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Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
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pfeil Sonntag, 11. Oktober 2020:
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WRC RALLY ITALIA SARDEGNA 2020

 

WRC: Hyundai-Doppelsieg auf Sardinien – Sordo vor Neuville und Ogier!

Dani Sordo wiederholte seinen Vorjahressieg und triumphierte bei der WRC Rallye Italia Sardegna 2020 in beeindruckender Manier. Der Hyundai-Pilot siegte vor seinem Teamkollegen Thierry Neuville und Sebastien Ogier im Toyota Yaris WRC.

Text: Harald Illmer: Fotos ©: M-Sport, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo WRT, Skoda Motorsport

Vier Sonderprüfungen über 41.90 km standen am Finaltag der WRC Rallye Italia Sardegna 2020 auf dem Plan, darunter der finale Klassiker Sassari – Argentiera als Powerstage.

Leichte Regenschauer in der Nacht und am Sonntag Morgen sorgten für feuchte Bedingungen in der Auftaktprüfung. Sebastien Ogier startete mit einer Bestzeit in den dritten Tag, aber nur 0.2s dahinter folgte bereits Thierry Neuville. Ein spannender Sekundenkrimi um die Podiumsplatzierungen zeichnete sich ab. Der Führende Dani Sordo hatte seine Probleme in SP 13 – mit leicht lädierten Hyundai i20 Coupe WRC erreichte der Spanier das Ziel – ein Zeitverlust von mehr als 12s auf seine schärfsten Verfolger Ogier und Neuville ließen den zuvor komfortablen Vorsprung auf nur mehr knapp 15s schrumpfen. Auch der Kampf um den Sieg schien nun wieder völlig offen. Auch für Teemu Suninen begann der Finaltag nicht nach Wunsch: Ein Zeitverlust von mehr als 24s auf der Eröffnungsprüfung war deutlich unter den Erwartungen nach der beeindruckenden Vorstellung am Freitag.

Foto: Toyota Gazoo WRT
Foto: Toyota Gazoo WRT

Mit einem Knalleffekt begann die erste Durchfahrt der späteren Powerstage Sassari – Argentiera: Kurz nach dem Start erwischte Takamoto Katsuta eine Welle, der Toyota Yaris WRC des Japaners stieg auf und überschlug sich mehrmals der Länge nach. Das schwer zerstörte Wrack blieb auf der engen Fahrbahn liegen und blockierte diese. Katsuta und Co Barritt entstiegen dem Boliden unverletzt, die Prüfung musste jedoch zur Bergung des Fahrzeuges unterbrochen werden. Die Strecke präsentierte sich im Vergleich zur Auftaktprüfung deutlich trockener und auch die Sonne strahlte nun wieder vom Himmel.

Thierry Neuville stürmte mit einer Fabelzeit durch die Prüfung und holte sich die Bestzeit vor Dani Sordo und Sebastien Ogier. Neuville gelang es dabei den Rückstand auf Ogier auf nur mehr 0.1s zu verringern. Mit 16.1s Vorsprung auf Sebastien Ogier und 16.2s Vorsprung auf Thierry Neuville ging Dani Sordo als Führender in die letzten beiden Prüfungen über knapp 21 km.

Mads Ostberg glänzte mit zwei überlegenen Bestzeiten in der WRC-2 Wertung am Sonntag Morgen. An der Spitze änderte sich an der Führung von Pontus Tidemand nichts. In der WRC-3 spitzte sich hingegen der Kampf um den Sieg weiter zu. 5.5s trennten den Führenden Jari Huttunen und den Zweitplatzierten Kajetan Kajetanowicz vor den finalen beiden Prüfungen. Armin Kremer / Ella Kremer hielten ihren 14. Rang der RC2-Wertung.

