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pfeil Sonntag, 31. Juli 2016:
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WRC RALLYE FINNLAND 2016

 

Meeke triumphiert in Finnland vor Latvala und Breen!

Kris Meeke dominierte die Rallye Finnland 2016 im Citroen DS3 WRC in beeindruckender Manier und sicherte sich den Sieg vor Jari Matt Latvala (VW Polo WRC) und seinem Citroen Teamkollegen Craig Breen. Skoda setzte seine Siegesserie in der WRC-2 fort.

Fotos ©: M-Sport, Hyundai WRT, Volkswagen Motorsport, Citroen Abu Dhabi WRT, Skoda Motorsport, Abu Dhabi WRT

In beeindruckender Manier dominierte Kris Meeke im Citroen DS3 WRC den achten Saisonlauf zur Rallye Weltmeisterschaft im Rahmen der Rallye Finnland über insgesamt 333,60 Prüfungskilometer rund um Jyväskyla.

Bereits in der zweiten Sonderprüfung am Freitag Morgen übernahm Meeke die Führung und baute diese im Verlauf der Veranstaltung immer weiter aus. Eine wahre Fabelzeit beim ersten Durchgang der legendären Sonderprüfung Ouninpohja am Samstag sorgte für Verwunderung bei der Konkurrenz. Meeke legte hier den Grundstein für seinen zweiten Saisonsieg nach dem Gewinn der Rallye Portugal Ende Mai.

Citroen konzentriert sich in der Saison 2016 auf die Entwicklung des Nachfolger des erfolgreichen Citroen DS3 WRC für die Saison 2017 und tritt nur sporadisch in der Rallye Weltmeisterschaft an. Wie auch in Portugal kam Meeke in Finnland die optimale Startposition im hinteren Teil des WRC-Feldes zugute.

Foto: Volkswagen Motorsport

Mit dem dritten Rang von Meekes Teamkollegen Craig Breen war der sensationelle Erfolg von Citroen bei der Rallye Finnland komplett. Auch Breen überzeugte mit einer überragenden Leistung und konnte beim achten Saisonlauf seine erste Podiumsplatzierung in der Rallye-Weltmeisterschaft sowie seine erste Bestzeit bei einer Sonderprüfung feiern. Dementsprechend emotionell gestaltete sich der Zieleinlauf. Breen widmete seinen Erfolg dem 2012 tödlich verunglückten Co-Piloten Robert Gareth.

Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila haben bei ihrem Heimspiel in Finnland Platz zwei erzielt und sich damit in der Fahrer- und in der Beifahrerwertung der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (auf den dritten Rang verbessert. Das Volkswagen-Duo stand nach zwei Siegen in 2014 und 2015 zum dritten Mal in Folge auf dem Siegerpodium der Rallye Finnland. an.

In den letzten beiden Jahren 2015 und 2014 war Jari-Matti Latvala jeweils der umjubelte Nationalheld, als er mit dem Polo R WRC den Sieg bei der Rallye Finnland einfahren konnte. Diesmal reichte es für den Publikumsliebling „nur“ zum zweiten Platz auf dem Podest – der insgesamt 80. Podiumsplatz für den Polo R WRC. Zu Beginn der Rallye durch einen Reifenschaden wertvolle Zeit verloren, kämpfte sich Latvala wieder zurück und fuhr letztlich einen ungefährdeten zweiten Platz nach Hause.

Die Hyundai Piloten Thierry Neuville und Hayden Paddon belegten hinter Meeke, Latvala und Breen die Ränge vier und fünf. Um den dritten Rang herrschte am finalen Tag der Rallye Finnland bis zur allerletzten Sonderprüfung ein spannender Dreikampf zwischen Breen und dem Hyundai Duo Neuville und Paddon.

Mit Mads Östberg belegte der schnellste Ford Pilot in Finnland den sechsten Rang. Östbergs Teamkollege Camilli schied nach einem spektaktulären Unfall am Samstag vorzeitig aus. Als schnellster der Ford Piloten konnte erneut Ott Tänak aufzeigen. Nach der grandiosen Vorstellung in Polen überzeugte der Este auch in Finnland und kämpfte lange Zeit um einen Platz in der Spitzengruppe. Ein Reifenschaden kostete einiges an Zeit, bis zum finalen Tag lag Tänak jedoch weiter in Schlagdistanz zu einer Podiumsplatzierung, ehe ein Unfall am Sonntag die Rallye für den DMACK-Piloten vorzeitig beendete.

