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WRC WALES RALLY GB

 

WRC Wales Rally GB: Premiensieg für Evans, 5. Titel an Ogier!

Premierensieg für Elfyn Evans und DMACK bei der Wales Rally GB 2017: Der Ford Pilot dominiert den vorletzten WM-Lauf der Saison und siegt vor Thierry Neuville und Sebastien Ogier. Mit Rang drei fixiert Ogier den 5. WM-Titel in Folge vorzeitig.

Fotos ©: M-Sport, Hyundai Motorsport, Toyota Gazoo WRT, Citroen Total Abu Dhabi WRT, Skoda Motorsport

Eine spektaktuläre Wales Rally GB 2017 endete mit dem fünften Weltmeistertitel für Sébastien Ogier und dem ersten WM-Sieg für Elfyn Evans. Jubel gleich bei mehreren Fahrern nach der Wales Rally GB, dem britischen Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft. Rang drei reichte Sébastien Ogier für den fünften Weltmeistertitel in Folge. Damit ist der Franzose nach Sébastien Loeb (neun Titel) der zweiterfolgreichste Rallyefahrer aller Zeiten.  M-Sport gewann außerdem zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder die Weltmeisterschaft der Hersteller.
 
Der dritte im Team M-Sport, der aus Wales stammende Elfyn Evans, beherrschte im Ford Fiesta den vorletzten Lauf zur Weltmeisterschaft 2017 und feierte vor heimischem Publikum seinen viel umjubelten ersten WM-Sieg. Es war der erste Sieg für einen Briten bei der Wales Rally GB seit dem Erfolg von Richard Burns im Jahr 2000.

Schon im Shakedown am Donnerstag überzeugte Elfyn Evans mit einer klaren Bestzeit. Die spezielle Reifenmischung von DMACK für die Wales Rally GB schien gegenüber den Pneus von Konkurrent Michelin einen klaren Vorteil zu bringen. Nachdem Sebastien Ogier die Auftakt-Superspecial am Donnerstag Abend für sich entscheiden konnte übernahm Elfyn Evans bereits nach SP 2 die Führung und baute diese im Verlauf der Veranstaltung immer weiter aus. Nicht weniger als neun Sonderprüfungsbestzeiten gingen auf das Konto des Ford Piloten. Nachdem Evans bei der Rallye Argentinien den ersten Sieg in der Rallye Weltmeisterschaft auf der allerletzen Sonderprüfung an Thierry Neuville verlor, war bei der Wales Rally GB gegen den Lokalmatador kein Kraut gewachsen: Mit Rang acht auf der finalen Powerstage fixierte Evans feierte seinen vielumjubelten Premierensieg.

Für M-Sport gab es bei der Wales Rally GB einiges zu feiern: Der dritte Platz von Sebastien Ogier reichte zum vorzeitigen Titelgewinn der Fahrer-Weltmeisterschaft. Ott Tänak auf Rang sechs komplettierte das erfolgreiche Wochenende von M-Sport: Auch der Hersteller-Titel ist der Mannschaft rund um Malcolm Wilson nicht mehr zu nehmen.

Die gewohnt sehr schlammigen, nassen und oft mit viel Nebel gespickten Prüfungen präsentierten sich 2017 in sehr gutem Zustand. Sonnenschein und moderatere Temperaturen begrüssten die Teams bei der Wales Rally GB.

Die Chancen auf den Gewinn der Fahrer-Weltmeisterschaft waren für Thierry Neuville vor der Wales Rally GB zwar noch intakt, jedoch bereits marginal. Der Hyundai Pilot verzeichnete einen unglücklichen Beginn: Bereits in SP 2 rutschte der Belgier von der Strecke und verlor einiges an Zeit. Am Samstag folgte jedoch eine Attacke des Hyundai-Piloten – Neuville kämpfte sich bis auf Gesamtrang zwei nach vorne. Als Sebastien Ogier Samstag Abend nach einem Ausritt über Bremsprobleme klagte, schien der Kampf um die Weltmeisterschaft plötzlich wieder offen. Doch Ogier konnte sein Fahrzeug provisorisch reparieren und den Zeitverlust in Grenzen halten. Neuville holte sich den Sieg auf der Powerstage und beendete die Wales Rally GB auf Rang zwei – die vorzeitige Fixierung des 5. Titels von Sebastien Ogier konnte der Belgier damit jedoch nicht verhindern. Die Verpflichtung von Andreas Mikkelsen im Team von Hyundai erwies sich auch in Wales als guter Schachzug. Mit Rang vier konnte der Norweger sein Tempo weiter steigern, zumal seine Teamkollegen Hayden Paddon auf Rang 8 und Dani Sordo auf Rang 10 abermals hinter den Erwartungen blieben.

