NEWS - Montag, 27. April 2009
Vorschau Bosch Super plus Rallye: 01. / 02. Mai 2009.

Mit der Bosch Super plus Rallye steht am kommenden Wochenende der dritte Lauf der Österreichische Rallye-Staatsmeisterschaft 2009 auf dem Programm. Dreizehn Sonderprüfungen über knapp 168 km warten auf die 66 Teilnehmer rund um Pinggau.

Division I: VW oder Škoda, das ist hier die Frage

Egal, wie es ausgeht: Nach der Papierform bleibt alles in der Familie. Die tschechische Firma ist ja seit längerer Zeit eine überaus erfolgreiche Tochter der großen Mutter VW.

Raimund Baumschlager, Führender in der Rallye-Staatsmeisterschaft, kann nach der vor wenigen Tagen endgültig ausgesprochenen Absage der ehemaligen BP ultimate-Rallye in der Buckligen Welt aufgrund seines Punktevorsprungs noch unbeschwerter in jene Rallye gehen, die ihn als eine der wenigen in Österreich noch nicht als Seriensieger gesehen hat.

Gerade zweimal – 2003 und 2004 – konnte der achtfache Staatsmeister als Gesamtsieger die Heimreise antreten.

Grund genug also, mit dem Škoda Fabia S2000 die lange Durststrecke zu beenden und mit einem dritten Sieg mit den bisherigen Rekordsiegern der „modernen Ära“ der oststeirischen Veranstaltung (seit 1996 nach zehnjähriger Unterbrechung), Raphael Sperrer und Achim Mörtl gleichzuziehen, die bislang bei je drei Siegen halten.

Andreas Waldherr hingegen wird natürlich alles daran setzen, mit dem VW Polo S2000 den Druck auf Baumschlager weiterhin aufrecht zu erhalten. Und wie ginge dies besser als durch einen weiteren Sieg, also mit einer erfolgreichen Verteidigung seines Vorjahrssieges?

Alle anderen Teams können prinzipiell nur auf Platz 3 hoffen, sollte keinem der beiden S2000-Piloten an der Spitze etwas Unvorhersehbares zustoßen. Die Liste der Anwärter ist da ziemlich lang: In erster Linie sind natürlich Ex-Weltmeister Manfred Stohl (Subaru), Lokalmatador Willi Stengg, Mario Saibel (beide bei ihrem etwas verspäteten Saison-Einstieg), Walter Kovar und Patrick Winter (alle Mitsubishi) zu nennen, dazu Hannes Danzinger (VW Golf), dem man als führendem Fronttrieb-Piloten vor allem bei trockenen Verhältnissen richtig viel zutrauen darf.

Direkt hinter den Genannten warten auch der im Vorjahr so starke Waldemar Benedict (Peugeot 207 S2000), ebenfalls bei seiner Saison-Premiere, und Markus Benes.

Division II: Wieder ein Wollinger-Solo oder Handler im dritten Anlauf?

Nach dem bisherigen Saison-Verlauf ist der Südost-Steirer Daniel Wollinger (Ford Fiesta) als haushoher Favorit anzusehen. Er ist bei der Jänner-Rallye mit großen Vorsprung in Führung liegend im letzten Moment noch ausgefallen und hat zuletzt die BP ultimate-Rallye im Lavanttal mit mehreren Minuten Vorsprung für sich entschieden.

Die einzigen beiden Piloten, denen man ernsthaft zutrauen kann, ihn herauszufordern, scheinen der Niederösterreichischer Alois Handler (Peugeot 206) und der mit österreichischer Lizenz startende Niederbayer Raffael Sulzinger (Ford Fiesta) zu sein.

Handler hätte sich sowohl 2007 als auch 2008 als Sieger feiern lassen können, wäre nicht Minuten vor dem Triumph immer etwas dazwischen gekommen. In beiden Fällen war er als klarer Führender in die letzte Sonderprüfung gegangen.

Sulzinger wiederum ist zuletzt in Kärnten an zweiter Stelle hinter Wollinger liegend mit Differentialschaden ausgefallen.

Höchstens Außenseiterchancen gegen dieses Trio sind zwei weiteren Fiesta-Piloten, nämlich Lukas Langstadlinger und Manuel Bauer, zuzubilligen. Nicht am Start sind Jänner-Rallye-Sieger Franz Kitzler und der im Lavanttal an der 3. Stelle gelandete Franz Schulz.

