NEWS - Sonntag, 13. September 2009
Fotos: ircseries.com

IRC: Kopecky triumphiert auch in Asturien

Jan Kopecky siegte beim neunten Lauf zur Intercontinental Rallye Challenge im Rahmen der Rallye Principe de Asturias in Spanien vor Kris Meeke und Nicolas Vouilloz. Franz Wittmann beendete die Rallye auf dem 9. Rang.

Mit der Rallye Principe de Asturias ging am 11. und 12. September der neunte Lauf zur Intercontinental Rallye Challenge in Spanien über die Bühne. Fünfzehn selektive Asphalt-Sonderprüfungen über knapp 254 km standen für die 32 Teilnehmer des IRC Laufes rund um das Rallye-Zentrum in Oviedo auf dem Programm.

Nach der Glanzvorstellung bei der Barum Rallye war das Skoda Werksteam mit Jan Kopecky auch in Spanien mit dabei. Die Rallye war zwar nicht in der ursprünglichen Saisonplanung enthalten, doch mit Hilfe des spanischen Importeurs konnte der Start in Asturien realisiert werden. Neben Kopecky zählte auch der Lokalmatador Alberto Hevia auf einem zweiten Fabia S2000 zu den Favoriten.

Insgesamt waren zwölf Teams mit S2000 Fahrzeugen am Start, darunter der Finne Toni Gardemeister, der erstmals den Opel Corsa S2000 pilotierte.

1. Tag: Basso führt vor Skoda-Duo

Die Rallye startete zeitig am Freitag Morgen. Insgesamt neun Sonderprüfungen über nicht weniger als 163,44 km waren am ersten Tag zu absolvieren.

Alberto Hevia (Skoda Fabia S2000) setzte wie auch schon im Shakedown auf der knapp 8 km langen Auftakt-SP, die noch bei Dunkelheit absolviert wurde, die Bestzeit vor Giandomenico Basso (Fiat Punto) und Nicolas Vouilloz (Peugeot 207 S2000). Jan Kopecky rangierte nach der ersten SP auf Rang vier vor Kris Meeke auf dem fünften Rang. Julien Maurin kam mit seinen Skoda Fabia S2000 von der Strasse ab und musste vorzeitig aufgeben.

In der dritten Sonderprüfung gab es einen Doppelerfolg für Skoda, Jan Kopecky entschied die SP vor Alberto Hevia für sich.

Beim zweiten Umlauf der 30 km langen SP Pajomal war abermals Nicolas Vouilloz der Schnellste. Der Meisterschaftsführende Kris Meeke büßte auf dieser vierten SP nach technischen Problemen fast drei Minuten ein und fiel weit zurück.

Die knapp 30 km lange und äußerst selektive zweite Sonderprüfung entschied Nicolas Vouilloz für sich, ehe die SP nach einem Unfall des Fiat-Piloten Miguel Fuster abgebrochen werden musste.

Nachdem Alberto Hevia auch die fünfte Sonderprüfung für sich entscheiden konnte, führte der spanische Skoda-Pilot die Rallye zur Halbzeit des ersten Tages mit einem Vorsprung von 2.6 Sekunden vor Nicolas Vouilloz an. Auf dem dritten Platz rangierte Giandomenico Basso mit einem Rückstand von 8.0 Sekunden, vor Jan Kopecky auf Rang 4 (+19.9 s).

Der Italiener Giandomenico Basso fuhr im Fiat Punto S2000 auf der sechsten Sonderprüfung seine erste Bestzeit der Rallye vor Kris Meeke und Alberto Hevia.

Auf der knapp 27 km langen siebten Sonderprüfungen distanzierten Jan Kopecky und Giandomenico Basso das Feld um mehr als 10 Sekunden. Basso übernahm damit die Führung vor Alberto Hevia. Freddy Loix büßte in der 7. SP nach einem Reifenschaden mehr als 2 Minuten ein und rutschte auf den achten Platz zurück.

Der ernorme Zuschauerandrang führte am Freitag Abend zur Absage der achten Sonderprüfung, dem dritten Umlauf des Tages der 11 km langen SP „Cesa“.