Foto: M-Sport
Foto: M-Sport

Unglaublich spektakuläre Bilder aus den Onboard-Kameras der Kontrahenten um die Podiumsplatzierungen bei der Rallye Italia Sardegna 2020 beeindruckten massiv. Sebastien Ogier, Thierry Neuville und Dani Sordo am absoluten Limit ließen keinen Raum für den kleinsten Fehler. Sebastien Ogier behielt wie im ersten Durchgang die Oberhand und distanzierte Thierry Neuville um 1.6s. Dani Sordo konnte das Tempo der beiden nicht ganz mitgehen und verlor 6.9s auf Ogier. Vor der alles entscheidenden Powerstage startete Dani Sordo damit mit einem Vorsprung von nur mehr 9.2s auf Ogier und 10.7s auf Neuville als Führender in das Finale.

Die finalen 6.89km der Powerstage Sassari – Argentiera sollten einen nervenaufreibenden Sekundenkrimi bis zum Schluss bieten. Thierry Neuville nahm absolutes Risiko und legte eine Top-Zeit vor. Im Ziel zeigte sich der Belgier jedoch unsicher, ob es reichen würde, da er über eine nachlassende Bremsleistung auf den letzten Kilometern klagte. Sebastien Ogier nahm ebenso volles Riskio wie man in den beeindruckenden Onboard-Bildern sehen konnte – doch es sollte nicht reichen. Um genau 1.0s verwies Neuville Ogier hinter sich. Dani Sordo ließ auf der letzten Prüfung kein Risiko mehr aufkommen und fuhr seinen Sieg schlussendlich sicher nach Hause. Mit einem Vorsprung von 5.1s auf Neuville und 6.1 auf Ogier feierte der Spanier die vielumjubelte Wiederholung seines Vorjahressieges. Die Powerstage Wertung entschied Ott Tänak für sich. Mit P4 behielt Elfyn Evans die klare Führung in der Weltmeisterschaft. Teemu Suninen und Ott Tänak komplettierten die Top-6.

Foto: Hyundai Motorsport
Foto: Hyundai Motorsport

In der WRC-2 ging der Sieg wie erwartet an Pontus Tidemand. Der erhoffte spannende Finalkampf um den WRC-3 Sieg wurde schon in SP 15 durch einen Reifenschaden von Kajetan Kajetanowicz zugunsten von Jari Huttunen entschieden. Armin Kremer / Ella Kremer beendeten ihre Rallye Italia Sardegna 2020 auf P11 der RC2-Wertung.

Ergebnisse:

Endstand:
01. D. Sordo / C. del Barrio Hyundai i20 Coupe WRC 2:41:37.5
02. T. Neuville / N. Gilsoul Hyundai i20 Coupe WRC +5.1
03. S. Ogier / J. Ingrassia Toyota Yaris WRC +6.1
04. E. Evans / S. Martin Toyota Yaris WRC +1:02.3
05. T. Suninen / J. Lehtinen Ford Fiesta WRC +1:33.9
06. O. Tänak / M. Järveoja Hyundai i20 Coupe WRC +2:27.5
07. P. L. Loubet / V. Landais Hyundai i20 Coupe WRC +4:43.8
08. J. Huttunen / M. Lukka Hyundai i20 R5 +8:41.7
09. K. Kajetanowicz / M. Szczepaniak Skoda Fabia Rally2 evo +10:02.9
10. P. Tidemand / P. Barth Skoda Fabia Rally2 evo +10:20.9

Endstand WRC-2:
01. Tidemand/Barth (SWE/SWE), ŠKODA FABIA Rally2 evo, 2:51.58,4 Std.
02. Veiby/Andersson (NOR/SWE), Hyundai i20 Rally2, +28,8 Sek.
03. Brynildsen/Minor (NOR/AUT), ŠKODA FABIA Rally2 evo, +49,7 Sek.
04. Østberg/Eriksen (NOR/NOR), Citroën C3 Rally2, +2.08,3 Min.

