gut aus, die Bestzeit auf SP 2 gab mir auch noch zusätzliche Motivation. Danach lief allerdings gar nichts mehr, meine Liebe zum Evo VIII ist auch nach dieser OMV Rallye nicht größer geworden.“ Hinter Stepan Vojtech belegte Beppo Harrach den dritten Gesamtrang: „Ich habe heute noch versucht, mich zwischen den beiden WRC Autos einzureihen. Dies ist während der Rallye gelungen im Ziel lag ich aber dahinter. Trotzdem der dritte Rang als bester Österreicher bei dieser Rallye ist ein Erfolg für mich.“

Ein unglaublich spannendes Duell um den dritten Meisterschafts-Gesamtrang lieferten sich Mario Saibel und Johann Holzmüller in der Gruppe A. Vor dem abschließenden Lauf im Waldviertel waren die Beide nur um einen Punkt getrennt. Auf der vorletzten Sonderprüfung konnte Johann Holzmüller Saibel überholen und sich damit noch den dritten Rang in der Meisterschaft sichern:„ Es war wirklich unglaublich. Ich habe am Ende wirklich alles gegeben und bin sehr froh, dass es sich noch so knapp ausgegangen ist“, strahlte Holzmüller im Ziel.

Neben Stohl hatte auch Staatsmeister Raimund Baumschlager, ebenfalls Mitsubishi Evo VIII, viel Pech. Der Rosenauer, der seinen Start als reinen Testeinsatz plante, hatte von Beginn an viele kleine Probleme und musste noch am ersten Tag nach der SP 5 aufgeben.

Ebenfalls ausgeschieden ist Tomas Vojtech mit dem Peugeot WRC, er lag zu diesem Zeitpunkt an zweiter Stelle in der Zwischenwertung.

Sieger in der Gruppe N Wertung wurde der Deutsche Hermann Gassner, vor Willi Stengg: „Nach der langen Pause habe ich mich im Auto sehr wohl gefühlt.“ Sehr stark gefahren ist Franz Wittmann junior.: „Ich hatte endlich einmal ein gut abgestimmtes Auto, die Rallye hat mir viel Freude gemacht. Leider hat mein Auto auf der letzten Prüfung zwei Mal Feuer gefangen“. Franz Wittmann jun. passierte zwar das Ziel der letzten Sonderprüfung, musste aber auf der Anfahrt zur Siegerrampe einen Kilometer vorher aufgeben. Mit einem dritten Platz in der Gruppe N sicherte sich Martin Zellhofer zum ersten Mal in seiner Rallyekarriere den Staatsmeistertitel: „Ich habe mich voll auf einen Kampf mit Kris Rosenberger eingestellt. Es wäre sicher sehr knapp geworden, aber Kris hat diesmal Pech mit dem Turbolader gehabt. Der Titelgewinn bedeutet für mich den bisher wertvollsten Erfolg in meiner Karriere.“ Gefreut hat sich auch Toto Wolff über seine Leistung. Leider ist der Wiener, der schon an elfter Stelle der Wertung lag auf der vorletzten Prüfung von der Strecke geflogen und hat dabei die Spurstange verbogen. Sehr früh wurde bei dieser Rallye der Titelkampf bei den Junioren entschieden. Schon auf der ersten Prüfung flog Marcus Leeb von der Strecke, Markus Weissengruber fiel mit Getriebedefekt aus, damit musste Rupert Schachinger nur mehr in den Punkterängen ins Ziel kommen, was auch gelang.

Sehr knapp ging es auch bei den Diesel zu. Der dominierende Mann über zwei Drittel der Rallye war Christian Lippitsch. Dann auf der SP 13, brach der Hilfsrahmen an seinem VW TDI KitCar, der Oberösterreicher musste aufgeben. Schrecksekunden gab es beim neuen Diesel Meister Hannes Danzinger: „Ich bin die ganze Rallye über sehr vorsichtig gefahren, trotzdem bin ich auf der SP 10 ausgerutscht. Dabei ist der Motor abgestorben, ich verlor drei Minuten und fiel hinter Böhm auf Platz Drei zurück. Damit wäre der Titel weg gewesen. In der Folge konnte ich aber Böhm wieder überholen, dann fiel Lippitsch aus, so durfte ich mich über meinen ersten Titel sehr freuen.“ Durch den Ausfall von Lippitsch profitierte auch Manfred Pfeiffenberger mit den SEAT TDI, er konnte sich damit den Vize-Titel sichern.