Auf den abschließenden 27 Kilometern der neunten SP verkürzte Jan Kopecky mit einer weiteren Bestzeit seinen Rückstand auf Giandomenico Basso und Alberto Hevia. Danach überschlugen sich die Ereignisse: Nach einem Unfall war der erste Einsatz von Toni Gardemeister im Opel Corsa S2000 vorzeitig beendet. Und auch der bis dato Drittplatzierte Nicolas Vouilloz verlor nach einem Ausritt mehr als 2 Minuten. Doch damit nicht genug, auch der Brite Guy Wilks im Proton Satira Neo S2000 büßte auf der letzten SP des Tages mehr als 4,5 Minuten ein – und auch Aaron Burkart im Suzuki Swift S1600 verlor mehr als 3 Minuten.

Franz Wittmann beendete den ersten Tag der Rallye Principe de Asturias als bester Nicht-S2000 Pilot auf dem 9. Rang: “Wir sind hier um die Strecke zu lernen. Das ist eine Investition in die Zukunft. Gerade was den Grip betrifft, ist diese Rallye extrem schwer einzuschätzen. Es ist unglaublich, wie sehr die Reifen hier beansprucht werden. Nach nicht einmal 50 Kilometern sind sie völlig überhitzt und unfahrbar.“

Stand nach dem 1. Tag:
01. Basso / Dotta, Fiat Punto S2000 1:40:15.9
02. Hevia / Iglesias, Skoda Fabia S2000 +8.2
03. Kopecky / Stary, Skoda Fabia S2000 +10.4
04. Fontana / Cassina, Peugeot 207 S2000 +2:15.3
05. Vouilloz / Klinger, Peugeot 207 S2000 +2:27.3
06. Loix / Miclotte, Peugeot 207 S2000 +2:50.0
07. Meeke / Nagle, Peugeot 207 S2000 +3:02.9
08. Solowow / Baran, Peugeot 207 S2000 +4:09.3
09. Wittmann / Ettel, Mitsubishi Lancer +6:02.1

2. Tag: Kopecky siegt vor Vouilloz, Pech für Hevia

Sechs weitere Sonderprüfungen über 90,28 km standen am Samstag auf dem Programm.

Kris Meeke setzte auf der ersten Sonderprüfung am Samstag Morgen die Bestzeit vor Nicolas Vouilloz und Giandomenico Basso. Jan Kopecky konnte an seinem Markenkollegen Alberto Hevia vorbeiziehen und sich an die zweite Stelle im Gesamtklassement setzten. Auch Nicolas Vouilloz zog an dem Viertplatzierten Italiener Corrado Fontana vorbei.

Auf der elften Sonderprüfung, der mit knapp 21 km längsten SP des zweiten Tages, fuhr Nicolas Vouilloz die schnellste Zeit vor Basso und Kopecky. Auch Freddy Loix konnte nun an Fontana vorbeiziehen. Nach seinen Problemen am Ende des ersten Tages verlor Guy Wilks auf der SP 11 abermals mehr als 15 Minuten nach einem Ausritt.

Die dritte Sonderprüfung am Samstag brachte einen Umsturz im Gesamtklassement:

Der Führende Giandomenico Basso verlor nach einem Unfall, bei dem er sich die Kupplung des Fiat Punto S2000 beschädigte, mehr als 7 Minuten. Jan Kopecky übernahm daraufhin die Führung.

Zur Halbzeit des zweiten Tages führte somit Jan Kopecky die Rallye mit einem Vorsprung von 9.5 Sekunden vor seinem Markenkollegen Alberto Hevia an. Nicolas Vouilloz rangierte auf Rang drei mit bereits mehr als 2 Minuten Rückstand, vor Kris Meeke auf dem vierten Rang und Freddy Loix auf Rang fünf.

Auf der Nachmittags-Schleife waren nochmals dieselben drei Sonderprüfungen wie am Vormittag zu absolvieren. Nicolas Vouilloz entschied die dreizehnte Sonderprüfung vor Kris Meeke und Jan Kopecky für sich. Kopecky konnte damit seinen Vorsprung gegenüber Alberto Hevia um weitere 6 Sekunden ausbauen.