Diesel: Fegt Michael Kogler wie ein Sturmwind über Fiat hinweg?

Diese Frage stellen sich alle vor der um 1 Rallye verspäteten Premiere des VW Scirocco TDI, der im wahrsten Sinne des Wortes „frischen Wind“ in die in den letzten Monaten etwas müde erscheinende Diesel-Szene bringt.

Der Rollout-Test bei der Bergrallye Koglhof am Ostermontag ist für das VW-Rallyeteam Austria hervorragend verlaufen und weder Pilot Michael Kogler noch Einsatzleiter und Vater Gottfried Kogler können es noch erwarten, endlich die ersten Rallye-Kilometer unter die Räder zu bekommen.

Eine schwere Aufgabe für Vorjahrsmeister Michael Böhm im Fiat Grande Punto JTD, der noch dazu unter dem Druck steht, gewinnen zu müssen.

Seine Lage nach dem Ausfall bei der Jänner-Rallye wäre ein weiterer, wenn auch nur kleiner Punkteverlust wohl das endgültige Ende der Titelhoffnungen.

Als Lokalmatador ist er trotzdem als Diesel-Favorit anzusehen.

Für Platz 3 ist sicher der Obersteirer Hermann Berger (VW Golf V TDI) trotz seines Überschlags im Lavanttal als leichter Favorit gegen seinen Markenkollegen und obersteirischen Landsmann Fredi Leitner sowie den im Lavanttal drittplazierten Markus Jaitz (Fiat Stilo) anzusehen. Wobei Letzterer das eindeutig schwächste Auto pilotiert.

Historische: Rekordfeld mit kunterbunter Markenvielfalt

Der historische Motorsport boomt in nie gesehenem Ausmaß. Nein, wir sprechen nicht von der italienischen Szene mit ihren hunderten Aktiven, sondern vom kleinen Österreich.

Die Bosch Super plus-Rallye kann dabei mit einem neuen Rekord aufwarten: Nicht weniger als 18 Teams haben ihre Nennung für den 2. Lauf zu dieser Meisterschaft abgegeben, mehr als jemals zuvor. Diese sind noch dazu mit nicht weniger als acht verschiedenen Marken vertreten.

Was ursprünglich einmal ein „Länderkampf“ zwischen Ford und Porsche war, hat sich längst zu einer äußerst abwechslungsreichen Serie entwickelt. Zuletzt im Lavanttal waren auf den ersten vier Plätzen vier verschiedene Marken zu finden.

Der Ausgang ist daher völlig offen und man darf ein überaus spannendes Gefecht erwarten. Gleich fünf Piloten haben weitgehend gleiche Chancen auf den Sieg:

Der Waldviertler Christoph Weber (VW Golf II), der Badener Gerhard Openauer, der Mauerbacher Sepp Pointinger (beide Ford Escort Mk.2), der Mostviertler Koni Friesenegger (Opel Kadett C) und der mit österreichischer Lizenz fahrende Porsche-Entwicklungsingenieur Wolfram Thull aus dem schwäbischen Pforzheim.

Zu dieser ohnehin schon spektakulären Szene gesellen sich erstmals Fahrzeuge jener Marke, die sich in den letzten beiden Jahren überall zum absoluten Publikumsliebling entwickelt hat: Drei Volvo-Schlachtschiffe der 7er- und 9er-Serien werden zwar nicht im Kampf um den Historic-Sieg eingreifen können, aber mit ihrer spektakulären Quertreiberei sicher auch die Zuschauer im Wechselland zu Begeisterungsstürmen hinreißen.

Ford Fiesta Sporting-Trophy:

Zwei Markenpokale sind wie in den letzten Jahren bei der Bosch Super plus-Rallye zu Gast: Für den Suzuki Motorsport-Cup, der seinen 2. Lauf austrägt, sind zehn Teams genannt, für die Ford Fiesta-Sporting-Trophy, die ihre Saison erst hier beginnt, lediglich vier.
Erster Sieganwärter bei den Fiesta ist der mit österreichische Lizenz fahrende Niederbayer Raffael Sulzinger. Seine schärfsten Konkurrenten sind der Purkersdorfer Lukas Langstadlinger und der Waldviertler Manuel Bauer.

Suzuki Motorsport Cup:

Insgesamt werden bei der Bosch Super plus Rallye in Pinggau (1. bis 2. Mai 2009) zehn Mannschaften um Punkte im heurigen Suzuki Motorsport Cup kämpfen.