Foto: Skoda Motorsport
Foto: Skoda Motorsport

Endstand WRC-3:
01. Huttunen/Lukka (FIN/FIN), Hyundai i20 Rally2, 2:50.19,2 Std.
02. Kajetanowicz/Szczepaniak (POL/POL), ŠKODA FABIA Rally2 evo, +1.21,2 Min.
03. Bulacia Wilkinson/Der Ohannesian(BOL/ARG), Citroën C3 Rally2, +2.07,5 Min.
04. Scandola/D’Amore (ITA/ITA), Hyundai i20 Rally2, +5.45,3 Min.
05. Heller/Marti (CHL/ESP), Ford Fiesta Mk II Rally2, +9.36,3 Min.
06. Solberg/Johnston (SWE/IRL), ŠKODA FABIA Rally2 evo, +10.15,0 Min.

Bestzeiten: Dani Sordo – 5, Sebastien Ogier – 4, Teemu Suninen – 1, Elfyn Evans – 1, Thierry Neuville - 1

Wichtigste Ausfälle u.a.: Esapekka Lappi, Takamoto Katsuta, Kalle Rovanperä, Adrien Fourmaux, Nikolay Gryazin, Eric Camilli, Jan Solans, Sean Johnston, „Pedro“, Fabio Andolfi, Gianmarco Donetto

WM-Stand Fahrer: 01. Elfyn Evans – 111 Punkte, 02. Sebastien Ogier – 97, 03. Thierry Neuville – 87, 04. Ott Tänak – 83, 05. Kalle Rovanperä – 70, 06. Teemu Suninen – 44, 07. Esapekka Lappi – 38, 08. Dani Sordo - 26

WM-Stand Hersteller: 01. Hyundai Shell Mobis WRT - 208 Punkte, 02. Toyota Gazoo Racing WRT – 201, 03. M-Sport Ford WRT – 117, 04. Hyundai 2C Competition - 8

Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 20.-22. November 2020 mit der Ypern Rallye in Belgien fortgesetzt.


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Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
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WRC Rallye Italia Sardegna - Tag 2: Sordo verteidigt die Führung, spannender Sekundenkampf um P2!

Hyundai Pilot Dani Sordo verteidigt die Führung am 2. Tag der WRC Rallye Italia Sardegna 2020 in beeindruckender Manier. Dahinter tobt ein spannender Sekundenkampf um die Podiumsplatzierungen!

Text: Harald Illmer: Fotos ©: M-Sport, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo WRT

Früher Start in den Samstag bei der WRC Rallye Italia Sardegna 2020 – knapp nach Sonnenaufgang startet bereits die erste Durchfahrt über den Klassiker Monte Lerno mit dem legendären „Micky's Jump“. Die noch sehr nieder über dem Horizont stehende Sonne sorgte bei vielen Piloten für Sichtprobleme.

Die Toyota-Piloten hatten einen perfekten Start in den zweiten Tag: Sebastien Ogier konnte in der Auftaktprüfung am Samstag klar die Bestzeit vor seinem Teamkollegen Elfyn Evans setzen. Für Thierry Neuville reichte es nur zur Drittschnellsten Zeit – Sebastien Ogier überholte den Belgier somit in der Zwischenwertung und schob sich auf P3 nach vorne. Der Führende Dani Sordo konnte die Viertschnellste Zeit für sich verbuchen, obwohl er mitten in der Prüfung eine Schrecksekunde zu verdauen hatte, als mehrere Kühe versuchten vor dem Spanier die Strecke zu queren. Alle Beteiligten reagierten besonnen, weder den Kühen noch der Hyundai Besatzung Sordo / del Barrio wurde Schaden zugefügt. Teemu Suninen konnte noch nicht an die Glanzleistung vom Vortag anschließen und verlor in SP 7 mehr als 10 Sekunden auf Ogier, welcher auch den Rückstand auf den Zweitplatzierten Ford-Piloten damit bereits merklich verkleinerte.

