Foto: Hyundai WRT
 
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WRC RALLYE ARGENTINIEN 2016

 

WRC Rallye Argentinien: Premierensieg für Hyundai-Pilot Hayden Paddon!

Premierensieg für Hayden Paddon in der Rallye-WM: Der Neuseeländische Hyundai Pilot feiert in Argentinien einen grandiosen Sieg vor dem VW-Duo Sebastien Ogier und Andreas Mikkelsen.

Fotos ©: M-Sport, Hyundai WRT, Volkswagen Motorsport

In einem packenden Showdown knapp geschlagen: Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F) haben mit Platz zwei in Argentinien ihre Führung in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) ausgebaut. In einem dramatischen Finale mussten sich die dreimaligen Weltmeister und Tabellenführer jedoch Hayden Paddon/John Kennard (NZ/NZ, Hyundai) geschlagen geben, die ihren ersten Sieg in der Rallye-WM feierten.

Nach dem Ausfall des Führenden Jari Matti Latvala am Samstag Nachmittag übernahm der Hyundai Pilot die Führung. Vor der finalen Powerstage trennten die beiden Kontrahenten um den Gesamtsieg Paddon und Ogier lediglich 2.3s.

Foto: Volkswagen Motorsport
Foto: Volkswagen Motorsport

Mit einem Teufelsritt auf der legendären El Condor Prüfung und einer überlegenen Bestzeit konnte Hayden Paddon seinen ersten vielumjubelten Sieg in der Rallye-Weltmeisterschaft fixieren.

Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), wie Ogier/Ingrassia im Polo R WRC am Start, komplettierten eine gute Teamleistung mit Rang drei. Für Volkswagen endete in Argentinien damit eine Siegesserie von zwölf Triumphen in Folge, nachdem das Team 335 Tage ungeschlagen geblieben war. Ogier/Ingrassia und Mikkelsen/Jæger sammelten für den Polo R WRC das 73. und 74. Podiumsresultat in der 43. Rallye seit dem Einstieg im Jahr 2013. Elf von 18 möglichen Prüfungsbestzeiten gingen in Argentinien an den Polo R WRC.

Hinter dem VW Duo auf den Rängen zwei und drei belegte mit Dani Sordo ein weiterer Hyundai Pilot den vierten Gesamtrang. Sordo klagte im Verlauf der Rallye über Probleme mit dem Gaspedal, welches wertvolle Sekunden im Kampf um die Podiumsplatzierungen kostete.

Mit Mads Östberg belegte der beste Ford Pilot in Argentinien den fünften Gesamtrang. Östberg war mit seiner Fahrt zufrieden und rätselte über den Rückstand auf die Konkurrenz.

Foto: M-Sport
Foto: M-Sport

Thierry Neuville büßte am Freitag mehrere Minuten ein, nachdem sein Hyundai i20 WRC nach einer Wasserdurchfahrt für mehrere Minuten den Dienst quittierte. Mehr als Rang sechs war für den dritten Hyundai Piloten danach nicht mehr möglich. Marcos Ligato (Citroen DS3 WRC), Eric Camili (Ford Fiesta WRC) und Henning Solberg / Ilka Minor komplettierten die Top-9.

Am Samstag hatten Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila auf der 14. Prüfung der Rallye Argentinien unglücklich einen Stein getroffen, sich mehrfach überschlagen und mussten damit in Führung liegend die Sieghoffnungen begraben. Die To-Do-Liste der Volkswagen Mechaniker für die Reparatur des Autos war enorm: eine komplette Heckklappe, Stoßfänger vorn und hinten, Motorhaube, Frontscheibe, beide Spiegel, Kotflügel links und rechts, alle Antennen sowie ein neuer Unterfahrschutz – an der äußeren Hülle. Sitze, Sitzschienen, Gurte, HANS-Systeme und Helme neu, Querlenker vorn, Spurstangen vorn, eine komplette Hinterachse, Kardanwellen neu, Wasserkühler und Ladeluftkühler, alle Topmounts und Stoßdämpfer ersetzt, alle Radträger und Gelenkwellen sowie Radhausschalen ersetzt – im Inneren des Polo R WRC. Dank des konzertierten Kraftakts der Volkswagen Mannschaft, den Polo R WRC innerhalb der maximal erlaubten drei Stunden zu reparieren, konnte das finnische Duo am Sonntag wieder an den Start gehen und noch zwei Punkte für die Hersteller-Wertung sammeln.