Trotz seines Ausfalles im Lavanttal gilt Mario Klammer als Sieganwärter bei der Bosch-Rallye: „Der misslungene Auftakt in Kärnten hat mich schon sehr geärgert. Eine kleine Entschädigung war dann der Re-Start am zweiten Tag, wo ich noch einige Bestzeiten gefahren bin. Auf diesen positivem Aspekt kann ich in Pinggau aufbauen und möchte im Ziel am obersten Podestplatz stehen. Fahrerisch traue ich mir dies zu, ich hoffe diesmal ohne technischen Defekt durchzukommen.“

Wolfgang Werner peilt einen Podestplatz an: „Wenn man sich einmal, wie bei der BP Ultimate Rallye, als Sieger feiern lassen kann, möchte man diesen Zustand gerne noch einmal erleben. Für mich heißt daher das Ziel bei der Bosch-Rallye, zumindest einen Podestplatz herauszufahren. Wenn das gelingt, sehe ich in eine positive Zukunft. Als größte Konkurrenten schätze ich Mario Klammer und Christian Nitsche ein.“

Gespannt kann man sein, wie weit Klemens Haingartner seinen Ausfall in Kärnten verdaut hat und ob sich Johannes Maderthaner und Kurt Ruhringer wieder in die Punkteränge fahren können. Mit der Teilnahme von Dr. Christian Nitsche an der Suzuki Motorsport Cup- Rallyewertung, wird das Starterfeld um einen weiteren schnellen und erfahrenen Piloten ergänzt. Man darf mit ruhigem Gewissen davon ausgehen, dass Nitsche seine schnelle Fahrweise bei der Bosch Super Plus Rallye unter Beweis stellen und für die eine oder andere Überraschung gut sein wird.

Gute Chancen rechnet sich auch Michael Hofer aus: „Ich hoffe diesmal auch ohne Grippe so schnell zu sein wie im Lavanttal. Mein Ziel kann in Anbetracht des zweiten Platzes natürlich nur wieder ein Podestplatz sein, wenngleich dieses Vorhaben sehr schwierig werden wird. Die Konkurrenz bei uns im Suzuki Motorsport Cup ist immer groß, einige Fahrer haben berechtigt ähnliche Vorhaben wie ich.“

Relativ schmerzfrei geht der Drittplatzierte vom Lavanttal, Peter Schauberger, an den Start: „Ich freue mich natürlich über jeden sportlichen Erfolg, wie zuletzt. Trotzdem – bei mir zählt bei einer Rallye nur der Spassfaktor. Ich möchte unbedingt wieder ins Ziel kommen, dann schauen wir was dabei herausgekommen ist.“

Nicole Kern bekommt mit dem Einstieg von Viktoria Schneider beachtliche Konkurrenz um den Titel der schnellsten Lady im Rallye- Starterfeld. Das Duell der beiden flotten Pilotinnen verspricht äußerst eng zu werden. Zusätzlich wollen die beiden Damen ihren männlichen Mitbewerbern nach Möglichkeit ein Schnippchen schlagen, indem sie einige Herren hinter sich lassen.

Bosch zum achten Mal Namensgeber:


Schon zum achten Mal in Folge ist Bosch Namensgeber der Rallye in und um die Orte Pinggau und Friedberg.

Als weltweit größtes Unternehmen der Kraftfahrzeugausrüstung kann Bosch auch auf eine lange Tradition im Motorsport verweisen. Bereits Anfang des letzten Jahrhunderts begann das noch junge Unternehmen seine Aktivitäten im Motorsport und nutzte die Erfahrungen aus dem extrem beanspruchenden Renneinsatz für das Material für die Produktentwicklung. Eines der Produkte, das dabei von Anfang an im Fokus stand, war die Zündkerze, die von Bosch im Jahr 1902 erfunden und bis heute ständig weiterentwickelt wurde. So gibt auch die Bosch Super plus Zündkerze dieser Rallye ihren Namen.

In Österreich ist das Bosch Motorsport-Team seit 1958 aktiv. Der Bosch Renndienst Bus, Baujahr 1963 leistet noch heute wertvolle Dienste. Ausgestattet mit moderner Diagnose-Technik von Bosch werden die Abgastests für alle Rallye-Fahrzeuge vor dem Start durchgeführt. Nur wer die definierten Abgaswerte einhält, darf auch ins Rennen.

Alle Detailinformationen zur Bosch Super plus Rallye finden Sie unter: www.bosch-rallye.at

 
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