Foto: Toyota Gazoo WRT
Foto: Toyota Gazoo WRT

In der WRC-2 verteidigte Pontus Tidemand seine Führung, während es in der WRC-3 zu einigen Ausfällen kam: Die Citroen C3 R5 Piloten Eric Camilli und Yohan Rossell schieden vorzeitig aus. Oliver Solberg führte die Gesamtwertung im Skoda Fabia Rally2 evo nun mit 33.7s Vorsprung auf Jari Huttunen im Hyundai i20 R5 an. Pech auch für Armin Kremer: Der Deutsche verlor nach einem Reifenschaden in SP 7 fast 5 Minuten.

Mit einem Knalleffekt begann die achte Sonderprüfung. Kalle Rovanperä touchierte auf einem schnellen Abschnitt mit seinem Toyota Yaris WRC einen Baum, drehte sich von der Strecke und traf einem weiteren Baum mit der anderen Fahrzeugseite. Die g-shock Sensoren signalisierten einen sehr harten Einschlag, Rovanperä und sein Co blieben aber unverletzt. Das Wrack kam halb auf der Fahrbahn zu liegen und sorgte bei weiter hinten gestarteten für einige Schrecksekunden.

Mit einer klaren Bestzeit trumpfte der Führende Dani Sordo in SP 8 auf und baute seinen Vorsprung auf nun mehr bereits komfortable 36.5s auf Sebastien Ogier aus. Teemu Suninen verlor abermals mehr als 16s auf die Bestzeit und musste somit Ogier und Neuville in der Gesamtwertung vorbeiziehen lassen. Der Finne klagte im Ziel über den Verlust der Handbremse. Thierry Neuville konnte in SP 8 hingegen Sebastien Ogier wieder wertvolle Sekunden abknöpfen und verringerte den Rückstand auf den Franzosen auf 1.3s. Die Ränge 2-4 waren nach SP8 somit nur durch 2.4s getrennt.

Foto: M-Sport
Foto: M-Sport

In der WRC-2 sorgte ein weiterer Reifenschaden bei Ole Christian Veiby für Sorgenfalten. Mads Ostberg konnte nach seinem Problemen am Vortag am zweiten Tag klar das Tempo vorgeben und die Sonderprüfungen mit großen Abstand für sich entscheiden, ob des großen Rückstandes vom Vortag gab es in der Gesamtwertung vorerst jedoch keine Änderungen. Auch in der WRC-3 blieben die Positionen in der Gesamtwertung nach SP 8 unverändert. Oliver Solberg konnte in SP 8 zwar nur die Fünftschnellste Zeit setzen, blieb jedoch klar in Führung. Trotz des Reifenschadens in SP 7 belegte Armin Kremer weiter den 15. Gesamtrang in der RC2-Wertung.

Auch beim zweiten Durchgang am Monte Lerno war Sebastien Ogier nicht zu schlagen. Der Toyota-Pilot setze vor Thierry Neuville die Bestzeit. Elfyn Evans büßte im Kampf mit seinem Teamkollegen 7.5s ein. Nicht mehr in den Kampf um die Top-Positionen eingreifen konnte Teemu Suninen – gehandicaped durch die defekte Handbremse verlor der Ford-Pilot viel Zeit. In der WRC-2 fiel in der neunten Prüfung eine Vorentscheidung als Adrien Fourmaux seinen Boliden vorzeitig abstellen musste. Und auch in der WRC-3 kam Bewegung ins Klassement als der Führende Oliver Solberg nach einem Reifenschaden mehr als eine Minute verlor und auf den dritten Zwischenrang hinter Jari Huttunen und Kajetan Kajetanowicz zurückfiel. Armin Kremer kam problemlos über die Prüfung und belegte weiter P14 in der RC2-Wertung.

Schon im Ziel der SP neun klagte Gus Greensmith über ein technisches Problem, auf der Verbindungsetappe zur zehnten Prüfung musste der Ford-Pilot seinen Boliden dann vorzeitig abstellen.

Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Ein Steher nach einem Abzweig kostete Sebastien Ogier in SP 10 wertvolle Zeit. Der Toyota-Pilot musste Thierry Neuville in der Gesamtwertung ziehen lassen. Der Belgier setzte die Bestzeit und setzte sich an P2 hinter Teamkollegen Dani Sordo. Mit einem Vorsprung von 31.6s auf Thierry Neuville erreichte Dani Sordo den mittäglichen Service als Führender. Sebastien Ogier folgte 3.0s dahinter. Elfyn Evans, Teemu Suninen und Ott Tänak komplettierten die Top-6 nach SP 10.

In der WRC-3 spitze sich der Kampf um die Führung zu: Kajetan Kajetanowicz verkürzte den Rückstand auf den Führenden Jari Huttunen auf nur mehr 0.1s nach SP 10. Nur 4.8s dahinter lauerte aber bereits wieder Oliver Solberg. Mit der 13. Zeit in der zehnten Prüfung belegten Armin und Ella Kremer weiterhin P14 in der RC2-Wertung nach SP 10.

Wie am Vortag standen zum Abschluss des Tages die Klassiker Sedini – Castelsardo bzw. Tergu - Osilo auf dem Programm. Sebastien Ogier holte sich auf beiden Prüfungen die Bestzeit und schnappte sich damit auch vor dem Finaltag die zweite Position im Gesamtklassement hinter Leader Sordo. Thierry Neuville war lange auf dem Weg die zweite Position zu halten, ehe im kurz vor dem Ziel der letzten Prüfung ein Missgeschick passierte: Der Hyundai Pilot verbremste sich vor einer Brücke, touchierte einen Strohballen, der vor einem Einschlag in das Brückengeländer schütze und verlor dabei wertvolle Sekunden. Hinter Sordo, Ogier und Neuville beendete Elfyn Evans den 2. Tag auf dem 4. Rang. Teemu Suninen und Ott Tänak komplettierten die Top-6.

In der WRC-2 Wertung behielt Pontus Tidemand auch am Ende des zweiten Tages die Oberhand. Der Skoda Pilot führte die Gesamtwertung nach SP 12 vor Eyvind Brynildsen und Ole Christian Veiby an. Im Kampf um die Führung der WRC-3 Wertung fiel in der finalen Prüfung eine Vorentscheidung als Oliver Solberg verunfallte und seine Fahrt nicht mehr fortsetzen konnte. Mit 10.5s Vorsprung auf Kajetan Kajetanowicz und 1:57.6 Min. auf Marco Bulacia schnappte sich Jari Huttunen die Führung. Armin Kremer festigte Rang 14 bei den RC2-Boliden.

Am Schlusstag folgen noch vier weitere Sonderprüfung, darunter die bekannte Powerstage Sassari - Argentiera direkt an der Mittelmeerküste.

Foto: Toyota Gazoo WRT
Foto: Toyota Gazoo WRT

Ergebnisse:

Stand nach dem 2. Tag:
01. D. Sordo / C. del Barrio Hyundai i20 Coupe WRC 2:14:35.5
02. S. Ogier / J. Ingrassia Toyota Yaris WRC +27.4
03. T. Neuville / N. Gilsoul Hyundai i20 Coupe WRC +28.9
04. E. Evans / S. Martin Toyota Yaris WRC +58.4
05. T. Suninen / J. Lehtinen Ford Fiesta WRC +1:06.9
06. O. Tänak / M. Järveoja Hyundai i20 Coupe WRC +2:25.3
07. P. L. Loubet / V. Landais Hyundai i20 Coupe WRC +3:37.0
08. J. Huttunen / M. Lukka Hyundai i20 R5 +6:58.7
09. K. Kajetanowicz / M. Szczepaniak Skoda Fabia Rally2 evo +7:09.2
10. P. Tidemand / P. Barth Skoda Fabia Rally2 evo +7:48.1

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Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
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WRC Rallye Italia Sardegna 2020 – Tag 1: Sordo setzt sich an die Spitze!