Foto: Hyundai WRT

Nach dem Sieg beim WM-Lauf zuvor in Polen kam Andreas Mikkelsen mit ausreichend Selbstbewusstsein nach Finnland – eine Rallye, bei der der Norweger seine herausragenden Fahrkünste bisher noch nicht mit einem Resultat unter den Top Drei krönen konnte. Das Ziel Podium im Blick, lag der 27-jährige Osloer bis zur 13. Wertungsprüfung – der legendären „Ouninpohja“ – auf Platz drei. Danach musste er den Job des ungeliebten Straßenfegers von Ogier übernehmen, der wegen einer Reparatur auf einer Verbindungsetappe und des zu späten Check-in in der Startorder nach hinten rutschte. Dank einer kämpferisch und fahrerisch sehr guten Leistung landete er am Ende auf dem siebten Platz und machte wertvolle Punkte gegenüber WM-Spitzenreiter Ogier gut.

Das passiert Sébastien Ogier nicht oft: Wenn der 32-jährige Franzose in seinem Polo R WRC die Ziellinie bei einer WM-Rallye sieht, dann sind so gut wie immer auch wichtige Punkte für die Weltmeisterschaft im Gepäck. In Finnland blieb er erst zum fünften Mal in 47 Rallyes als Volkswagen-Pilot ohne Zähler. Der Grund: In einer Haarnadelkurve auf der zehnten Wertungsprüfung „Surkee2“ schnitt er die Innenseite etwas zu scharf und rutschte in den Graben. Dank der tatkräftigen finnischen Fans schafften es Crew und Auto zwar wieder auf die Strecke zurück – dennoch blieb ein uneinholbarer Zeitverlust von 16 Minuten. Gute Laune hat Ogier trotzdem mit Blick auf die anstehenden WM-Läufe. Mit Deutschland, China und Frankreich stehen drei Asphalt-Rallyes im Kalender, bei denen Ogier nicht mehr die Strecke auf Schotter eröffnen muss.

Die Rallye Finnland gehört traditionell zu den schnellsten Rallyes im Kalender der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Im vergangenen Jahr setzte Jari-Matti Latvala mit dem Polo R WRC und 125,44 km/h einen neuen Rekord in Punkto Durchschnittsgeschwindigkeit. Diesen Titel musste er nun abgeben. Neuer Rekordhalter: Kris Meeke mit 126,61 km/h. In 2017 steht wohl die Revanche an.

WRC-2: Lappi/Ferm setzen ŠKODA Siegesserie fort

Großer Erfolg für ŠKODA bei der Rallye Finnland. Beim Vollgas-Festival in den Wäldern Mittelfinnlands, der schnellsten Rallye im Kalender der FIA Rallye-Weltmeisterschaft, haben ŠKODA Piloten das Geschehen in der WRC-2-Klasse dominiert.

Die ,Fliegenden Finnen‘ Esapekka Lappi/Janne Ferm wiederholten im FABIA R5 ihren Sieg aus dem vergangenen Jahr. Auf Platz zwei: Ihre ŠKODA Markenkollegen Teemu Suninen/Mikko Markkula (FIN/FIN), die in einem FABIA R5 aus dem ŠKODA Kundensportprogramm antraten. Das zweite ŠKODA Motorsport-Duo Pontus Tidemand/Jonas Andersson (S/S) schied nach einer beeindruckenden Aufholjagd in der letzten Sonderprüfung der Rallye aus.

„Wir haben bei der Rallye Finnland einmal mehr eine perfekte Leistung des gesamten ŠKODA Teams gesehen“, sagte ŠKODA Motorsport-Direktor Michal Hrabánek. „Ich freue mich besonders für Esapekka und Janne, die bei ihrer Heimrallye in einer anderen Liga fuhren und sich dadurch ihren ersten Saisonsieg mehr als verdient haben. Aber natürlich fühle ich auch mit Pontus und Jonas mit, die auf der Jagd nach Platz zwei alles gegeben haben und kurz vor dem Ziel leider bitter bestraft wurden. Dennoch: Zwei ŠKODA FABIA R5 auf den ersten beiden Plätzen, insgesamt vier ŠKODA Teams in den Top 10, dazu wurden 20 von 23 Wertungsprüfungen von ŠKODA Fahrern gewonnen - der FABIA R5 hat der Rallye Finnland wahrlich seinen Stempel aufgedrückt.“ 