Für die Toyota-Piloten stand die Wales Rally GB unter keinem gutem Stern: Am Freitag klagten Jari Matti Latvala, Esapekka Lappi und Juho Hänninen über das Fahrverhalten des Yaris WRC. Am Samstag konnte das Tempo klar gesteigert werden, Jari Matti Latvala setzte auch zwei starke Bestzeiten, vorallem im starken Nebel der SP 15 – der Zeitverlust am Freitag war jedoch zu groß, mehr als Rang fünf in der Gesamtwertung war für den Finnen nicht mehr möglich. Esapekka Lappi belegte den neunten Rang. Für Juho Hänninen endete die Saison nach einem Unfall auf der Zuseherprüfung am Cholmondeley Castle vorzeitig. In Australien wird der Finne nicht mehr am Start stehen, sein Cockpit für die Saison 2018 scheint vergeben.

Nach dem überlegenen Sieg bei der Rallye Catalunya vor wenigen Wochen konnte Citroen in Wales nicht überzeugen. Kris Meeke belegte Rang sieben im Endklassement, für Craig Breen blieb nach einem vorzeitigen Ausfall am Freitag nur Rang 15. Meeke kritisierte die mangelnde Vorbereitung – statt Vorort in Wales begnügte sich Citroen mit Testfahrten in Frankreich zur Abstimmung.

WRC-2: Saisonsieg Nr. 10 für Skoda

Das Werksteam von ŠKODA Motorsport hatte bei der Wales Rally GB, dem vorletzten Lauf zur Weltmeisterschaft 2017 (WRC) in Großbritannien, allen Grund zum Feiern. Die als neue WRC 2-Champions bereits feststehenden Pontus Tidemand/Jonas Andersson (SWE/SWE) fuhren im ŠKODA FABIA R5 zum überlegenen fünften Saisonsieg in der WRC 2-Kategorie. Juuso Nordgren/Tapio Suominen aus Finnland erkämpften bei ihrer ersten Rallye in Wales einen starken fünften Platz. Nach einem Überschlag am ersten Tag und der Reparatur ihres ŠKODA FABIA R5 starteten Ole Christian Veiby/Stig Rune Skjaermoen (NOR/NOR) neu, sammelten wertvolle Erfahrungen auf den Schotterprüfungen in Wales und erreichten ebenso das Ziel. Tidemands Sieg in Wales markierte den zehnten Saisonsieg eines ŠKODA Teams in der WRC 2. Der 26 Jahre alte Schwede ist außerdem mit insgesamt acht Siegen nun erfolgreichster Fahrer in der Geschichte der WRC 2. 

Am Samstagmorgen ging es in aller Frühe auf die Marathonetappe der Rallye. 17 Stunden im Cockpit der Rallye-Fahrzeuge und 142 Kilometer auf Bestzeit standen auf dem Programm, die sich auf neun Sonderprüfungen (SP) verteilten. Sieben Prüfungen mussten am Stück ohne Service absolviert werden. Die abschließenden zwei SP galt es in Dunkelheit zu bewältigen, eine besondere Herausforderung für die Teams. Nach dem sonnigen Auftakt am Freitag sorgten gelegentliche Regenfälle am Samstag dafür, dass sich die Pisten in den walisischen Wäldern stellenweise in Rutschbahnen verwandelten.

Auf der zweiten Prüfung am Morgen fuhr der neue WRC 2-Champion Tidemand seine erste von vier Bestzeiten in Folge und baute seine Führung kontinuierlich aus. Der ŠKODA FABIA R5 seines jungen norwegischen Teamkollegen O.C. Veiby war nach dem Unfall am Vortag repariert worden, was dem Norweger den Neustart ermöglichte. Bei seiner Zeitenjagd wurde er jedoch durch einen Reifenschaden erneut gebremst und verlor zwei weitere Minuten. Von nun an ging es für den 21-Jährigen nur noch darum, weitere wertvolle Erfahrungen auf den anspruchsvollen Schotterpisten in Wales zu sammeln und ins Ziel zu kommen.

Sein junger Teamkollege Juuso Nordgren sah sich bei seiner allerersten Rallye in Wales in einen Kampf um die siebte Position verwickelt. Nach der Servicepause in Deeside standen nun die verbleibenden zwei Sonderprüfungen des Tages bei Dunkelheit und zudem aufziehendem Nebel auf dem Programm, der die Sicht in manchen Passagen drastisch reduzieren sollte. Ein stürmischer Wind blies die Nebelschwaden umher, sodass sich die Bedingungen in puncto Sicht nach jedem Fahrzeug veränderten. ŠKODA Fahrer O.C. Veiby bekannte: „Es war wirklich unglaublich. Es war, als führe man gegen eine weiße Wand. Ich konnte im Nebel stellenweise kaum das Ende der Motorhaube meines ŠKODA FABIA R5 erkennen."

Die WRC 2-Champions Pontus Tidemand und Jonas Andersson ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken, erwiesen sich unter diesen Bedingungen als unschlagbar und distanzierten ihren nächsten Verfolger um mehr als eine halbe Minute. Im Zwischenziel der zweiten Etappe war ihr Vorsprung auf 1.43 Minuten angewachsen. Wie bereits bei der RallyRACC Catalunya, dem zurückliegenden WM-Lauf in Spanien, konnten die finnischen Youngster Juuso Nordgren/Tapio Suominen erneut in der Dunkelheit überzeugen und verbesserten sich auf die sechste Position.