Dani Sordo dominierte den spektakulären ersten Tag der Rallye Italia Sardegna 2020. Der Hyundai-Pilot führt die Gesamtwertung vor Teemu Suninen (Ford Fiesta WRC) und Teamkollegen Thierry Neuville an.

Text: Harald Illmer: Fotos ©: M-Sport, Hyundai Shell Mobis WRT, Toyota Gazoo WRT, Andreas Oberheu

Vom ursprünglichen Termin im Juni in den Oktober verschoben geht das Schotter-Highlight auf der Mittelmeerinsel als sechster WM-Lauf der Saison nun an diesen Wochenende rund um Alghero über die Bühne.

Insgesamt 64 Teams hatten ihre Nennung für die 17. Rallye Italia Sardegna abgegeben, darunter 13 World Rallye Cars und 35 Rallye2-Boliden. Auch BRR ist wieder mit von der Partie: Armin Kremer / Ella Kremer pilotieren einen VW Polo GTI R5. Sechs Sonderprüfungen über 95.25 km standen am ersten Tag rund um das Rallyezentrum in Alghero auf dem Programm.

Foto: M-Sport
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Gleich die Auftaktprüfung Tempio Pausania 1 (12.78 km) sorgte schon bei der Besichtigung bei vielen Teams für Stirnrunzeln ob der harten und sehr engen Streckenbedingungen. Blauer Himmel begrüßte die Teams am Freitag Morgen.

Die Toyota-Piloten starteten stark in die Rallye: Elfyn Evans und Sebastien Ogier beendeten die erste Prüfung zeitgleich, nur 1.2s dahinter folgte Teamkollege Kalle Rovanperä. Doch gegen den förmlich durch die Sonderprüfung stürmenden Teemu Suninen waren sie machtlos. Mit einer überlegenen Bestzeit deklassierte der Finne in SP 1 die Konkurrenz. Mit 12.4s Vorsprung auf seinen Ford-Teamkollegen Esapekka Lappi entschied Suninen die erste SP klar für sich. Dani Sordo folgte auf P3 vor dem Toyota-Trio Ogier, Evans und Rovanperä. Dahinter auf P7 die nächste Sensation: Oliver Solberg prügelte seinen Skoda Fabia Rally2 evo durch SP 1.

Erst dahinter die weiteren Hyundai WRC-Piloten: Platz 8 für Thierry Neuville (+18.3) und P10 für Pierre-Louis Loubet. Weltmeister Ott Tänak verlor auf der Auftaktprüfung unglaubliche 27.9s auf die Bestzeit von Suninen!

Für Mads Östberg kam es in SP 1 noch schlimmer. Der Citroen C3 R5 Pilot schleppte sich mit einem technischen Problem (nur Hinterradantrieb) durch die Prüfung und büßte knapp eine Minute auf den in der WRC-2 Führenden Adrien Fourmaux ein,

Nach mehr als 2 Jahren Pause startete Armin Kremer mit der 13. Zeit der R5 Piloten noch vor zahlreichen der regulären WRC2 und WRC3 Teilnehmer beachtlich in die Rallye.

Foto: Toyota Gazoo WRT
Foto: Toyota Gazoo WRT

Deutlich schneller und flüssiger als die Auftaktprüfung präsentierte sich die knapp 21 km lange SP Erula - Tula 1. Diese wurde im Gegensatz zur ersten SP des Tages auch in den vergangenen Jahren regelmäßig gefahren.

Obwohl der letzte Niederschlag auf der Mittelmeerinseln schon vor einigen Tagen zu verzeichnen war, zeigten sich in den Schattenabschnitten teils noch sehr schlammige und nasse Abschnitte.