Die Rallye Argentinien gilt als eine der härtesten im Kalender der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) – und die Ausgabe 2016 fügte diesem Bild weitere entscheidende Puzzle-Stücke hinzu. Besonders raue Pisten mit teils felsigem, teils sandigem Untergrund führten über sowohl enge, verwundene als auch schnelle, flüssig zu befahrene Abschnitte. Und auch der gefürchtete Nebel auf der legendären Prüfung „El Condor“ fehlte nicht im Portfolio der Rallye Argentinien. In der Prüfung „Mina Clavero“, einer Mondlandschaft nicht unähnlich, kehrte zudem eine der größten Herausforderungen in die Rallye-WM zurück. 2016 angereichert durch eine besonders raue und aufgebrochene Piste.

Foto: Hyundai WRT
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In der WRC-2 Wertung triumphierte Nicolas Fuchs im Skoda Fabia R5 vor Hubert Ptaszek (Peugeot 208 T16) und Al-Kuwari (Skoda Fabia R5). Elfyn Evans schied nach technischen Problemen schon zu Beginn der Rallye aus. Dank Superrally konnte der Ford-Pilot noch den vierten Rang in der Gesamtwertung erreichen.

Stimmen im Ziel:

Hayden Paddon: "Ich kann es noch gar nicht glauben. Ich hatte wirklich nicht erwartet, dass wir es schaffen. Auf der Powerstage haben wir maximal gepusht. Es ist ein fantastisches Ergebnis für mich und John und das gesamte Team. Sehr viel Arbeit ist in das neue Fahrzeug geflossen, vom ersten Test an wußte ich, dass wir mit dem new generation i20 WRC siegen können. Ich hatte nur nicht erwartet, dass es uns so schnell gelingt."

Sébastien Ogier: „Normalerweise ist es für einen Fahrer kein gutes Gefühl, von einem Konkurrenten geschlagen zu werden. Aber diesmal geht es in Ordnung. Hayden und ich hatten heute absolut gleiche Streckenbedingungen: Er ist auf der Powerstage volles Risiko gegangen und war einfach besser. Respekt für diese Leistung. Für mich bedeutet es zugleich eine große Motivation für die nächsten Rallyes, wieder alles zu geben, um ganz oben zu stehen. Die Prüfungen waren extrem schwierig und rau, deshalb bin ich vielleicht nicht das allerletzte Risiko eingegangen. Denn der zweite Platz ist für Julien und mich ein großartiges Resultat, in der WM-Wertung haben wir unseren Vorsprung ausgebaut.“

Andreas Mikkelsen: „Wir hatten von Beginn an einen Plan, dem wir auch konsequent gefolgt sind. Und er hat sich voll ausgezahlt. Ich bin deshalb mehr als zufrieden mit Rang drei – es ist schließlich mein erstes Podiumsresultat hier in Argentinien. Wir hatten erwartet, dass die Rallye extrem hart wird und genauso ist es auch eingetreten. Die Route war sehr rau, teilweise extremer als vergangenes Jahr. Die Rallye mit Rang drei gemeistert zu haben, macht uns stolz. Und nach dem Nuller in Mexiko war es wichtig, Punkte zu sammeln.“

Foto: Volkswagen Motorsport
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Dani Sordo: "Heute ist ein großartiger Tag für unser Team speziell mit dem Sieg für Hayden und allen drei Hyundai i20 WRC in den Top-6. Wir haben das Maximum an diesem Wochenende erreicht und können mit unserer Leistung zufrieden sein. Wir hatten kleinere Probleme mit dem Gaspedal, diese kosteten uns ca. 20 Sekunden. Sonst hätten wir wohl um das Podium kämpfen können. In der Powerstage haben wir attackiert und konnten mit der zweiten Zeit hinter Hayden wichtige WM-Punkte sichern."

