NEWS - Freitag, 13. November 2009
Endgültige Absage für Jänner Rallye 2010

RC Mühlviertel muss wegen nicht umsetzbarer Auflagen definitiv absagen. Auch neutrale Expertenkommission scheitert an unverständlicher Starrköpfigkeit der Behörde.

Jetzt ist es leider traurige Gewissheit geworden. Die 28. Auflage der Jänner Rallye 2010 wird doch nicht stattfinden, obwohl es zuletzt einen Funken Hoffnung dafür gab.

Nachdem der Rallyeclub Mühlviertel als Veranstalter, die Rallye schon am 5. November wegen nicht umsetzbarer behördlicher Auflagen absagen musste, entstand anlässlich der Pressekonferenz am 10. November in Linz ein Dialog zwischen Behördenvertretern und Veranstalter, mit dem Ergebnis, die strittigen Punkte durch eine neutrale Expertenkommission noch einmal prüfen zu lassen, um die Rallye in letzter Minute durchführen zu können.

Diese Kommission hat am gestrigen Donnerstag getagt und konnte in den divergierenden Punkten aber keine gemeinsame, für beide Teile akzeptable Lösung, finden.

Dazu der Obmann des RC Mühlviertel, Ferdinand Staber:

„Einziges Ergebnis war, dass die für die Genehmigung zuständige Bezirkshauptmannschaft Freistadt, vertreten von Herrn Mag. Gerhard Häuslmann vorgeschlagen hat, dass der Rallye Club Mühlviertel einen Neuantrag auf Genehmigung stellt und ein nicht amtliches Gutachten vorlegt, das die Sicherheit der Rallye im Detail untermauert und auch bestätigt.

Dies sieben Wochen vor dem geplanten Start der Rallye. Dabei wurde von Mag. Häuselmann aber ausdrücklich betont, dass dieser Vorgang keine Garantie für eine positive Erledigung des Antrages sei. Der Rallye Club Mühlviertel sieht daher keine Chance dies in der kurzen Zeit noch zu bewerkstelligen, um vielleicht doch noch eine mögliche positive Erledigung des Verfahrens sicherzustellen. Die dadurch entstehende Unsicherheit, vor allem für die Rallyeteilnehmer, hat daher den Rallye Club Mühlviertel veranlasst, die Jännerrallye 2010 endgültig, also jetzt zum zweiten Mal abzusagen, leider."

Interessant auch die Aussage des FIA Sicherheitskommissionsmitgliedes Dr. Franz Schreiner, der dem gestrigen Gespräch noch beiwohnte und heute Früh aus Paris folgende Stellungnahme bezog:

„Ich habe bei Mag. Häuslmann in der gestrigen Sitzung keinerlei Bereitschaft und auch kein Interesse erkennen können, die Genehmigung der Veranstaltung überhaupt anzudenken.

Mein Anbot an die Behörde war es, als beeideter Gerichtssachverständiger, auch für den Motorsport, als Zivilingenieur und als FIA Mitglied für Sicherheitsfragen, ein unabhängiges Gutachten über die Jänner Rallye 2010 zu erstellen, bei dem alle Aspekte der Sicherheit berücksichtigt gewesen wären. Dies natürlich mit allen Auflagen, für deren Durchführung sich der Rallyeclub Mühlviertel verpflichtet hätte. Trotzdem war das für Herrn Mag. Häuslmann kein ausreichender Grund, einer raschen, positiven Genehmigung zuzustimmen. Dies wäre aber notwendig gewesen, um dem RC Mühlviertel als Organisator, den Aktiven und Teams und auch den vielen Fans die Möglichkeit zu geben, nach der ersten Absage, jetzt noch rechtzeitig planen zu können.“

Enormer wirtschaftlicher Schaden für die Region:

Neben dem sportlichen Schaden folgt der Absage der Jänner Rallye vor allem auch ein enormer wirtschaftlicher Schaden für die Region Freistadt. Die durchschnittlich mehr als 100.000 Zuseher sorgten laut Zahlen der Wirtschaftskammer für mehr als 2 Millionen Euro Umsatz pro Rallye.

Welchen Rückhalt die Veranstaltung in der Region hat, zeigten die zahlreichen Reaktionen nach Bekanntwerden der geplanten Absage.

 
Harald Illmer - Alte Seestrasse 18 - 4580 Windischgarsten - harald.illmer@aon.at - Tel: +43 (0) 676 700 53 91 - Fax: +43 (0) 7562 200 75