Teemu Suninen konnte auch in der zweiten Prüfung an seine starke Vorstellung in SP 1 anknüpfen. Der Ford-Pilot verteidigte seine Führung und ließ sich nur von Dani Sordo auf P2 verweisen. Der Spanier nutzte seine optimale Startposition im hinteren Teil des WRC-Feldes zur ersten Bestzeit und setzte sich auch in der Gesamtwertung auf den zweiten Zwischenrang hinter Suninen. Sebastien Ogier setzte in SP zwei die drittschnellste Zeit und festigte P3 in der Gesamtwertung vor seinem Teamkollegen Elfyn Evans auf P4 und Thierry Neuville auf P5. Kalle Rovanperä verzeichnete einen kurzen Steher nach einem Verbremser und büßte dabei etwas Zeit ein. Der Youngster belegte nach SP zwei den sechsten Zwischenrang.

Für Ott Tänak lief es auch in der zweiten Prüfung nicht rund: ein Zeitverlust von mehr als 26s auf die Bestzeit von Dani Sordo sprachen Bände. Im Ziel der SP stand Tänak für kein Interview zur Verfügung, um die Ursache des Zeitverlustes zu klären.

Noch schlimme erwischte es Esapekka Lappi: Nach dem grandiosen Auftakt in SP 1 musste der Finne seinen Ford Fiesta WRC nach Überhitzung in SP 2 abstellen.

In der WRC-2 Wertung übernahm Ole Christian Veiby im Hyundai i20 R5 die Führung vor Adrien Fourmaux. Oliver Solberg verteidigte in SP 2 die Führung in der WRC-3 vor Eric Camilli und Yohan Rossel. Armin Kremer konnte bei den RC2-Boliden P18 in der Gesamtwertung nach SP 2 verbuchen.

Foto: Hyundai Shell Mobis WRT
Foto: Hyundai Shell Mobis WRT

Deutlich trockener präsentierte sich die Fahrbahn beim zweiten Durchgang der Prüfung Tempio Pausania. Dies schien den Toyota-Yaris WRC Piloten besonders zu liegen: Elfyn Evans holte sich die erste Bestzeit vor seinem Teamkollegen und Rivalen im Kampf um die WM-Führung Sebastien Ogier. Dani Sordo folgte mit der Drittschnellsten Zeit, knapp vor dem Gesamtführenden Teemu Suninen auf P4. Mangels Servicemöglichkeit vor der zweiten Schleife in Sardinien, verlor Ott Tänak weiter viel Zeit: Mehr als 27s waren es abermals in SP 3.

In der WRC-2 Wertung verlor der Führende Ole Christian Veiby nach einem Reifenschaden mehr als 1:30 Min. und musste die Führung in der Kategoriewertung wieder an Adrien Fourmaux abtreten. Veiby rutschte hinter Fourmaux, Tidemand, Gryazin und Brynildsen auf P5 ab. In der WRC-3 konnte Jari Huttunen seine erste Bestzeit setzen und sich in der Gesamtwertung hinter Oliver Solberg auf P2 verbessern. Solberg verlor bei einem Dreher an die 20s, konnte die Führung jedoch behalten. Mit der 13. Zeit der RC2-Boliden glänzte Armin Kremer auch beim 2. Durchgang.

Auch beim zweiten Run des Klassikers Erula – Tula sollte Dani Sordo seine optimale Startposition am Ende des WRC-Feldes perfekt ausnutzen: Mit einer überlegenen Bestzeit überholte der Hyundai-Pilot sogar Teemu Suninen in der Gesamtwertung und setzte sich an die Spitze. Hinter Sordo reihten sich in SP 4 Thierry Neuville, Kalle Rovanperä und Sebastien Ogier ein. Für Takamoto Katsuta hingegen war der erste Tag nach SP 4 beendet: Der Japaner flog mit seinem Toyota Yaris WRC von der Strecke und konnte die Fahrt nicht mehr fortsetzen.