Ein Reifenschaden in der vorletzten Prüfung kostete Alberto Hevia dann jedoch noch den sicher geglaubten zweiten Platz: Der Spanier verlor in SP 14 mehr als 4 Minuten und rutschte auf Rang 6 zurück.

Auf der abschließenden 15. Sonderprüfung ließ sich Jan Kopecky den Sieg nicht mehr nehmen: Der tschechische Skoda Pilot feierte nach seinem Sieg bei der Barum Rallye den zweiten vollen Erfolg in der IRC in Folge.

Kopecky triumphierte schlussendlich mit einem Vorsprung von 2:09.5 Minuten auf Nicolas Vouilloz. Kris Meeke sicherte sich den dritten Rang (+2:46.9) vor Freddy Loix auf Rang vier (+2:58.9) und Corrado Fontana auf Rang fünf (+3:45.0).

Bis zur vorletzten Sonderprüfung sah es nach einem Skoda Doppelsieg aus, doch nach dem Reifenschaden in SP 14 musste sich Alberto Hevia mit dem sechsten Gesamtrang (+4:27.1) zufrieden geben.

Der polnische Peugeot Pilot Michal Solowow und Giandomenico Basso komplettierten die Top-8 bei der Rallye Principe de Asturias 2009.

Franz Wittmann beendete die Rallye als bester Nicht-S2000 Pilot auf Rang 9:

“Wir haben bis zum letzten Meter gekämpft und uns nie aufgegeben. Damit konnten wir auch wieder enorm viel dazulernen, denn wie schon anfangs der Saison gesagt, sind wir heuer angetreten, damit uns die Rallyes der IRC-Serie vertraut werden. Der neunte Platz ist einerseits ein tolles Ergebnis, anderseits auch der erste Rang, wo man die Punkteränge verpasst.“

Update: Um die Meisterschaftschancen von Kris Meeke zu erhöhen, nahm Nicolas Vouilloz nach dem finalen Service eine 40 Sekunden Zeitstrafe in Kauf. Meeke beendete die Rallye somit auf dem zweiten Rang hinter Kopecky.......

Bestzeiten: Vouilloz - 6, Basso – 3, Kopecky - 2, Hevia – 2, Meeke - 1

Wichtigste Ausfälle: Miguel Munster, Julien Maurin, Toni Gardemeister, Javier Alvarez, Angel Pancieres, Benito Guerra, Todor Slavov

Endstand:
01. Kopecky / Stary, Skoda Fabia S2000 2:41:51.3
02. Meeke / Nagle, Peugeot 207 S2000 +2:46.9
03. Vouilloz / Klinger, Peugeot 207 S2000 +2:49.5
04. Loix / Miclotte, Peugeot 207 S2000 +2:58.9
05. Fontana / Cassina, Peugeot 207 S2000 +3:45.0
06. Hevia / Iglesias, Skoda Fabia S2000 +4:27.2
07. Solowow / Baran, Peugeot 207 S2000 +5:58.0
08. Basso / Dotta, Fiat Punto S2000 +7:03.8
09. Wittmann / Ettel, Mitsubishi Lancer Evo IX +9:26.3
10. Vinyes / Mercader, Renault Clio R3 +10:04.0

IRC Stand Fahrer: 01. Meeke - 50 Punkte, 02. Kopecky – 49, 03. Loix – 32, 04. Basso – 28, 05. Vouilloz – 27, 06. Hänninen – 20, 07. Ogier und Tundo – 10, 09. Cavenagh und Magalhaes – 8, 11. Wittmann - 7

IRC Stand Hersteller: 01. Peugeot – 109 Punkte, 02. Skoda – 72, 03. Raliart – 42, 04. Abarth – 35, 05. Proton – 5, 06. Honda - 1

Die Intercontinental Rally Challenge wird von 24. – 26. September 2009 mit der Rallye Sanremo fortgesetzt.

 
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