Mads Östberg: "Ich denke unsere Leistung war ganz gut und wir haben auf einigen Prüfungen wirklich hart attackiert. Es ist fair zu sagen, dass wir einige Arbeit vor uns haben, um zu verstehen, wieso die Zeiten nicht entsprechend waren."

Jari-Matti Latvala: „Keine Frage: In Führung liegend auszufallen, ist bitter. So hatten wir uns die Rallye Argentinien nicht vorgestellt. Wir haben auf der 14. Prüfung der Rallye einen Stein getroffen, am Auto ist etwas gebrochen und wir haben uns überschlagen. Doch trotz unserer Enttäuschung ging es heute darum, dem Team zu helfen. Meine Mechaniker haben den Polo R WRC in einem Kraftakt wieder zurück in die Rallye gebracht und ich wollte sie heute dafür mit Herstellerpunkten belohnen. Auf der Powerstage ist eine Spurstange gebrochen, aber immerhin sind wir ins Ziel gekommen und haben noch zwei Punkte geholt.“

Endstand:
01. Hayden Paddon/John Kennard (NZ/NZ), Hyundai, 3:40.52,9 Std.
02. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Volkswagen, + 14,3 Sek.
03. Andreas Mikkelsen/Anders Jæger (N/N), Volkswagen, + 1.05,2 Min.
04. Dani Sordo/Marc Martí (E/E), Hyundai, + 1.17,1 Min.
05. Mads Østberg/Ola Fløene (N/N), Ford, + 4.56,7 Min.
06. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul (B/B), Hyundai, + 9.29,5 Min.
07. Marcos Sebastián Ligato/Rubén García (RA/RA), Citroën, + 9.39,2 Min.
08. Eric Camilli/Benjamin Veillas (F/F), Ford, + 10.16,0 Min.
09. Henning Solberg/Ilka Minor (N/A), Ford, + 10.48,5 Min.
10. Nicolás Fuchs/Fernando Mussano (PE/RA), Škoda, + 24.42,8 Min.

Foto: M-Sport
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Endstand WRC-2:
01. Fuchs / Mussano, Skoda Fabia R5 4:05:35.7
02. Ptaszek / Szczepaniak, Peugeot 208 R5 + 4:36.9
03. Al-Kuwari / Duffy, Skoda Fabia R5 +9:50.9
04. Evans / Parry, Ford Fiesta R5 +44:50.3
05. Bestard / Mendoca, Ford Fiesta R5 +1:04:01.9

Wichtigste Ausfälle: Valeriy Gorban, Khalid Al Suwadi, Didier Arias, Alejandro Cancio, Luciano Preto

Bestzeiten: Latvala - 6, Paddon - 5, Ogier - 4, Mikkelsen - 1, Tänak - 1, Sordo - 1, Neuville - 1

WM-Stand Fahrer: 1. Sébastien Ogier, 96 Punkte; 2. Hayden Paddon, 57; 3. Mads Østberg, 52; 4. Andreas Mikkelsen, 48; 5. Dani Sordo, 44; 6. Jari-Matti Latvala, 27; 7. Ott Tänak, 24; 8. Thierry Neuville, 23; 9. Stéphane Lefebvre, 10; 10. Henning Solberg, 8

WM-Stand Herbsteller: 1. Volkswagen Motorsport, 117 Punkte; 2. Hyundai Motorsport, 81; 3. M-Sport, 62; 4. Hyundai Motorsport N, 49; 5. Volkswagen Motorsport II, 45; 6. DMACK, 30; 7. Jipocar Czech National Team, 6; 8. Yazeed Racing, 0

Die Rallye Weltmeisterschaft wird von 19.-22. Mai mit der Rallye Portugal fortgesetzt.

Fotos ©: M-Sport, Hyundai WRT, Volkswagen Motorsport

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