Organisationsleiter Helmut Schöpf konnte eine positive Bilanz ziehen: „Vorerst freue ich mich, dass die Veranstaltung fast unfallfrei verlaufen ist. Mein Dank gilt allen Beteiligten, speziell aber unserem neuen Hauptsponsor OMV und dem Land Niederösterreich. Ich glaube wir sind auf einem guten Weg und blicken bereits jetzt wieder ins nächste Jahr.“

Rein sportlich war es durch den Ausfall der Sonderprüfung 7 in der ÖM Wertung notwendig, die Rallye wertungsmäßig in den FIA European Rallye Cup und in die Österreichische T-Mobilemeisterschaft zu trennen. Im FIA European Rallye Cup zeichnete sich zu Beginn ein toller Dreikampf zwischen dem Slowaken Tibor Cserhalmi, dem Österreichischen Red Bull Junior Andreas Aigner und dem Ungarn Krisztian Hideg ab. Auf der SP 7 verabschiedete sich der Führende Hideg mit einem Ausritt aus diesem Dreikampf.

Mit einer tollen Leistung bot sich der erst 20 jährige Steirer Aigner danach ein tolles Duell mit dem Erfahrenen Tibor Cserhalmi, in dem der Slowake am Ende mit 1:14 Minuten Vorsprung die Oberhand behielt.

„Mir hat die Rallye unheimlichen Spaß gemacht, da ich das erste Mal auf einer gemischten Schotter-Asphalt Rallye unterwegs war. Ich habe mich sehr wohl gefühlt. Dass ich mit dieser Rallye nationaler Prioritätsfahrer wurde ist für mich das Tüpfelchen auf dem i,“ freute sich Andreas Aigner nach seiner ersten Rallye in Österreich. Auch der zweite Red Bull Junior Quirin Müller bot bis zur siebenten Sonderprüfung eine gute Leistung musste dann aber nach einem Ausritt die Rallye beenden. Ebenfalls ausgefallen ist Walter Kovar mit einem Differentialschaden auf der SP 4.

Die ersten fünf des FIA European Rallye Cups erhalten für das nächste Jahr im jeweiligen Land einen nationalen Prioritätsstatus.

Endstand:

1. Balazs Benik/Bence Racz - Ford Focus WRC 2:18:03,3 Min
2. Stepan Vojtech/Michal Ernst - Peugeot 206 WRC + 2:21,1
3. Beppo Harrach/A.Schindlbacher - Mitsubishi Lancer + 2:49,3
4. Hermann Gassner/K.Thannhäuser - Mitsubishi Lancer Gr. N + 4:31,1
5. Johann Holzmüller/St. Langthaler - Mitsubishi Lancer + 5:30,2
6. Mario Saibel/Mario Süß - Mitsubishi Lancer + 5:31,7
7. Willi Stengg/Petra Haas - Mitsubishi Lancer Gr. N + 6:16,3
8. Martin Zellhofer/Bernhard Ettel - Mitsubishi Lancer Gr. N + 6:40,6
9. Manfred Stohl/Ilka Minor - Mitsubishi Lancer Gr. N + 9:13,9

Endstand im FIA Rallye Cup:

1. Tibor Cserhalmi/Martin Krajnak - Mitsubishi Lancer 2:32, 39,1Stunden
2. Andreas Aigner/Timo Gottschalk - Mitsubishi Lancer + 1:14,6
3. Jozef Beres/Petr Stary - Subaru Impreza + 2:16,5
4. David Marek/Ladislav Kriz - Mitsubishi Lancer + 6:53,6
5. Dan Morar/Adrian Berghea - Mitsubishi Lancer +11:06,7

> Foto-Galerie OMV Rallye Waldviertel 2004

> Video-Galerie OMV Rallye Waldviertel 2004

 
 
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