Foto: Skoda Motorsport

Lappi legte bereits am Donnerstag und Freitag den Grundstein zu seinem Sieg. Der 25 Jahre alte Finne gewann die ersten sieben Wertungsprüfungen und setzte sich damit früh von seinen Verfolgern ab. Fünf weitere WP-Bestzeiten im weiteren Verlauf der Rallye, darunter der Sieg auf der legendären ,Ouninpohja'-Prüfung, bei der es mit Vollgas über unzählige Kuppen ging, zementierten Lappis Führung. „Ich bin überglücklich“, sagte Lappi. „Für uns war es das perfekte Wochenende. Ausgerechnet bei unserer Heimrallye unseren ersten Saisonsieg zu feiern, noch dazu einen Start-Ziel-Sieg, ist etwas ganz Besonderes. Der FABIA R5 lief schlichtweg perfekt. Es war eine riesige Freude, auf diesen wunderschönen Prüfungen ein so gut ausbalanciertes Auto am Limit zu bewegen. Für Pontus und Jonas tut es mir unheimlich leid. Die beiden haben am Sonntag wahnsinnig gepusht, um für ŠKODA Motorsport den Doppelsieg perfekt zu machen. Leider wurden sie für ihr Risiko nicht belohnt.“ 

Teamkollege Tidemand war in mehrfacher Hinsicht der Mann des Tages bei der Rallye Finnland. Mit 11,1 Sekunden Rückstand auf den zweitplatzierten Suninen war der 25 Jahre alte Schwede in den Finaltag gestartet. Durch drei Bestzeiten in den ersten drei Wertungsprüfungen am Sonntagvormittag verkürzte Tidemand den Rückstand auf 3,8 Sekunden. Doch ein Unfall in der letzten WP der Rallye beendete die Aufholjagd abrupt. „Vor der letzten Prüfung haben wir uns gesagt, dass wir alles versuchen würden, um Teemu doch noch abzufangen“, sagte Tidemand. „Aber wenn man volles Risiko geht, besteht immer die Gefahr, dass es auch schiefgehen kann – besonders auf den schnellen Schotterpisten in Finnland. Es tut mir leid für das Team, das uns an diesem Wochenende einmal mehr ein perfektes Auto hingestellt hat. Ich hätte ŠKODA Motorsport nur allzu gerne den Doppelsieg geschenkt.“ 

Nutznießer von Tidemands Missgeschick war Suninen, der dadurch ungefährdet auf den zweiten Platz fuhr und seinen Rückstand in der WRC-2-Gesamtwertung auf den WM-Führenden Elfyn Evans (GB, Ford, 95 Punkte) auf zwei Punkte verkürzte. Lappi macht dank seines Sieges einen Sprung auf den vierten WM-Rang (57 Punkte). Zwei weitere ŠKODA Kundenteams rundeten das gute Ergebnis ab. Hubert Ptaszek/Maciek Szczepaniak (PL/PL) sowie Scott Pedder/Dale Moscatt (AUS/AUS) schafften mit den Plätzen sieben bzw. acht in Finnland ebenfalls den Sprung in die Top 10 des WRC-2-Klassements. 

Foto: Abu Dhabi WRT

Stimmen im Ziel:

Kris Meeke: „Der Sieg bei der Rallye Finnland ist neben dem Gewinn der Weltmeisterschaft der größte Traum jedes Rallyepiloten. Es ist ein unglaubliches Gefühl hier auf den einzigartigen Sonderprüfungen zu gewinnen. Auf beiden Durchgänge der Prüfung Ouninpohja wurde der Grundstein zum Sieg gelegt. Wir haben einen großen Fortschritt gemacht – eine Kombination aus harter Arbeit mit dem Team und meine wachsende Erfahrung. Der Citroen DS3 WRC war während der gesamten Rallye perfekt, obwohl wir nur einen Tag getestet hatten – aber das war genug.

Jari-Matti Latvala: „Ich bin glücklich über meine Leistung dieses Wochenende, auch wenn mir der Hattrick bei der Rallye Finnland leider nicht gelungen ist. Der zweite Platz und der Punkt in der Powerstage sind eine sehr gute Ausbeute. Noch dazu konnte ich mich in der Gesamtwertung um einen Platz verbessern. Insgesamt war an diesem Wochenende gegen Kris Meeke nicht mehr drin. Nochmals ein großes Dankeschön an all die vielen Fans, die mich unterstützt haben. Es ist immer wieder etwas Besonderes, hier in der Heimat zu fahren. Jetzt fängt die Asphalt-Saison an und die lief letztes Jahr erstaunlich gut bei mir. Daran gilt es jetzt gleich in Deutschland anzuknüpfen.“

Craig Breen: „Es ist der größte Tag meiner bisherigen Karriere. Im Ziel der letzten Sonderprüfung war es sehr emotionell. Es ist einfach unglaublich – mein erstes WRC Podium und meine erste Bestzeit bei einem WM-Lauf. Es ist großartig diesen Erfolg mit allen Menschen zu feiern, die mich immer unterstützt haben.“