Auch am sonnigen Sonntag kontrollierten Pontus Tidemand und Jonas Andersson das Geschehen an der Spitze der WRC 2-Kategorie, erhöhten ihr Konto auf insgesamt elf Bestzeiten bei 21 Sonderprüfungen und erzielten einen ungefährdeten fünften Saisonsieg in der WRC 2-Kategorie. „Es war eine unglaubliche Rallye für mich. Es war ein reines Vergnügen, den FABIA auf diesen anspruchsvollen Sonderprüfungen zu fahren. Mein Dank gilt den Mechanikern von ŠKODA Motorsport dafür, dass sie mir so ein tolles Auto zur Verfügung gestellt haben“, strahlte Pontus Tidemand auf dem Podium im Seebad Llandudno. Juuso Nordgren brachte seinen ŠKODA FABIA R5 am Ende auf einem fünften Platz ins Ziel und freute sich über sein Ergebnis: „Das war für mich die schwierigste Rallye, die ich bislang gefahren bin. Ich bedanke mich für das perfekte Auto und die großartige Unterstützung des gesamten Teams von ŠKODA Motorsport."

ŠKODA Motorsport-Chef Michal Hrabánek und sein Team konnten sich über Saisonsieg Nummer zehn eines Teams freuen, das einen ŠKODA FABIA R5 fuhr. „Pontus und Jonas waren bei der Wales Rally GB wirklich eine Klasse für sich. Juuso und Tapio haben sich bei ihrer ersten Rallye in Wales kontinuierlich gesteigert, während O.C. und Stig Rune nach ihrem Pech am ersten Tag das Beste aus der Situation gemacht haben und wertvolle Erfahrungen sammeln konnten, indem sie die Rallye beendet haben“, kommentierte Hrábanek.

Endstand:
01. Elfyn Evans/Daniel Barritt (Ford Fiesta WRC) 2h57m00.6s
02. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (Hyundai i20 Coupe WRC) +37.3s
03. Sebastien Ogier/Julien Ingrassia (Ford Fiesta WRC) +45.2s
04. Andreas Mikkelsen/Anders Jaeger (Hyundai i20 Coupe WRC) +49.8s
05. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (Toyota Yaris WRC) +50.3s
06. Ott Tanak/Martin Jarveoja (Ford Fiesta WRC) +1m02.3s
07. Kris Meeke/Paul Nagle (Citroen C3 WRC): +1m20.5s
08. Hayden Paddon/Seb Marshall (Hyundai i20 Coupe WRC) +2m16.3s
09. Esapekka Lappi/Janne Ferm (Toyota Yaris WRC) +2m46.5s
10. Dani Sordo/Marc Marti (Hyundai i20 Coupe WRC) +3m50.5s

Endstand WRC 2:
01. Tidemand/Andersson (SWE/SWE), ŠKODA FABIA R5, 3:07.12,2 Stunden
02. Camilli/Veillas (FRA/FRA), Ford Fiesta R5, +1.54,4 Minuten
03. Cave/Morgan (GBR/GBR), Ford Fiesta R5, +2.03,3 Minuten
04. Bogie/Rae (GBR/GBR), ŠKODA FABIA R5, +2.36,1 Minuten
05. Nordgren/Suominen (FIN/FIN), ŠKODA FABIA R5, +4.04,0 Minuten
06. Greensmith/Parry (GBR/GBR), Ford Fiesta R5, +4.32,1 Minuten

WM-Stand Fahrer: 01. Sebastien Ogier 215, 02. Thierry Neuville 183, 03. Ott Tanak 169, 04. Jari-Matti Latvala 136, 05. Elfyn Evans 118, 06. Dani Sordo 95, 07. Juho Hänninen 71, 08. Kris Meeke 70, 09. Craig Breen 64, 10. Hayden Paddon 59

WM-Stand Hersteller:
01. M-Sport World Rally Team 398, 02. Hyundai Motorsport 305
03. TOYOTA GAZOO Racing WRT 241, 04. Citroen Total Abu Dhabi World Rally Team 210

Stand WRC 2: 01. Pontus Tidemand (SWE), ŠKODA, 140 Punkte, 02. Eric Camilli (FRA), Ford, 91 Punkte, 03. Teemu Suninen (FIN), Ford, 85 Punkte, 04. Jan Kopecký (CZE), ŠKODA, 85, Punkte, 05. Ole Christian Veiby (NOR), ŠKODA, 68 Punkte

Die Rallye Weltmeisterschaft wirrd von 16. bis 19. November 2017 mit der Rallye Australien fortgesetzt.

Fotos ©: M-Sport, Hyundai Motorsport, Toyota Gazoo WRT, Citroen Total Abu Dhabi WRT, Skoda Motorsport

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