Mit 7.5s Vorsprung auf Suninen erreichte Sordo den ersten Service am Freitag als Gesamtführender. Sebastien Ogier komplettierte das Podium nach SP 4 (+18.6), vor Elfyn Evans auf P4 (+24.7) und Thierry Neuville auf dem fünften Rang (+29.3). Kalle Rovanperä und Gus Greensmith komplettierten die Top-8. Für Ott Tänak schienen bereits nach SP 4 alle Hoffnungen auf ein Top Resultat auf Sardinien dahin, mit 1:49.6 Min. Rückstand belegte Tänak nur den neunten Zwischenrang. In der WRC-2 konnte Adrien Fourmaux seinen Vorsprung auf Pontus Tidemand ausbauen, während sich in der WRC-3 Kategorie Yohan Rossel auf P2 hinter Leader Solberg nach vorne arbeitete. Armin Kremer belegte bei den RC2-Boliden den 15. Rang nach SP 4.

Foto: M-Sport
Foto: M-Sport

Deutlich flüssiger und offener zeigten sich die beiden finalen Prüfungen am Freitag. Auf den auch merkbar trockeneren und staubigeren SPs wirkte sich der Nachteil der zuerst startenden Piloten besonders aus. Elfyn Evans und Sebastien Ogier konnten den hinter ihnen startenden Konkurrenten nichts entgegensetzen und klagten im Ziel über ihr Schicksal als Straßenfeger. Optimale Bedingungen also für den spät startenden Führenden Dani Sordo: Auf beiden Prüfungen holte sich der Spanier die Bestzeit und baute seinen Vorsprung auf seinen schärfsten Verfolger Teemu Suninen auf 17.4s nach SP 6 aus. Auch Thierry Neuville konnte das Toyota-Duo Evans und Ogier in der Gesamtwertung überholen und rangierte nach SP 6 auf P3 (+35.2) knapp vor Sebastien Ogier auf P4 (+36.0). Elfyn Evans und Gus Greensmith komplettierten die Top-6.

Ott Tänak konnte mit den nun nach dem Service wieder optimal abgestimmten Hyundai i20 Coupe seine Aufholjagd starten. Mit 1:53.7 Min. Rückstand liegt Tänak am Ende des ersten Tages auf P8. Ein technisches Problem am Toyota Yaris WRC brachte für Kalle Rovanperä in SP 5 und 6 hingegen einen satten Zeitverlust von fast 2 Minuten. Rovanperä belegte nach dem ersten Tag nur P9.

In der WRC-2 Wertung übernahm Pontus Tidemand nach einem Reifenschaden von Adrien Fourmaux die Führung. Der Zweikampf in der WRC-3 zwischen Oliver Solberg und Yohan Rossel setzte sich weiter fort. Oliver Solberg behielt mit 6.4s die Oberhand.

Sechs weitere Prüfungen stehen am Samstag auf dem Programm, darunter zwei Durchgänge am legendären Monte Lerno mit der berühmten Sprungkuppe „Mickys Jump“.

Foto: Andreas Oberheu
Foto: Andreas Oberheu

Ergebnisse:

Stand nach dem 1. Tag:
01. D. Sordo C. / del Barrio Hyundai i20 Coupe WRC 1:12:40.9
02. T. Suninen / J. Lehtinen Ford Fiesta WRC +17.4
03. T. Neuville / N. Gilsoul Hyundai i20 Coupe WRC +35.2
04. S. Ogier / J. Ingrassia Toyota Yaris WRC +36.0
05. E. Evans / S. Martin Toyota Yaris WRC +51.9
06. G. Greensmith / E. Edmondson Ford Fiesta WRC +1:07.1
07. P. L. Loubet / V. Landais Hyundai i20 Coupe WRC +1:33.5
08. O. Tänak / M. Järveoja Hyundai i20 Coupe WRC +1:53.7
09. K. Rovanperä / J. Halttunen Toyota Yaris WRC +2:32.3
10. O. Solberg / A. Johnston Skoda Fabia Rally2 evo +3:01.2

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