Andreas Mikkelsen: „Insgesamt können Anders und ich mit dem siebten Platz zufrieden sein, mehr war an diesem Wochenende nicht möglich. Und das Gefühl, auf diesen fantastischen Strecken zu fahren, ist grandios. Positiv ist außerdem, dass wir gegenüber Sébastien einige Punkte gut machen konnten. Natürlich ist sein Vorsprung immer noch groß, aber wir bleiben dran. Schwierig war es, nachdem wir am Samstag plötzlich als Erstes auf die Strecke mussten. Wir haben alles gegeben, aber die erste Startposition macht einem das Leben wirklich nicht leicht. Auf einigen Prüfungen war ich ununterbrochen am absoluten Limit unterwegs, trotzdem waren die Zeiten zu langsam.“

Sébastien Ogier: „Die beste Nachricht des Tages ist für Julien und mich, dass die Straßenfeger-Rolle erstmal zu Ende ist. Seit einem halben Jahr habe ich das nun machen müssen und mental ist es extrem anstrengend, immer mit den schwierigen Streckenbedingungen kämpfen zu müssen. Jetzt freue ich mich auf die Rallye Deutschland mit hoffentlich guten Bedingungen für alle und auf einen schönen Kampf um den Sieg. Bis auf den Fehler war ich mit unserem Tempo sehr zufrieden, der dritte Platz wäre möglich gewesen. Gratulation aber auch an Kris Meeke und sein Team – natürlich konnte er ohne Druck fahren und hat von seinem Startplatz profitiert. Er hat aber auch eine absolut fehlerfreie und sehr starke Leistung gezeigt.“

Foto: M-Sport

Endstand:
01. Kris Meeke/Paul Nagle (GB/IRL), Citroën, 2:38.05,8 Std.
02. Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN), Volkswagen, + 29,1 Sek.
03. Craig Breen/Scott Martin (IRL/GB), Citroën, + 1.41,3 Min.
04. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B), Hyundai, + 1.45,9 Min.
05. Hayden Paddon/John Kennard (NZ/NZ), Hyundai, + 1.48,2 Min.
06. Mads Østberg/Ola Fløene (N/N), Ford, + 2.04,6 Min.
07. Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), Volkswagen, + 2.22,4 Min.
08. Esapekka Lappi/Janne Ferm (FIN/FIN), Škoda, + 4.53,8 Min.
09. Kevin Abbring/Sebastian Marshall (NL/GB), Hyundai, + 5.22,4 Min.
10. Teemu Suninen/Mikko Markkula (FIN/FIN), Škoda, + 5.35,5 Min.

Endstand WRC-2: 
01. Lappi/Ferm (FIN/FIN) ŠKODA FABIA R5 2:42:59,6 Std.
02. Suninen/Markkula (FIN/FIN) ŠKODA FABIA R5 + 41,7 Sek.
03. Evans/Parry (GB/GB) Ford Fiesta R5 + 2:01,8 Min.
04. Solberg/Minor (N/A) Ford Fiesta R5 + 5:58,1 Min.
05. Gilbert/Jamoul (F/F) Citroën DS3 R5 + 6:00,6 Min.
06. Aasen/Engan (N/N ) Ford Fiesta R5 + 7:04,3 Min.
07. Ptaszek/Szczepaniak (PL/PL) ŠKODA FABIA R5 + 7:23,5 Min.
08. Pedder/Moscatt (AUS/AUS) ŠKODA FABIA R5 + 7:33,5 Min.
09. Bonato/Giraudet (F/F) Citroën DS3 R5 + 7:48,4 Min.
10. Shaymiev/Tsvetkov (RUS/RUS) Ford Fiesta R5 + 14:42,3 Min. 

WM-Wertung Fahrer: 1. Sébastien Ogier, 143 Punkte; 2. Andreas Mikkelsen, 98; 3. Jari-Matti Latvala, 87; 4. Hayden Paddon, 84; 5. Thierry Neuville, 76; 6. Mads Østberg, 70; 7. Dani Sordo, 68; 8. Ott Tänak, 52; 9. Kris Meeke, 51; 10. Craig Breen, 25

WM-Wertung Hersteller:
1. Volkswagen Motorsport, 227 Punkte; 2. Hyundai Motorsport, 168; 3. M-Sport, 112; 4. Volkswagen Motorsport II, 109; 5. Hyundai Motorsport N, 86; 6. DMACK, 58; 7. Jipocar Czech National Team, 18; 8. Yazeed Racing, 4

Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 18.-21. August 2016 mit der ADAC Rallye Deutschland fortgesetzt.

Fotos ©: M-Sport, Hyundai WRT, Volkswagen Motorsport, Citroen Abu Dhabi WRT, Skoda Motorsport, Abu Dhabi WRT

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